Am US-Arbeitsmarkt sind im Juni mehr Stellen geschaffen worden als erwartet. Es kamen 206'000 neue Jobs ausserhalb der Landwirtschaft hinzu, wie aus dem am Freitag veröffentlichten Arbeitsmarktbericht der Regierung hervorgeht. Von Reuters befragte Volkswirte hatten lediglich mit 190'000 gerechnet. Allerdings wurde der Vormonatswert deutlich nach unten revidiert - und zwar auf 218'000. Zunächst war für Mai eine Zahl von 272'000 genannt worden. Die separat ermittelte Arbeitslosenquote stieg im Juni auf 4,1 Prozent. Ökonomen hatten erwartet, dass die Quote bei 4,0 Prozent verharren würde. Analysten sagten zu den Daten in ersten Reaktionen:

Alexander Krüger, Chefökonom Hauck Aufhäuser Lampe: «Das war ein erneut guter Monat. Die Botschaft für die Fed ist die einer weiter soliden Arbeitsmarktentwicklung. Daran ändert sich auch nichts durch die starke Abwärtsrevision des Vormonatsanstiegs. Insofern rüttelt der Arbeitsmarkt nicht an der abwartenden Haltung der Fed. Eile besteht nicht, den Leitzins schon im September zu senken.»

Dirk Chlench, LBBW: «Die Zahl der neu geschaffenen Stellen lag zwar ein wenig über der Konsenserwartung, zieht man jedoch in Betracht, dass ein guter Teil des Stellenzuwachses beim Staat geschah und zudem der Beschäftigungsaufbau in den beiden Vormonaten deutlich nach unten revidiert wurde, so fügt sich der Arbeitsmarktbericht Juni in das Bild einer Abkühlung der US-Konjunktur ein. Die aktuelle Arbeitsmarktentwicklung steht damit einer Fed-Leitzinssenkung auf der Gremiensitzung im September nicht entgegen.»

(Reuters)