Die britische Zeitung zitierte am Montag aus einen Bericht der Bonner Rechnungsprüfer, aufgrund möglicher erheblicher Verluste der Bundesbank sei womöglich eine Rekapitalisierung der deutschen Notenbank mit Steuergeldern erforderlich. Der Bundesrechnungshof wollte sich zu dem Artikel nicht äussern. Die Zinswende hatte zuletzt am Ergebnis der deutschen Notenbank gezehrt. Sie erwirtschaftete 2022 lediglich eine schwarze Null. Die Ausschüttung an den Bund fiel bereits das dritte Jahr in Folge aus.
Die Bundesbank erklärte auf Anfrage, die Bundesbankbilanz werde voraussichtlich künftig durch den zügigen und starken Anstieg der Zinsen in Verbindung mit den grossen Anleihebeständen, erheblich belastet werden. 2023 würden die finanziellen Puffer wahrscheinlich noch ausreichen. Danach könnten die Belastungen die Puffer tatsächlich temporär übersteigen. Die Annahme, dass dann eine Rekapitalisierung durch den Bund nötig wäre, wies die Bundesbank allerdings zurück: In diesem Fall werde die Bundesbank Verlustvorträge ausweisen, die sie mit Hilfe künftiger Gewinne ausgleichen könne. Auch im Falle eines Verlustvortrages sei die Bilanz der Bundesbank solide. Sie besitze Eigenmittel einschliesslich Bewertungsreserven in beträchtlicher Höhe. Bundsbank-Präsident Joachim Nagel hatte im Herbst erklärt, es sei nicht damit zu rechnen, dass der Staat Kapital nachschiessen müsse.
Die EZB und die nationalen Notenbanken der Euro-Länder hatten zur Ankurbelung der Konjunktur und zur Abmilderung der Folgen der Corona-Pandemie in den vergangenen Jahren billionenschwere Anleihen-Kaufprogramme aufgelegt. Die hohen Anleihe-Bestände werfen derzeit aber nur geringe Zinsen ab. Auf der anderen Seite müssen die Euro-Wächter im Zuge der EZB-Zinswende den Geschäftsbanken nun wieder kräftig Zinsen zahlen für deren Einlagen bei der Notenbank. Die Bundesbank hatte bereits in den 1970iger Jahren sieben Jahre lang rote Zahlen geschrieben.
(Reuters)