Der Geschäftsmann und spätere US-Präsident Donald Trump wurde einem grösseren Publikum zuerst ab 2003 als Gastgeber der Reality-TV-Shows «The Apprentice» und «Celebrity Apprentice» bekannt. Jede Folge endete damit, dass er einen Kandidaten auf dramatische Weise aus dem Rennen warf: «You're fired!», erklärte er, «Sie sind gefeuert!» In den folgenden Jahren wechselte der Immobilienmagnat in die Politik. Das Drama blieb: In der fast 250-jährigen Geschichte der USA war kaum eine Amtszeit so turbulent wie die des 45. Präsidenten von 2017 bis Anfang 2021.

Trump wurde am 14. Juni 1946 als viertes von fünf Kindern geboren. Sein Vater war ein Immobilienentwickler. Donald Trump wurde im Alter von 13 Jahren auf eine Militärschule geschickt, später studierte er Wirtschaftswissenschaften. In den 70er Jahren erhielt er ein Darlehen seines Vaters über eine Million Dollar und übernahm dessen Unternehmen, das er in die Trump Organization umbenannte. Flaggschiff wurde der 1983 errichtete Trump Tower an der Fifth Avenue in Manhattan. Sein erstes Buch, «The Art of the Deal», veröffentlichte er 1987. Nach zwei gescheiterten Ehen heiratete er 2005 die spätere First Lady Melania Knauss. Aus den drei Ehen hat Trump fünf Kinder.

«Make America great again»

Bis zu seiner Bewerbung um die Präsidentschaftskandidatur der Republikaner hatte Trump kein politisches Amt bekleidet. Sein unkonventioneller Wahlkampf setzte stark auf den Kurznachrichtendienst Twitter, heute als X bekannt. Bei den parteiinternen Vorwahlen setzte er sich 2016 gegen mehr als ein Dutzend Rivalen durch. Im eigentlichen Wahlkampf gegen die Demokratin Hillary Clinton verblüffte er die meisten Experten und Demoskopen, die ihm keinen Sieg zugetraut hatten. Zwar erhielt er weniger Stimmen als die ehemalige Aussenministerin. Durch das vergleichsweise komplizierte US-System der Wahlleute gewann er.

Trump propagierte im Wahlkampf einen rechtsgerichteten Populismus unter dem Motto «Make America Great Again». Auf seinen Wahlkampfveranstaltungen griff er Demokraten, Linke und Eliten an und geisselte die Medien als «Feinde des Volkes», die «fake news» verbreiteten. Als einzigartig gilt seine Fähigkeit, Kontroversen zu überstehen, die die Karriere anderer US-Politiker beendet hätten. So wurden 2016 Tonausschnitte aus dem Jahr 2005 publik, in dem Trump damit prahlte, dass er Frauen ungestraft an die Genitalien greifen könne.

Angeblich «gestohlene» Wahl

Zu seinen Unterstützern gehören insbesondere weisse Männer, religiöse Konservative, Landbewohner und US-Bürger ohne Hochschulbildung. Experten bescheinigten Trump die Fähigkeit, die Unzufriedenheit der Amerikaner anzusprechen. Als Präsident setzte er Steuersenkungen und eine Beschränkung der Einwanderung durch. Umweltauflagen wurden abgeschwächt und Zölle erlassen sowie die Verteidigungsausgaben erhöht. Kritiker warfen Trump eine unzureichende Reaktion auf die Pandemie vor. Von den neun Posten am Obersten Gericht besetzte er drei mit Konservativen. Ein Urteil des Gerichts 2022 hob das bundesweite Recht auf Abtreibung auf, das seitdem bei den Bundesstaaten liegt. Erzkonservative hatten Jahrzehnte um diesen Schritt gekämpft und zählen dies zu Trumps grössten Erfolgen.

Trump wurde der erste Präsident, gegen den zwei Amtsenthebungsverfahren liefen. Er überstand beide. Die Wahl 2020 verlor er gegen den Demokraten Joe Biden mit 306 zu 232 Wahlleuten und um mehr als sieben Millionen Stimmen. Trump gestand seine Niederlage nie ein, sondern erklärte ohne juristisch belastbare Belege, der Sieg sei ihm gestohlen worden. Seine Anhänger lösten eine Krise aus, als sie am 6. Januar 2021 das Kapitol stürmten, um die Machtübergabe zu verhindern. Fünf Menschen starben. Trump hat jede Verantwortung zurückgewiesen. Nach seiner Abwahl wurde er mit mehreren Klagen konfrontiert, die sich bis in den Wahlkampf 2024 hineinzogen.

Trump selbst hat sich als «sehr stabiles Genie» bezeichnet. Auf Twitter schrieb er 2018: «Mein ganzes Leben hindurch waren meine beiden grössten Stärken eigentlich meine geistige Stabilität und die Tatsache, dass ich sehr intelligent bin.» 

(Reuters)