01:00

Der US-Standardwerteindex Dow Jones schloss am Freitag 0,3 Prozent höher auf 35'281 Punkten. Der technologielastige Nasdaq gab 0,6 Prozent auf 13'644 Punkte nach. Der breit gefasste S&P 500 büßte 0,1 Prozent auf 4464 Punkte ein.

Auf der einen Seite schürte der verlangsamte Anstieg der US-Verbraucherpreise Hoffnungen auf ein Ende des aktuellen Zinserhöhungszyklus. Dem stand aber ein überraschend starkes Plus bei den Erzeugerpreisen gegenüber. Diese gelten als richtungsweisend für die künftige Inflation.

"Der Markt muss erst einmal durchschnaufen und die gemischt ausgefallenen Zahlen verdauen", sagte Adam Sarhan, Chef des Vermögensverwalters 50 Park. Denn das weitere Vorgehen der US-Notenbank sei alles andere als klar. "Selbst wenn die Fed mit ihren Zinserhöhungen einmal pausiert, stellt sich die Frage, was sie im Rest des Jahres tun wird."

Verschärft wurde die Verunsicherung der Anleger durch die Aussagen der Fed-Bankerin Mary Daly. Ihr zufolge ist der Kampf gegen die Inflation noch nicht gewonnen. "Ob wir die Zinsen ein weiteres Mal erhöhen oder die Zinsen über einen längeren Zeitraum stabil halten – diese Dinge müssen noch entschieden werden."

Bei den Technologiewerten waren diejenigen in der Überzahl, die auf eine weitere Straffung der US-Geldpolitik setzten. Sie trennten sich von Aktien aus diesem Bereich, weil höhere Zinsen Experten zufolge zukünftige Gewinne dieser wachstumsstarken Firmen entwerten. Der Index für die großen Tech-Konzerne büßte gut ein Prozent ein.

Auch bereits gehandelte, niedriger verzinste US-Staatsanleihen flogen aus den Depots. Dies trieb die Rendite der richtungsweisenden zehnjährigen Bonds auf 4,160 Prozent. Zweijährige Titel, die besonders sensibel auf mögliche Veränderungen der Geldpolitik reagieren, rentierten bei 4,895 Prozent.

Unter Verkaufsdruck gerieten auch die US-Aktien chinesischer Firmen. Grund war die Enttäuschung über fehlende Hilfen der Regierung in Peking für die schwächelnde Konjunktur der Volksrepublik. Die Papiere der Online-Händler Alibaba und JD.com fielen um bis zu 5,3 Prozent. Die börsennotierten Fonds (ETFs) von iShares und KraneShares auf chinesische Werte gaben bis zu 4,1 Prozent nach.

Weil sich die weltweit zweitgrößte Volkswirtschaft nur langsam von den Folgen der Coronavirus-Pandemie erholt, zogen sich Investoren auch aus Kupferminen-Betreibern zurück. China ist der weltgrößte Abnehmer dieses Industriemetalls, das sich am Freitag um ein Prozent auf 8305 Dollar je Tonne verbilligte. Die Aktien von Bergbau-Konzernen wie Rio Tinto, BHP oder Freeport-McMoRan verloren bis zu 2,3 Prozent.

+++

17:35

Die Schweizer Börse hat zum Wochenschluss geschwächelt. Wieder aufgeflammte Spekulationen auf weitere Zinserhöhungen der US-Notenbank verunsicherten die Anleger. Zwar stiegen die Verbraucherpreise insgesamt weniger stark an als befürchtet. Die US-Notenbank Fed interessiere sich aber besonders für die Kernrate im Dienstleistungssektor, die überraschend stark zugelegt habe, erklärte ein Anlagestratege. Der SMI notierte zum Handelsschluss um 0,6 Prozent tiefer bei 11'082 Punkten. Im Wochenvergleich ergbit sich ein leichtes Minus.

Tagesverlierer waren die Aktien des Luxusgüterkonzerns Richemont mit einem Minus von 2,8 Prozent. Auch die Versicherer Swiss Re und Zurich standen auf den Verkaufszetteln. Bei den kleineren Titel sackten EFG International vier Prozent ab. Zuvor hatten die Citi-Analysten die Aktien nach starken Kursgewinnen auf "Neutral" zurückgestuft. Dagegen kletterten UBS 4,5 Prozent. Die Grossbank kappt das staatliche Sicherheitsnetz für die Notübernahme der Credit Suisse und verzichtet auf Verlustübernahme-Garantien und Notfall-Darlehen im Gesamtvolumen von bis zu 209 Milliarden Franken. "Die grössten Risiken haben wir stets darin gesehen, dass noch Leichen im CS-Keller liegen", erklärte Daniel Bosshard, Analyst der Luzerner Kantonalbank. "Diese dunkle Wolke scheint sich langsam aufzulösen". 

