01:00

Anhaltende Zinssenkungshoffnungen nach frischen Konjunkturdaten haben die Wall Street am Freitag abermals in Rekordlaune versetzt. Erstmals seit Mai beteiligte sich auch der Leitindex Dow Jones Industrial wieder an der Jagd nach Höchstständen. Zudem erreichte der breit aufgestellte S&P 500 ein Rekordhoch. Die wichtigsten Technologie-Indizes zogen zwar etwas an, nachdem sie am Vortag noch unter Gewinnmitnahmen gelitten hatten. Für das Erreichen von Höchstmarken aber reichte der Schwung diesmal nicht.

Der Dow schloss 0,62 Prozent höher bei 40'000,90 Punkten. Auf Wochensicht bedeutet dies ein Plus von 1,59 Prozent.

Der S&P 500 gewann am Freitag 0,55 Prozent auf 5'615,35 Punkte. Im Technologiebereich stieg der Nasdaq 100 um 0,59 Prozent auf 20'331,49 Punkte.

Die zum Wochenschluss veröffentlichten Konjunkturdaten deuteten Beobachtern zufolge unter dem Strich weiterhin darauf hin, dass die Leitzinsen eher früher als später sinken dürften. Zwar hatten die Erzeugerpreise im vergangenen Monat mehr zugelegt als prognostiziert. Allerdings wog schwerer, dass sich die von der Universität Michigan erhobene Stimmung der Verbraucher im Juli unerwartet eingetrübt hatte. Zudem sanken deren längerfristige Inflationserwartungen leicht auf 2,9 Prozent, wohingegen Analysten im Schnitt einen unveränderten Wert von 3,0 Prozent prognostiziert hatten.

Nach Auffassung des Volkswirts Thomas Ryan von Capital Economics ist der erneute Rückgang des Verbrauchervertrauensindex der Universität Michigan ein weiterer Beleg dafür, dass die Konsumenten zunehmend mit den hohen Zinsen zu kämpfen haben. Obwohl der Zusammenhang zwischen Vertrauen und privatem Verbrauch in den letzten Jahren eher locker gewesen sei, erhöhe das schwache Stimmungsniveau das Risiko, dass das Konsumwachstum nach einer anscheinend schwachen ersten Jahreshälfte gedämpft bleibe.

Unter den Einzelwerten standen Geschäftszahlen aus dem Bankensektor im Fokus. So hatte das grösste US-Geldhaus JPMorgan zwar den Gewinn im zweiten Quartal gesteigert. Das lag aber an einem Buchgewinn im Zusammengang mit der Umstrukturierung der Beteiligung von JPMorgan an dem Kreditkartenriesen Visa . Die Anleger überzeugte das offenbar nicht, zumal die Risikovorsorge für Kreditausfälle erhöht wurde. Die Aktien der Bank fielen am Dow-Ende um mehr als ein Prozent.

Gut laufende Geschäfte etwa im Investmentbanking rund um Anleiheemissionen und Börsengänge hatten zwar der Citigroup im zweiten Quartal einen Gewinnanstieg beschert. Wegen regulatorischer Strafen rechnet das Institut aber nun mit Blick auf das Gesamtjahr mit Kosten eher am oberen Ende der Zielspanne. Die Anteilscheine verloren fast zwei Prozent. Auch Wells Fargo ringt mit anziehenden Kosten. Hier mussten die Anleger ein Minus von sechs Prozent verkraften. Die Aktien waren damit das Schlusslicht im S&P 500.

Für ein positives Ausrufezeichen sorgte die Bank of New York Mellon , deren Papiere um gut fünf Prozent anzogen. Die älteste Bank der USA hatte beim bereinigten Gewinn je Aktie die Markterwartung übertroffen. Alles in allem habe das Finanzinstitut stark abgeschnitten, urteilten die Analysten der kanadischen Bank RBC.

Am Devisenmarkt profitierte der Euro von der schwachen Verbraucherstimmung in den USA und notierte zuletzt bei 1,0906 US-Dollar. Die Europäische Zentralbank hatte den Referenzkurs auf 1,0890 (Donnerstag: 1,0855) Dollar festgesetzt. Der Dollar kostete damit 0,9182 (0,9212) Euro.

