Gegen 9.35 Uhr notieren die Credit Suisse-Titel um 4,9 Prozent im Minus auf 4,17 Franken. Schwach zeigen sich allerdings auch die Titel der Konkurrentin UBS (-2,5 Prozent). Der Gesamtmarkt (SMI) zeigt sich derweil mit einem Minus von 0,22% leicht schwächer.

Laut dem Bloomberg-Bericht gehen DoJ-Ermittler der Frage nach, ob die CS auch weiterhin US-Kunden geholfen habe, Vermögenswerte vor den US-Steuerbehörden zu verbergen. Dabei gehe es um einen Betrag von mehreren hundert Millionen Dollar. Die Behörden würden sich auf Hinweise aus der Bank stützen. Die Schweizer Grossbank hatte 2014 den Steuerstreit mit den US-Behörden mit einem milliardenschweren Vergleich beigelegt.

Die CS selbst bestreitet allerdings ein unangemessenes Verhalten und kooperiert nach eigenen Angaben mit den Behörden. Seit 2014 seien die Anstrengungen verstärkt worden, Personen zu identifizieren, die versuchten, Vermögenswerte vor Steuerbehörden zu verbergen, heisst es in einer Stellungnahme gegenüber AWP. Mitarbeitende, die sich nicht an die entsprechenden Bankrichtlinien hielten, würden diszipliniert.

Die neuen Anschuldigungen verstärken den Druck auf die Grossbank weiter, die nach einer Serie von Pannen und verlustreichen Quartalen nun am 27. Oktober ihre Pläne für einen Umbau präsentieren will. Laut den seit Wochen anhaltenden Spekulationen könnte die Bank verschiedene Geschäfte abstossen - so gab es auch Gerüchte über einen Verkauf von Teilen des lateinamerikanischen Vermögensverwaltungsgeschäfts.

Zur Unruhe am Aktienmarkt tragen ausserdem die anhaltenden Befürchtungen bei, die Credit Suisse müsse im Rahmen der Restrukturierung auch neues Kapital aufnehmen. Die Analysten von Goldman Sachs hatten am Dienstag den Kapitalbedarf der Grossbank angesichts des Umbaus bis 2024 auf rund 8 Milliarden Franken geschätzt. Zumindest teilweise könnte der Kapitalbedarf auch durch Verkäufe von Bankteilen gedeckt werden.

(AWP)