Der Schweizer Franken verliert derweil an Wert. So hat der Euro im Tagesverlauf zwischenzeitlich die Marke von 0,94 überschritten. Aktuell notiert er mit 9,9397 knapp darunter. Der Dollar ist derweil wieder über die 0,87er-Marke geklettert auf derzeit 0,8725 Franken.

Gemäss der Raiffeisen Bank ist der Dollar gegenüber dem Franken aber noch immer zu tief bewertet. Das Dollar-Franken-Paar habe Ende letzten Jahres gegen unten überschossen, heisst es in einer Studie. Zudem werde der Greenback von robusten US-Konjunkturdaten gestützt und habe sich im vergangenen Monat zum Franken um 2,4 Prozent verteuert, so die Raiffeisen-Analysten. Dennoch sehen sie mittelfristig weiteres Potenzial in Richtung 0,90 Franken.

Auch für den Euro rechnen die Raiffeisen-Analysten mit einer weiteren Aufwertung zum Franken. Die Gemeinschaftswährung werde zwar noch immer von einer schwächelnden Wirtschaft belastet. Viel Negatives auf Seiten des Euro sei aber bereits eingepreist, so die Experten. Entsprechend sehen sie den Euro auf 12-Monatssicht leicht höher, bei 0,95 Franken.

Leichte Unterstützung erhielt der Euro zuletzt durch Äusserungen der EZB-Direktorin Isabel Schnabel. Sie warnte in einem Interview mit der «Financial Times» vor einem Wiederaufflammen der Inflation. Mit Blick auf mögliche Zinssenkungen müsse die EZB daher «geduldig und vorsichtig» agieren. An den Märkten werden für dieses Jahr deutliche Lockerungen durch die europäischen Währungshüter erwartet. Bankökonomen bewerten die Markterwartungen allerdings häufig als übertrieben.

Produktionsdaten aus der deutschen Industrie enttäuschten derweil abermals. Im Dezember ging die Gesamtproduktion um 1,6 Prozent zurück. Das war nicht nur stärker als von Analysten erwartet, sondern auch der vierte Rückgang in Folge. «Die Talfahrt hält an», kommentiert ein Analyst der Landesbank Baden-Württemberg. Seit Mai 2023 sei die Produktion geschrumpft oder auf der Stelle getreten. «Dies zeigt, in welch schwieriger Situation die Industrie hierzulande ist.»

(AWP)