Die Aktien der Grossbank Credit Suisse verlieren 0,7 Prozent, während der Gesamtmarkt gemessen am Swiss Market Index (SMI) 0,02 gewinnt. Am gestrigen Montag schloss der Titel mit einem Verlust von mehr als 9 Prozent. Seit Montag werden die Papiere ex Bezugsrecht für die neuen Aktien aus der Kapitalerhöhung gehandelt.

Die Credit Suisse scheint in einer Negativspirale gefangen zu sein. In der vergangenen Woche schreckte die Meldung massiver Abflüsse im Wealth Management die Anleger auf. Innert weniger Wochen hatten Kunden rund 84 Milliarden Franken abgezogen: Mehr, als UBS in der Finanzkrise während eines Jahres verlor, wie JPMorgan-Analyst Kian Abouhossein der "Financial Times" sagte.

Die von Bloomberg befragten Analysten kommen nicht nach, ihre Kursziele für die Credit Suisse zu senken. Seit Jahresbeginn hat sich das durchschnittliche Kursziel von 10 auf 4,7 Franken reduziert. Einzig ein Analyst der Grupo Santander preist den Titel zum Kauf an - mit einem Kursziel von 12,30 Franken.

Europäische Bankaktien im Aufwind

Die Entwicklung bei der Credit Suisse - ein Minus von 66 Prozent seit Jahresbeginn - steht im starken Kontrast zu der Mehrheit der europäischen Bankaktien. Nachdem diese zu Beginn des Jahres aufgrund von Rezessionsängsten gemieden wurden, erleben sie eine Erholungsrallye. 

Der Stoxx 600 Banks Index hat acht Wochen in Folge zugelegt, die längste Gewinnsträhne seit August 2013. Das Branchenbarometerist nur etwa 4 Prozent davon entfernt, auf Jahressicht ins Plus zu drehen. Steigende Zinssätze erhöhen bereits die Kreditmargen, während Unternehmen wie Santander und UBS neben soliden Gewinnen auch Rückkäufe angekündigt haben.

(AWP/Bloomberg/cash)