Die chinesische Wirtschaft verfehlt im vierten Quartal wegen der anhaltenden Schwäche im Immobiliensektor trotz eines Wachstums knapp die Erwartungen der Analysten. Das Bruttoinlandsprodukt (BIP) stieg von Oktober bis Dezember um 5,2 Prozent im Vergleich zum Vorjahr, wie das Nationale Statistikamt (NBS) in Peking am Mittwoch mitteilte. Damit blieb es knapp unter den Erwartungen der von Reuters befragten Analysten, die mit einem Plus von 5,3 Prozent gerechnet hatten. Auf Quartalsbasis stieg das BIP um 1,0 Prozent und entsprach damit den Erwartungen nach einem revidierten Anstieg um 1,0 Prozent von 1,5 Prozent im Vorquartal.

Die Konjunkturindikatoren für Dezember, die zusammen mit den BIP-Daten veröffentlicht wurden, zeigten, dass sich das Wachstum der Fabrikproduktion so stark beschleunigte wie seit Februar 2022 nicht mehr, während die Einzelhandelsumsätze so langsam wuchsen wie zuletzt im September. Das Investitionswachstum blieb gedämpft. Die anhaltende Schwäche des Immobiliensektors - einst eine der wichtigsten Triebfedern der zweitgrössten Volkswirtschaft der Welt - bremst weiterhin die gesamtwirtschaftliche Erholung. Die Preise für neue Eigenheime in China fielen im Dezember so schnell wie seit Februar 2015 nicht mehr und sanken damit den sechsten Monat in Folge, wie die NBS-Daten zeigten.

Trotz eines schwachen Jahresauftakts konnte die Volksrepublik ihr Jahreswachstumsziel von fünf Prozent erreichen: Im Gesamtjahr wuchs die Wirtschaft nach Angaben der NBS um 5,2 Prozent, was zum Teil auf den niedrigen Basiseffekt des Vorjahres aufgrund der Corona-Restriktionen zurückzuführen ist. Analysten hatten mit einem Wachstum von 5,2 Prozent gerechnet.

Entgegen den Erwartungen hatte China Schwierigkeiten, nach der Corona-Pandemie einen starken und nachhaltigen Aufschwung zu erzielen. Eine anhaltende Immobilienkrise, ein geringes Vertrauen der Verbraucher und Unternehmer, eine steigende Verschuldung der Kommunen und eine Verlangsamung des Weltwirtschaftswachstums belasteten die Wirtschaft. 

(Reuters)