Zum ausführlichen Bericht geht es hier.

+++

17:05

Der Kurs des Euro hat sich am Freitag wenig verändert. Am Nachmittag wurde die Gemeinschaftswährung zu 1,0976 US-Dollar gehandelt. Sie bewegte sich so auf dem Niveau aus dem frühen Handel.

Zum Franken hingegen hat sich der Euro zuletzt etwas abgeschwächt. Derzeit wird er zu 0,9607 gehandelt, kurz nach Mittag waren es noch 0,9628. Der US-Dollar tendiert mit 0,8752 im Vergleich zu 0,8758 ebenfalls nach unten.

+++

17:00

Aus Enttäuschung über fehlende konkrete Konjunkturhilfen der Regierung in Peking ziehen sich Anleger bei chinesischen Firmen zurück. Die in den USA notierten Aktien der Online-Händler Alibaba und JD.com fallen um bis zu fünf Prozent. Die börsennotierten Fonds (ETFs) von iShares und KraneShares auf chinesische Werte verlieren jeweils etwa drei Prozent.

+++

16:10

Wieder aufgeflammte Spekulationen auf weitere Zinserhöhungen der US-Notenbank haben der Wall Street am Freitag zu schaffen gemacht. Die Leitindizes Dow Jones, Nasdaq und S&P 500 fielen zur Eröffnung am Freitag um etwa ein halbes Prozent. Am Bondmarkt warfen Investoren zweijährige US-Staatsanleihen, die besonders sensibel auf mögliche Veränderungen der Geldpolitik reagieren, aus den Depots. Dies trieb deren Rendite auf bis zu 4,905 Prozent.

Die US-Erzeugerpreise stiegen im Juli um überraschend starke 0,8 Prozent. "Die Vormonatszahlen wurden nach unten korrigiert, so dass es unter dem Strich gar nicht so schlimm ist", sagte Robert Pavlik, Portfoliomanager beim Vermögensverwalter Dakota Wealth. "Aber der Markt konzentriert sich auf die Juli-Daten." Er halte eine erneute Zinserhöhung der US-Notenbank von einem Viertel Prozentpunkt im September für möglich. Zuvor hatte die Fed-Bankerin Mary Daly gewarnt, dass der Kampf gegen die Inflation noch nicht gewonnen sei.

Die Zinsspekulationen setzten vor allem den Technologiewerten zu. Die Aktien von Amazon, Apple, Netflix, des Facebook-Betreibers Meta und der Google-Mutter Alphabet büßten bis zu 1,5 Prozent ein. Höhere Zinsen entwerten Experten zufolge zukünftige Gewinne dieser wachstumsstarken Firmen.

+++

15:35

Der Dow Jones startet am Freitag mit einem Minus von 0,3 Prozent. Auch der Nasdaq (-0,8 Prozent) und der S&P 500 (-0,5 Prozent) geben nach.

+++

14:55

Nach frischen Preisdaten dürften die US-Aktienmärkte am Freitag zum Start leicht nachgeben. Rund eine Dreiviertelstunde vor Handelsbeginn taxierte der Broker IG den Dow Jones Industrial 0,1 Prozent tiefer bei 35'132 Punkten. Damit deutet sich für den US-Leitindex eine weitgehend stabile Wochenbilanz an. Der technologielastige Auswahlindex Nasdaq 100 wird am Freitag 0,5 Prozent im Minus erwartet.

In den USA sind die Erzeugerpreise im Juli etwas stärker als erwartet gestiegen. Sie legten zum Vorjahresmonat um 0,8 Prozent zu, während Volkswirte im Schnitt eine Rate von 0,7 Prozent erwartet hatten. Im Vormonat waren sie noch um revidierte 0,2 Prozent (zunächst 0,1) geklettert.

Am Vortag hatten positiv aufgenommene US-Verbraucherpreise für letztlich moderate Gewinne an den US-Börsen gesorgt. Die Teuerung zog im Juli nicht ganz so deutlich an, wie von Analysten im Schnitt erwartet. Inflationsdaten stehen derzeit besonders im Fokus, weil sie für die Geldpolitik der Notenbank von grosser Bedeutung sind. Die Fed hatte im Juli nach einer Pause die Zinsen erneut angehoben. Das weitere Vorgehen jedoch bleibt offen.