Am US-Anleihenmarkt legten Staatspapiere etwas zu. Der Terminkontrakt für zehnjährige Anleihen (T-Note-Future) stieg im späten Handel um 0,08 Prozent auf 111,25 Punkte. Die Rendite zehnjähriger Staatspapiere fiel im Gegenzug auf 4,18 Prozent.

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17:45

In der Hoffnung auf eine baldige Zinswende in den USA griffen Anleger am Freitag auch in der Schweiz zu. Die rückläufige US-Inflation und Signale einer Konjunkturabkühlung verstärkten die Spekulationen auf eine Senkung der Zinsen durch die Notenbank Fed. Der SMI gewann zum Handelsschluss 0,9 Prozent auf 12'371 Punkte.

Über zwei Prozent aufwärts geht es für den Elektrotechnikkonzern ABB, der kommende Woche den Quartalsbericht vorlegt. Partners Group kletterte ebenfalls knapp zwei Prozent weiter - der Vermögensverwalter hat seinen Wachstumskurs im ersten Halbjahr 2024 fortgesetzt.

Der Unterwäschehersteller Calida verkauft das Outdoormöbelgeschäft Lafuma Mobilier. Die Aktien gewannen 2,6 Prozent an Wert. Dagegen sackte EMS 4,8 Prozent ab. Die gedrückte Konsumstimmung in den Hauptabsatzmärkten Europa und China sowie der starke Franken veranlassten die Spezialchemiefirma, die Umsatzprognose für das Gesamtjahr zu senken.

Die SMI-Schwergewichte Roche (+1,3 Prozent), Nestlé (+1,1 Prozent) und Novartis (+0,8 Prozent) legten am Freitag zu.

Zum ausführlichen Bericht geht es hier

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17:35

Die Kurse von US-Staatsanleihen haben am Freitag ein wenig nachgegeben. Der Terminkontrakt für zehnjährige Anleihen (T-Note-Future) fiel um 0,06 Prozent auf 111,09 Punkte. Die Rendite zehnjähriger Staatspapiere lag bei 4,49 Prozent.

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17:30

Der Euro ist am Freitag über 1,09 US-Dollar gestiegen. Zuletzt kostete die Gemeinschaftswährung 1,0911 Dollar. Am Morgen hatte sie noch etwas schwächer tendiert.

Zum Franken zeigte sich die europäische Währung am Nachmittag etwas fester, der Euro notiert auf 0,9759 Franken nach 0,9735 Franken am Vorabend. Der Dollar wurde zur Schweizer Währung mit einem Kurs von 0,8942 Franken leicht schwächer als noch am Vormittag gehandelt.

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16:50

Die Ölpreise legen erneut zu. Am Freitagnachmittag kostete ein Barrel (159 Liter) der Nordseesorte Brent zur Lieferung im September 85,68 US-Dollar. Das waren 26 Cent mehr als am Vortag. Mehr dazu hier.

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16:30

Indes hat sich die Stimmung der US-Konsumenten im Juli überraschend eingetrübt: Das Barometer für das Verbrauchervertrauen sank auf 66,0 Punkte von 68,2 Zählern im Juni, wie die Universität Michigan am Freitag zu ihrer Umfrage mitteilte. Von Reuters befragte Ökonomen hatten mit einem leichten Anstieg auf 68,5 Punkte gerechnet. Die Bürger sehen ihre Lage schlechter als im Juni und betrachten die Aussichten ebenfalls pessimistischer. Laut Umfrageleiterin Joanne Hsu machen vielen Amerikanern weiterhin die hohen Preise zu schaffen, auch wenn die Inflationserwartungen etwas sanken.

