Die Parlamentarische Untersuchungskommission (PUK) hat für den Bericht zur Credit Suisse (CS) wichtige Personen nicht oder nicht in die Tiefe befragt. Tidjane Thiam, der ehemalige Konzernchef, erhielt einen schriftlichen Fragebogen zu seiner Amtszeit zwischen Juli 2015 und Februar 2020 - aber keine Einladung zum Gespräch, wie die «NZZ am Sonntag» (NZZaS) schreibt. Laut seinem Sprecher wäre Thiam «sehr glücklich» gewesen, persönlich Stellung nehmen zu können.
Die Zeitung hat sich mit gut einem Dutzend Insidern unterhalten. Es zeigte sich weiter: Auch Spezialisten der Finanzmarktaufsicht wurden lediglich schriftlich befragt. Und der langjährige CS-Finanzchef David Mathers ist offenbar nicht kontaktiert worden. Er habe die Zahlen der Grossbank als einziger in- und auswendig gekannt und mit der Finanzmarktaufsicht in Bern diskutiert.
Weshalb manche wichtige Personen nicht oder nicht vertiefter befragt wurden, hängt laut dem NZZaS-Bericht mit der Ausgangslage der PUK zusammen. Die Untersuchungskommission sollte das Zusammenwirken der staatlichen Behörden rund um den Untergang der CS untersuchen. Nicht Teil des Auftrags sei die Aufarbeitung der Vorgänge in der Bank gewesen. In der Praxis ist es aber schwierig, eine klare Abgrenzung des einen vom anderen zu machen und die richtige Balance zu finden.
(cash)
1 Kommentar
So kann man sagen, man hat nicht Nichts gemacht.