Der offizielle Einkaufsmanagerindex (PMI) für das verarbeitende Gewerbe fiel von 50,1 im Dezember auf 49,1 im Januar, wie das Statistikamt in Peking am Montag mitteilte. Ein Wert unter 50 Punkten signalisiert einen Rückgang der wirtschaftlichen Aktivität. Analysten hatten im Schnitt mit 50,1 Punkten gerechnet. Der Wert ist der niedrigste seit August und erhöht den Druck auf die chinesische Regierung, die Wirtschaft mit neuen Konjunkturmassnahmen anzukurbeln. Auch der Dienstleistungssektor zeigte Anzeichen einer Verlangsamung. Der offizielle Einkaufsmanagerindex für das nicht-verarbeitende Gewerbe, der Dienstleistungen und das Baugewerbe umfasst, fiel von 52,2 im Dezember auf 50,2 im Januar.

Vor allem die schwache Binnennachfrage bereitet den Experten Sorgen. Zwar hat die Regierung in Peking versprochen, die Konjunktur bis 2025 mit weiteren Stimuli zu stützen. Analysten befürchten jedoch, dass diese Massnahmen erneut vor allem auf Industrie und Infrastruktur abzielen werden. Impulse für den privaten Konsum seien aber notwendig, um die Binnennachfrage anzukurbeln und deflationären Tendenzen entgegenzuwirken.

Die zweitgrösste Volkswirtschaft der Welt erreichte 2024 zwar das Wachstumsziel der Regierung von «rund fünf Prozent», allerdings unausgewogen: Exporte und Industrieproduktion wuchsen deutlich stärker als der Einzelhandel, während die Arbeitslosigkeit hoch blieb. Die Exporte wurden durch fallende Erzeugerpreise und einen schwachen Yuan unterstützt, die chinesische Produkte wettbewerbsfähiger machten. Die Ankündigung von US-Präsident Donald Trump, ab dem 1. Februar Strafzölle in Höhe von zehn Prozent auf chinesische Importe zu erheben, könnte die Abhängigkeit der chinesischen Wirtschaft vom Export für ihr Wachstum verdeutlichen. Eine Erholung des Konsums in China könnte die Hersteller hingegen weniger anfällig für Trumps Zolldrohungen machen.

(Reuters)