17:05

Der US-Dollar hat am Freitag gegenüber Euro und Franken deutlich zugelegt.

Das USD/EUR-Paar fiel nach den Daten deutlich unter die Marke von 1,10, über der sie davor notiert hatte, und wurde zuletzt bei 1,0970 gehandelt, das bisherige Tagestief kurz nach 15 Uhr liegt gar bei 1,0959. Das USD/CHF-Paar stieg derweil auf 0,8590 von 0,8523 kurz vor dem Mittag, hier wurde im Top über 0,86 bezahlt. Für das EUR/CHF-Paar ergibt sich damit 0,9423 nach 0,9397 vor den US-Zahlen.

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16:55

Unter den Einzelwerten an den US-Börsen fielen am Freitag die Anteile von Spirit Airlines mit einem Kurssturz von fast 28 Prozent besonders negativ auf. Die Bemühungen der angeschlagenen Billigfluglinie, die Schulden umzustrukturieren, sind offenbar ins Stocken geraten. Wie das «Wall Street Journal» berichtet, erwägt das Unternehmen nun einen Insolvenzantrag. Milliardenhohe Schulden, die gescheiterte Fusion mit Jetblue und der zunehmende Wettbewerb belasten Spirit erheblich.

Der E-Fahrzeugbauer Rivian senkte seine Produktionsziele für 2024 aufgrund von Lieferengpässen. Zudem fielen die Auslieferungszahlen für das dritte Quartal schlechter als von Analysten erwartet aus. Tom Narayan von der kanadischen Bank RBC findet dies bedenklich, weil es die schwächere Nachfrage unterstreiche. Die Papiere verloren mehr als 7 Prozent.

Die Aktien der Logistik-Konzerne Fedex und United Parcel Service profitierten vom vorläufigen Ende der Hafenarbeiter-Streiks an der US-Ostküste nicht und notierten knapp im Minus.

IBM erreichten gleich zum Börsenstart ein Rekordhoch und gewannen zuletzt noch 0,3 Prozent. Die Rally läuft seit Juni. Wie die DZ Bank in ihrer in dieser Woche veröffentlichten Studie schrieb, habe bei IBM die stärkere Ausrichtung auf lukrative Software- und Beratungsangebote mit KI-Bezug zuletzt zu einer höheren Ertragskraft geführt. Ein Grossteil der guten Perspektiven sei nun aber eingepreist.

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16:15

Die Ölpreise haben ihren Höhenflug am Freitag vor dem Hintergrund einer möglichen weiteren Eskalation der Lage im Nahen Osten fortgesetzt und den vierten Tag in Folge zugelegt. Allerdings ging es mit den Notierungen kurz vor dem Wochenende nur noch vergleichsweise leicht nach oben. Der Preis für ein Barrel (159 Liter) der Nordseesorte Brent zur Lieferung im November legte am Nachmittag um 40 Cent auf 78,02 US-Dollar zu. Der Preis für ein Barrel der US-Sorte WTI stieg um 33 Cent auf 74,04 Dollar.

Rohstoffexperte Carsten Fritsch von der Commerzbank verwies darauf, dass der Iran zuletzt täglich bis zu 3,4 Millionen Barrel Öl fördert. Dies entspreche etwa drei Prozent des weltweiten Angebots. Ein grösserer Ausfall würde seiner Einschätzung nach zu einer spürbaren Verknappung führen. Zudem bestehe das Risiko, dass der Iran bei einer weiteren Eskalation den für den globalen Ölhandel wichtigen Seeweg durch die Strasse von Hormus blockieren oder zumindest beeinträchtigen könnte, sagte Fritsch.

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16:00

Die US-Arbeitsmarktdaten für September stimmen die Anleger an der Wall Street optimistisch. Der Dow-Jones-Index der Standardwerte und der breiter gefasste S&P 500 notierten zur Eröffnung am Freitag jeweils rund ein halbes Prozent fester bei 42'241 und 5740 Punkten. Der Index der Technologiebörse Nasdaq gewann gut ein Prozent auf 18'127 Zähler.

