Trotz der konjunkturellen Flaute lässt die chinesische Zentralbank bei ihrem monatlichen Zinsentscheid die Leitzinsen wie erwartet unverändert. Der Leitzins für einjährige Kredite (LPR) wurde bei 3,45 Prozent belassen, während der fünfjährige LPR unverändert bei 4,20 Prozent liegt. Die meisten Kredite in China basieren auf dem einjährigen LPR-Satz. Der Leitzins für fünfjährige Darlehen beeinflusst die Hypotheken. Die jüngsten Wirtschaftsdaten zeigen, dass die zweitgrösste Volkswirtschaft der Welt an Fahrt gewinnt, während die Abwertung des Yuan die Dringlichkeit einer aggressiven Zinssenkung durch die Behörden zur Unterstützung des sich verlangsamenden Wachstums verringert hat.

Analysten gehen davon aus, dass sich die Wirtschaftsdaten im vierten Quartal weiter verbessern werden. «Die Auswirkungen der Politik werden in den kommenden Quartalen zu spüren sein. Wir haben unsere BIP-Prognosen für 2023 und 2024 auf 5,1 Prozent und 4,2 Prozent angehoben», sagte Xing Zhaopeng, Senior China Strategist bei ANZ.

Die chinesische Zentralbank hatte vergangene Woche zum zweiten Mal in diesem Jahr die Mindestreserveanforderungen für Banken gesenkt, um die Liquidität zu erhöhen und die wirtschaftliche Erholung zu unterstützen. Im August hatten die Währungshüter die schleppende Konjunktur im August mit einer an den Finanzmärkten als eher halbherzig gewerteten Zinssenkung gestützt und den einjährigen Leitzins gesenkt, den fünfjährigen aber zur Überraschung der Märkte unverändert gelassen.

(Reuters)