Die Credit Suisse hatte am Donnerstagmorgen überraschend bekanntgegeben, dass sie die Veröffentlichung des Geschäftsberichts verschiebt. Als Grund gab sie erst gerade am Vorabend eingetroffene Kommentare der US-Börsenaufsicht SEC an, welche sie zunächst abklären wolle.
Die Aktie der Credit Suisse fielen zuerst um über 6 Prozent auf 2,51, ehe sie sich am frühen Nachmittag leicht erholen konnten. Das Rekordtief des Titels steht bei 2,4970, es wurde letzte Woche erreicht.
Die Finanzergebnisse 2022, welche die Credit Suisse am 9. Februar 2023 veröffentlicht hatte, seien davon nicht betroffen, betonte die Grossbank. Zudem soll die für den 4. April geplante Durchführung der Generalversammlung nicht in Frage stehen, hiess es im Umfeld der Bank. Weitere Aufsichtsbehörden neben der SEC sind zudem offenbar nicht in die Verschiebung involviert. Ein neues Datum für die Publikation nannte die Credit Suisse nicht.
Ein Verweis auf die internen Kontrollen der Credit Suisse macht die Analysten der kanadischen Bank RBC hellhörig. Sie sprechen von einem neuen "negativen Sentiment". Die von der SEC angesprochenen Revisionen, die im Geschäftsbericht 2021 zu finden sind, beträfen allerdings "relativ kleine Summen" und seien zudem bereits publiziert, schreiben die RBC-Analysten. Zudem hätten sie sich generell nicht auf Aussagen zu die Cash Flows fokussiert.
Im Geschäftsbericht des Vorjahres hatte die CS mitgeteilt, dass wegen Problemen in der Rechnungslegung die Jahresrechnungen aus Vorperioden angepasst wurden.
Die Credit Suisse hatte mit einem Jahresverlust von 7,3 Milliarden Franken ihr schlimmstes Jahr seit der Finanzkrise 2008 erlebt. Bereits im Jahr davor hatte die Grossbank einen Jahresverlust von 1,6 Milliarden Franken erlitten. Die CS kämpfte zudem mit hohen Geldabflüssen: Im vergangenen Jahr zogen Kunden rund 123 Milliarden Franken verwaltete Vermögen ab.
Am Montag war bekannt geworden, dass der langjährige Grossaktionär Harris Associates das Handtuch geworfen hat und sämtliche Anteile an der Grossbank verkauft hatte.
(AWP/cash)
2 Kommentare
Heute sind wieder einmal die Leerverkäufer von CS-Aktien unterwegs. Zwei englische Grossbanken sind am Markt und werfen Millionen von Aktien über SLB finanziert auf den Markt......kurz übe lang wird die CS die 2.50 nach unten durchbrechen..... und wohl verstanden.... es sind nicht CS-Aktionäre welche dieses verwerfliche Spiel machen.....
Es ist auch nicht das unfähige Management das die Türe jeweils öffnet