10:14

Berenberg senkt das Kursziel für Tecan auf 328 von 400 Franken. Die Einstufung lautet aber weiterhin "Buy". Nach der Zahlenvorlage zum ersten Semester reduziere er seine Gewinnschätzungen deutlich, schreibt deren Analyst. Er erwarte aber ein stärkeres zweites Halbjahr und Jahr 2025, angetrieben unter anderem durch schwächere Vergleichszahlen aus China und einer anhaltenden Dynamik bei der Erholung des Life-Sciences-Geschäfts von Tecan. Die derzeitige Bewertung liege nun näher an derjenigen der Konkurrenz. Das kurzfristige Neubewertungspotenzial nach einer Rücknahme der Erwartungen und einer Beeinträchtigung der Glaubwürdigkeit des Managements nach den enttäuschenden Halbjahreszahlen sei zwar begrenzt, er halte die aktuelle Bewertung für langfristige Investoren aber für überzeugend, so der Analyst weiter.

+++

09:50

Aufwärts lautet auch am Donnerstag das Motto am deutschen Aktienmarkt. Der Dax stieg in den ersten Handelsminuten um ein halbes Prozent auf 17.977 Punkte. Die Marke von 18.000 Punkten, die der Dax beim Kurseinbruch am Monatsanfang nach unten durchbrochen hatte, ist nun wieder in greifbare Nähe gerückt. Kann der Leitindex die Gewinne bis zum Ende halten, wäre es der achte Börsentag in Folge mit steigenden Kursen.

Im Dax hielten sich die Kursausschläge der einzelnen Aktien in engen Grenzen. An der Spitze lagen RWE mit einem Plus von 2,4 Prozent. Hier nutzten Anleger die ausgeprägte Kursschwäche vom Vortag nun für Käufe.

In der zweiten Reihe bestimmten Analystenkommentare das Geschehen. Aktien von Hellofresh verteuerten sich um 6,8 Prozent auf den höchsten Stand seit Ende April. Das Bankhaus Metzler strich die Verkaufsempfehlung für die Papiere des Versenders von Kochboxen.

Im SDax der kleinen Titel lagen Ionos mit plus 2,6 Prozent auf Rang zwei. Die Investmentbank Morgan Stanley hob die Papiere des Internetanbieters auf «Übergewichten» im Portfolio. Platz eins im SDax hatten Metro inne mit plus 2,9 Prozent. Der Grosshändler hat im dritten Geschäftsquartal mehr umgesetzt als im Vorjahreszeitraum.

Die Anteile des Online-Optikers Mister Spex büssten 5,2 Prozent ein. Die Berliner sind mit Blick auf den Umsatz und die Profitabilität in diesem Jahr vorsichtiger geworden.

+++

09:35

An der Schweizer Börse ziehen die Kurse am Donnerstag im frühen Handel erneut mehrheitlich an, wenn auch mit gedrosseltem Tempo. Seit dem Absturz Anfang August hat der Leitindex SMI innert nur sechs Börsentagen damit annähernd 600 Punkte hinzugewonnen. Den Investoren sei mittlerweile klar, dass die schwachen US-Arbeitsmarktdaten von vor zwei Wochen nicht bedeuteten, dass die US-Wirtschaft unmittelbar zusammenbrechen werde, so eine Händlerin.

So hätten auch die als ermutigend eingestuften US-Inflationsdaten in dieser Woche die Rezessionsängste der Anleger weitgehend zerstreut und die jüngste Erholung der Aktienmärkte mitgetragen. Mit den jüngsten Zahlen sei der Grundstock für den Zinssenkungszyklus des Fed im September gelegt. Während die Berichtssaison etwa mit den Zahlen von Geberit weiter im Fokus bleibt, gilt es im Tagesverlauf auch eine Vielzahl an Konjunkturdaten zu bewerten. Dabei dürften speziell die US-Daten zu den Detailhandelsumsätzen, die wöchentlichen Arbeitsmarktdaten sowie die Import- und Exportpreise stark beachtet werden.

Der Leitindex SMI gewinnt gegen 09.30 Uhr 0,4 Prozent hinzu auf 12'117,05 Punkte. Der SLI, der die 30 wichtigsten Titel umfasst, steigt um 0,17 Prozent auf 1957,76 und der breiter gefasste SPI um 0,17 Prozent auf 16'085,28 Zähler. Im SLI legen 21 Werte zu, sieben geben nach und zwei (Swatch, Schindler) sind unverändert.

