Demnach mussten die europäischen Fonds der Credit Suisse vom 20. März bis 6. April Nettoabflüsse in Höhe von 3,8 Milliarden Dollar hinnehmen, während aus den US-Fonds weitere 575 Millionen Dollar abgezogen wurden. Diese Zahlen umfassen nur Fonds, die täglich Zahlen melden, und sie repräsentieren nicht das gesamte Asset-Management-Universum der Credit Suisse.

Die Abflüsse im Asset Management unterstreichen die Schwierigkeiten des fusionierten Konzerns, Kunden zu halten. UBS-Präsident Colm Kelleher hat unterstrichen, dass es wahrscheinlich Monate dauern wird, bis die Transaktion abgeschlossen ist. Bis zur Vollendung der Integration könnten bis zu vier Jahre ins Land gehen, betonte er.

Die grössten Tagesabflüsse wurden mit 813 Millionen Dollar am 21. März verzeichnet, zwei Tage nach Bekanntgabe der Transaktion. Seitdem haben die Rücknahmen nachgelassen. Am 5. und 6. April flossen sogar rund 230 Millionen Dollar zurück.

"Die Abflüsse bei der Credit Suisse sind geringer als ich erwartet hätte", sagt Johann Scholtz, Aktienanalyst bei Morningstar. Die absolute Zahl "hört sich dramatisch an", aber die Abflüsse machen nur etwa 2,5 Prozent des verwalteten Vermögens aus, so Scholtz.

Die erhöhte Marktunsicherheit hat die beiden Banken offenbar auch dazu veranlasst, mehr Liquidität der Schweizerischen Nationalbank zu nutzen. Die Sichteinlagen inländischer Banken bei der SNB stiegen letzte Woche um rund 16 Milliarden Franken, wie aus SNB-Daten hervorgeht. Der wahrscheinlichste Grund für diesen Anstieg ist, dass UBS und Credit Suisse mehr Liquidität aus den ihnen zur Verfügung gestellten Fazilitäten der SNB bezogen haben, so Karsten Junius, Chefökonom der Bank J Safra Sarasin.

(Bloomberg)