Von Unternehmensseite dürfte es zum Wochenausklang nachrichtlich ruhig zugehen. Die Aktien von News Corp stiegen im vorbörslichen Handel um 1,7 Prozent. Der Medienkonzern von Rupert Murdoch musste im abgelaufenen Quartal einen Umsatzrückgang von fast 10 Prozent und einen Gewinneinbruch von rund 75 Prozent hinnehmen. Konzernchef Robert Thomson blickt aber dank der "bemerkenswerten Möglichkeiten" der Künstlichen Intelligenz (KI) optimistisch in die Zukunft. Die Verwendung generativer KI biete eine "bemerkenswerte Gelegenheit", neue Einkommensquellen zu erschliessen und gleichzeitig die Kosten zu minimieren, so Thomson.

Die seit März als Pennystock gehandelten und zum Spekulationsobjekt mutierten Anteilsscheine von Wework sprangen vorbörslich um 17 Prozent nach oben und setzten damit ihre Vortagesrally von mehr als 43 Prozent fort. Am Mittwoch waren sie noch um rund 40 Prozent eingebrochen, nachdem der Vermieter von Büroräumen und -ausstattung - sogenannter Co-Working-Spaces - die Anleger mit seinen Geschäftszahlen zum zweiten Quartal und mit einer Insolvenzwarnung enttäuscht hatte.

+++

14:30

Aus Verunsicherung über die weitere Geldpolitik in den USA haben sich einige Anleger am Freitag aus den europäischen Aktienmärkten zurückgezogen. Der Dax gab 0,6 Prozent auf 15'893 Punkte und der EuroStoxx50 ein Prozent auf 4340 Zähler nach. Staatsanleihen aus den USA und Deutschland standen ebenfalls auf der Verkaufsliste. Dies trieb die Renditen der zehnjährigen Titel auf 4,100 beziehungsweise 2,600 Prozent.

Kopfzerbrechen bereiteten Börsianern die jüngsten Inflationsdaten aus den USA. Zwar stiegen die Verbraucherpreise insgesamt weniger stark an als befürchtet. Die US-Notenbank Fed interessiere sich aber besonders für die Kernrate im Dienstleistungssektor, die überraschend stark zugelegt habe, sagte Anlagestratege Jeremy Batstone-Carr vom Vermögensberater Raymond James.

Wasser in den Wein goss ausserdem Fed-Bankerin Mary Daly. Ihr zufolge ist der Kampf gegen die Inflation noch nicht gewonnen. "Ob wir die Zinsen ein weiteres Mal erhöhen oder die Zinsen über einen längeren Zeitraum stabil halten – diese Dinge müssen noch entschieden werden."

In Grossbritannien befeuerte ein überraschender Anstieg des Bruttoinlandprodukts Spekulationen auf weitere Zinserhöhungen durch die Bank von England (BoE). Dies verhalf dem Pfund Sterling zu Kursgewinnen von jeweils einem knappen halben Prozent auf 1,2732 Dollar beziehungsweise 1,1572 Euro. Gleichzeitig gab der Londoner Aktienindex FTSE überdurchschnittliche 1,1 Prozent nach.

Die weitere Entwicklung werde davon abhängen, wie die in der kommenden Woche anstehenden Zahlen zu Inflation, Löhnen und Beschäftigung ausfielen, sagte Derek Halpenny, Chef-Analyst der Bank Mitsubishi UFJ. "Sollten die Daten auch nur leicht nach oben tendieren, wäre das eine Bestätigung für eine weitere Straffung der Geldpolitik."

Unterdessen machten einige Rohstoff-Investoren Kasse. Der europäische Erdgas-Future verbilligte sich um 8,5 Prozent auf 36,45 Euro je Megawattstunde. In den vergangenen Tagen hatte er zeitweise 40 Prozent zugelegt. Hintergrund war, dass ein Streik der Beschäftigten in australischen Flüssiggas-Terminals befürchtet wurde.

+++

14:15

Der Swiss Market Index (SMI) verliert bis um 14.15 Uhr 0,46 Prozent und steht bei 11'098 Punkten.

+++

13:46

Der Stratege Richard Privorotsky von Goldman Sachs hielt in einer Kundennotiz am Donnerstag fest, dass nicht die Inflationszahlen das wichtigste Ereignis vom Tag war, sondern die 30-Jahres-Auktion bei den festverzinslichen Treasury Bonds. Trotz der höchsten Rendite seit 2011 scheiterte die Auktion aufgrund unterdurchschnittlicher indirekter Gebote um 1,4 Basispunkte. "Im Zusammenhang mit Aktien liegt mein Fokus weiterhin voll und ganz auf dem hinteren Ende der Renditekurven. Warum die Auktion so schlecht verlief, geht über den Rahmen dieser Diskussion hinaus, aber es genügt zu sagen, dass die realen Renditen steigen, und das ist ein Gegenwind für Multiplikatoren und somit die Aktienkurse."