In den USA kamen im September 254'000 neue Jobs ausserhalb der Landwirtschaft hinzu. Von Reuters befragte Ökonomen hatten mit 140'000 gerechnet, nach revidiert 159'000 (ursprünglich 142'000) im Vormonat. Die Zahlen sprächen für eine «weiche Landung» der US-Wirtschaft, kommentierte Ross Mayfield, Stratege beim Vermögensverwalter Baird in Kentucky. Viele Analysten waren sich gleichzeitig einig, dass der Bericht nichts an der Entscheidung der US-Notenbank Fed ändern dürfte, ihre Geldpolitik schrittweise zu lockern. «Es heisst nur, dass es unwahrscheinlich ist, dass die Fed die Zinsen im November oder Dezember um 50 Basispunkte senkt, und dass sie im November vielleicht sogar eine Pause einlegt», sagte Mayfield.

Für Gesprächsstoff bei den Einzelwerten sorgte unter anderem Spirit Airlines. Die Papiere der Fluggesellschaft brachen um mehr als 35 Prozent ein auf ein Allzeittief von 1,42 Dollar ein. Nach der gescheiterten Fusion mit JetBlue Airways sei sie in Gesprächen mit Anleihegläubigern über die Bedingungen eines möglichen Konkursantrags, berichtete das «Wall Street Journal».

Gefragt waren dagegen Aktien in der Energiebranche. Die Papiere von Chevron, Occidental Petroleum und Exxon Mobil rückten um jeweils rund ein halbes Prozent vor.

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15:35

Der Dow Jones startet am Freitag mit einem Plus von 0,6 Prozent. Auch der Nasdaq (+1,1 Prozent) und der S&P 500 (+0,8 Prozent) legen zu.

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15:00

Gut eine Dreiviertelstunde vor Handelsbeginn taxierte der Broker IG den Dow Jones Industrial rund 0,3 Prozent höher auf 42'147 Punkte. Den technologielastigen Auswahlindex Nasdaq 100 sieht IG rund 0,8 Prozent im Plus bei 19'964 Punkten.

Die US-Wirtschaft schuf im September deutlich mehr Arbeitsplätze als erwartet. Die Arbeitslosenquote fiel überraschend auf 4,1 Prozentpunkte. Helaba-Experte Ralf Umlauf sprach in einer ersten Reaktion von einem erneut starken Stellenzuwachs. Damit sei eine Schwäche des Arbeitsmarktes nach wie vor nicht zu konstatieren. Auch die Lohnentwicklung sei äusserst robust. Damit würden die ambitionierten Zinssenkungserwartungen an die US-Notenbank deutlich zurückgedrängt, so Umlauf.

Unter den Einzelwerten fielen die Anteilsscheine von Spirit Airlines mit einem vorbörslichen Kurssturz von 33 Prozent auf. Die Bemühungen der angeschlagenen Billigfluglinie, ihre Schulden umzustrukturieren, sind offenbar ins Stocken geraten. Wie das «Wall Street Journal» berichtet, erwägt das Unternehmen nun einen Insolvenzantrag. Milliardenhohe Schulden, die gescheiterte Fusion mit JetBlue und der zunehmende Wettbewerb belasten Spirit massiv.

Ein vorläufiges Ende der Hafenarbeiter-Streiks an der US-Ostküste sorgte dafür, dass Aktien von ZIM Integrated Shipping im vorbörslichen Handel um 11 Prozent fielen. Im Zuge der Streiks waren auf dem globalen Containermarkt zuletzt die Frachtraten gestiegen.

Die Papiere von Summit Therapeutics schnellten vorbörslich um 10,6 Prozent hoch. Zuvor hatte die US-Gesundheitsbehörde dem Biotech-Unternehmen eine Schnellprüfung seines Krebsmedikaments Ivonescimab in Kombination mit einer platinbasierten Chemotherapie zugesagt. Neuartige Medikamente können in den USA eine sogenannte Fast-Track-Zulassung erhalten, wenn ihnen entweder als Einzelmedikament oder in Kombination mit anderen Mitteln ein Potenzial zuerkannt wird, um lebensbedrohliche Krankheiten zu behandeln.

Die Titel von Warner Music fielen vorbörslich um 2,1 Prozent, nachdem die Bank of America die Aktie von «Neutral» auf «Underperform» abgestuft hatte. Zur Begründung hiess es, die Bewertung des Musikunternehmens erscheine überzogen.

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13:40

Der Schweizer Franken ist gegenüber dem Euro erneut etwas stärker geworden. So hat sich der Euro im Vormittagsgeschäft auf 0,9403 von 0,9431 am frühen Morgen abgeschwächt. Der US-Dollar zeigt sich hingegen bei 0,8460 Franken nur leicht verändert.

