Das Projekt Catena X könne dabei helfen, die Transparenz zu verbessern, sagte BMW-Chef Oliver Zipse am Montag. Auch Chiphersteller aus Asien hätten Interesse angemeldet, sich der Initiative anzuschliessen. Zugleich dämpfte er aber Hoffnungen auf ein baldiges Ende der Turbulenzen: "Wir werden das Problem nicht schnell lösen." Im laufenden Jahr habe die Branche noch mit der Chipkrise zu kämpfen, 2023 werde es besser aussehen.

Die Autobranche hat das Projekt Catena X im vergangenen Jahr auf den Weg gebracht. Inzwischen nimmt es konkretere Formen an und das Kartellamt hat grünes Licht gegeben. Die Grundlagen des Programms stehen, die Arbeit an den Einzelheiten läuft. Die ersten Anwendungen sollen Anfang 2023 den Betrieb aufnehmen.

Ziel: 1000 Teilnehmer

Die Initiative strebt an, bis dahin 1000 Teilnehmer zu gewinnen. Das Netzwerk verbindet Zulieferer und Autobauer weltweit und schliesst auch Recyclingunternehmen mit ein. Neben BMW gehören auch Mercedes-Benz und Volkswagen zu den Gründungsmitgliedern der Initiative, daneben der Softwareriese SAP, Siemens oder die Zulieferer Bosch und ZF Friedrichshafen. Insgesamt gehören dem Netzwerk derzeit weltweit 104 Mitglieder an.

Ziel des Daten-Ökosystems ist es, Transparenz in der Branche zu schaffen - was etwa dazu genutzt werden kann, den CO2-Ausstoss von Teilen genau zu bestimmen. Der Autobauer sieht auch bei seinen Zulieferern, wie viel fossile Energie bei selbst hergestellten oder zugekauften Teilen benötigt wird. Ein anderer Anwendungsfall ist Recycling. Das Netzwerk solle es so Unternehmen unter anderem erleichtern, die Einhaltung des Lieferkettengesetzes und von Umweltschutz-Vorgaben zu kontrollieren, sagte Catena X-Chef Oliver Ganser. 

(Reuters)