+++

13:15

Der Kurs des Euro hat sich am Freitag wenig verändert. Am Mittag wurde die Gemeinschaftswährung zu 1,0994 US-Dollar gehandelt. Sie bewegte sich so auf dem Niveau aus dem frühen Handel. Kaum Bewegung zeigt der Euro auch gegenüber dem Franken, der aktuell zu 0,9628 gehandelt wird nach 0,9629 am Morgen. Der Dollar zum Franken hat sich auf 0,8758 von 0,8764 ebenfalls nur minim verschoben.

Der Euro pendelt bereits seit einigen Tagen um die Marke von 1,10 Dollar. Die am Donnerstag etwas schwächer als erwartet gestiegenen US-Verbraucherpreise stützten den Euro nur kurz. Am Nachmittag werden in den USA weitere Daten zur Preisentwicklung erwartet. Auf dem Programm stehen die Erzeugerpreise für Juli, die Hinweise auf die allgemeine Entwicklung der Verbraucherpreise in den kommenden Monaten liefern können. Zudem werden Daten zum Verbrauchervertrauen der Universität von Michigan veröffentlicht.

Unterdessen bleibt der russische Rubel unter Druck. Er fiel zum Euro und zum Dollar auf den tiefsten Stand seit März 2022. Der Euro stieg auf 108,2 Rubel, nachdem er am Morgen noch 106,5 Rubel gekostet hatte. "Wir gehen davon aus, dass sich der Wechselkurs abschwächen wird, weil Russlands Handelsüberschuss unseres Erachtens mittelfristig in den neutralen Bereich hinein schrumpfen wird", schreibt Commerzbank-Expertin Tatha Ghose. Die Unterstützung durch hohe Rohstoffpreise nach der Pandemie würde langsam verpuffen. Ein schwächerer Rubel spiegle also die Handelsdaten wider. Die Massnahmen der russischen Notenbank vom Mittwoch zur Stabilisierung der russischen Währung sind am Devisenmarkt verpufft.

+++

13:00

Die Futures auf dem Dow Jones und den Nasdaq notieren vorbörslich unverändert. Vor den Zahlen zu den US-Produzentenpreisen ist noch kleine klare Tendenz ersichtlich.

+++

12:55

Die Ölpreise sind am Freitag leicht gestiegen. Nachdem die Notierungen am Morgen noch etwas unter Druck gestanden hatten, drehten sie am Vormittag in die Gewinnzone. Ein Barrel (159 Liter) der Nordseesorte Brent zur Lieferung im Oktober kostete gegen Mittag 86,65 US-Dollar. Das waren 25 Cent mehr als am Vortag. Der Preis für ein Barrel der amerikanischen Sorte West Texas Intermediate (WTI) zur September-Lieferung stieg um 26 Cent auf 83,08 Dollar.

Am Vormittag stützten neue Prognosen der Internationalen Energieagentur die Notierungen. Der Interessenverbands führender Industriestaaten erwartet wegen einer kräftigen Nachfrage nach Rohöl einen weiteren Anstieg der Preise. Durch einen starken Flugverkehr im Sommer, einem erhöhten Ölverbrauch bei der Stromerzeugung und einem robusten Verbrauch in China erreiche die globale Ölnachfrage derzeit Rekordhöhen, heisst es im Monatsbericht. Auf der anderen Seite dürfte die Kürzung der Fördermengen in Saudi-Arabien und Russland der jüngsten Aufwärtsbewegung der Ölpreise "zusätzlichen Schub verleihen".

Zuvor hatte die Organisation erdölexportierender Länder (Opec) erwartet, dass der Ölmarkt wegen der Kürzung der Fördermenge auf eine Unterversorgung mit Rohöl zuläuft. Bereits im laufenden Quartal werde der Ölmarkt mit etwa zwei Millionen Barrel pro Tag unterversorgt sein, heisst es in dem am Donnerstag veröffentlichten Monatsbericht des Kartells.

Zuletzt hatten vor allem Angebotssorgen die Ölpreise kräftig nach oben getrieben. Die Ankündigungen der wichtigen Ölstaaten Saudi-Arabien und Russland, ihre Fördermengen zu senken, hatte den Preis für Rohöl aus den USA im Verlauf der Woche auf den höchsten Stand seit neun Monaten steigen lassen. Der Preis für Öl aus der Nordsee erreichten den höchsten Stand seit Beginn des Jahres. Seit Mitte Juli steigen die Ölpreise tendenziell. In dieser Zeit hat sich Rohöl aus der Nordsee um mehr als zehn Dollar je Barrel verteuert.