Dafür hat der Euro entsprechend auch gegenüber dem Greenback nachgegeben. Die europäische Gemeinschaftswährung kostete gegen Mittag 1,1107 US-Dollar nach 1,1142 am frühen Morgen.

Die Inflation in der Eurozone ist derweil im September wie erwartet erstmals seit über drei Jahren unter die Marke von zwei Prozent gefallen, was den Euro zuletzt nochmals etwas belastet hat.

Im Nachgang zu den am Vortag publizierten Angaben zu den Devisenreserven der Schweizerischen Nationalbank - diese hatte im gesamten zweiten Quartal Devisen für lediglich rund 100 Millionen Franken zugekauft - sieht die deutsche Commerzbank die Aussagen der letzten Pressekonferenz der SNB bestätigt.

Die SNB setze offenbar derzeit vorerst weiterhin voll auf den Leitzins als das bevorzugte Instrument und weniger auf Devisenmarktgeschäfte. Die Interventionen der SNB hätten gar einen geringeren Umfang gehabt als der bereits niedrige Wert des ersten Quartals, so die Commerzbank. Die SNB scheine «zumindest vorerst» zu zögern, mit stärkeren Interventionen gegen die Franken-Stärke vorzugehen.

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13:20

Die Futures für die US-Aktienmärkte notieren vor dem Start marginal höher: 

Dow Jones Futures: +0,10 Prozent
S&P 500 Futures: +0,24 Prozent
Nasdaq Futures: +0,34 Prozent

Die Schweizer Börse gemessen am Swiss Market Index (SMI) notiert 0,3 Prozent tiefer.

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11:50

Der Schweizer Franken hat am Freitag die im Laufe des Morgens gemachten Gewinne zu Euro und Dollar bis am Mittag wieder abgegeben. Die europäische Gemeinschaftswährung kostet aktuell 0,9397 Franken. Am frühen Morgen wurde der Euro noch zu 0,9387 Franken gehandelt.

Auch der US-Dollar hat zum Franken etwas zugelegt und kostet mit 0,8523 etwas mehr als am frühen Morgen (0,8509). Die europäische Gemeinschaftswährung hat sich gegenüber dem US-Dollar in dieser Zeit kaum bewegt und kostet 1,1026.

Die Händler warteten auf den am Nachmittag anstehenden US-Arbeitsmarktbericht, heisst es am Markt. Die US-Notenbank berücksichtigt die Lage am Arbeitsmarkt bei ihrer Geldpolitik. Der September-Bericht dürfte dabei besonders beachtet werden. Schliesslich ist immer noch unklar, ob das Fed die Leitzinsen Anfang November um 0,25 oder um 0,50 Prozentpunkte senken wird. «Der heutige Arbeitsmarktbericht könnte eine wichtige Vorentscheidung bringen», meint ein Experte.

Zuletzt hatten Daten zur Entwicklung der Erstanträge auf Arbeitslosenhilfe und zur Beschäftigung in der Privatwirtschaft kaum Hinweise auf eine Abschwächung des Arbeitsmarkts in der grössten Volkswirtschaft der Welt geliefert.

Die Daten vom Schweizer Arbeitsmarkt bewegten die Kurse kaum. Demnach ist die Arbeitslosenrate im September leicht auf 2,5 von 2,4 Prozent im Vormonat gestiegen.

Auch die zugespitzte Lage im Nahen Osten habe die Kurse kaum bewegt. Und dies, obwohl das Pulverfass Nahost jederzeit explodieren könnte, sagt ein Händler.

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11:40

Vor dem am Nachmittag erwarteten US-Arbeitsmarktbericht wagten sich die Anleger kaum aus der Deckung, heisst es am Markt. Daher neigten die Kurse auch eher dazu, abzubröckeln. Das Geschäft verlaufe recht ruhig, heisst es weiter. Die US-Zahlen sind wichtig, weil die Notenbank Fed diese für ihre Geldpolitik berücksichtigt. Denn es ist unklar, ob das Fed die Leitzinsen Anfang November um 0,25 oder um 0,50 Prozentpunkte senken wird. «Der heutige Arbeitsmarktbericht könnte eine wichtige Vorentscheidung bringen», meint ein Analyst.

