Die US-Inflation ist zu Jahresbeginn überraschend gestiegen. Die Verbraucherpreise legten im Januar um 3,0 Prozent zum Vorjahresmonat zu und damit schneller als im Dezember mit 2,9 Prozent. Dies teilte das Arbeitsministerium am Mittwoch in Washington mit. Von Reuters befragte Volkswirte hatten auch für Januar mit 2,9 Prozent gerechnet. In ersten Reaktionen hiess es dazu:

Dirk Chlench, Landesbank Baden-Württemberg:

«Der Inflationstrend zeigt nach Norden. Dabei steht die inflationstreibende Wirkung der jüngsten Erhöhungen der US-Einfuhrzölle noch aus. Angesichts dessen fühlen wir uns mit unserer seit geraumer Zeit vertretenen Aussenseitermeinung, dass die US-Notenbank erst am Ende dieses Jahres ihre Leitzinsen senken wird, ausgesprochen wohl. Man ist geneigt hinzuzufügen: Wenn überhaupt.»

Ulrich Wortberg, Helaba:

«Das Ziel einer Jahresteuerungsrate von 2,0 Prozent wird weiterhin klar verfehlt, zumal auch die Kernteuerung unerwartet gestiegen ist und damit auf einem unerwünscht hohen Niveau liegt. Die US-Notenbank wird mit diesen Zahlen in ihrer Absicht bestärkt, es bezüglich Zinssenkungen nicht eilig zu haben. Die Zinssenkungserwartungen dürften weiter gedämpft werden.»

Bastian Hepperle, Hauck Aufhäuser Lampe:

«Der Januar brachte nicht den Fortschritt beim Inflationsrückgang, den die US-Notenbank sehen möchte. Eine hartnäckige Inflation und eine weiterhin robuste Arbeitsmarktlage lassen die Fed noch länger in ihrer Warteposition verharren. Die nächste Leitzinssenkung wird wohl frühestens im Sommer auf der Agenda stehen. US-Präsident Donald Trump wird die lange Zinspause nicht gefallen und weitere Salven auf die Fed abschiessen.»

(Reuters)