22:40

Nach massiven Anfangsschwankungen pegelte sich der Dow Jones Industrial im Handelsverlauf auf tieferem Niveau ein und schloss 0,91 Prozent im Minus bei 37.965,60 Punkten. Der marktbreite S&P 500 sank um 0,23 Prozent auf 5.062,25 Punkte. Der von den grossen Technologieaktien dominierte Nasdaq 100 schwankte zunächst ebenfalls deutlich und stieg letztlich um 0,19 Prozent auf 17.430,68 Zähler.

US-Präsident Donald Trump steuert trotz der weltweiten Talfahrt der Börsen auf eine weitere Eskalation des Handelskonflikts zu. Er drohte China mit zusätzlichen Zöllen von noch einmal 50 Prozent und gibt Peking bis Dienstag Zeit, die angekündigten Gegenzölle in Höhe von 34 Prozent wieder zurückzunehmen.

Dies setzte die in den USA gehandelten Anteilscheine grosser chinesischer Unternehmen besonders unter Verkaufsdruck. So sackten die Papiere von Alibaba um 9,1 Prozent und jene von JD.com um 5,1 Prozent ab.

Unterdessen bot die Europäische Union den USA eine Vereinbarung zur gegenseitigen Aufhebung aller Zölle auf Industriegüter an. Trotz der Zollentscheidungen von US-Präsident Donald Trump sei die EU bereit zu verhandeln, sagte Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen. Allerdings will die EU am Dienstag kommender Woche auch erste Vergeltungsmassnahmen für die US-Zölle auf Stahl- und Aluminiumimporte in Kraft setzen. Dabei geht es um EU-Sonderzölle auf US-Produkte wie Jeans, Bourbon-Whiskey, Motorräder und Erdnussbutter.

Die «Glorreichen Sieben», die sieben grössten und bedeutendsten US-Tech-Unternehmen, verzeichneten eine uneinheitliche Entwicklung. Während Amazon, Meta, Nvidia und Alphabet um 0,8 bis 3,6 Prozent zulegten, verzeichneten Microsoft, Apple und Tesla Kursabschläge zwischen 0,6 und 3,7 Prozent.

Die Titel von US Steel reagierten mit einem Kursanstieg von mehr als 16 Prozent auf die Nachricht, dass US-Präsident Donald Trump eine weitere Überprüfung des möglichen Verkaufs des Stahlunternehmens an Nippon Steel angeordnet hat. Er öffnet damit die Tür für eine Änderung der Entscheidung seines Vorgängers Joe Biden, der die Transaktion im Wert von rund 14 Milliarden US-Dollar kurz vor Ende seiner Amtszeit blockiert hatte.

Die Aktien von Eli Lilly fielen um 2,0 Prozent. Am Freitag nach US-Börsenschluss hatte die US-Regierung bekannt gegeben, dass die öffentliche und bundesstaatliche Krankenversicherung Medicare die Kosten für Abnehm-Medikamente nicht übernehmen darf. Angesichts der Sparbemühungen der Trump-Regierung sei der Schritt keine allzu grosse Überraschung, laste aber womöglich zusätzlich auf der Stimmung der Investoren, hiess es aus dem Handel.

Für die Papiere von Dollar Tree ging es um 7,8 Prozent nach oben. Die Citigroup hatte den Kauf der Anteilscheine empfohlen. Die Analysten gehen davon aus, dass sich die höheren allgemeinen Zölle positiv auf die Discounterkette auswirken dürften.

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20:00

Der Dow-Jones-Index der Standardwerte notiert 0,4 Prozent schwächer. Der breiter gefasste S&P 500 steigt 0,3 Prozent. Der Index der Technologiebörse Nasdaq legt 0,6 Prozent zu.

Die Anleger fürchten, dass der sich anbahnende Handelskrieg die Inflation nach oben treibt und eine globale Rezession auslöst. China hatte am Freitag ihrerseits Sonderzölle auf US-Produkte angekündigt, nachdem US-Präsident Donald Trump Handelspartner weltweit mit teils massiven Zollerhöhungen belegt und grosse Empörung ausgelöst hatte. Die EU will sich dagegen noch Zeit nehmen, um angemessen auf die jüngsten Sonderzölle von US-Präsident Donald Trump zu reagieren. «Der einzige Grund, warum der Markt nicht noch etwas stärker nachgibt, ist die Hoffnung auf einen möglichen Ausweg», sagte Ross Mayfield, Stratege beim Vermögensverwalter Baird.

Die Verluste zum Start der neuen Woche fielen etwas geringer aus als die vom Freitag, doch Experten mahnten zur Vorsicht. «Was wir sehen, ist eine technische Erholung nach einem sehr steilen Ausverkauf, aber es ist nicht unbedingt das Ende des Ausverkaufs», sagte Fiona Cincotta, Chefanalystin beim Broker City Index. «Damit das passiert, müssten grundlegende Veränderungen stattfinden.» Dies werde etwa dann der Fall sein, wenn Trump einige Zölle zurücknehme, wenn die Zentralbanken unterstützend eingriffen oder wenn Anleger den Eindruck bekämen, dass die Weltwirtschaft trotz der Zölle gut dastehe.

Die Preise am Ölmarkt verharrten indes auf dem tiefsten Stand seit 2021. Leichtes US-Öl und Nordseeöl der Sorte Brent verbilligten sich um jeweils gut zwei Prozent auf 64,22 und 60,67 Dollar je Fass (159 Liter). Solange die Panik am Markt nicht nachlasse, werde der Ölpreis keinen Boden finden, sagt Vandana Hari vom Öl-Analysehaus Vanda Insights.

Gewinnmitnahmen drückten das in Krisenzeiten als sicherer Hafen angesehene Gold. Das gelbe Metall verbilligte sich um 2,5 Prozent auf 2962 Dollar je Feinunze, nachdem der Preis seit Jahresanfang um mehr als 15 Prozent gestiegen war. Die Anleger versuchten nun, durch Goldverkäufe ihre Verluste in anderen Vermögenswerten zu decken, erläuterte Analyst Kyle Rodda von der Handelsplattform Capital.com.

Die chinesischen Gegenzölle auf Importe aus den USA drückten Aktien der US-Agrartechnikanbieter. Die Papiere von Unternehmen wie AGCO, Caterpillar und Deere verloren zwischen 1,6 und 3,6 Prozent. Die Volksrepublik ist der grösste Absatzmarkt für amerikanische Agrarprodukte.

Um fast elf Prozent nach oben ging es dagegen bei US Steel. Trump hatte eine neue Prüfung der Übernahme des Stahlkonzerns durch den japanischen Rivalen angeordnet. Anleger werteten dies als Signal, dass die Regierung den zuvor vom vorherigen Präsidenten Joe Biden gestoppten Deal doch noch durchwinken könnte.

