Angesichts der aktuellen Unsicherheit, könnten sich die Währungshüter nicht vorab auf einen bestimmten Kurs festlegen, sagte Nagel am Mittwoch auf einer Finanzkonferenz in Berlin laut Redetext. Sollten die Daten und neue EZB-Prognosen die Zuversicht stärken, dass die Inflation zeitnah und nachhaltig auf das Ziel von zwei Prozent zurückgehe, würde er eine Zinssenkung im Juni befürworten. «Einem solchen Schritt würde jedoch nicht notwendigerweise eine Serie von Zinssenkungen folgen», fügte er hinzu. Weiterhin werde die Europäische Zentralbank (EZB) von Sitzung zu Sitzung entscheiden.

Angesichts einer deutlich zurückweichenden Inflation gilt eine erste Zinssenkung auf der geldpolitischen Sitzung am 6. Juni für viele Währungshüter inzwischen als ausgemachte Sache, sollte es nicht noch zu Überraschungen kommen. Doch ob es auf der darauffolgenden Sitzung im Juli gleich einen weiteren Schritt geben sollte und wieviele insgesamt in diesem Jahr, dazu gibt es derzeit keine klare Linie. Im März lag die Inflationsrate im Euroraum bei 2,4 Prozent nach 2,6 Prozent im Februar. Damit liegt das Inflationsziel der EZB von zwei Prozent nicht mehr weit entfernt.

(Reuters)