Im ersten Halbjahr hätten sie etwa 30 Prozent der Produktion sogenannter HBM-Chips (High Bandwidth Memory) aufgekauft, sagte eine der mit der Angelegenheit vertrauten Personen am Dienstag. Entsprechend gross wären die Auswirkungen eines Exportverbots für den südkoreanischen Konzern.

Für chinesische Abnehmer sei Samsung der Lieferant der Wahl, weil das Unternehmen über freie Kapazitäten verfüge, erläuterte Branchenexperte Nori Chiou vom Vermögensverwalter White Oak. Die Produktion der Rivalen SK Hynix und Micron sei über viele Monate hinaus an westliche KI-Firmen vergeben.

Mit HBM-Speicherchips können in besonders kurzer Zeit sehr viele Daten zwischengespeichert und wieder abgerufen werden. Bei der aktuellen Generation «HBM3E» sind Hynix und Micron derzeit technologisch führend. Chinesische Kunden deckten sich bei Samsung mit der Vorgänger-Generation «HBM2E» ein, sagten die Insider weiter. So nutze etwa Huawei diese Speicher zum Bau seiner selbst entwickelten KI-Spezialprozessoren «Ascend AI». Andere Abnehmer seien die chinesischen Technologiekonzerne Baidu, Tencent und Haawking. Keine dieser Firmen war zunächst für einen Kommentar zu erreichen. Gleiches galt für den US-Konzern Micron. Samsung und SK Hynix wollten sich zu diesem Thema nicht äussern.

Um den technologischen und militärischen Aufstieg der Volksrepublik zu bremsen, will die US-Regierung den Export von Hochtechnologie einem Medienbericht zufolge weiter einschränken. China solle dabei unter anderem der Zugang zu HBM-Speichern erschwert werden. Die Details der möglichen US-Anordnung und die möglichen Auswirkungen auf chinesische Firmen blieben zunächst allerdings unklar. Huawei und der Speicherchip-Spezialist CXMT arbeiten zwar an eigenen HBM-Speichern, hinken technologisch aber noch mehrere Generationen hinterher.

(Reuters)