Gefragt waren auch AMC Entertainment. Der erfolgreiche Start des Films «Ein Minecraft Film» trieb die Titel der Kinokette AMC um 5,5 Prozent nach oben. Die Verfilmung des beliebten Videospiels «Minecraft» bescherte AMC das bislang beste Wochenende des Jahres, wie das Unternehmen mitteilte. Die Produktion hat seit ihrer Premiere Anfang April weltweit 301 Millionen Dollar eingespielt.

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17:35

Belastet von Sorgen um eine weltweite Wirtschaftskrise setzt die Schweizer Börse die Verlustserie am Montag fort. Der SMI sinkt zum Handelsschluss um 5,2 Prozent auf 11'1047 Punkte. Im Handelsverlauf hatte der Standardwerteindex bei 10'776 Punkten den tiefsten Stand seit November 2023 markiert. Die Anleger fürchten, dass der sich anbahnende Handelskrieg die Inflation nach oben treibt und eine globale Rezession auslöst. China hatte am Freitag ihrerseits Sonderzölle auf US-Produkte angekündigt, nachdem US-Präsident Donald Trump Handelspartner weltweit mit teils massiven Zollerhöhungen belegt und grosse Empörung ausgelöst hatte.

Alle 20 Standardwerte müssen kräftig Federn lassen. Finanzwerte gehören zu den grössten Verlierern. Die Aktien des Finanzinvestors Partners Group büssen 9,7 Prozent ein. Die Versicherer Swiss Life und Swiss Re sacken um 7,2 und 6,4 Prozent ab. Die UBS verliert mit einem Minus von 3 Prozent. In der Spitze hatten die Titel 11,2 Prozent verloren und waren damit unter Buchwert gesunken. Der Elektrotechnikkonzern ABB und der Computerzubehörhersteller Logitech, die zuletzt unter die Räder gekommen waren, entwickeln sich weniger schlecht als der Gesamtmarkt. Bei den Nebenwerten gewinnt GAM knapp einem Prozent. Der Asset Manager geht eine langfristige Partnerschaft mit dem Rückversicherer Swiss Re im Bereich Katastrophenanleihen und Insurance-Linked Securities ein.

Zum ausführlichen Bericht geht es hier.

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17:20

Der erfolgreiche Start des Films «Ein Minecraft Film» beflügelt die Aktie der US-Kinokette AMC. Die Papiere klettern an der Wall Street um 5,5 Prozent, während die Titel des «Minecraft Film»-Vertreibers Warner Bros um 2,6 Prozent vorrücken. Die Verfilmung des beliebten Videospiels «Minecraft» bescherte AMC das bislang beste Wochenende des Jahres, wie das Unternehmen mitteilte. Die Produktion hat seit ihrer Premiere Anfang April weltweit 301 Millionen Dollar eingespielt.

Die Aussicht auf eine neue Prüfung der Übernahme durch Nippon Steel beflügelt die Aktie von US Steel. Die Papiere des US-Stahlkonzerns klettern um 10,6 Prozent. US-Präsident Donald Trump hat eine neue Prüfung der Übernahme des Unternehmens aus Pennsylvania durch den japanischen Rivalen angeordnet. Der US-Ausschuss für ausländische Investitionen (CFIUS) soll «bei der Entscheidung helfen, ob in dieser Angelegenheit weitere Massnahmen angebracht sein könnten.» Anleger werteten dies als Signal, dass die Regierung den zuvor vom vorherigen Präsidenten Joe Biden gestoppten Deal doch noch durchwinken könnte. Biden hatte die Fusion am 3. Januar aus Gründen der nationalen Sicherheit blockiert. Wenige Tage vor der Amtsübergabe an Trump verzichtete er jedoch vorerst auf die Vollstreckung einer Anordnung, bei der Nippon sein 14,9 Milliarden Dollar schweres Übernahmeangebot zurückziehen muss.

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17:05

Die Volatilität an den Finanzmärkten ist im Nachmittagshandel äusserst gross, so auch an den Devisenmärkten. Bedingt durch die undurchsichtige Nachrichtenlage rund um die US-Zölle schiesst der US-Dollar kurzzeitig in die Höhe, er hat die Gewinne inzwischen aber wieder grösstenteils eingebüsst.

Am späten Nachmittag kostet der US-Dollar 0,8597 Rappen, nachdem er kurzzeitig auf bis zu 0,867 hochgeschossen war. Um die Mittagszeit wurde das Währungspaar noch bei 0,8521 gehandelt. Auch zum Euro gewinnt der Dollar an Boden. Derzeit geht das Euro-Dollar-Paar zu 1,0947 um nach 1,0962 gegen Mittag.

Am Nachmittag hat der Euro auch zum Franken deutlich zugelegt und wird aktuell bei 0,9411 Franken gehandelt. Am Mittag stand das Paar noch bei 0,9339.

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16:05

Die Angst der US-Anleger vor einer globalen Rezession im Zuge der US-Zölle drückt die Wall Street weiter nach unten. Der Dow-Jones-Index der Standardwerte notiert gut vier Prozent schwächer bei 36'706 Punkten. Der breiter gefasste S&P 500 gibt 4,4 Prozent auf 4'852 Zähler nach. Der Index der Technologiebörse Nasdaq verliert fünf Prozent auf 14'812 Stellen.

Die Verluste zum Start der neuen Woche fallen damit zwar etwas geringer aus als die vom Freitag, doch Experten mahnen zur Vorsicht. «Was wir sehen, ist eine technische Erholung nach einem sehr steilen Ausverkauf, aber es ist nicht unbedingt das Ende des Ausverkaufs», sagte Fiona Cincotta, Chefanalystin beim Broker City Index. «Damit das passiert, müssten grundlegende Veränderungen stattfinden.» Dies werde beispielsweise dann der Fall sein, wenn Trump einige Zölle zurücknehme, wenn die Zentralbanken unterstützend eingriffen oder wenn Anleger den Eindruck bekämen, dass die Weltwirtschaft trotz der Zölle gut dastehe.

Die Aktien von Apple geben 4,5 Prozent nach, Tesla fallen weitere 8 Prozent. Nvidia sind unverändert.

Bei den Einzelwerten belastet weiterhin ein Kursrutsch beim Bitcoin Aktien aus dem Kryptosektor. MicroStrategy, das als bedeutender Bitcoin-Halter bekannt ist, muss einen Rückgang von knapp elf Prozent hinnehmen. Krypto-Miner wie Riot Platforms und Mara Holdings erleiden Kursverluste zwischen gut neun und mehr als elf Prozent.