Mit Blick auf die kommenden zwölf Monate rechnen die Verbraucher nur noch mit einer Teuerungsrate für Waren und Dienstleistungen von 2,9 Prozent. Im Juni hatten sie noch 3,0 Prozent veranschlagt. Die Verbraucherpreise waren im Juni nicht mehr so stark gestiegen, und zwar um 3,0 Prozent nach 3,3 Prozent im Mai. Viele Investoren erwarten, dass der Leitzins im September sinken könnte. Derzeit hält ihn die Federal Reserve noch im Korridor von 5,25 bis 5,50 Prozent.

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16:15

Im Rahmen des Auftakts der US-Bilanzsaison konnte unter anderem die Bank of New York Mellon bei den Anlegern punkten: Die Aktie rückte nach einem überraschend starken Gewinn des Geldhauses im zweiten Quartal um knapp drei Prozent vor.

Nun warten die Anleger auf die Zahlen weiterer US-Schwergewichte, die in den nächsten Tagen und Wochen veröffentlicht werden. «Die Gewinne der grossen Banken, Technologiekonzerne und Konsumgüterhersteller werden am wichtigsten sein, da diese Unternehmen in hohem Masse von der Stärke der Wirtschaft abhängig sind», sagte Clark Bellin, Chefanleger des Vermögensverwalters Bellwether.

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16:05

Die US-Geldhäuser haben ihre Quartalszahlen veröffentlicht. Das grösste US-Geldhaus JPMorgan hat den Gewinn im zweiten Quartal trotz einer höheren Risikovorsorge für Kreditausfälle gesteigert. Das lag an einem Milliarden-Buchgewinn im Zusammengang mit der Umstrukturierung der Beteiligung von JPMorgan am Kreditkartenriesen Visa. Gleichwohl ringt das Unternehmen wie auch Konkurrent Wells Fargo mit anziehenden Kosten. Die Citigroup kommt bei ihrem Sparprogramm derweil voran.

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15:35

Der Dow Jones startet am Freitag mit einem Plus von 0,3 Prozent. Auch der Nasdaq (+0,1 Prozent) und der S&P 500 (+0,1 Prozent) legen leicht zu.

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15:00

Die US-Technologiebörse Nasdaq steuert nach dem jüngsten Rückschlag am Freitag auf eine Stabilisierung zu. Inflationsdaten hatten zunächst keinen grossen Einfluss auf die Kurse. Geschäftszahlen aus dem Bankensektor stiessen am Markt auf ein unterschiedliches Echo.

Eine Dreiviertelstunde vor Handelsbeginn taxierte der Broker IG den Auswahlindex Nasdaq 100 minimal fester bei 20.217 Punkten. Der schon am Vortag wenig bewegte Leitindex Dow Jones Industrial wird 0,1 Prozent höher bei 39.775 Punkten erwartet. Auf Wochensicht steuert der Dow auf ein Plus von 1 Prozent zu. Dagegen zeichnet sich für den Nasdaq 100 nach dem Rutsch am Vortag ein Minus von 0,9 Prozent ab.

Am Donnerstag hatte die Nachricht, dass die US-Verbraucherpreise im Juni gegenüber dem Vormonat weniger als erwartet gestiegen sind, die Hoffnungen auf eine baldige US-Leitzinssenkung befeuert. Daraufhin war es zu massiven Gewinnmitnahmen an der davor rekordverwöhnten Nasdaq gekommen. Nun wurde bekannt, dass die Erzeugerpreise im vergangenen Monat hingegen mehr zugelegt haben als prognostiziert.

Die Aktien von JPMorgan notierten zuletzt vorbörslich knapp im Minus. Das Geldhaus konnte zwar den Gewinn trotz einer höheren Risikovorsorge für Kreditausfälle steigern. Das lag aber an einem Buchgewinn von knapp 8 Milliarden US-Dollar im Zusammengang mit der Umstrukturierung der Beteiligung am Kreditkartenriesen Visa .

Bei Wells Fargo stand nach der Zahlenvorlage ein Kursrückgang um 5,9 Prozent zu Buche. Der JPMorgan-Konkurrent warnte, er könne die Kosten nicht so schnell senken wie zuvor erwartet, nachdem die Ausgaben im zweiten Quartal höher als prognostiziert ausgefallen seien. Dagegen legten die Citigroup -Titel um 3,3 Prozent zu. Die Bank berichtete einen Gewinnanstieg und überraschte den Markt positiv.