+++

11:40

Der Schweizer Aktienmarkt präsentiert sich am späten Freitagvormittag mehrheitlich leicht schwächer. Der SMI der Standardwerte notiert um 11.30 Uhr um 0,16 Prozent tiefer bei 11'131,36 Punkten. Damit steuert der SMI auf ein hauchdünnes Wochenplus zu. Der SLI, in dem die 30 wichtigsten Aktien enthalten sind, schwächt sich um 0,47 Prozent ab auf 1757,08 und der breite SPI um 0,30 Prozent auf 14'682,15 Zähler. 24 der 30 SLI-Titel geben nach und sechs legen zu.

Das Geschäft verlaufe bis auf wenige Spezialsituationen bei eher dünnen Umsätzen in ruhigen Bahnen. Zu den Besonderheiten zählt in erster Linie die UBS. Die Grossbank hat alle Garantien im Zusammenhang mit der CS-Übernahme aufgelöst, was am Markt sehr gut ankommt. Zudem kommt es zu einer Übernahme. Der Traditionskonzern Von Roll erhält einen neuen Besitzer aus Deutschland.

Insgesamt werde die Stimmung am Markt aber weiterhin von der US-Geldpolitik bestimmt. Die Freude über die am Vortag veröffentlichten Werte zur US-Teuerung sei rasch wieder verpufft, heisst es am Markt. Damit habe auch die Hoffnung auf ein baldiges Ende des Zinserhöhungszyklus einen Dämpfer erhalten. Die Preisdynamik habe zwar abgenommen, sagt ein Marktanalyst. Aber die Teuerungsrate liege weiterhin über dem Ziel der US-Notenbank Fed von 2 Prozent.

"Ein weiterer Zinsschritt kann derzeit nicht ausgeschlossen werden", sagt ein Analyst. Ähnlich äusserte sich ein Mitglied der US-Notenbank: Mary Daly sagte nach der Veröffentlichung der Inflationsdaten, das Fed habe noch "mehr Arbeit vor sich". Daher hielten sich viele Marktteilnehmer vor den am Nachmittag erwarteten US-Produzentenpreisen zurück. Von diesen erhofften sie sich weiteren Aufschluss auf die Geldpolitik. Die Anleger müssten sich aber darauf einstellen, dass die Zinsen nicht so rasch wieder gesenkt würden. "Und je länger dies der Fall ist, umso grösser wird der Schaden an der Konjunktur", sagt ein Händler.

Die Gewinner im SLI werden von den Anteilen der UBS (+5,28 Prozent) angeführt. Die Grossbank hat alle Garantien, die sie im Zusammenhang mit der Übernahme der Credit Suisse mit dem Bund abgeschlossen hatte, gekündigt. Ausserdem habe die CS die ELA+ Darlehen in Höhe von 50 Milliarden Franken an die SNB ebenfalls zurückbezahlt. Analysten sprechen von einem positiven Signal. Dies komme zwar nicht überraschend, aber früher als erwartet, so die ZKB. "Die Reise ist noch lange nicht zu Ende, aber das Management setzt seinen Plan mit Volldampf um", schreibt Vontobel.

Höhere Kurse gibt es zudem für die defensiven Swisscom (+0,6 Prozent) und Lindt & Sprüngli PS (+0,3 Prozent). Die Aktien von ABB (+0,3 Prozent) stabilisieren sich nach den Vortagesverlusten im Sog des schwachen Siemens-Ergebnisses. Bei Temenos (+0,4 Prozent) werden einmal mehr spekulative Käufe als kursstützend erwähnt.

Auf der anderen Seite büssen die Technologie- und Wachstumswerte AMS Osram, VAT und Logitech sowie Partners Group und die zyklischen Sika, Geberit und Holcim sowie Kühne+Nagel zwischen 2,7 und 1,0 Prozent an Wert ein.

Die Versicherer Swiss Re (-2,5 Prozent) und Zurich (-1,8 Prozent) leiden unter einer Verkaufsempfehlung der Bank of America für Hannover Rück. Dies habe sich negativ auf den Sektor ausgeweitet, sagt ein Händler.

Die Anteile der Schwergewichte bilden keine Stütze für den Markt. Nestlé (-0,5 Prozent) und Roche (-0,2 Prozent) geben nach und Novartis (+0,1 Prozent) sind gehalten.

Am breiten Markt schnellen die Aktien von Von Roll um 10 Prozent auf 0,86 Franken hoch. Die Altana-Tochter Elantas will von der Familie Von Finck die Mehrheitsbeteiligung an der Traditionsfirma für 0,86 Franken je Aktie übernehmen. "Nicht unbedingt erstaunlich, gibt es auch hier Stimmen, die das Angebot als ungenügend bezeichnen", meint ein Händler und verweist auf weitere aktuelle Transkationen.

