Analysten erwarten im Schnitt einen Umsatz von 5,03 Milliarden Dollar im Ersthalbjahr 2024 im Vergleich zu 4,77 Milliarden in der Vorjahresperiode. Beim Reingewinn wurde eine Zahl von 487 Millionen Dollar errechnet im Vergleich zu 591 Millionen Dollar im letzten Jahr. Insgesamt haben sieben Analysten zum AWP-Konsens beigetragen.

Es sind die ersten Halbjahreszahlen, die Sandoz seit dem Spin-Off von Novartis im Herbst 2023 vorlegt. Gerade bei den Gewinngrössen EBITDA und Nettogewinn (beide Core) sind sich Analysten uneins, welche Zahl genau nun aus dem Spin-Off-Prospekt zu nehmen ist, weswegen die Erwartungen an die Profitabilität etwas uneinheitlich sind und die Schätzungen stärker auseinandergehen. 

Dagegen sind sich die Experten einig, dass Sandoz vor allem mit seinen Biosimilars ein deutliches Umsatzplus von 1,2 Milliarden Dollar in den ersten sechs Monaten gesehen haben sollte. Durch den direkten Vertrag mit Cordavis in den USA für das Biosimilar Hyrimoz sei es dem Unternehmen gelungen, Marktanteilsführer unter den Humira-Biosimilars zu werde. Dies sollte nicht nur das Umsatzwachstum sondern über kurz oder lang auch eine Margenexpansion vorantreiben, heisst es etwa bei Vontobel.

Da die Sparte nach wie vor deutlich kleiner ist als das Generika-Geschäft, dürfte der Einfluss auf den Gruppenumsatz auch begrenzt sein. Aber auch hier gehen die Analysten von einem soliden Wachstum aus, das mit 5,6 Prozent im Rahmen der Unternehmens-Prognose läge.

Jahresziele bisher bestätigt

Anfang Mai bestätigte Sandoz die bisherige Zielsetzung für 2024. Demnach soll der Nettoumsatz im mittleren einstelligen Bereich wachsen. Die Kern-EBITDA-Marge soll 2024 bei etwa 20 Prozent zu liegen kommen. Die künftige Dividendenausschüttung soll bei 30 bis 40 Prozent liegen.

Mittelfristig wiederum (2024 bis 2028) strebt der Konzern ein Nettoumsatzwachstum im mittleren einstelligen Bereich an. Die wachsende Produktpipeline etwa werde in den nächsten fünf Jahren zusätzliche 3 Milliarden Dollar zum potenziellen Nettoumsatz beitragen.

Dabei verlagere sich der Mix zunehmend auf hochwertige Biosimilars und komplexe Generika, was sich in der Profitabilität niederschlägt, kündigte die Gruppe im Sommer beim Investorentag an. So soll laut Sandoz die Kern-EBITDA-Marge in der mittleren Frist auf 24 bis 26 Prozent steigen.

Meilensteine in der Medikamentenentwicklung

Seit Mai, als Sandoz Zahlen zum ersten Quartal vorgelegt hat, konnte der Generikahersteller mit einer Vielzahl an Erfolgsmeldungen aus seinem Biosimilar-Geschäft punkten. So erhielt das Unternehmen für zwei Biosimilars, zur Behandlung von krebsbedingten Knochenerkrankungen und von Osteoporose, die EU-Zulassung. Die Markteinführung solle im November 2025 starten. Vor gut zwei Monaten hatte Sandoz bereits in den USA die Zulassung für die beiden Biosimilars erhalten. Ein darauf folgender Rechtsstreit mit Amgen wurde Ende April beigelegt.

Neu wiederum hat Sandoz in den USA die Zulassung für ein Biosimilar (Pyzchiva) zur Behandlung von Erwachsenen mit Plaque-Psoriasis, psoriatischer Arthritis, Morbus Crohn und pädiatrischer Plaque-Psoriasis erhalten. Das von Samsung Bioepis entwickelte Präparat wird von Sandoz in den USA vermarktet werden und zur ersten Welle von Ustekinumab-Biosimilars gehören, die in den USA eingeführt werden. Die Lancierung sei für Februar 2025 geplant, während die Markteinführung in Europa bereits stattgefunden hat.

Die Aktien von Sandoz haben seit Jahresbeginn um rund 30 Prozent zugelegt. Damit haben sie sich besser entwickelt als der Gesamtmarkt, der im gleichen Zeitraum um rund 5 Prozent gestiegen ist.

Aktienkursentwicklung von Sandoz.

(AWP)