Doch nicht nur die US-Jobdaten, sondern auch die nach wie vor zu eskalieren drohende Lage im Nahen Osten, der steigende Ölpreis, die US-Präsidentenwahlen und die schwächelnde Konjunktur dämpfen das Geschäft. Für etwas Zuversicht sorgte zunächst das Ende des Streiks der Hafenarbeiter an der US-Ostküste. Die Furcht vor einer grossflächigen Arbeitsniederlegung hatte Sorgen vor Lieferengpässen ausgelöst. Doch weil nun die Löhne der Arbeiter erhöht werden, drohen den Reedern deutlich höhere Kosten. Und dies könnte inflationär wirken. «Die Stimmung hat sich verändert. Nun interpretieren die Leute wieder alle Neuigkeiten vor allem negativ», meint ein Händler.

Der Schweizer Leitindex SMI verliert bis um 11:40 Uhr 0,3 Prozent auf 11'977 Punkte. Damit steuert der Leitindex auf ein Wochenminus von gut zwei Prozent zu. 

Gefragt sind die Aktien des Luxusgüterherstellers Swatch (+1,5 Prozent). Sie profitierten einerseits weiterhin von den China-Hoffnungen. Das Land verstärkt seine Anstrengungen, der schwachen Wirtschaft auf die Sprünge zu helfen. Zudem habe sich die Einstellung gegenüber der Swatch-Aktie seit dem kürzlichen Einstieg des Value-Investors Charles Brandes deutlich aufgehellt, heisst es am Markt.

Dagegen rutschen die Anteile von Rivale Richemont (-0,1 Prozent) nach einem freundlichen Start leicht ins Minus.

Die Aktien von Sandoz (+1,4 Prozent) und SIG (+1,5 Prozent) profitieren von Anschlusskäufen an den positiven Vortag.

Die Titel von Adecco (+0,5 Prozent) ziehen ebenfalls an. Am Markt heisst es, die Branche stehe zwar im Gegenwind. Aber Adecco könne innerhalb der Branche wohl mit am besten damit umgehen. Zudem werfe die Aktie eine sehr attraktive Dividendenrendite von gut 8 Prozent ab.

Auf der anderen Seite hielten bei Alcon (-1,2 Prozent) die Gewinnmitnahmen an. Der Titel zählt mit einem Plus von mehr als einem Viertel im laufenden Jahr zu den Topperformern.

Bei Kühne + Nagel (-1,2 Prozent auf 220,60 Fr.) sorgt nach der Beilegung des Hafenarbeiterstreiks an der US-Ostküste nun die Sorge vor steigenden Kosten der Reeder für Abgabedruck. Zuvor hatte der Streik die Aktien gedrückt. Am Berichtstag markierte der Kurs bei 218 Franken kurzzeitig ein Jahrestief.

Unter Abgaben leiden Givaudan (-0,9 Prozent). Am Markt ist von Gewinnmitnahmen vor dem kommende Woche erwarteten Zwischenbericht die Rede. Dahinter folgen VAT (-1,1 Prozent) sowie Sika (-1,0 Prozent), die an die Vortagesschwäche anknüpfen.

Auch bei Sonova (-0,6 Prozent) dürfte es sich um Gewinnmitnahmen handeln. Die Aktien hatten am Vortag gut drei Prozent gewonnen - dabei stützte ein positiver Kommentar der Experten von Baader Europe.

Als Belastung für den Gesamtmarkt erweisen sich die beiden Schwergewichte Nestlé (-0,6 Prozent) und Novartis (-0,4 Prozent). Roche (+0,0 Prozent) sind dagegen kaum verändert. Mit ABB (-0,5 Prozent) gibt dafür eine weitere «schwere» Aktie nach.

Am breiten Markt fallen DocMorris mit volatilen Kursen auf. Zuletzt notieren sie mit 1,0 Prozent leicht im Minus. Konkurrent Redcare Pharmacy rechnet für 2024 wegen der höheren Werbeausgaben für das E-Rezept mit einem geringeren Gewinn als bisher und senkt die Margenerwartung.

