Charles T.  Munger - Jahrgang 1924 - ist wahrlich kein Unbekannter: Der amerikanische Investor, Geschäftsmann und Philanthrop ist stellvertretender Vorsitzender von Berkshire Hathaway und Warren Buffetts enger Vertrauter. Als erfolgreiche Value-Investoren gelten Munger und Buffett vielen Anlegern weltweit als Vorbild. 

In einer Rede vor der USC Mashall School of Business, die das Investment-Magazin «Position» des deutschen Vermögensverwalters Flossbach von Storch in autorisierten Ausschnitten auf deutsch publiziert hat, geht Munger auf die Grundvoraussetzungen für das erfolgreiche Investieren ein. 

Willen, Intelligenz und vor allem Disziplin

Die meisten Menschen werden im Verlauf ihres Lebens feststellen, dass sie nie der beste Tennisspieler der Welt werden. Andere haben einfach mehr Talent. Wenn man jedoch der beste Klempner an einem Ort werden will, ist dies für zwei Drittel wohl machbar, meint Munger. «Sie brauchen Willen und Intelligenz, vor allem aber Disziplin.»

«Auch wenn Sie niemals ein grosses Tennisturnier gewinnen werden, können Menschen sehr viel erreichen, indem sie sich Kompetenzen aneignen, ihr Wissen erweitern und sich so Wettbewerbsvorteile verschaffen», argumentiert Munger in der Rede weiter. Die Schule des Lebens bestehe viel mehr darin, ein guter Klempner  zu sein, anstatt ein Grand-Slam-Turnier zu gewinnen. 

Mit der Geldanlage verhalte es sich ganz ähnlich. Anleger sollten sich nicht mit Schwellenländer-Investments oder komplizierten Arbitrage-Geschäften beschäftigen. Die gute Auswahl von Aktien normaler Unternehmen ist für Munger schwierig genug.

Nicht zu aktiv wetten

Der Markt ist für Munger teils effizient und teils ineffizient. «Es braucht Intelligenz und vor allem Disziplin, um ihn über einen langen Zeitraum schlagen zu können. Per definitionem kann das nicht jeder», so Munger. Die eiserne Regel des Lebens laute, dass nur 20 Prozent der Menschen zu den besten fünf gehören können. So sei es nun einmal.

Wenn ein Markt nicht vollkommen effizient sei, dann werde es immer Menschen geben, die mit Scharfsinn bessere Ergebnisse erzielen als andere. «Wer die Kosten begrenzt, weil er auf die richtigen Gelegenheiten wartet und deshalb nicht zu aktiv handelt, vergrössert die Chance, überdurchschnittlich gut abzuschneiden», sagt Munger. Das brauche Disziplin.

«Das, was erfolgreiche ‹Pferdewettspieler› und Aktienanleger verbindet, ist – sie ‹wetten› sehr selten», resümiert Munger.

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