«China wird die notwendigen Massnahmen ergreifen, um die legitimen Rechte der chinesischen Unternehmen entschlossen zu schützen», sagte ein Sprecher des Handelsministeriums auf einer Pressekonferenz am Donnerstag. Er kritisierte das Vorgehen der USA als Machtmissbrauch, der dem internationalen Handel und der Zusammenarbeit beider Staaten schade.

In der vergangenen Woche hatte die US-Regierung Mitglieder der Handelskammer über eine geplante Ausweitung des Embargos informiert. Bis zu 200 weitere chinesische Firmen könnten auf eine Sanktionsliste gesetzt werden, hiess es in einer E-Mail, die die Nachrichtenagentur Reuters damals einsehen konnte. Mit diesen Unternehmen dürfen US-Zulieferer keine Geschäfte mehr machen. Das US-Handelsministerium wollte sich seinerzeit nicht äussern.

Einem Bericht der Nachrichtenagentur Bloomberg vom Donnerstag zufolge sollen aber weniger chinesische Firmen auf die schwarze Liste kommen als erwartet. Explizit ausgenommen sei ChangXin Memory Technologies, hiess es unter Berufung auf Insider. Das Unternehmen entwickelt Hochleistungsspeicher für Künstliche Intelligenz.

Bei den europäischen Technologiewerten, vor allem den Chipzulieferern, löste dies eine Erleichterungsrally aus. Ihr Branchenindex gewann bis zu zwei Prozent. Die in Frankfurt notierten Titel der US-Rivalen Applied Materials, KLA und Lam Research legten jeweils etwa vier Prozent zu. Die Wall Street war am Donnerstag wegen des US-Feiertages Thanksgiving geschlossen.

Um den technologischen und militärischen Aufstieg Chinas zu bremsen, haben die USA die Ausfuhr von Hochtechnologie in die Volksrepublik in den vergangenen Jahren immer weiter eingeschränkt. Sie verboten US-Firmen Geschäfte mit Konzernen wie Huawei sowie den Verkauf bestimmter Computerchips oder Software. Zudem drängten sie Verbündete wie Japan oder die Niederlande dazu, ähnliche Beschränkungen zu erlassen.

(Reuters)