Kommende Woche stehen mit Goldman Sachs , Blackrock , Morgan Stanley und Bank of America weitere Schwergewichte aus dem Sektor mit Zahlen im Fokus.

Die Anteilscheine von AT&T büssten am Freitag vorbörslich 1,8 Prozent ein. Der Telekommunikationskonzern berichtete einen massiven Cyber-Angriff auf Kundendaten.

Bei Tesla zeichnen sich nach einer Abstufung weitere Kursverluste von 1,7 Prozent auf rund 237 Dollar ab. Die Schweizer Grossbank UBS gab ihre neutrale Empfehlung für die Aktie auf und rät nun zum Verkauf. Das Kursziel hob Analyst Joseph Spak zwar auf 197 Dollar an, liegt damit aber immer noch deutlich unter dem aktuellen Bewertungsniveau. Er verwies auf sich eintrübende Aussichten im Kerngeschäft mit Elektroautos. Zudem sei Anstieg der Erwartungen für die anderen Unternehmensbereiche im Kielwasser des Hypes um das Thema künstliche Intelligenz (KI) überzogen. Am Donnerstag hatte ein Bericht, wonach Tesla das Debüt seines geplanten Robotaxis verschiebt, für einen Rückschlag um mehr als 8 Prozent nach der vorherigen Kursrally gesorgt.

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14:30

Die Schweizer Börse gemessen am Swiss Market Index (SMI) notiert 0,8 Prozent höher.

Kühne+Nagel bildet derzeit das Schlusslicht mit -1 Prozent. UBS, ABB und Novartis führen den SMI an mit jeweils über 1 Prozent Kursgewinn. Am breiten Markt führt immer noch Meyer Burger den SPI mit 6 Prozent an, gefolgt von PIERER Mobility mit 2,6 Prozent.

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13:15

Die Futures für die US-Aktienmärkte notieren vor dem Start uneinheitlich: 

Dow Jones Futures: +0,07 Prozent
S&P 500 Futures: +0,04 Prozent
Nasdaq Futures: -0,05 Prozent

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11:30

Der SMI notiert um 0,52 Prozent höher auf 12'319,37 Punkten. Dank aufgefrischter Zinssenkungshoffnungen steigt der Leitindex damit auf ein neues Jahreshoch. Zusätzlich unterstützt werde der Markt von Kursgewinnen der im SMI stark gewichteten Aktien. Die Angst, dass sich die Gewinnmitnahmen, zu denen es am Vortag nach den überraschend guten Inflationsdaten an der US-Börse Nasdaq gekommen war, auch auf den hiesigen Markt ausbreiten könnten, würden einfach weggewischt, sagt ein Händler. Dass es nach der langen Gewinnserie zu Gewinnmitnahmen an der US-Börse Nasdaq gekommen sei, sei nicht erstaunlich und sollte keinen beunruhigen. Der Markt sei ausserordentlich stabil momentan, meint ein Börsianer. "La Hausse amène la hausse."

Nach den US-Inflationsdaten seien die Zinssenkungserwartungen deutlich gestiegen. Die Chancen für eine erste Senkung durch die US-Notenbank im September stünden nun sehr gut, heisst es am Markt. Zudem sei der Erlös der Gewinnmitnahmen bei den Technologiewerten ja nicht aus dem Markt abgeflossen, sondern in die Nebenwerte investiert worden. "Die Anleger glauben an die Stärke des Marktes", sagt ein Händler. Zudem seien kleinere und mittelgrosse Unternehmen noch stärker auf günstige Kredite angewiesen als die Grosskonzerne, heisst es weiter. Weitere Impulse für den Markt erwarteten die Marktteilnehmer nun von den Quartalszahlen der US-Grossbanken JPMorgan, Wells Fargo und Citigroup, die am frühen Nachmittag veröffentlicht werden.