Unter Druck stehen die Aktien von EFG (-3,9 Prozent). Die Citigroup hat die Aktien des Vermögensverwalters aus Bewertungsgründen auf "Neutral" von "Buy" herabgestuft.

+++

09:35

Der Schweizer Aktienmarkt tendiert am Freitag im frühen Handel wenig verändert. Der SMI der Standardwerte notiert um 09.35 Uhr um 0,04 Prozent höher mit 11'148 Punkten. Der SLI, in dem die 30 wichtigsten Aktien enthalten sind, ermässigt sich um 0,12 Prozent auf 1763 und der breite SPI um 0,02 Prozent auf 14'723 Zähler. 22 der 30 SLI-Titel geben nach und acht ziehen an.

Händler verweisen auf die USA, wo die Aktien am Vortag ihre Gewinne, die sie im Anschluss an die Veröffentlichung der US-Inflationsdaten erzielt hatten, nicht ganz halten konnten. Die Preisdynamik in den USA habe zwar abgenommen, sagt ein Marktanalyst. Aber die Teuerungsrate liege weiterhin über dem Ziel der US-Notenbank Fed von 2 Prozent. "Damit hat sich grundsätzlich nichts an der Ausgangssituation geändert. Ein weiterer Zinsschritt kann derzeit nicht ausgeschlossen werden", sagt der Analyst.

Dieser Meinung ist auch die US-Notenbankchefin von San Francisco. Mary Daly sagte nach der Veröffentlichung der Inflationsdaten, dass die Notenbank noch "mehr Arbeit vor sich hat". Es sei noch nicht entschieden, ob die Zinsen angehoben und wie lange sie konstant gehalten werden sollen. Dies dämpfte die Risikobereitschaft der Anleger deutlich. Zudem hätten auch die darauf anziehenden Anleiherenditen den Aktien den Schwung genommen, hiess es weiter. Nun dürften die Anleger auf die Veröffentlichung der US-Produzentenpreise um 14.30 Uhr warten. Auch von diesen Daten wird Aufschluss über die Entwicklung der Teuerung und damit über den Zinskurs des Fed erhofft. Bis dahin dürften sich die Aktivitäten aber wohl in Grenzen halten, meint ein Händler. In der Schweiz liegt der Fokus derweil auf den Aktien der UBS, nachdem die Grossbank alle Garantien im Zusammenhang mit CS-Übernahme aufgelöst hat.

Den stärksten Anstieg verbuchen die Anteile der UBS (+4,2 Prozent). Die Grossbank hat alle Garantien, die sie im Zusammenhang mit der Übernahme der Credit Suisse mit dem Bund abgeschlossen hatte, gekündigt. Alle Garantien seien zurückbezahlt worden. Ausserdem habe die CS die ELA+ Darlehen in Höhe von 50 Milliarden Franken an die SNB ebenfalls zurückbezahlt. Dies sei positiv für die Stimmung, schreibt die Bank Vontobel. "Die Reise ist noch lange nicht zu Ende, aber das Management setzt seinen Plan mit Volldampf um."

Etwas höhere Kurse gibt es zudem für die defensiven Swisscom (+0,5 Prozent), Novartis, Roche und Lindt & Sprüngli (je +0,1 Prozent) sowie für Temenos und ABB (je +0,2 Prozent).

Auf der anderen Seite büssen die Wachstumswerte AMS Osram, Partners Group, Logitech, VAT sowie die zyklischen Holcim, Sika und Adecco zwischen 1,7 und 0,7 Prozent an Wert ein.

Die Aktien der Firma Von Roll schnellen um 10 Prozent auf 0,86 Franken hoch. Die Altana-Tochter Elantas will von der Familie Von Finck die Mehrheitsbeteiligung an der Traditionsfirma für 0,86 Franken je Aktie übernehmen.

+++

09:30

Die Begeisterung der Anleger nach den US-Inflationszahlen vom Donnerstag ist zum Wochenschluss nachgelassen. Der deutsche Leitindex Dax notierte zur Eröffnung am Freitag 0,4 Prozent tiefer bei 15'926 Punkten.

"Etwas Erleichterung war gestern zwar zu spüren, nachdem die Inflation in den USA im Juli nur moderat gestiegen war, die erhoffte Dynamik ist dennoch nicht in den Aktienmarkt gekommen", kommentierte Jürgen Molnar, Stratege vom Broker RoboMarkets. Die Hoffnung, dass eine abflauende Inflation die großen Notenbanken zu einer Zinserhöhungspause bewegt, sei seit Monaten in die Aktienkurse eingepreist. "Deshalb stellt sich die Frage, woher im saisonal eher schwachen Börsensommer die nötigen Impulse für eine Fortsetzung der Rally kommen sollen."