Die chinesischen Gegenzölle auf Importe aus den USA drücken indes die Aktien der US-Agrartechnikanbieter. Die Papiere von Unternehmen wie AGCO, Caterpillar und Deere verlieren zwischen knapp vier und fünf Prozent. Die Volksrepublik ist der grösste Absatzmarkt für amerikanische Agrarprodukte.

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15:50

Die Ölpreise setzen am Montag ihre Talfahrt wegen der Angst vor den Folgen der aggressiven US-Zollpolitik fort und sind auf den tiefsten Stand seit vier Jahren gefallen. Bis zum Nachmittag konnten die Notierungen allerdings einen Teil der frühen Verluste wieder wettmachen. Ein Barrel (159 Liter) der Nordseesorte Brent zur Lieferung im Juni kostet zuletzt 64,29 Dollar und damit 1,29 Dollar weniger als am Freitag. Der Preis für ein Barrel der US-Sorte WTI zur Lieferung im Mai fällt um 1,28 Dollar auf 60,71 Dollar.

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15:30

Der Dow Jones startet am Montag mit einem Minus von 2,9 Prozent. Auch der Nasdaq (-3,9 Prozent) und der S&P 500 (-3,3 Prozent) geben nach.

15:20

Am Anleihemarkt steigt die Rendite der zehnjährigen US-Papiere über vier Prozent und liegt mit 4,05 Prozent um 6,3 Basispunkte höher. Der US-Handelsbeauftragte Peter Navarro verteidigt im Sender CNBC die Zölle und stellt massive Steuererleichterungen in Aussicht. Zugleich fordert er Handelspartner der USA zu Zugeständnissen auf. So müsse die Europäische Union Handelshemmnisse beseitigen, dazu gehöre auch die Mehrwertsteuer.

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15:00 

Der US-Aktienmarkt dürfte seine Talfahrt zu Wochenbeginn gebremst fortsetzen. Rund eine Dreiviertelstunde vor Handelsbeginn am Montag taxierte der Broker IG den Leitindex Dow Jones Industrial 1,7 Prozent tiefer auf 37'655 Punkte. Der überwiegend mit Technologiewerten bestückte Nasdaq 100 dürfte 2,1 Prozent im Minus starten.

Die US-Regierung hatte deutlich gemacht, dass sie an ihrer drastischen Wirtschaftspolitik mit hohen Extrazöllen auf Importe aus der ganzen Welt festhalten will. Daran ändert auch die von Trump signalisierte Gesprächsbereitschaft mit den betroffenen Ländern nichts.

Bleibt das so und reagieren die wichtigsten Handelspartner Europäische Union und China mit Gegenzöllen, wird das nach Ansicht der meisten Experten die Weltkonjunktur abwürgen. Deshalb haben offenkundig auch die Optimisten unter den Anlegern die Hoffnung auf Besserung verloren und wollen ihre Aktien loswerden. Gleichwohl signalisierte EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen Verhandlungsbereitschaft mit den USA.

Wie hoch die Verunsicherung an den Märkten ist, zeigt auch ein Blick auf VIX-Index an der Terminbörse von Chicago. Dieser gilt als Gradmesser für die «Angst» von Anlegern und notiert aktuell so hoch wie zuletzt im August letzten Jahres.

Für etwas Erleichterung an den Börsen sorgt aktuell, dass die Märkte derzeit mit Lockerungen des US-Leitzinses bis zum Jahresende in Höhe von insgesamt etwas mehr als ein Prozentpunkt rechnen, um die Konjunktur zu stützen. Allerdings hatte Notenbankchef Jerome Powell erst am Freitag gesagt, dass die Fed wegen eines durch die Zölle verursachten Inflationsanstiegs in höchster Alarmbereitschaft sei. Dies spricht eher gegen sinkende Zinsen, zumindest in der nahen Zukunft.

Derweil hatte ein Bericht der Nachrichtenagentur Reuters die Anleger am Wochenende daran erinnert, dass sich auch die Rüstungsbranche der negativen Zoll-Spirale nicht entziehen kann. Reuters liegt ein Brief des Flugzeugteile-Herstellers Howmet Aerospace an seine Kunden vor, in dem man wegen der US-Zölle einen «Force Majeure» erklärt. Man fühlt sich also wegen höherer Gewalt nicht mehr an Vertragsverpflichtungen gebunden. Howmet-Aktien verloren im vorbörslichen US-Handel sechs Prozent.

Für die Papiere von Dollar Tree ging es vorbörslich um 1,3 Prozent nach oben. Die Bank Citigroup hatte die Anteilsscheine zum Kauf empfohlen. Die Analysten gehen davon aus, dass sich die höheren allgemeinen Zölle positiv auf den Discounter auswirken dürften.

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14:20

Der sich anbahnende Handelskrieg hat der UBS-Aktie am Montag erneut schwere Kursverluste eingebrockt. Die Titel des weltgrössten Vermögensverwalters für Millionäre und Milliardäre büssten bis am frühen Nachmittag weitere 5,3 Prozent auf 22,03 Franken ein. Die Zollankündigungen von US-Präsident Donald Trump sorgten für Unsicherheit in der Finanzbranche, weil sie für einen Anstieg der Kreditausfälle und geringere Gebühreneinnahmen durch Kapitalmarkttransaktionen sorgen könnten, erklärte Daniel Bosshard, Analyst der Luzerner Kantonalbank. Im bisherigen Jahresverlauf hat die UBS-Aktie damit bereits über ein Fünftel an Wert verloren und damit deutlich schlechter abgeschnitten als der europäische Bankenindex.

Damit sank die UBS-Aktie auch unter den Buchwert, den Bosshard auf 22,75 Franken pro Titel bezifferte. Ein Unterschreiten dieser Marke bedeutet, dass die Bank an der Börse weniger wert ist als alle in der Bilanz ausgewiesenen Vermögenswerte. Zwei mit den Gesprächen vertraute Personen sagten der Nachrichtenagentur Reuters Ende März, dass das Institut anfällig für eine Übernahme werden könnte, wenn der Aktienkurs deutlich unter den Buchwert falle. Bosshard erklärte, das Unterschreiten dieser Marke habe keine direkten Auswirkungen. «Die Kernfrage für die UBS ist, was mit dem wirtschaftlichen Umfeld passiert und insbesondere mit den Eigenkapitalvorschriften», so der Analyst.

Anfang Juni will die Schweizer Regierung neue Kapital-Eckwerte. Experten erwarten, dass die Anforderungen deutlich anziehen dürften. Damit will die Regierung verhindern, dass sich ein Debakel wie bei der in Schieflage geratenen Credit Suisse wiederholt.