An der Spitze der Gewinner stehen Novartis (+1,2% auf 100,44 Fr.). Sie markieren auf 100,48 Franken gar ein neues Rekordhoch. Mit den Genussscheinen von Roche (+0,7%) reiht sich ein weiteres Schwergewicht aus dem Gesundheitsbereich oben in der Kurstafel ein. "Der Bon Roche ist mit einem Plus von 3,6 Prozent so etwas wie die Aktie der Woche", sagt ein Händler. Nestlé (+0,5%) tragen ebenfalls zum Indexplus bei.

Aber auch andere Gesundheitsvertreter wie Alcon (+0,7%) und Sandoz (+0,5%) legen zu. Lonza (+0,4%) setzen den Höhenflug fort. Der Titel hat seit Jahresanfang um mehr als die Hälfte an Kurswert hinzugewonnen. In der laufenden Woche sind es über vier Prozent.

Zu den grösseren Gewinnern zählen ausserdem die beiden Luxusgüterwerte Richemont (+0,4%) und Swatch (+0,7%). Richemont wird am kommenden Dienstag den Zwischenbericht veröffentlichten. Auch die Halbjahresbilanz von Swatch dürfte laut Markterwartungen kommende Woche publiziert werden.

Die Aktien von Partners Group (+0,6%) zählen ebenfalls zu den Gewinnern. Der Asset Manager hat bei den Verwalteten Vermögen im ersten Halbjahr eher am unteren Ende der Erwartungen abgeschnitten. Dafür flossen mehr Neugelder zu als gedacht.

Unter Druck stehen die Akten von Kühne + Nagel (-1,5%), Julius Bär (-1,1%) und Swiss Life (-0,4%). UBS (+0,6%) dagegen werden vor den Ergebnissen der US-Banken gekauft. Die Aktien von VAT (-0,1%) stecken die Gewinnmitnahmen an der Nasdaq gut weg. Dies gelte auch für die am breiten Markt gehandelten Technologietitel AMS Osram (+0,2%), Comet (+0,3%) und Inficon (-0,3%).

Ems Chemie sacken um 6,6 Prozent ab. Der Spezialchemiekonzern hat im ersten Halbjahr weniger umgesetzt, aber etwas mehr verdient. Wegen des starken Schweizer Frankens hat er das Umsatzziel für das laufende Jahr jedoch leicht gesenkt.

Dormakaba gewinnen dagegen 7,1 Prozent. Oddo BHF hat das Rating gleich auf "Outperform" von "Underperform" hochgestuft. Calida (+2,9%) profitieren vom Verkauf des Gartenmöbelgeschäfts Lafuma Mobilier.

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10:45

Die Hoffnung auf eine stärkere Nachfrage lässt Anleger bei Öl zugreifen. Das Nordseeöl Brent und das US-Öl WTI verteuern sich in der Spitze jeweils um rund ein Prozent auf 86,18 beziehungsweise 83,48 Dollar je Fass. Angesichts der rückläufigen Inflationszahlen in den USA erwarten immer mehr Investoren schon bald eine Senkung der Zinsen durch die Notenbank Fed. Davon versprechen sich die Anleger eine Belebung der Konjunktur, die wiederum den Ölverbrauch ankurbeln dürfte. Auch Hinweise auf eine starke Kraftstoffnachfrage in den USA im Sommer stützen die Preise.

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10:30

Die Aktie von Novartis steigt 0,8 Prozent auf 100,60 Franken.  Morgan Stanley erhöhte das Kursziel für die Aktie im Vorfeld der anstehenden Quartalszahlen auf 103 von 100 Franken und beliess die Einstufung auf "Equal Weight". Morgan Stanley geht davon aus, dass der Pharmakonzern mit seiner kurzfristigen Umsatzdynamik die Konsenserwartungen übertreffen werde. Bei der Vorlage geht Morgan Stanley von einer Erhöhung der Guidance aus. 