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11:05

Die überraschend schnelle Beilegung des Streiks der Hafenarbeiter an der US-Ost- und Golfküste setzt den Aktienkursen der Reedereien zu. Investoren, die aufgrund des Streiks auf ein Anziehen der Frachtkosten gesetzt hätten, verkauften nun die Aktien der Reedereien, erläutert Yang Ji-hwan von Daishin Securities. Die Titel von Moeller-Maersk fallen um bis zu 8,6 Prozent, die Aktien von Hapag-Lloyd notieren fast 14 Prozent schwächer. Die japanischen Reedereien Kawasaki Kisen, Nippon Yusen und Mitsui OSK Lines verzeichneten Kurseinbrüche zwischen 9,7 und 6,4 Prozent. Hafenarbeiter und Hafenbetreiber konnten am Donnerstag eine vorläufige Einigung in ihrer Tarifauseinandersetzung erzielen. Durch den dreitägigen Streik war das Entladen von Containerschiffen von Maine bis Texas blockiert und es kam zu Engpässen bei allen möglichen Waren, von Bananen bis zu Autoteilen.

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10:50

Die Ölpreise haben ihren Höhenflug am Freitag mit der Furcht vor einer weiteren Eskalation der Lage im Nahen Osten fortgesetzt und den vierten Tag in Folge zugelegt. Allerdings ging es mit den Notierungen nur noch vergleichsweise leicht nach oben. Der Preis für ein Barrel (159 Liter) der Nordseesorte Brent zur Lieferung im November legte am späten Vormittag um 70 Cent auf 78,37 US-Dollar zu. Der Preis für ein Barrel der US-Sorte WTI stieg um 62 Cent auf 74,33 Dollar.

Am Vortag hatten Aussagen des US-Präsidenten Joe Biden für einen Preissprung gesorgt. Biden hatte auf die Frage von Reportern, ob er einen Angriff Israels auf Ölanlage des Iran unterstützen würde, gesagt, dass dies derzeit diskutiert werde. Am Ölmarkt fürchten Anleger, dass Israel auch Ölförderanlagen im Opec-Staat Iran ins Visier nehmen könnte, was zu einer weiteren Zuspitzung der geopolitischen Lage in der ölreichen Region des Nahen Ostens führen dürfte.

Rohstoffexperte Carsten Fritsch von der Commerzbank verwies darauf, dass der Iran zuletzt täglich bis zu 3,4 Millionen Barrel Öl fördert. Dies entspreche etwa drei Prozent des weltweiten Ölangebots. Ein grösserer Ausfall würde seiner Einschätzung nach zu einer spürbaren Verknappung des Ölangebots führen. Zudem bestehe das Risiko, dass der Iran bei einer weiteren Eskalation den für den globalen Ölhandel wichtigen Seeweg durch die Strasse von Hormus blockieren oder zumindest beeinträchtigen könnte, sagte Fritsch.

Mit dem aktuellen Anstieg haben sich Brent-Öl aus der Nordsee und Rohöl aus den USA im Verlauf der Handelswoche um jeweils etwa sechs Dollar je Barrel verteuert. Dies ist der stärkste Preissprung seit Anfang 2023. Im Verlauf der Woche wurden die Notierungen mehrfach durch die Entwicklung im Nahen Osten angetrieben.

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09:40

Vor dem am Nachmittag erwarteten US-Arbeitsmarktbericht hielten sich die Anleger zurück, heisst es am Markt. Von den Job-Daten versprechen sich die Marktteilnehmer Aufschluss über das weitere Tempo der Zinssenkungen in den USA. Zuletzt sprachen die US-Konjunkturdaten eher für einen guten Zustand der Wirtschaft und somit eher für kleine als für grosse Zinsschritte.

Für etwas Zuversicht sorge zudem das Ende des Streiks der Hafenarbeiter an der US-Ostküste. Die Furcht vor einer grossflächigen Arbeitsniederlegung hatte Sorgen vor Lieferengpässen ausgelöst. Damit sei aber nur ein belastender Faktor ausgeräumt, sagt ein Händler. Denn der Nahostkonflikt und dessen ungewisse Folgen hingen weiterhin bedrohlich über den Märkten.

Der Schweizer Leitindex SMI notiert gegen 09.25 Uhr mit 12'012,65 Punkten unverändert.

Ausnahmen sind unter anderem Kühne + Nagel (-1,7 Prozent). Während die Aktien in den vergangenen Tagen unter dem Streik der Hafenarbeiter gelitten hatten, drückt nun auch dessen Beilegung auf den Kurs. Denn dadurch dürften die Kosten für die Reedereien massiv steigen, heisst es am Markt. Zudem hat Goldman Sachs die Einstufung «Sell» bestätigt.