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13:56

Die Risikoaversion bleibt das dominierende Thema an den Finanzmärkten. Die Anleger flüchten aus Risikopapieren in sichere Häfen, heisst es am Markt. Dazu zählt einmal mehr der Schweizer Franken. Grund dafür sind die wegen des US-Handelsstreits gestiegenen Rezessionssorgen.

Das Währungspaar Dollar/Franken hat seit dem Morgen die Gewinne noch etwas ausbauen können und wird am frühen Nachmittag zu 0,8550 gehandelt. Am Freitagabend kostete es noch leicht mehr als 86 Rappen. Derweil hat der Dollar zum Euro kaum mehr weiter an Wert verloren und kostet aktuell 1,0950. Derweil wird das Paar Euro/Franken ebenfalls tiefer bewertet, nämlich zu 0,9364 nach 0,9419 noch vor dem Wochenende.

Der Dollar hatte in der vergangenen Woche als Folge der aggressiven Zollpolitik der US-Regierung deutlich an Wert verloren. Dabei war er zum Euro zeitweise bis auf knapp 1,1146 Dollar gestiegen und damit auf den höchsten Stand seit einem halben Jahr.

Die Furcht vor den Folgen der aggressiven US-Zollpolitik bleibt das bestimmende Thema an den Märkten. Im Verlauf des Tages kommen die Handelsminister der EU-Staaten zu Beratungen zum Zollkonflikt mit den USA zusammen. Bei dem Treffen in Luxemburg soll es um die Frage gehen, mit welcher Strategie US-Präsident Donald Trump zu einer Rücknahme der jüngst verhängten Sonderzölle bewegt werden könnte.

Vor dem Hintergrund der Zoll-Turbulenzen mit starken Kurseinbrüchen an den internationalen Aktienbörsen rückten Konjunkturdaten am Devisenmarkt in den Hintergrund. Ein unerwartet starker Rückgang der deutschen Industrieproduktion im Februar konnte den Euro nicht belasten.

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13:08

Auch die Kurse von Kryptowährungs- und Blockchain-Aktien setzen angesichts der Sorge vor den Auswirkungen der US-Zollpolitik ihre Talfahrt fort.

Die grösste Kryptowährung Bitcoin fällt im vorbörslichen Handel um 2,5 Prozent auf 76'837 Dollar, nachdem sie zuvor ein Fünfmonatstief marktiert hat. Ether büsst 4,5 Prozent ein auf 1503 Dollar, der tiefste Stand seit mehr als zwei Jahren. Strategy, das als bedeutender Bitcoin-Halter bekannt ist, muss einen Rückgang von acht Prozent hinnehmen.

Krypto-Miner wie Riot Platforms und Mara Holdings erleiden ebenfalls deutliche Kursverluste, ebenso wie Bitcoin-ETFs. Insgesamt hat Bitcoin in diesem Jahr bisher etwa 20 Prozent an Wert verloren.

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13:00

Die Futures der US-Aktienmärkte notieren gut eine Stunde vor Handelsstart im Minus:

- Dow Jones: minus 2,09 Prozent

- S&P 500: minus 2,10 Prozent

- Nasdaq: minus 2,15 Prozent

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11:55

Am Schweizer Aktienmarkt kam es aufgrund der «Zoll-Panik» vor allem in der Eröffnungsphase zu einer Verkaufswelle. Viele Anleger fürchten nun eine baldige Rezession und wieder steigende Inflationsraten. Die Stimmung sei sehr nervös und habe zumindest am Anfang «leicht panische Züge» angenommen. «Die Nerven liegen blank», meint ein Händler. Die konjunkturellen Spätfolgen der US-Zollpolitik liessen sich derzeit noch kaum abschätzen. Den Notenbanken seien zudem durch die potenziellen Inflationserscheinungen die Hände gebunden.

Am vergangenen Mittwoch hatte der US-Präsident Donald Trump den Zollhammer ausgepackt und die Märkte «so richtig» unter Druck gesetzt. Die Situation hatte sich am Freitag verschärft, als China Gegenmassnahmen angekündigt hatte. Da bisher weder nennenswerte Verhandlungsfortschritte erzielt wurden, und die US-Regierung sich auch wenig kompromissbereit zeige, dürfte der Abverkauf wohl weitergehen, wird befürchtet. Trump gibt sich zwar offen für Gespräche, fordert aber ausgeglichene Handelsbilanzen. Inzwischen hätten sich die Kurse zumindest vorläufig auf einem leicht über dem Tagestief liegenden Niveau stabilisiert, heisst es weiter. Manche Marktteilnehmer begännen allmählich die Lage zu analysieren und wenigstens selektiv wieder zuzugreifen. Vor allem Aktien ohne US-Bezug könnten profitieren, meint ein Händler.

Der Leitindex SMI notiert kurz 12 Uhr noch um 5,34 Prozent tiefer auf 11'027 Punkten. Der SLI, in dem die 30 wichtigsten Aktien enthalten sind, bricht um 5,80 Prozent ein auf 1757,92 und der breite SPI um 4,98 Prozent auf 14'771 Zähler. Sämtliche 30 SLI-Werte stehen tief im Minus. Die Einbussen erstrecken sich von -10,8 Prozent (Adecco) bis -2,4 Prozent (Lindt & Sprüngli PS).

Damit notiert der SMI nicht nur unter dem Stand von Anfang Jahr. Er hat auch das Vorjahrestief bei 11'065 Punkten vom Februar 2024 unterschritten. Dabei hatte der SMI in der Vorwoche die schlimmste Woche seit dem von Corona-Crash im März 2020 erlebt. Alleine am Freitag summierten sich die Verluste auf über 5 Prozent. Seit Ende März hat der SMI nun mehr als 13 Prozent verloren.

Damit befindet sich der Leitindex SMI in guter Gesellschaft mit ausländischen Märkten. Auch der deutsche DAX (-6,9 Prozent), der französische CAC40 (-5,7 Prozent) und der britische FTSE100 (-4,4 Prozent) geben klar nach. Noch stärker bergab ging es in Asien, wo der Nikkei und der Shanghai Composite Index um rund acht und der Hongkonger Hangseng gar um 12 Prozent abgestürzt sind.

Die grössten Einbussen bei den Bluechips gibt es bei neben Adecco bei den Finanzwerten Partners Group (-8,85 Prozent), UBS (-6,10 Prozent) und Julius Bär (-6,85 Prozent). Die Aktien der Luxusgüterhersteller Richemont (-7,8 Prozent) und Swatch (-5,4 Prozent) können sich dem Negativtrend nicht entziehen.