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10:25

Die Aktie von Dormakaba steigt 6 Prozent auf 502 Franken. Das ist der höchste Stand seit Mitte Februar 2022. Oddo BHF stufte das Rating für Dormakaba gleich um zwei Stufen auf "Outperform" von "Underperform" hoch und erhöhte das Kursziel auf 546 von 402 Franken. Die zuständige Analystin erwartet für den Schliesstechnikkonzern ein solides zweites Halbjahr 2023/24. Zudem geht sie davon aus, dass das vor einem Jahr durch den neuen CEO lancierte Sparprogramm "Shape4Growth" Früchte trägt und zu einer Verbesserung der operativen Leistung in den nächsten zwei Jahren führt. Nicht zuletzt erachtet sie die Aktie des Schliesstechnikkonzerns als günstig bewertet.

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10:00

Eine positiv aufgenommene Quartalsbilanz lässt die Aktien von Ericsson in die Höhe schnellen. Die Aktien des schwedischen Telekommunikationsausrüsters legen in der Spitze 8,4 Prozent zu und markieren den höchsten Stand seit fast zwei Jahren. Der Umsatzrückgang fiel dank guter Geschäfte in Nordamerika nicht so stark aus wie erwartet. 

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09:10

Der SMI steigt nach Handelseröffnung 0,5 Prozent. Das ist ein neues Jahreshoch. In den USA hatte der Standardwerteindex Dow Jones zwar praktisch unverändert geschlossen. Aber an der Technologiebörse Nasdaq ging es nach Gewinnmitnahmen deutlich bergab. Dies dürfte die Anleger hierzulande vorsichtig stimmen. «Auch wenn wir mit unseren Marktschwergewichten sehr defensiv aufgestellt sind, dürften wir uns dem Negativtrend der US-Technologieaktien nicht ganz entziehen können», sagt ein Händler.

Die Schwäche an der Nasdaq kam allerdings nicht wirklich überraschend. Denn der Index hatte an 11 der vergangenen 12 Handelstage zugelegt und das Allzeithoch stetig in neue Höhen geschraubt. Am Vortag kam es nun aber zu Gewinnmitnahmen bei den Technologiewerten und zu Umschichtungen in Nebenwerte. Auslöser dafür waren Inflationsdaten, die etwas besser als von Analysten erwartet ausgefallen waren. Dies heizte die Zinssenkungserwartungen an. Die Aussicht auf bald sinkende Finanzierungskosten liessen die Marktteilnehmer nun nach den Aktien von kleineren und mittelgrossen Unternehmen greifen. Denn sie seien noch stärker auf günstige Kredite angewiesen als die Grosskonzerne, heisst es. Zudem hat der US-Nebenwerteindex Russell-2000 im laufenden Jahr weniger zugelegt als die Nasdaq. Es werde sich nun zeigen, ob die Börsianer hierzulande nun ähnlich regieren, meint ein den Händler.

Traditionsaktien wie Nestlé (0,4 Prozent), Novartis (0,8 Prozent) und Roche (0,6 Prozent) sind Treiber im SMI am Freitag. Auch Partners Group, vorbörslich noch im Minus geschätzt, steigen 0,9 Prozent. Der Asset Manager hat bei den Verwalteten Vermögen im ersten Halbjahr eher am unteren Ende der Erwartungen abgeschnitten. Dafür flossen mehr Neugelder zu als gedacht. Die Vorabinformationen für die erste Jahreshälfte seien durchzogen ausgefallen, meint ein Händler. Daher würden die Anleger nun einen Teil der Kursgewinne mitnehmen, die die Aktie in den vergangenen Wochen erzielt habe.

Im breiteren Feld fallen Ems Chemie auf, die 6 Prozent nachgeben. Der Spezialchemiekonzern hat im ersten Halbjahr 2024 weniger umgesetzt, aber etwas mehr verdient. Wegen des starken Schweizer Frankens hat er das Umsatzziel für das laufende Jahr leicht gesenkt.

Sandoz steigen 1 Prozent auf 35,47 Franken, das ist ein neues Rekordhoch.

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08:10

Der SMI ist bei Julius Bär vorbörslichen Schätzungen zufolge praktisch unverändert. Am Vortag hatte er 0,86 Prozent höher geschlossen.

