Die angeschlagene Grossbank Credit Suisse leidet weiterhin unter den schwierigen Marktbedingungen. Vor allem wegen einer weiterhin tiefroten Investmentbank dürfte im vierten Quartal erneut ein Milliardenverlust resultieren.

Das krisengeplagte Institut stellte am Mittwoch für den Zeitraum Oktober bis Dezember vor Steuern mit einem Fehlbetrag von rund 1,5 Milliarden Franken in Aussicht. Das wäre der fünfte Quartalsverlust in Folge für die Bank. Geringere Einlagen und verwaltete Vermögen dürften zu weniger Nettozinsertrag sowie geringeren wiederkehrenden Kommissions- und Gebührenaufkommen und zu einem Verlust im Bereich Wealth Management führen, erklärte die Creit Suisse. Hinzu kämen negative Ertragseffekten durch den angekündigten Ausstieg aus den Nicht-Kerngeschäften und -engagements.

Die Kundenaktivität in den Geschäftsbereichen Wealth Management und Swiss Bank sei nach wie vor gedämpft und die Bank geht davon aus, dass diese Marktbedingungen auch in den kommenden Monaten anhalten werden. Zudem hätten sich die Mittelabflüsse zu Beginn des vierten Quartals beschleunigt: Auf Gruppenebene betrugen die Nettoabflüsse per 11. November rund sechs Prozent der am Ende des dritten Quartals verwalteten Vermögen.

Im Wealth Management hätten sich die Abflüsse gegenüber den hohen Niveaus der ersten beiden Oktoberwochen deutlich verringert, allerdings noch nicht umgekehrt, und seien am Ende des dritten Quartals bei rund zehn Prozent der verwalteten Vermögen gelegen.

Die Credit Suisse hält an ihrer Prognose für die Kapitalquote fest und strebt 2025 eine Kernkapitalquote (CET1) vor der Basel-III-Reform von mehr als 13,5 Prozent an. Während des gesamten Transformationszeitraums von 2023 bis 2025 soll eine Quote von mindestens 13 beibehalten werden.

Die Aktionäre werden später am Mittwoch über eine Kapitalerhöhung in Höhe von rund vier Milliarden Franken abstimmen. Mit dem Geld will die Bank, die im dritten Quartal einen Quartalsverlust von vier Milliarden Franken eingefahren hatte, Zweifel an ihrer Stabilität ausräumen und einen tiefgreifenden Umbau hin zu einem risikoärmeren Geschäft finanzieren. 

(Reuters)