Auch Swiss Life (-6,3 Prozent) haben inzwischen ihren Jahresgewinn wieder eingebüsst. Und dies obwohl der Lebensversicherer auf die Schweiz und da nahe Ausland fokussiert ist und zudem über ein riesiges Immobilienportfolio verfügt. Aber auch Swiss Re (-6,3 Prozent) und Zurich (-4,4 Prozent) kommen unter die Räder. Die Titel von Holcim (-6,4 Prozent), die vor der Abspaltung des US-Geschäfts steht, sowie die von ABB (-6,4 Prozent) und VAT (-7,3 Prozent) werden ebenfalls verkauft.

Auf der andere Seite schlagen sich Aktien mit einem defensiven Anstrich wie Lindt & Sprüngli (-2,4 Prozent), Swisscom (-2,5 Prozent) etwas besser als der Markt. Gleiches gilt für die zuletzt schon stark gefallenen Sonova (-3,4 Prozent) und die Schwergewichte Nestlé (-4,5 Prozent), Novartis (-4,8 Prozent) und Alcon (-5,3 Prozent).

Auf den hinteren Rängen verloren die Aktien von Swissquote und EFG im frühen Handel fast zwei Drittel ihres Werts. Später war von einem Misstrade die Rede und die Tiefstkurse wurden storniert. Doch auch nach Wiederaufnahme des Handel ist das Minus mit 5,3 bzw. 9,3 Prozent noch gross.

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11:15

Die Zoll-Panik an den weltweiten Aktienmärkten überschattet zum Wochenstart auch die eigentlich bislang guten Gewinnperspektiven europäischer Rüstungsunternehmen. Höhere Verteidigungsbudgets in Ländern der Europäischen Union angesichts der Tendenz zu mehr militärischer Eigenverantwortung bei einer womöglich nachlassenden Unterstützung durch die USA hatten Rüstungswerte in diesem Jahr stark angetrieben. Zuletzt noch vergleichsweise stabil, erwischte der von US-Präsident Donald Trump Mitte vergangener Woche losgetretene Handelskrieg nun aber auch Rüstungsaktien besonders heftig.

Die Aktien von Rheinmetall etwa verloren zum Börsenstart im Dax 27 Prozent auf 933 Euro. Etwa zwei Drittel der Rekordrally zwischen Mitte Februar und Mitte März bei gut 1'483 Euro war damit verloren gegangen. Zuletzt dämmten Rheinmetall ihren Abschlag auf rund 10 Prozent und 1'152 Euro ein, lagen damit im 5,5 Prozent tieferen deutschen Leitindex aber auf dem letzten Platz.

Rheinmetall-Chef Armin Papperger nutze die frühe Kursschwäche gleichwohl aus und erwarb 290 Aktien für je 1'065 Euro sowie je 380 Papiere für je rund 1'058 Euro. Das macht ein Gesamtvolumen von rund 711'000 Euro.

Ein Bericht der Nachrichtenagentur Reuters hatte die Anleger am Wochenende daran erinnert, dass sich auch die Rüstungsbranche der negativen Zoll-Spirale nicht entziehen kann. Reuters liegt ein Brief des Flugzeugteile-Herstellers Howmet Aerospace an seine Kunden vor, in dem man wegen der US-Zölle einen «force majeure» erklärt. Man fühlt sich also wegen höherer Gewalt nicht mehr an Vertragsverpflichtungen gebunden. Howmet-Aktien verloren auf der Handelsplattform Tradegate am Montag rund 11 Prozent im Vergleich zum New Yorker Schlusskurs am Freitag.

Andere Rüstungspapiere am deutschen Markt liessen zum Wochenbeginn ebenfalls stark Federn: Im MDax büssten die Anteilsscheine des Rüstungselektronik-Herstellers Hensoldt fast 12 Prozent ein, für die Anteile des Panzergetriebe-Produzenten Renk ging es um 8,5 Prozent bergab.

Europaweit sah es nicht besser aus: In Mailand fielen Leonardo um rund 10 Prozent, an der Euronext erwischte es Thales mit minus 7 Prozent. In London rutschten BAE Systems um 4,7 Prozent ab, Babcock International rauschten um 8 Prozent in die Tiefe.

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10:45

Der Goldpreis hat sich am Montag nach anfänglichen Verlusten wieder etwas erholt. Eine anhaltende Nachfrage nach sicheren Häfen und starke Käufe der Zentralbanken stützten das Edelmetall, nachdem es zuvor auf ein Drei-Wochen-Tief gefallen war.

Spot-Gold notierte zuletzt 0,6 Prozent tiefer bei 3019,63 Dollar je Unze. Zuvor war der Preis zeitweise um rund zwei Prozent auf den tiefsten Stand seit dem 13. März gefallen. «Wir haben einige Zwangsverkäufe gesehen, viele Investoren mussten Anlagen liquidieren, um Verluste anderswo auszugleichen», sagte Kyle Rodda, Finanzmarktanalyst bei Capital.com. «Die Fundamentaldaten für Gold sind gut, aber wenn Panik ausbricht, übernimmt oft Irrationalität das Ruder.» Angesichts der Furcht vor einer weltweiten Rezession und einem eskalierenden Handelskrieg trennten sich nervöse Investoren von Gold, um Verluste in anderen Anlagen auszugleichen.

Die US-Gold-Futures legten zuletzt um 0,1 Prozent auf 3037,30 Dollar zu. Bereits am Freitag war der Goldpreis um mehr als drei Prozent eingebrochen, nachdem die unerwartet umfassenden neuen Zölle von US-Präsident Donald Trump weltweite Marktturbulenzen ausgelöst hatten. Trotz der jüngsten Rückschläge blieb der Goldpreis über der Marke von 3000 Dollar, da die anhaltenden Käufe von Zentralbanken und Zuflüsse in sichere Häfen die Nachfrage stützten.

Chinas Notenbank stockte im März zum fünften Mal in Folge ihre Goldreserven auf. «Sobald sich der Staub gelegt hat, wird die anhaltende Nachfrage der Zentralbanken als preisstabilisierendes Element wirken und anderen Investoren Vertrauen geben, Gold als Teil einer Umschichtung und Absicherung zu kaufen», sagte Ole Hansen, Rohstoffstratege bei der Saxo Bank. «Zentralbanken zeigen weiterhin eine starke Nachfrage nach Gold, was den Preis unterstützt», ergänzte Tim Waterer, Chefmarktanalyst bei KCM Trade.