Die Aktien von Partners Group und Ems-Chemie sinken je 1,9 Prozent. Beide Unternehmen haben am Morgen Halbjahreszahlen veröffentlicht.

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07:30

Neue Kursziele für Schweizer Aktien:

DocMorris: HSBC senkt auf 75 (115) Fr. - Buy

UBS: Goldman Sachs erhöht auf 35,50 (35) Fr. - Buy

Adecco: Research Partners senkt auf 42,80 (45,20) Fr. - Halten

Novartis: Morgan Stanley erhöht auf 103 (100) Fr. - Equal Weight

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06:20

Der SMI sinkt bei der IG Bank vorbörslich 0,08 Prozent. Am Vortag hatte er 0,86 Prozent höher geschlossen.

Die Vorgaben aus den USA sind wenig verheissend. Während der Dow Jones praktisch unverändert geschlossen hat, büsste der Tech- Index Nasdaq klar an Terrain ein. Die Inflationsdaten aus den USA seien zwar besser ausgefallen als von Analysten erwartet, die Investoren hätten aber offensichtlich schon zuvor mit guten Nachrichten von der Inflationsseite gerechnet und die Kurse im Vorfeld entsprechend in die Höhe getrieben, hiess es dazu in Marktkreisen.

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06:00

Die asiatischen Börsen öffneten am Freitag uneinheitlich und spiegelten die Nervosität der Anleger wieder. Investoren hatten mit einer Stütze für die japanische Währung gerechnet.

In Tokio gab der 225 Werte umfassende Nikkei-Index 2,0 Prozent auf 41.388,92 Punkte nach und der breiter gefasste Topix notierte 1,0 Prozent niedriger bei 2900,76 Zählern.

Der Chiphersteller Tokyo Elektron war mit einem Minus von 5,65 Prozent der grösste Belastungsfaktor für den Index. Der grösste Verlierer war das Pendant Disco mit einem Minus von 7,25 Prozent. Dennoch bleibt der Nikkei in dieser Woche mit 1,115 Prozent im Plus, nachdem er am Donnerstag ein Rekordhoch von 42.426,77 Punkten erreicht hatte. «Ein natürlicher Rückzug nach einer starken dreitägigen Rallye ist meiner Meinung nach der Hauptgrund für die heutige Bewegung», so Kazuo Kamitani von der Investmentbank Nomura.

Die Börse Shanghai verlor 0,1 Prozent auf 2966,81 Stellen. Der Index der wichtigsten Unternehmen in Shanghai und Shenzhen fiel um 0,1 Prozent auf 3463,21 Punkte.

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05:50

Im asiatischen Devisenhandel gewann der Dollar 0,3 Prozent auf 159,31 Yen und legte leicht auf 7,2641 Yuan zu. Zur Schweizer Währung rückte er etwas auf 0,8967 Franken vor. Parallel dazu blieb der Euro fast unverändert bei 1,0864 Dollar und zog leicht auf 0,9743 Franken an.

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05:45

Am Rohstoffmarkt stärkten die Anzeichen einer starken Sommernachfrage und eines nachlassenden Inflationsdrucks im US-Ölmarkt das Vertrauen der Anleger in Asien. Die Aussicht auf eine Lockerung der Geldpolitik habe dazu beigetragen, die Stimmung im gesamten Rohstoffsektor zu verbessern, schreibt ANZ-Analyst Daniel Hynes.

Auch der schwächere US-Dollar habe den Appetit der Anleger gesteigert. Die Rohöl-Sorte Brent aus der Nordsee verteuerte sich um 0,4 Prozent auf 85,75 Dollar je Barrel (159 Liter). Das US-Öl WTI notierte 0,6 Prozent fester bei 83,10 Dollar.