Die rote Laterne tragen nach Zahlen die Papiere von Geberit (-3,6 Prozent). Der Sanitärtechniker hat im ersten Halbjahr 2024 zwar leicht weniger umgesetzt, die Marge konnte aber dank tieferer Rohstoffpreise gehalten werden. Angesichts des starken Frankens und der Flaute in der Baubranche wird für das Gesamtjahr mit einen Umsatz auf Vorjahreshöhe gerechnet.

Die Verluste bei Straumann (-1,3 Prozent) und der UBS (-0,2 Prozent) wiederum sind Gewinnmitnahmen nach der starken Reaktion auf die jeweiligen Zahlen vom Vortag geschuldet.

Das Gewinnerfeld wird unterdessen von Werten wie Alcon, Swiss Re und SGS angeführt, die bis zu 0,6 Prozent hinzugewinnen.

+++

09:20

Ermuntert von Kursgewinnen an der Wall Street steigen weitere Anleger bei deutschen Aktienwerten ein. Der Dax stieg zur Eröffnung am Donnerstag um ein halbes Prozent auf 17.981 Punkte und steuerte auf das achte Tagesplus in Folge zu. Das wäre die längste Serie seit knapp fünf Monaten.

Die weitere Entwicklung hänge allerdings von den anstehenden Daten zu den US-Einzelhandelsumsätzen ab, betonten die Analysten der Investmentbank TD Securities. «Sollten sie enttäuschen, würden angesichts der jüngsten Rezessionsängste die Alarmglocken zu schrillen beginnen.» Der private Konsum gilt als Hauptstütze der weltgrössten Volkswirtschaft. Analysten erwarten für Juli einen Anstieg der Einzelhandelsumsätze um ein halbes Prozent, nach einem Minus von 1,2 Prozent im Vormonat.

Bei den Unternehmen ragte Mister Spex mit einem Kursrutsch von gut fünf Prozent heraus. Der Brillenhändler warnte nach enttäuschenden Halbjahresergebnissen vor einem möglichen operativen Verlust im Gesamtjahr. 

+++

09:04

Der Swiss Market Index (SMI) eröffnet bei 12'108 Punkten mit einem Plus von 0,31 Prozent. Swiss Life legen am stärksten zu und stehen 0,7 Prozent höher. Für UBS geht es um 0,6 Prozent hoch. Für die Aktien der Grossbank zeichnen sich nach der starken Reaktion auf die Zahlen vom Vortag (+5,3 Prozent) Anschlusskäufe ab. Unterstützung erhalten sie dabei auch von verschiedenen Analystenkommentaren.

Unter den Blue Chips geben Geberit nach vorbörslichen Gewinne 3,2 Prozent ab. Der Sanitärtechniker hat im ersten Halbjahr 2024 leicht weniger umgesetzt, die Marge konnte aber dank tieferer Rohstoffpreise gehalten werden. Angesichts des starken Frankens und der Flaute in der Baubranche wird für das Gesamtjahr mit einen Umsatz auf Vorjahreshöhe gerechnet.

+++

08:17

Neue Ratings und Kursziele für Schweizer Aktien: 

Straumann: JPMorgan senkt auf 143 (158) Fr. - Neutral

Straumann: CFRA erhöht auf 110 (105) Fr. - Sell

Straumann: Barclays erhöht auf 135 (134) Fr. - Overweight

Swisscom: Barclays senkt auf 450 (500) Fr. - Underweight

Swissquote: Berenberg erhöht auf 258 (250) Fr. - Hold

Tecan: Berenberg senkt auf 328 (400) Fr. - Buy

UBS: Berenberg senkt auf 31 (32) Fr. - Buy

Zurich Insurance: Julius Bär erhöht auf 480 (460) Fr. - Hold

+++

08:05

Der Swiss Market Index (SMI) steht vorbörslich bei der Bank Julius Bär 0,22 Prozent höher bei 12'098 Punkten. Alle 20 SMI-Titel stehen höher. UBS legen um 0,7 Prozent zu und Geberit nach Zahlen um 0,6 Prozent. Bei den Mid Caps mit freundlicher Tendenz gibt es keine nennenswerten Kursbewegung. 

+++

06:14

Der Swiss Market Index (SMI) legt vorbörslich bei der IG Bank 0,32 Prozent zu und steht bei 12'115 Punkten.