Im Mittelpunkt bei den Einzelwerten blieben die Konzernbilanzen. Gefragt nach Zahlen waren etwa die Aktien des Batterieherstellers Varta, die um rund vier Prozent zulegten. Die Anleger deckten sich auch mit den Papieren von Bechtle ein. Die Anteilsscheine des schwäbischen IT-Dienstleisters rückten um 2,6 Prozent vor. Unter Druck gerieten dagegen unter anderem die Titel des Stahlkochers Salzgitter, die nach Quartalszahlen bis zu 2,2 Prozent verloren. 

+++

09:10

Der Swiss Market Index (SMI) eröffnet 0,14 Prozent tiefer bei 11'132 Punkten. UBS springen nach Ankündigung des Verzichts auf Bundesgarantie um 4,97 Prozent nach oben. Swisscom, Roche, Holcim und Novartis notieren leicht im Plus. Auf der Verliererseite stehen Partners Group mit Abschlägen von 1,29 Prozent sowie Swiss Re mit minus 1,01 Prozent. Von Roll legen 10 Prozent zu nach Übernahmeangebot.

+++

08:12

Der Swiss Market Index (SMI) steht vorbörslich bei der Bank Julius Bär 0,11 Prozent tiefer bei 11'137 Punkten. UBS legen nach News 1,01 Prozent zu. Alle anderen 19 SMI-Titel stehen leicht im Minus. Bei den Mid Caps halten sich die Kursbewegungen in engen Grenzen. Einzig EFG verlieren nach einer Abstufung. BB Biotech und Cembra notieren unverändert, alle anderen Titel stehen mit leichten Kursabschlägen da. 

+++

07:05

Neue Ratings und Kursziele für Schweizer Aktien:

EFG International: Citi senkt auf Neutral, Kursziel 11,20 Fr.

+++

06:10

Der Swiss Market Index (SMI) steht vorbörslich bei der IG Bank 0,28 Prozent tiefer bei 11'120 Punkten.

Insgesamt sind die Vorgaben für den Handel am heutigen Freitag leicht negativ. Orientierungspunkte bieten sich für Anlegende in der Schweiz wenige: Die Agenda ist ziemlich leer mit Ausnahme des Ratings von Standard & Poor's für die Schweiz. Deshalb richtet sich die  Aufmerksamkeit wieder einmal auf Amerika, wo am Nachmittag die Produzentenpreise veröffentlicht werden, von denen man sich ebenfalls Aufschluss über die Entwicklung der Wirtschaftsentwicklung und damit über den Zinskurs der Fed erhofft.

+++

06:07

Die asiatischen Aktien tendierten am Freitag nach den verhaltenen US-Inflationsdaten freundlich. Der 225 Werte umfassende Nikkei-Index lag im Verlauf 0,8 Prozent höher bei 32'474 Punkten. Der breiter gefasste Topix-Index stieg um 0,9 Prozent und lag bei 2304 Punkten.

"Ich denke, der Markt hatte angesichts der Inflationsdaten gehofft, dass die Fed-Sprecher sagen würden, dass eine weitere Zinserhöhung unwahrscheinlich ist und der nächste Schritt eine Zinssenkung sein wird", sagte Andrew Lilley, Chef-Zinsstratege der Investmentbank Barrenjoey in Sydney.

In China litten die Aktien erneut unter schlechten Nachrichten aus dem Bausektor. Das riesige Bauunternehmen Country-Garden kämpft mit seinen Schulden und prognostizierte einen Nettoverlust von 7,6 Milliarden US-Dollar. Ein Index für Bauunternehmen auf dem chinesischen Festland fiel um 2,3 Prozent auf ein fast dreiwöchiges Tief.

Hongkong-Aktien von Alibaba stiegen hingegen um 3,8 Prozent nachdem der E-Commerce-Riese den besten Quartalsumsatz seit zwei Jahren die verzeichnete. Der breiter gefasste Hang Seng blieb unverändert.

Der MSCI-Index für asiatisch-pazifische Aktien ausserhalb Japans gab um 0,2 Prozent nach und steuerte auf einen Wochenverlust von 1 Prozent zu. Die Börse in Tokio hat sich am Freitag zunächst stärker gezeigt.

Die Börse in Shanghai lag 1,5 Prozent im Minus. Der Index der wichtigsten Unternehmen in Shanghai und Shenzhen verlor 1,8 Prozent.

