Nach drei Rückgängen in Folge stieg das Stimmungsbarometer um 1,6 Zähler auf minus 13,8 Punkte, wie die Beratungsfirma Sentix am Montag zu ihrer monatlichen Umfrage unter 1150 Investoren mitteilte. Von Reuters befragte Experten hatten einen weiteren Rückgang auf minus 15,9 Punkte erwartet. Die Euro-Zone sei jedoch weiter in einer misslichen wirtschaftlichen Situation, erklärte Sentix-Geschäftsführer Patrick Hussy. Dies könne man am Teilindex der Umfrage zur Beurteilung der wirtschaftlichen Lage ablesen, der auf ein neues Jahrestief gefallen sei.
Die Konjunkturerwartungen stiegen jedoch das zweite Mal in Folge: «Hoffnung macht den Anlegern nicht nur die erfolgten Zinssenkungen der Europäischen Zentralbank, sondern auch der Stimulus, der jüngst in China gesetzt wurde», erläuterte Hussy. Die deutsche Konjunktur befinde sich jedoch weiter im Rezessionsmodus. Dies zeige sich an den «katastrophalen Lagewerten» der Sentix-Umfrage unter Börsianern, die mit minus 47,8 Punkten nahe den Jahrestiefs verharrten. Einen Hoffnungsschimmer für bessere Zeiten sendeten die Erwartungswerte, die mit einem Plus von 6,8 Punkten ihren Abwärtstrend stoppten: «Die verbesserte Perspektive beruht bislang ausschliesslich auf globalen Impulse der Weltwirtschaft», sagte Hussy. Die EU-Politik schafft aus seiner Sicht mit neuen Autozöllen für E-Autos aus China allerdings das nächste Wachstumshemmnis. Das arbeitgebernahe Institut der deutschen Wirtschaft (IW) befürchtet, dass Ausgleichszölle der EU auf Elektroautos aus China der Beginn eines ausufernden Handelskonflikts sein könnten.
Die Bundesregierung rechnet Medienberichten zufolge für 2024 mit dem zweiten Rezessionsjahr in Deutschland in Folge. Das Wirtschaftsministerium gehe inzwischen davon aus, dass die Wirtschaft in diesem Jahr um 0,2 Prozent schrumpfen werde, berichtete die «Süddeutsche Zeitung» am Sonntag. Die Bekanntgabe der neuesten Schätzung ist für Mittwoch geplant.
(Reuters)