Am Donnerstag stehen die Halbjahreszahlen von Geberit im Fokus. Die Experten rechnen für das erste Halbjahr mit einem leichten Umsatzrückgang, im zweiten Quartal dürfte der Konzern allerdings organisch leicht gewachsen sein. Das Betriebsergebnis EBITDA dürfte in etwa stabil gewesen sein, auch wegen tieferer Materialkosten sowie einem positiven Skaleneffekt. Generell liegt der Fokus der Analysten nun auf den Prognosen für das Gesamtjahr, die jeweils Mitte Jahr erfolgen.

Ausserdem werden Industrieunternehmen wie Phoenix Mecano, Schlatter und Elma Electronics über das Semester berichten, sowie die Kantonalbanken von Thurgau und Basel.

Konjunkturseitig werden vom Bundesamt für Statistik die Produzenten- und Importpreise für den Juli erwartet sowie vom Seco die Schnellschätzung zum BIP in der Schweiz im zweiten Quartal. Ökonomen erwarten für das Bruttoinlandprodukt der Schweiz im Berichtsquartal einen Wert von +0,2 bis +0,4 Prozent zum Vorquartal.

+++

06:10

Die asiatischen Aktienmärkte können am Donnerstag kaum positiv auf die jüngsten US-Inflationsdaten reagieren. Die überraschend gesunkene Teuerungsrate nährte die Hoffnung auf eine mögliche Zinssenkung der US-Notenbank Fed im kommenden Monat.

Der japanische Aktienmarkt reagierte hingegen kaum auf jüngste Konjunkturdaten aus Japan, wonach die Wirtschaft zwischen April und Juni stärker als erwartet gewachsen ist. In Tokio machte der 225 Werte umfassende Nikkei-Index anfängliche Verluste wett und legte um 1,0 Prozent auf 36'808,75 Punkte zu. Der breiter gefasste Topix notierte 1,2 Prozent höher bei 2612,48 Punkten.

Positive Ausblicke der Regierung in Peking hoben die chinesischen Börsen ins Plus. Das chinesische Statistikamt sieht trotz anhaltender Herausforderungen positive Entwicklungen für die Wirtschaft der Volksrepublik: Die Erholung im Konsumbereich soll sich dank wirksamer politischer Massnahmen weiter stabilisieren. Zudem soll sich der Rückgang des Erzeugerpreisindexes in den kommenden Monaten verlangsamen. Die Verbraucherpreise sollen nach Prognosen des Statistikamtes auch in Zukunft relativ stabil bleiben. Die Börse in Shanghai gewann 1,0 Prozent auf 2879,18 Stellen. Der Index der wichtigsten Unternehmen in Shanghai und Shenzhen stieg um 1,1 Prozent auf 3345,14 Punkte.

+++

06:07

Im asiatischen Devisenhandel verlor der Dollar leicht auf 147,46 Yen und stieg um 0,3 Prozent auf 7,1591 Yuan. Zur Schweizer Währung notierte er 0,1 Prozent höher bei 0,8661 Franken. Der Dollar blieb schwach, nachdem er zuvor auf den tiefsten Stand zum Euro seit Ende vergangenen Jahres gefallen war. Die Gemeinschaftswährung notierte unverändert bei 1,1009 Dollar nach 1,10475 am Vortag und stieg leicht auf 0,9534 Franken. Zum Franken bewegte sich der Euro kaum.

+++

06:04

In der Hoffnung, dass mögliche Zinssenkungen der US-Notenbank die Nachfrage ankurbeln könnten, haben die Ölpreise am Rohstoffmarkt einen Teil ihrer Vortagesverluste wieder wettgemacht. Rohöl der Nordseesorte Brent verteuerte sich um 0,3 Prozent auf 79,99 Dollar je Barrel (159 Liter). US-Öl der Sorte WTI notierte 0,4 Prozent fester bei 77,25 Dollar. Beide waren am Mittwoch um mehr als ein Prozent gefallen, nachdem die US-Rohöllagerbestände unerwartet gestiegen waren.

