Weder die am Morgen erfolgte Veröffentlichung des zuvor verschobenen Geschäftsberichts noch zuversichtliche Äusserungen von CEO Ulrich Körner an einer Investorenkonferenz vermochten die Aktie bisher zu stützen.
Um 12.15 Uhr sind die CS-Aktien mit einem Kursrückgang um 3,2 Prozent auf 2,185 Franken bis am Mittag erneut klar schwächste Aktie unter den Bluechips. Am Montag waren die Titel im Umfeld des Ausverkaufs von Bankenwerten an den internationalen Börsen um fast 10 Prozent abgesackt und hatten zeitweise ein neues Allzeittief bei 2,115 Franken markiert. Die Titel der Konkurrentin UBS zeigen derweil mit einem Plus von 0,4 Prozent auf 17,78 Franken eine kleine Erholung vom Vortag.
Die Veröffentlichung des CS-Geschäftsberichts am Dienstag sei "insgesamt als neutral zu werten", kommentierten etwa die Analysten der ZKB. "Die Dividende wird wie angekündigt entrichtet und die Finanzkennzahlen 2022 sowie 2021 und 2020 sind bestätigt." Keine Überraschung bildet auch der Verzicht auf eine variable Vergütung für die Geschäftsleitung für 2022.
Wenig beeindruckt zeigen sich die Investoren offenbar auch von den Aussagen von CEO Ulrich Körner an der "Morgan Stanley European Financials"-Konferenz vom Dienstag. Der seit vergangenen Sommer amtierende Chef der Grossbank versicherte, dass die Bank bei ihrer Restrukturierung auf Kurs sei. Er sei "super zuversichtlich", dass die Bank ihre Ziele 2025 erreichen werde, sagte Körner. Das Jahr 2023 dürfte allerdings erneut rot ausfallen.
Einen Vorsprung auf ihren eigenen Fahrplan habe die CS nicht zuletzt bezüglich Kosteneinsparungen, erklärte Körner. So habe sie inzwischen ihren Personalbestand mittlerweile um rund 8 Prozent verringert. Aber auch beim Umbau der Investment Bank sah er die Grossbank gut auf Kurs. Überzeugt gab er sich von der Abspaltung der künftigen Investment Bank Credit Suisse First Boston, bei der er weiterhin einen Börsengang bis 2025 anpeile.
Am Montag war die CS-Aktie gemeinsam mit den Bankenwerten weltweit massiv unter Druck geraten. Auslöser war die Schieflage der Silicon Valley Bank (SVB), die im Umfeld des schnell gestiegenen Zinsniveaus in Nöte geraten war. Es werde sich nun erst weisen müssen, ob die von der US-Notenbank Fed und der Regierung getroffenen Unterstützungsmassnahmen genügten, um das Vertrauen in den Finanzsektor wiederherzustellen, hiess es am Dienstag im Handel.
(AWP)