+++

06:04

Im asiatischen Devisenhandel blieb der Dollar fast unverändert bei 144,70 Yen und legte 0,2 Prozent auf 7,2290 Yuan zu. Zur Schweizer Währung notierte er 0,1 Prozent niedriger bei 0,8758 Franken. Parallel dazu stieg der Euro um 0,1 Prozent auf 1,0988 Dollar und notierte kaum verändert bei 0,9627 Franken. Das Pfund Sterling gewann 0,1 Prozent auf 1,2685 Dollar

+++

 

00:05

Die US-Börsen haben sich nach ihren jüngsten Verlusten am Donnerstag stabilisiert. Der Leitindex Dow Jones Industrial schloss 0,15 Prozent im Plus bei 35'176,15 Punkten. Der marktbreite S&P 500 legte um 0,03 Prozent auf 4468,83 Zähler zu. Für den technologielastigen Auswahlindex Nasdaq 100 ging es um 0,18 Prozent auf 15'128,84 Punkte nach oben.

Positiv aufgenommene Inflationsdaten hatten die Kurse sogar zunächst deutlich angetrieben, bevor der Schwung wieder merklich abebbte. Am Ende verzeichneten die wichtigsten Indizes jeweils moderate Gewinne. Die Teuerung zog im Juli gegenüber dem Vorjahresmonat nicht ganz so deutlich an wie von Analysten im Schnitt erwartet.

Im Trend ist die Inflation in den USA seit Juni 2022 gefallen. Volkswirte gehen von einem weiter nachlassenden Preisdruck aus. "Der an der Kernrate gemessene Inflationsdruck sollte in den nächsten Monaten recht niedrig bleiben", schrieben die Commerzbank-Experten. "Denn die Mieten, der wichtigste Ausgabenposten, steigen inzwischen langsamer, und Daten zu den Mieten bei Neuabschlüssen deuten darauf hin, dass der Aufwärtsdruck in Zukunft weiter nachlassen sollte."

Inflationsdaten stehen derzeit besonders im Fokus, weil sie für die Geldpolitik der Notenbank von grosser Bedeutung sind. Die Fed hatte im Juli nach einer Pause die Zinsen erneut angehoben. Das weitere Vorgehen jedoch bleibt offen.

So hatte die regionale Fed-Chefin von San Francisco, Mary Daly, nach der Veröffentlichung der Inflationsdaten gesagt, dass die Notenbank noch "mehr Arbeit vor sich hat". Sie fügte hinzu, dass noch nicht entschieden worden sei, ob die Zinsen angehoben und wie lange sie konstant gehalten werden sollen. Nach diesen Aussagen liess die Risikobereitschaft der Anleger deutlich nach.

An der Dow-Spitze zogen die Aktien von Walt Disney um 4,9 Prozent an. Nach Netflix will auch der Medien- und Unterhaltungskonzern bei seinem Videostreaming-Dienst dem kostenlosen Teilen von Passwörtern über einen Haushalt hinaus ab 2024 ein Ende setzen. Zugleich wird die werbefreie Version des Streaming-Dienstes Disney+ teurer. Die Freizeitparks und die Kreuzfahrt-Reederei machten Disney in dem abgelaufenen Quartal unterdessen weiter Freude. Die Geschäftszahlen des Konzerns seien grösstenteils positiv gewesen, schrieb Analyst Markus Leistner von der DZ Bank.

Im S&P 500 ragten die Aktien der Autobauer Ford und General Motors mit Verlusten von 4,5 beziehungsweise 5,8 Prozent negativ heraus. Börsianern zufolge wächst die Besorgnis, dass die Forderungen der Gewerkschaftsführer die Arbeitskosten dieser Unternehmen in die Höhe treiben könnten.

Im Luxusmodesegment bahnt sich eine milliardenschwere Übernahme an: Der Modekonzern Tapestry (Marken: Coach, Kate Spade, Stuart Weitzman) will Capri Holdings (Michael Kors, Versace, Jimmy Choo) für 57 US-Dollar je Aktie übernehmen. Die Capri-Aktien schnellten um 55,7 Prozent auf 53,90 Dollar hoch, während die Tapestry-Papiere als Schlusslicht im S&P 500 um 16 Prozent absackten.

Am US-Rentenmarkt dominierten zum Handelsschluss an der Wall Street die Zinssorgen: Der Terminkontrakt für zehnjährige Staatsanleihen (T-Note-Future) fiel um 0,65 Prozent auf 110,67 Punkte. Die Rendite für zehnjährige Anleihen stieg im Gegenzug auf 4,11 Prozent.

(cash/AWP/Bloomberg/Reuteres)