Am Silbermarkt legte der Spotpreis um 1,2 Prozent auf 29,92 Dollar je Unze zu, nachdem zuvor ein Siebenmonatstief markiert worden war. Platin gab um 0,3 Prozent auf 914,35 Dollar nach, Palladium verlor 0,7 Prozent auf 905,31 Dollar

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10:40

Europäische Bankenwerte stehen wegen der neuen US-Zollpolitik weiter unter Druck und fallen den dritten Tag in Folge. Der Index europäischer Bankaktien sackte am Montag um mehr als sechs Prozent ab und hat seit seinem letzten Höchststand inzwischen rund 22 Prozent verloren – ein klares Signal für einen Bärenmarkt. Allein am Montag summierten sich die Verluste zusammen mit den Rückgängen der beiden vorangegangenen Handelstage auf fast 20 Prozent. Auslöser sind die neuen umfassenden Zölle von US-Präsident Donald Trump, die die Furcht vor einem Handelskrieg und einer globalen Rezession schüren.

Besonders deutlich verloren Commerzbank und Deutsche Bank sowie die französischen Institute Crédit Agricole, Société Générale und BNP Paribas , die jeweils zwischen neun und zehn Prozent einbüssten. Auch britische Banken litten: Barclays rutschte um sieben Prozent ab, HSBC verlor rund 3,5 Prozent. Bankaktien in anderen Regionen standen ebenfalls massiv unter Druck: Der Index japanischer Banken brach zeitweise um bis zu 17 Prozent ein. 

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10:35

Die aggressive Zollpolitik der US-Regierung hat die wirtschaftlichen Perspektiven im Euroraum deutlich verschlechtert. Der vom Analyseinstitut Sentix erhobene Konjunkturindikator brach im April auf minus 19,5 Punkte ein, von zuvor minus 2,9 Punkten, wie Sentix am Montag in Limburg mitteilte. Die Konjunkturerwartungen für die Eurozone sinken «im Rekordtempo», wie es in der Mitteilung heisst und erreichten den tiefsten Stand seit Oktober 2023.

«Die Euphorie für die Wirtschaft in Deutschland und in der EU aus dem Vormonat ist verflogen», kommentierten Experten von Sentix das Ergebnis der Umfrage unter 1'127 Investoren, davon 224 institutionelle Anleger. Die Befragung wurde vom 3. April bis 5. April durchgeführt und konnte damit die Reaktion auf das Zollpaket erfassen, das US-Präsident Donald Trump in der vergangenen Woche verkündet hatte.

Der Sentix-Stimmungsindikator ist damit stärker eingebrochen als am Markt erwartet worden war. Analysten hatten im Schnitt nur einen Rückgang auf minus 9,0 Punkte erwartet.

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10:30

Die Furcht vor einer weltweiten Rezession drückt den Ölpreis auf den tiefsten Stand seit April 2021. Ein Barrel (159 Liter) leichtes US-Öl verbilligte sich am Vormittag um 3,9 Prozent auf 59,59 Dollar, Nordseeöl der Sorte Brent kostete mit 63,24 Dollar 3,6 Prozent weniger. Solange die Panik am Markt nicht nachlasse, werde der Ölpreis keinen Boden finden, sagt Vandana Hari vom Öl-Analysehaus Vanda Insights, und damit sei nicht zu rechnen, bevor US-Präsident Donald Trump die Sorgen vor einem weltweiten Handelskrieg und einer Rezession nicht beseitigen könne. 

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09:46

Der Schweizer Aktienmarkt startet mit starken Verlusten in die neue Woche. Der Ausverkauf gehe weiter, heisst es am Markt. Seit Donald Trump am Mittwochabend den grossen «Zoll-Hammer» ausgepackt hat, kennen die internationalen Aktienmärkte nur noch eine Richtung: stark nach unten. Händler sprechen von einem rabenschwarzen Montag.

Der Leitindex SMI büsst gegen 9.30 Uhr 6,51 Prozent oder gegen 780 Punkte ein auf 10'890,47 Punkte. Der SLI, in dem die 30 wichtigsten Aktien enthalten sind, sackt um 6,78 Prozent ab auf 12739,65 und der breite SPI um 6,62 Prozent auf 14'518,62 Zähler. Sämtliche 30 SLI-Werte stehen tief im Minus. Die Einbussen erstrecken sich von -10,4 Prozent (Adecco) bis 2,4 Prozent (Lindt & Sprüngli PS).

Damit notiert der SMI nicht nur unter dem Stand von Anfang Jahr. Er hat auch das Vorjahrestief bei 11'065 Punkten im Februar 2024 unterschritten.

Dabei hatte der hiesige Aktienmarkt in der vergangenen Woche mit einem Minus von über neun Prozent die schlimmste Woche seit dem von Corona-Crash im März 2020 erlebt. Alleine am Freitag summierten sich die Verluste auf über 5 Prozent.

Damit befindet sich der Leitindex SMI in guter Gesellschaft mit ausländischen Märkten. Auch der deutsche DAX (-6,9 Prozent) und der französische CAC40 (-5,7 Prozent) geben klar nach. Noch deutlicher war der Einbruch in Asien, wo der Nikkei und der Shanghai Composite Index um rund acht und der Hongkonger Hangseng gar um 12 Prozent abgestürzt sind.

Die grössten Einbussen bei den Bluechips gibt es bei neben Adecco bei den Finanzwerten Partners Group, UBS und Julius Bär, die zwischen neun und zehn Prozent einbrechen.

Swiss Life sacken um 9 Prozent ab - damit ist der Jahresgewinn ebenfalls ausradiert. Sandoz (-8,2 Prozent) notierten zeitweise um rund 20 Prozent im Minus.

Auf der andere Seite schlagen sich Aktien mit einem defensiven Anstrich wie Lindt & Sprüngli (-2,4 Prozent), Swisscom (-4,3 Prozent) sowie die zuletzt schon stark gefallenen Sonova (-4,7 Prozent) am wenigsten schlecht. Die Schwergewichte Nestlé (-5,2 Prozent), Novartis (-5,6 Prozent) und Roche GS (-6,2 Prozent) halten sich etwas besser als der Markt. Die Luxusgütertitel Richemont (-7,9 Prozent) und Swatch (-5,9 Prozent) können sich den Verkaufswellen nicht entziehen.

Auf den hinteren Rängen verlieren die Aktien von Swissquote und EFG im frühen Handel fast zwei Drittel ihres Werts.

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09:30

Die Zollängste der Anleger drücken den Dax zeitweise auf den tiefsten Stand seit September. Der deutsche Leitindex notierte zum Handelsstart am Montag 9,5 Prozent schwächer bei 18'751,75 Punkten. Danach pendelte er sich bei einem Minus von rund 6,5 Prozent auf ein Vier-Monats-Tief von 19'277 Punkten ein. Die Anleger fürchteten, dass der sich anbahnende Handelskrieg die Inflation nach oben treibt und eine globale Rezession auslöst.