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02:00

Die Aussicht auf in absehbarer Zeit sinkende Leitzinsen in den USA hat am Donnerstag am US-Aktienmarkt abrupt einen Favoritenwechsel bei den Anlegern ausgelöst. Technologiewerte, die im frühen Handel noch auf Rekordniveau notiert hatten, gerieten deutlich unter Druck, während Nebenwerte in der Gunst der Investoren spürbar stiegen. Auslöser dafür waren neue Inflationsdaten, die etwas besser als von Analysten erwartet ausgefallen waren. In den USA hatte sich der Preisauftrieb im Juni stärker abgeschwächt als gedacht. Nun wird an den Finanzmärkten verstärkt damit gerechnet, dass die Notenbank im weiteren Jahresverlauf ihre Leitzinsen senkt.

Die Aussicht auf bald sinkende Finanzierungskosten liess Nebenwerte in die Höhe schnellen. Denn kleinere und mittlere Unternehmen würden in einem noch grösseren Masse als die Tech-Giganten von günstigeren Firmenkrediten profitieren. Damit zog der Russel 2000 als weltweit am meisten beachteter Nebenwerteindex um 3,4 Prozent an.

Im Gegenzug nahm der Appetit der Anleger auf Technologiewerte schlagartig ab; stattdessen kam es nach einer monatelangen Rekordjagd zu massiven Gewinnmitnahmen im Sektor. So knickte der Nasdaq 100 um 2,43 Prozent auf 20.172,13 Punkte ein, was ihn gleichwohl lediglich auf das Niveau von vor gut einer Woche zurückwarf. Der Nasdaq Composite verlor 2,16 Prozent auf 18.245,51 Punkte. Er hatte sich im frühen Handel ebenso wie der breit aufgestellte S&P 500 noch zu einem Höchststand aufgerafft. Für lange Gesichter hatte ein Ausverkauf bei den Aktien von Unternehmen wie Apple, Microsoft, Alphabet und Nvidia, die zwischen 2,3 und 6 Prozent verloren.

Nun fiel der S&P 500 um ein Prozent auf 5.577,74 Punkte. Der Leitindex Dow Jones Industrial hingegen stieg um 0,14 Prozent auf 39.777,89 Punkte.

Für die Marktstrategen Callie Cox von Ritholtz Wealth Management könnte dieser Donnerstag ein Wendepunkt für die Märkte sein. «Der grosse Tech-Handel dreht sich um sich selbst, doch der Rest des Marktes schaltet sich endlich ein», sagte die Expertin und fuhr fort: «Der S&P 500 ist heute gefallen, aber das ist die beste Art von Ausverkauf, auf die man als langfristiger Anleger hoffen kann.» Die deutlichen Kursbewegungen seien auch eine gute Erinnerung daran, dass Diversifizierung im Portfolio wichtig sei.

Als Schlusslicht im Nasdaq 100 sackten die Aktien von Tesla nach einem Kreisebericht um fast acht Prozent ab. Der Elektroautobauer verschiebe das Debüt seines geplanten Robotaxis von August auf Oktober, berichtete die Nachrichtenagentur Bloomberg unter Berufung auf mit der Sache vertraute Personen. Damit solle den Teams, die an dem Projekt arbeiten, mehr Zeit für den Bau weiterer Fahrzeugprototypen gegeben werden, hiess es.

Unter den weiteren Einzelwerten schockte Delta Air Lines seine Anleger. Die Fluggesellschaft hatte enttäuschende Zahlen für das zweite Quartal veröffentlicht und einen trüben Ausblick auf das laufende Vierteljahr gegeben. Daraufhin fielen die Aktien um fast sechs Prozent. Im Sog dessen büssten die Papiere der Wettbewerber American Airlines und United Airlines jeweils rund fünf Prozent ein.

Für die Anteilscheine von Conagra Brands ging es um mehr als ein Prozent nach unten. Der Nahrungsmittelproduzent war im abgelaufenen Quartal deutlich in die roten Zahlen gerutscht, nach einem schmalen Gewinn vor einem Jahr. Zudem enttäuschte die Prognose für den bereinigten Gewinn je Aktie im kommenden Jahr.

Die Anteilscheine von Pfizer stiegen um gut ein Prozent. Der Pharmakonzern hatte mitgeteilt, die Entwicklung seiner einmal täglich einzunehmenden Abnehmpille Danuglipron voranzutreiben.

(cash/Reuters/Bloomberg/AWP)