Der Schlussbericht, der laut PUK noch vor Ende Jahr erscheinen wird, beleuchtet das Verhalten von Institutionen und Behördenvertretern im Zusammenhang mit dem Untergang der zweitgrössten Schweizer Bank. Er wird auch die Schweizer Bankenregulierung beeinflussen. Fast anderthalb Jahre Zeit hat sich die im Juni 2023 eingesetzte 14-köpfige Parlamentarische Untersuchungskommission (PUK) für ihre Arbeit genommen. Zu untersuchen hatte sie gemäss Auftrag die Geschäftsführung der Behörden im Kontext der im März 2023 erfolgten Notfusion der Credit Suisse mit der UBS.
Sehr genau unter die Lupe genommen hat die PUK dabei wohl die Geschäftsführung der Finanzmarktaufsicht Finma unter ihrer Präsidentin Marlene Amstad. Nach dem CS-Debakel war die Behörde verschiedentlich wegen zu wenig Durchsetzungskraft kritisiert worden. Auch das Verhalten der Schweizerische Nationalbank (SNB) unter Führung ihres inzwischen zurückgetretenen Präsidenten Thomas Jordan könnte von der PUK kritisch beurteilt werden.
Neben Behördenvertretern dürften auch einige Bundesräte oder Ex-Bundesräte dem PUK-Bericht mit Nervosität entgegenblicken. Sowohl die aktuelle Finanzministerin Karin Keller-Sutter wie auch ihr Vorgänger Ueli Maurer, der dem Finanzdepartement (EFD) bis Ende 2022 vorstand, waren im Fokus der Untersuchungen.
Mit Spannung werden auch allfällige Schlussfolgerungen und Empfehlungen der PUK erwartet. Diese dürften direkt in die laufenden Arbeiten zur Regulierung der «Too big to fail»-Banken (TBTF) einfliessen. Klare Empfehlungen könnte die PUK etwa bezüglich einer allfälligen Stärkung der beteiligten Institutionen abgeben, vor allem der Finanzaufsicht Finma.
(AWP)