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09:10

Zu Beginn der neuen Woche stehen die Zeichen an den Aktienmärkten weiter auf Sturm - auch in der Schweiz. Seit Donald Trump am Mittwochabend den grossen «Zoll-Hammer» ausgepackt hat, kennen die internationalen Aktienmärkte nur noch die Richtung stark nach unten. Und daran dürfte sich zunächst wohl auch nichts ändern, heisst es am Markt. Dabei hatte der hiesige Aktienmarkt in der vergangenen Woche mit einem Minus von über neun Prozent die schlimmste Woche seit dem von Corona-Crash im März 2020 erlebt. Alleine am Freitag summierten sich die Verluste auf über 5 Prozent. Und nach diesem schwarzen Freitag könnte es zu einem noch schwärzeren Montag kommen, heisst es am Markt.

Dabei ist es vor allem die Sorge vor einer Rezession, die durch die Zölle angeheizt wird, welche die Anleger aus den Risikopapieren treibt. Und nachdem China am Freitag Vergeltungszölle auf US-Waren in Höhe von 34 Prozent beschlossen habe, hätten sich diese Ängste nochmals intensiviert, kommentiert die Helaba. Dazu kommen die Ängste vor einer wieder steigenden Inflation. So erwartet das Fed laut seinem Chef Jerome Powell neben einer Wirtschaftsflaute steigende Konsumentenpreise infolge der angekündigten Zölle. Daher dürfte der Trend «raus aus Aktie und rein in Staatsanleihen» wohl anhalten. «Ruhe bewahren und Bonds kaufen», lautet das Motto, wie die Onlinebank Swissquote kommentiert. Derweil sind unternehmensspezifische Impulse nach Abschluss der Bilanzsaison Mangelware.

Kurz nach Handelsbeginn fällt der SMI um 6,65 Prozent Prozent auf 10'847 Punkte.

Alle 20 SMI-Werte geben nach. Die Verluste erstrecken sich von -4,3 Prozent (für Swisscom) bis -9,10 Prozent (für Richemont). Mit Novartis (-5,6 Prozent) und Roche GS (-5,8 Prozent) schlagen sich erneut Papiere mit einem defensiven Anstrich am wenigsten schlecht.

Aber auch bei Swiss Life (-8,5 Prozent), deren Aktien wegen des Fokus des Lebensversicherers auf die Schweiz und das nahe Ausland bisher von stärkeren Abschlägen verschont geblieben waren, komme es nun zu Gewinnmitnahmen, heisst es am Markt.

Auch der breite Markt verliert zum Wochenstart. Der SPI notiert kurz nach Eröffnung minus 6,5 Prozent bei 14'538 Punkten.

Die Aktien von PSP verlieren  4,6 Prozent. Die Immobiliengesellschaft schüttet am Berichtstag eine Dividende von 6,71 Franken je Aktie aus.

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08:25 

Neue Ratings und Kursziele für Schweizer Aktien:

 - Sika: Jefferies senkt auf 300 (304) Fr. – Buy

Sunrise: JPMorgan senkt auf 46 (48) Fr. – Neutral

Kardex: Kepler Cheuvreux senkt auf 215 (280) Fr. – Hold

ABB: Citigroup senkt auf 46 (49) Fr. – Neutral

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08:10

Der Swiss Market Index (SMI) steht vorbörslich bei der Bank Julius Baer 2,74 Prozent tiefer bei 11'329 Punkten. Alle 20 SMI-Titel stehen im Minus.

Die grössten Abschläge verzeichnen Richemont mit 5,40 Prozent und Logitech mit 5,10 Prozent. Auch die Versicherungstitel dürften deutlich im Minus eröffnen. Swiss Life notiert vorbörslich bei minus 4,25 Prozent, Swiss Re bei minus 3,25 Prozent und Zurich bei minus 3,75 Prozent. Einzig Nestlé und Novartis schlagen am wenigsten aus und stehen 1,60 Prozent respektive 1,85 Prozent tiefer.

Auch der breite Markt steht vorbörslich im Minus von 3,31 Prozent bei 2' 414 Punkten. Alle Titel stehen tiefer, besonders jene von Swatch und PSP mit je 5,40 Prozent. Einzig die Valoren von Cembra Money Bank und SGS notieren unverändert. 

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07:55

Das Währungspaar Dollar/Franken ist über das Wochenende auf aktuell 0,8530 gefallen. Am Freitagabend kostete es noch leicht mehr als 86 Rappen. Auch zum Euro hat der Dollar an Wert eingebüsst. Aktuell muss für den Euro mit 1,0995 Dollar nach 1,0953 am Freitag mehr auf den Tisch gelegt werden. Derweil wird auch das Paar Euro/Franken etwas tiefer bewertet, nämlich zu 0,9380 nach 0,9419 noch vor dem Wochenende.

Trumps Zollpaket hatte in der Vorwoche die Börsen weltweit auf eine rasante Talfahrt geschickt und damit eine verstärkte Suche nach sicheren Häfen ausgelöst. Doch nun keimt möglicherweise eine gewisse leise Hoffnung. Trump zeigte sich bereit, unter bestimmten Bedingungen mit Handelspartnern über eine Lockerung der neuen Zölle auf Einfuhren in die USA zu reden.

«Ich möchte das Defizitproblem lösen, das wir mit China, der Europäischen Union und anderen Ländern haben», sagte Trump auf einem Rückflug vom Bundesstaat Florida in die US-Hauptstadt Washington. «Wenn sie darüber reden wollen, bin ich offen für Gespräche.» Er habe am Wochenende mit vielen führenden Politikern aus Europa, Asien und der ganzen Welt gesprochen, sagte Trump. «Sie brennen darauf, einen Deal zu machen.»

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07:28

Die Ölpreise haben zum Wochenauftakt wegen der Angst vor einem weltweiten Konjunktureinbruch infolge des von den USA ausgelösten Zollkonflikts weiter nachgegeben.

Ein Barrel (159 Liter) der Nordseesorte Brent zur Lieferung im Juni kostete im frühen Handel 64,07 Dollar und damit eineinhalb Dollar oder 2,3 Prozent weniger als am Freitagabend.

Der Preis für ein Barrel der US-Sorte WTI zur Lieferung im Mai fiel um fast zweieinhalb Prozent oder 1,5 Dollar auf 60,49 Dollar. Am Freitag waren sowohl die Preise für Öl aus der Nordsee und aus den USA auf den tiefsten Stand seit 2021 gefallen.

Grund für den starken Rückgang ist die aggressive Zollpolitik der USA. Seit Mittwoch vergangener Woche, als US-Präsident Donald Trump sein grosses Zollpaket für viele Länder angekündigt hatte, büsste der Brent-Preis inzwischen rund elf Dollar beziehungsweise 15 Prozent ein.