Dahinter folgen ABB (-0,9 Prozent), Alcon (-0,8 Prozent) und VAT (-0,6 Prozent).

Dagegen sind Swatch (+1,5 Prozent) und Richemont (+0,7 Prozent) und Logitech (+0,9 Prozent) und Sandoz (+0,8 Prozent) bei den Gewinnern zu finden. Bei Richemont und Swatch dürften die China-Hoffnungen für etwas mehr Unterstützung sorgen, heisst es.

Auf den hinteren Reihen fallen DocMorris mit volatilen Kursen auf. Zuletzt notieren sie mit 0,2 Prozent leicht im Minus. Konkurrent Redcare Pharmacy rechnet für 2024 wegen der höheren Werbeausgaben für das E-Rezept mit einem geringeren Gewinn als bisher und senkt die Margenerwartung auf noch zwischen 1,2 und 2 Prozent nach zuvor 2 bis 4 Prozent.

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09:10

Der Swiss Market Index (SMIeröffnet bei 12'008 Punkten mit einem Minus von 0,1 Prozent. Roche legt am stärksten zu und steht 0,5 Prozent höher. Weniger gefragt sind heute Morgen die Aktien von Kühne+Nagel mit einem Kursverlust von 1,8 Prozent. 

Auf dem breiten Markt gewinnt AMS Osram 2,0 Prozent.

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08:25

Neue Ratings und Kursziele für Schweizer Aktien:

Adecco: Bernstein SG senkt Kursziel auf 28 (30) Fr. - Market Perform

Adecco: Royal Bank of Canada senkt Kursziel auf 36 (38) Fr. - Outperform

Kühne+Nagel: Goldman Sachs senkt Kursziel auf 200 (205) Fr. - Sell

Zurich Insurance: Goldman Sachs erhöht Kursziel auf 527 (522) Fr. - Neutral

Goldman senkt Ziel für STMicro auf 31,10 Euro - 'Neutral'

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08:10

Der Swiss Market Index (SMIsteht vorbörslich bei der Bank Julius Bär 0,12 Prozent höher bei 12'026 Punkten. Alle 20 SMI-Titel sind im Plus. Richemont legt um 0,5 Prozent zu. Bei den Mid Caps verliert DocMorris 1,9 Prozent.

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06:10

Der Swiss Market Index (SMI) legt vorbörslich bei der IG Bank 0,2 Prozent zu.

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06:00

Die eskalierenden Spannungen im Nahen Osten haben die asiatischen Börsen am Freitag eher nachgegeben lassen. «Ich denke, wir sind wahrscheinlich nicht weit von einer israelischen Antwort entfernt. Besorgnis erregend ist natürlich, dass Präsident Biden bestätigt hat, dass iranische Öl-Anlagen als mögliches Ziel diskutiert wurden», sagte Tony Sycamore, Marktanalyst bei IG. Man wolle deswegen im Vorfeld sehr vorsichtig handeln, so Sycamore. Aber diese Vorsicht führte dazu, dass die meisten Aktien am Freitag im Minus notierten. Im asiatischen Devisenhandel verlor der Dollar 0,3 Prozent auf 146,48 Yen und legte leicht auf 7,0176 Yuan zu. Zur Schweizer Währung notierte er 0,1 Prozent niedriger bei 0,8519 Franken. Parallel dazu blieb der Euro fast unverändert bei 1,1032 Dollar und zog leicht auf 0,9398 Franken an.

Etwas anders war dagegen die Stimmung in Japan. Der japanische Ministerpräsident Shigeru Ishiba hat sein Kabinett am Freitag formell angewiesen, ein neues Wirtschaftspaket zu schnüren, um die steigenden Lebenshaltungskosten für die Haushalte abzufedern. Zu dem neuen Massnahmenpaket würden auch Auszahlungen an Haushalte mit niedrigem Einkommen gehören, sagte Ishiba. Eine gute Neuigkeit, die die japanische Börse am fester tendieren lassen hat. In Tokio legte der 225 Werte umfassende Nikkei-Index 0,5 Prozent auf 38.732,41 Punkte zu und der breiter gefasste Topix notierte 0,6 Prozent höher bei 2.698,92 Zählern. Die Börse Shanghai blieb geschlossen. Der Index der wichtigsten Unternehmen in Shanghai und Shenzhen wurde ebenfalls nicht gehandelt.

