Die Exporte wuchsen im November mit 6,7 Prozent im Vorjahresvergleich weniger stark als im Monat zuvor, wie am Dienstag aus Daten des Zolls hervorgeht. Im Oktober hatte es noch ein Plus von 12,7 Prozent gegeben. Ökonomen hatten mit einem Wachstum von 8,5 Prozent gerechnet. Auch bei den Importen war die Lage schlechter. Sie gingen im November um 3,7 Prozent zurück nach einem Minus von 2,3 Prozent im Oktober. Volkswirte hatten mit einem kleinen Plus von 0,3 Prozent gerechnet.
Angesichts zu befürchtender Handelskonflikte mit den USA und Europa sind die Daten ein schlechtes Zeichen für die schwächelnde chinesische Wirtschaft. Der designierte US-Präsident Donald Trump hat angekündigt, zusätzliche Zölle von zehn Prozent auf chinesische Waren erheben zu wollen, um die Regierung in Peking dazu zu bewegen, stärker gegen den Handel mit Chemikalien vorzugehen. Zuvor hatte er bereits davon gesprochen, chinesische Produkte mit Abgaben von über 60 Prozent belegen zu wollen. Zudem gibt es Spannungen zwischen China und er EU wegen Zöllen von bis zu 45,3 Prozent auf in China hergestellte Elektrofahrzeuge.
China kämpft mit einer Konjunkturkrise. Die Behörden haben bereits Gegenmassnahmen beschlossen. Das Wachstumsziel von fünf Prozent könnte Ökonomen zufolge in diesem Jahr gerade noch erreicht werden. 2025 dürfte das aber schwerer erreichbar sein - vor allem nach dem Wahlsieg von Trump. Am Montag war bekanntgeworden, dass China angesichts der hartnäckigen Konjunkturflaute erstmals seit 2010 den geldpolitischen Kurs ändern will.
(Reuters)