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07:00

Laut einem Bericht von Goldman Sachs werden Donald Trumps Zölle das chinesische Bruttoinlandsprodukt (BIP) um 0,7 Prozentpunkte nach unten drücken. «Vor den Zöllen lag das Wachstum über unseren Prognosen, und wir zogen eine Aufwärtskorrektur unserer BIP-Erwartungen für 2025 in Betracht», schreibt die Investmentbank in einem Bericht. China werde seine fiskalischen Lockerungsmassnahmen beschleunigen, um die Wachstumsbelastung durch die angekündigten US-Zölle auszugleichen, heisst es weiter.

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06:10 

Im Sog der Turbulenzen um das globale Zollpaket der US-Regierung steht auch der Schweizer Leitindex (SMI) vorbörslich bei der IG Bank deutlich tiefer mit minus 2,18 Prozent bei 11'354 Punkten.

In der vergangenen Woche hatte der SMI bereits mehr als neun Prozent verloren. Das noch vor kurzem zweistellige Kursplus seit Jahresanfang war damit praktisch ausradiert. Nun dürfte es einem klaren Minus weichen. Grund dafür ist die Sorge, dass wegen des Zollstreits die Inflation steigen und die Wirtschaft in eine Rezession stürzen könnte.

«Die Rezessionsgefahr ist deutlich gestiegen», kommentiert der Broker IG. Zahlreiche Strategen wie etwa die von JPMorgan erhöhen in ihren Modellen denn auch die Wahrscheinlichkeit, dass es zu einem wirtschaftlichen Abschwung kommt.

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05:45

Die US-Futures der US-Aktienindizes schwächeln und deuten damit einen holprigen Start in die Handelswoche an:

Dow Jones Futures:  - 2,69 Prozent

S&P 500 Futures: - 3,39 Prozent

Nasdaq Futures: -3,90 Prozent

Anleger befürchten einen globalen Handelskrieg, der die US-Wirtschaft in eine Rezession stürzen könnte. US-Präsident Donald Trump hatte in der vergangenen Woche weitreichende Zölle gegen US-Handelspartner angekündigt. Experten erwarten angesichts angekündigter Gegenmassnahmen vieler Länder in der kommenden Woche weitere Turbulenzen an den Märkten. Die Zeit anhaltend steigender Kurse an den Börsen sei erstmal vorbei, sagte Mark Malek, Chief Investment Officer von Siebert Financial: «Der Bullenmarkt ist tot.» Es könne in den nächsten Tagen zwar Gewinne geben. «Aber im Moment werden sie nicht nachhaltig sein.»

In Interviews und Talkshows am Sonntag versuchten Trump-Vertraute, die Zölle als eine kluge Neupositionierung darzustellen. Berater Kevin Hassett sagte zudem dem Sender ABC, mehr als 50 Länder hätten das US-Präsidialamt mit dem Wunsch nach Zollverhandlungen kontaktiert. US-Handelsminister Howard Lutnick sagte dem Sender NBC gleichwohl, die Zölle würden wie angekündigt am 9. April in Kraft treten. «Es gibt keinen Aufschub.» Sie würden auch nicht unmittelbar zurückgenommen: «Sie werden definitiv für Tage und Wochen in Kraft bleiben.» Finanzminister Scott Bessent sagte NBC, es gebe keinen Grund, eine Rezession zu erwarten. 

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05:00

Die asiatischen Märkte haben am Montag einen rauen Start in den Börsentag erlebt. Die Börsen verbuchten massive Verluste. Nach den negativen Vorgaben der Wall Street und dem Absturz der US-Futures stürzte der 225 Werte umfassende Nikkei-Index an der Leitbörse in Tokio um 6,5 Prozent auf 31'591,84 Punkte ab. Der breiter gefasste Topix notierte 6,5 Prozent niedriger bei 2'319,64 Zählern. Die Börse Shanghai büsste 5,4 Prozent ein und rutschte auf 3'160,52 Stellen ab. Der Index der wichtigsten Unternehmen in Shanghai und Shenzhen fiel um 5,3 Prozent auf 3'656,64 Punkte.

Japan will die USA weiterhin zu einer Senkung der Zölle bewegen. Die Regierung werde US-Präsident Donald Trump auffordern, die Zölle gegen Japan zu senken, aber Ergebnisse werden «nicht über Nacht kommen», sagte der japanische Premierminister Shigeru Ishiba dem Parlament. Die Regierung müsse alle verfügbaren Mittel ergreifen: «Um den wirtschaftlichen Schlag der US-Zölle abzufedern, wie etwa finanzielle Unterstützung für inländische Unternehmen und Massnahmen zum Schutz von Arbeitsplätzen.»

Derweil verteidigte Trump seine Zollpolitik erneut. Er habe das Abrutschen der Märkte nicht beabsichtigt, sagte er. «Ich will nicht, dass irgendetwas nach unten geht, aber manchmal muss man Medizin nehmen, um etwas in Ordnung zu bringen», sagte Trump zu Journalisten an Bord der Air Force One. «Was mit den Märkten passieren wird, kann ich Ihnen nicht sagen. Aber unser Land ist viel stärker», fügte er hinzu.

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04:30

Die düsteren Aussichten für das globale Wachstum haben die Ölpreise nach den starken Verlusten der letzten Woche weiter unter Druck gesetzt. Saudi-Arabien, der weltweit grösste Ölexporteur, hat am Sonntag die Rohölpreise für asiatische Abnehmer im Mai auf den niedrigsten Stand seit vier Monaten gesenkt. Die staatliche Ölgesellschaft Saudi Aramco drückte den offiziellen Verkaufspreis (OSP) für das Vorzeigeprodukt Arab Light um 2,30 Dollar auf 1,20 Dollar pro Barrel.

Die Rohöl-Sorte Brent aus der Nordsee verbilligte sich um 2,8 Prozent auf 63,76 Dollar je Barrel (159 Liter). Das US-Öl WTI notierte 2,8 Prozent schwächer bei 60,25 Dollar.

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03:45

Der US-Standardwerteindex Dow Jones hatte sich am Freitag mit einem Minus von 5,5 Prozent bei 38'314,86 Punkten aus dem Handel verabschiedet. Der breit gefasste S&P 500 verlor 6,0 Prozent auf 5'074,08 Zähler, und der technologielastige Nasdaq gab 5,8 Prozent auf 15'587,79 Stellen nach.

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03:00

Im asiatischen Devisenhandel verlor der Dollar 0,2 Prozent und fiel auf 146,63 Yen. Zur Schweizer Währung notierte er 0,4 Prozent niedriger bei 0,8573 Franken. Parallel dazu fiel der Euro um 0,3 Prozent auf 1,0923 Dollar und gab um 0,6 Prozent auf 0,9370 Franken nach.

(cash/AWP/Reuters/Bloomberg)