Die Aktie der Credit Suisse fällt am Mittwoch im frühen Handel bis 5,5 Prozent auf 3,74 Franken. Das ist ein neues Rekordtief. Im bisherigen Jahresverlauf hat die Aktie rund 60 Prozent verloren.
Die aufkommenden Spekulationen wegen einer Kapitalerhöhung haben den Kurs in den letzten Tagen massiv gedrückt. Das führte dazu, dass die Marktkapitalisierung der Credit Suisse keine 10 Milliarden Franken mehr beträgt. Aktuell liegt der Börsenwert laut Bloomberg bei 9,95 Milliarden Franken. Zum Vergleich: Der Börsenwert der UBS liegt bei 49,98 Franken, also fünfmal mehr.
Analyst Andreas Venditti von der Bank Vontobel rechnet bei der Credit Suisse mit einer Kapitalerhöhung von 4 Milliarden Franken, wie er in einer Notiz schreibt. Dies werde zu einer massiven Verwässerung führen. Venditti senkte daher das Kursziel für die Aktie Credit Suisse neu auf 4 Franken von zuvor 5,80 Franken. Die Einstufung lautet nach wie vor "Halten".
Venditti bezweifelt angesichts der schwachen organischen Kapitalgenerierung immer mehr, dass die Verkäufe von Vermögenswerten im Licht der schwierigen Marktbedingungen und bevorstehenden Basel-III-Reformen für eine genügend hohe Kapitalbasis ausreichten.
Der Analyst erwartet überdies, dass die Credit Suisse ihre bereinigte Kostenbasis auf unter 15,5 Milliarden Franken senken wird. Seine Hochrechnungen berücksichtigen aber noch keine Veräusserungen und auch keine Restrukturierungskosten sowie Kosten für den Abbau von Nicht-Kerngeschäften.
Die Credit Suisse versuchte am Dienstag mittels einer Stellungnahme Märkte und Mitarbeiter zu beruhigen. Die Bank ist nach eigenen Angaben mit ihrer strategischen Überprüfung gut vorankommen und wolle den Markt am 27. Oktober zusammen mit den Ergebnissen des dritten Quartals darüber informieren. Der Verwaltungsrat und die Geschäftsleitung prüften Alternativen, die über die Erkenntnisse aus der letztjährigen strategischen Überprüfung hinausgingen. In Erwägung gezogen würden auch Veräusserungen und Verkäufe von Vermögenswerten.