Waren und Dienstleistungen kosteten im Schnitt 2,3 Prozent mehr als ein Jahr zuvor, wie das Statistikamt ONS am Mittwoch in London mitteilte. Im September hatte die Teuerungsrate noch bei 1,7 Prozent gelegen - sie rutschte damit erstmals seit fast dreieinhalb Jahren unter die Zielmarke der Bank of England von zwei Prozent. Von der Nachrichtenagentur Reuters befragte Ökonomen hatten zwar mit einem Anstieg gerechnet, allerdings nur auf 2,2 Prozent.
Besonders stark verteuerten sich Dienstleistungen. Diese kosteten 5,0 Prozent mehr als im Oktober 2023, nach einem Plus von 4,9 Prozent im September. Die sogenannte Kerninflation - bei der die oft stark schwankenden Preise für Energie, Lebensmittel, Alkohol und Tabak ausgeklammert werden - kletterte von 3,2 auf 3,3 Prozent.
Die britische Zentralbank hat im Sommer erstmals nach langer Zeit ihren Leitzins gesenkt und im November nochmals nachgelegt. Aktuell liegt er bei 4,75 Prozent. Die steigende Inflation könnte dafür sorgen, dass die Währungshüter ihre Geldpolitik langsamer als bislang angenommen lockern. Das britische Pfund wertete nach Bekanntgabe der Inflationsdaten um 0,23 Prozent auf 1,2711 Dollar auf. Hohe Zinsen machen eine Währung für Anleger attraktiver. Zugleich können hohe Kreditkosten das Wirtschaftswachstum dämpfen.
Die Notenbank rechnet bislang damit, dass die Inflationsrate bis zum Jahresende wahrscheinlich auf rund 2,5 Prozent steigen und bis Ende 2025 dann 2,7 Prozent erreichen wird. Demnach dürfte sie erst gegen Ende der drei Jahre umfassenden Projektion schrittweise unter die Zielmarke von zwei Prozent fallen.
(Reuters)