+++

00:05

Nach den deutlichen Kursgewinnen am Vortag haben am Mittwoch vor allem die Standardwerte an der Wall Street nochmals zugelegt. Der abgeschwächte Preisauftrieb in den Vereinigten Staaten kam gut an, nachdem am Vortag bereits die Veröffentlichung der Erzeugerpreise die Hoffnung gestützt hatte, dass bald eine Zinssenkung der US-Notenbank Fed kommt. Die Erwartungen waren nach den Erkenntnissen vom Vortag anspruchsvoller geworden und wurden nicht enttäuscht.

Der Leitindex Dow Jones Industrial, der zuletzt mit seiner Erholung nachhinkte, gewann nun Oberwasser. Er kehrte erstmals seit Anfang August wieder über die 40'000 Punkte zurück und ging 0,61 Prozent höher bei 40'008,39 Punkten aus dem Handel.

Er dominierte damit gegenüber den anderen Indizes, die in den vergangenen Tagen einen besseren Lauf hatten. Beim S&P 500 Index reichte es noch für einen Anstieg um 0,38 Prozent auf 5.455,21 Zähler. Der mit Tech-Werten gespickte Nasdaq 100 schaffte es in der Schlussphase ins Plus und gewann 0,09 Prozent auf 19'022,68 Punkte. Beide Indizes verbuchten ihren fünften Gewinntag in Folge.

In den USA hatte sich der Preisauftrieb im Juli unerwartet abgeschwächt. Die Inflationsrate sank auf den niedrigsten Stand seit März 2021. «Die Abkühlung der US-Inflation hält die Fed auf Zinssenkungskurs», hiess es in einem Kommentar des Ökonomen James Knightley von der ING Bank. Die Fed könne sich nun stärker auf das Ziel fokussieren, den Arbeitsmarkt zu stützen.

«In den USA setzt sich der Disinflationstrend mit hoher Dynamik fort», sagte Eckhard Schulte von MainSky Asset Management. Der Experte glaubt sogar, dass die Inflation zu schnell fällt und die Fed «zu grossen Schritten» gezwungen wird, damit eine «sanfte Landung» der Wirtschaft ohne eine Rezession gelingt. Er verwies dabei auf die unterjährige Betrachtung der Inflationsentwicklung in den vergangenen drei Monaten, die deutlich unter dem Fed-Ziel von zwei Prozent liege.

Unter den Einzelwerten machten die Alphabet-Aktien mit einem Abschlag von mehr als zwei Prozent negativ von sich reden. Als Auslöser galt ein Bericht der Nachrichtenagentur Bloomberg über Bedenken der US-Justiz an einer monopolisierten Marktstellung. In diesem Bericht hiess es unter Berufung auf Kreise, das Ministerium sehe es als Option an, bei dem Google-Mutterkonzern auf eine Zerschlagung zu drängen.

Deutlich besser sah es bei den Aktien von Kellanova aus, die um 7,8 Prozent auf 80,28 US-Dollar in die Höhe sprangen. Der Süssigkeitenhersteller Mars will für den unter anderem für seine Pringles-Chips bekannten Lebensmittelhersteller, der im Vorjahr vom Kellogg-Konzern abgespalten wurde, 83,50 Dollar je Anteilschein zahlen. Es wäre die grösste Übernahme in diesem Jahr und brächte zwei bedeutende Nahrungsmittelkonzerne zusammen.

Victoria's Secret sprangen getrieben vom Quartalsbericht des Dessousherstellers um mehr als 16 Prozent hoch. Der UBS-Experte Mauricio Serna bezeichnete den über den Erwartungen liegenden Gewinn im zweiten Quartal und einen vermeldeten Chefwechsel als Überraschungen. Er vermutet, dass dies der Aktie kurzfristig auf die Sprünge helfen sollte. Zuletzt hatte der Kurs noch das fast ein Jahr alte Rekordtief angesteuert.

Heftige Kursverluste von fast 28 Prozent mussten dagegen die Aktionäre von Ouster einstecken. Das Technologieunternehmen hatte die Anleger mit seinem Umsatzausblick erschreckt. Es ist bekannt für seine Lidar-Technologie, also eine bestimmte Form des Laserscanning. Solche Sensoren sind unter anderem für automatisiertes Fahren wichtig.

US-Staatsanleihen setzten ihre jüngste Aufwärtsbewegung verhalten fort. Der Terminkontrakt für zehnjährige Staatsanleihen (T-Note-Future) stieg um 0,04 Prozent auf 113,67 Punkte. Die Rendite sank im Gegenzug auf 3,84 Prozent.

(cash/AWP/Bloomberg/Reuters)