Die Ölpreise steuerten zunächst auf den stärksten Wochenanstieg seit mehr als einem Jahr zu. Nachdem US-Präsident Joe Biden erklärte, dass die USA als Vergeltung für den Raketenangriff Teherans auf Israel Angriffe auf iranische Öleinrichtungen erwägen, waren die Ölpreise sprunghaft angestiegen, nachdem sie in dieser Woche bereits angesichts des sich ausweitenden Konflikts im Nahen Osten gestiegen waren. Doch am Rohstoffmarkt stagnierte die Rohöl-Sorte Brent aus der Nordsee bei 77,67 Dollar je Barrel (159 Liter). Das US-Öl WTI notierte kaum verändert bei 73,79 Dollar.

Der US-Standardwerteindex Dow Jones hatte sich am Donnerstag mit einem Minus von 0,4 Prozent bei 42.011,59 Punkten aus dem Handel verabschiedet. Der breit gefasste S&P 500 verlor 0,2 Prozent auf 5.699,94 Zähler, und der technologielastige Nasdaq stagnierte bei 17.918,48 Stellen. 

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00:00

Die US-Börsen haben am Donnerstag nach einem volatilen Verlauf überwiegend schwächer geschlossen. Der US-Standardwerteindex Dow Jones verlor 0,4 Prozent auf 42'012 Punkte. Der technologielastige Nasdaq notierte kaum verändert bei 17'918 Zählern und der breit gefasste S&P 500 büsste 0,2 Prozent auf knapp 5700 Stellen ein.

Die Marktteilnehmer beschäftigten sich mit drei Themen, sagte Art Hogan, Chefmarktstratege bei B Riley Wealth: mit den Spannungen im Nahen Osten, mit dem Streik der US-Hafenarbeiter und dessen Auswirkungen auf die Inflation sowie mit der US-Konjunkturentwicklung. «Wie sieht es mit dem Tempo des Wirtschaftswachstums aus.» Das werde sich in den am Freitag erwarteten Arbeitsmarktzahlen niederschlagen.

Am Donnerstag gab das US-Aussenministerium bereits die an den internationalen Finanzplätzen stark beachtete Zahl der US-Erstanträge auf Arbeitslosenhilfe bekannt. Demnach stellten in der vergangenen Woche 225'000 Bürger einen Antrag auf staatliche Stütze, ein etwas grösserer Anstieg, als die von der Nachrichtenagentur Reuters befragten Experten erwartet hatten. Die Zahlen deuten jedoch insgesamt auf einen stabilen Arbeitsmarkt hin.

Die Konfrontation im Nahen Osten wirkte sich auch auf den Ölmarkt aus. Die Nordsee-Rohölsorte Brent und die US-Sorte WTI verteuerten sich um jeweils mehr als fünf Prozent auf 77,72 und 73,84 Dollar je Fass (159 Liter). Am Markt ging es insbesondere um die Frage, ob Israel aus Vergeltung für den jüngsten iranischen Raketenangriff die Energie-Infrastruktur der Islamischen Republik angreifen könnte. US-Präsident Joe Biden erklärte, darüber werde diskutiert. Einzelheiten nannte er nicht.

Der Analystin Ashley Kelty von Panmure Gordon zufolge könnte die Regierung in Teheran dann wiederum die Strasse von Hormus blockieren oder Öl-Anlagen seines Erzfeindes Saudi-Arabien angreifen. «Der Markt muss sich anschnallen und sich auf einiges an Volatilität gefasst machen», sagte Senior Analyst Phil Flynn von der Price Futures Group.

Bei den Einzelwerten gaben Levi Strauss um 7,7 Prozent nach. Der Jeanshersteller hatte am Mittwoch nach Börsenschluss eine strategische Überprüfung seiner schwächelnden Marke Dockers angekündigt, einschliesslich eines etwaigen Verkaufs. Im dritten Quartal sei der Umsatz von Dockers um 15 Prozent zurückgegangen, teilte der Konzern mit. Levi als Ganzes verfehlte zudem in dem Vierteljahr die Umsatzerwartungen der LSEG-Experten.

(cash/AWP/Bloomberg/Reuters)