100'000 Server in der Schweiz haben in den letzten Tagen und Wochen Sicherheitslücken aufgezeigt. Die Hälfte davon waren gravierend, wie die "NZZ am Sonntag" basierend auf einer Auswertung der Firma für Cybersicherheit Dreamlab Technologies schreibt..

Mehrheitlich handle es sich um Server von Behörden, Verwaltungen sowie Bildungs- und Gesundheitsinstitutionen. Die Lücken sind laut der "NZZ am Sonntag" seit über einem Jahr bekannt. Auch Informatikspezialisten im Parlament bestätigten der Zeitung den mangelhaften Schutz.

Dreamlab-Chef Nicolas Mayencourt zeigte sich in der "SonntagsZeitung" erstaunt, "dass der Bund und andere Institutionen jetzt dermassen auf dem falschen Fuss erwischt wurden". Er geht davon aus, dass andere Länder, in denen der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyi eine Rede hielt und es zu keinen Attacken kam, ein funktionierendes Abwehrdispositiv hatten.

Neben operativen Daten des Bundes sind Hackern auch Informationen von Privatpersonen in die Hände gefallen. Dabei handelte es sich um ausgefüllte Verwaltungsformulare, Pässe, Identitätskarten und Versicherungskarten, wie "Le Matin Dimanche" schreibt.

Der Ransomware-Angriff auf den IT-Dienstleister Xplain wurde am 23. Mai bekannt. Bereits am 3. Juni wurde die Veröffentlichung von Daten des Bundes durch die Hacker bekannt. Unter anderem sind das Bundesamt für Polizei (Fedpol) und das Bundesamt für Zoll und Grenzsicherheit (BAZG), die SBB sowie Kantonspolizeien betroffen.

"Ich habe an vielen Datenlecks in Europa und den USA gearbeitet, aber so etwas habe ich noch nie gesehen", sagte ein Experte der Zeitung.

(AWP)