Die vom Finanzinstitut vorgelegten Halbjahreszahlen fielen insgesamt leicht unter den Erwartungen am Markt aus. Zudem zeigt sich Cembra mit seinen Prognosen für die Eigenkapitalrendite etwas vorsichtiger.
Nicht zuletzt sei der Zinserfolg von Cembra im Halbjahr unter den Prognosen ausgefallen, dies wegen deutlich höherer Zinskosten, schreibt etwa UBS-Analyst Mate Nemes in einem ersten Kommentar. Gleichzeitig lagen aber auch die Gebühren im Kreditkartengeschäft klar unter dem Marktkonsens.
Immerhin konnte die Bank beim Kommissionserfolg über den Erwartungen abschneiden - verantwortlich dafür war vor allem das neue "Buy Now Pay Later"-Geschäft, bei dem Cembra die Aktivitäten von Swissbilling und der im letzten Jahr übernommenen Byjuno zusammengelegt hat.
Auch auf der Kostenseite hat Cembra die Erwartungen enttäuscht - nicht zuletzt wegen deutlich gestiegener Aufwendungen für Investitionen in Operational Excellence und für Integrationskosten, wie Michael Klien von der ZKB kommentiert. Nach der Coronapandemie habe sich zudem auch die Schadenquote wieder normalisiert, was sich in höheren Wertberichtigungen niederschlägt - das sei allerdings zu erwarten gewesen, so der Analyst.
Für Vontobel-Analyst Andreas Venditti ist die Verlangsamung im Kreditkartengeschäft, bei dem Cembra möglichst viele der ehemaligen Cumulus- Kreditkartenkunden auf das eigene Kartenangebot migrieren möchte, deutlicher ausgefallen als erwartet. Das sei wohl der Hauptgrund für die etwas enttäuschenden Zahlen gewesen, heisst es.
Dagegen zeigt er sich wenig überrascht über die vorsichtiger formulierten Renditeziele: Er habe bereits bisher die Eigenkapitalrendite 2023 am unteren Rand und für 2024 unterhalb der bisherigen Prognosen des Finanzinstituts geschätzt.
(AWP/cash)
