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17:45

Der SMI schliesst mit einem Plus von 0,6 Prozent bei 12’058 Punkten.

Grösster Gewinner ist Sika (+3,1 Prozent). Auch Partners Group kann knapp 3,1 Prozent zulegen.

SMI-Schwergewicht Novartis schliesst den Handelstag im Plus ab (+0,4 Prozent); Roche (-0,3 Prozent) und Nestlé (-0,4 Prozent) hingegen verlieren am Donnerstag.

Die grössten Verluste im Leitindex muss Swisscom (-1,3 Prozent) verkraften. Auch Kühne+Nagel gibt 0,5 Prozent nach.

Zum ausführlichen Bericht geht es hier.

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17:15

Der US-Dollar hat sich am Tag nach der «grossen» US-Zinssenkung im bisherigen Tagesverlauf sowohl zum Euro als auch zum Franken zunächst immer weiter abgeschwächt. Seit dem Mittag hat er aber wieder etwas Boden gut machen können, tendiert aber immer noch unter dem Niveau vom Morgen.

Der Euro hat im US-Handel nachgegeben: Die europäische Gemeinschaftswährung kostet am späten Nachmittag 1,1128 Dollar nach 1,1172 Dollar gegen Mittag. Am späten Mittwochabend lag der Kurs aber noch bei 1,1145 Dollar.

Zum Franken hat der Dollar am Nachmittag ebenfalls an Wert gewonnen und kostet derzeit 0,8487 nach 0,8460 Franken noch gegen Mittag. In der Nacht lag das USD/CHF-Währungspaar allerdings noch zeitweise bei über 0,850 Franken. Das EUR/CHF-Paar indes tritt im Vergleich zum Mittag bei Kursen von 0,9445 mehr oder weniger auf der Stelle.

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16:40

Intel will seinen Anteil an Mobileye nicht verkaufen und treibt damit die Aktie des israelischen Autozuliefers in die Höhe.

Die US-notierten Aktien klettern um mehr als 15 Prozent auf 13,31 Dollar. Damit bauen sie die Verluste nach einem Bericht der Nachrichtenagentur Bloomberg vom Anfang September wieder ab, wonach der kriselnde Chipkonzern als Hauptaktionär einen Teil seines Anteils von 88 Prozent an Mobileye abstossen könnte. Auch die Intel-Aktie rückt um zwei Prozent vor. Der Chiphersteller hat mitgeteilt, er habe derzeit keine Pläne, seine Mehrheitsbeteiligung an der israelischen Firma zu veräussern. «Wir glauben an die Zukunft des autonomen Fahrens und an die einzigartige Rolle von Mobileye bei der Entwicklung und dem Einsatz fortschrittlicher Fahrerassistenzsysteme», hiess es. Das Unternehmen aus Jerusalem bietet Kameras, Computerchips und Software für solche Systeme an.

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16:10

Die Indizes an der Wall Street springen einen Tag nach der ersten Zinssenkung der US-Notenbank Fed in die Höhe.

«Es ist eine verzögerte Reaktion auf die Zinssenkung der Fed», sagte Ross Mayfield, Stratege beim Vermögensverwalter Baird in Kentucky. «Die Aussicht auf weitere Zinssenkungen bis Ende 2025 sollte gerade den zinsempfindlichen Sektoren die Möglichkeit geben, sich wieder zu erholen.» Zur guten Stimmung der Anleger trugen laut Mayfield auch die jüngsten Zahlen zu den Erstanträgen auf US-Arbeitslosenhilfe bei.

Gefragt bei den Einzelwerten waren unter anderem die Aktien von Häuslebauern. Die Investoren rechnen nach der Zinssenkung der Fed mit einer höheren Nachfrage in der Branche aufgrund reduzierter Kreditkosten. Aktien von D.R. Horton, Lennar, PulteGroup und Toll Brothers gewannen zwischen knapp anderthalb und gut zwei Prozent. Auch die Titel der Baumarktkette Home Depot rückten um knapp zwei Prozent vor.

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15:50

Die Ölpreise sind am Donnerstag gestiegen. Bis zum Nachmittag haben sie leichte Gewinne aus dem frühen Handel ein Stück weit ausgebaut. Eine deutliche Zinssenkung in den USA, Sorgen über eine mögliche Eskalation der Lage im Nahen Osten und Meldungen über eine Aufstockung der strategischen Ölreserven in den USA sorgten für Auftrieb bei den Notierungen.

Am Nachmittag kostete ein Barrel der Nordseesorte Brent zur Lieferung im November 74,57 US-Dollar. Das waren 92 Cent mehr als am Vortag. Der Preis für ein Barrel der US-Sorte West Texas Intermediate (WTI) zur Lieferung im Oktober stieg um 91 Cent auf 71,82 Dollar.

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15:35

Der Dow Jones startet am Donnerstag mit einem Plus von 1,3 Prozent. Auch der Nasdaq (+2,3 Prozent) und der S&P 500 (+1,6 Prozent) legen zu.

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15:00

Mit etwas Verzögerung dürften am Donnerstag nun auch die US-Börsen die überraschend deutliche Leitzinssenkung der Notenbank feiern. Der Broker IG taxiert den Dow Jones Industrial 1,2 Prozent im Plus auf 41'981 Punkte. Damit sollte der Leitindex seine Rekordjagd fortsetzen. Für den technologielastigen Nasdaq 100 deutete sich sogar ein Aufschlag von 2,2 Prozent an.

An den Märkten in Asien und Europa hatte sich bereits eine positive Lesart der Zinsentscheidung der Notenbank durchgesetzt, die schon am Vortag kurz vor Handelsschluss veröffentlicht worden war. Nachdem die US-Börsen am Mittwoch noch leicht nachgegeben hatten, dürften sie jetzt deutlich anziehen.

Angesichts der abflauenden Inflation hatte sich die Fed für einen ungewöhnlich grossen Zinsschritt um 0,5 Prozentpunkte entschieden und so ihren geldpolitischen Kurswechsel eingeleitet. Damit werden Aktien im Verglich zu festverzinslichen Anleihen attraktiver.

Die Zinsentscheidung der Fed habe mit Blick auf den Umfang der Senkung schon eine gewisse Überraschung für viele Marktbeobachter gebracht, schrieb Analyst Tobias Basse von der Landesbank NordLB und ergänzte: «Die US-Geldpolitiker haben den grossen Zinsschritt nach unten in der Tat gewagt.»

Damit wirkt die Notenbank Basse zufolge jetzt zwar ziemlich nervös, was an den Märkten perspektivisch noch Sorgen bezüglich der US-Konjunktur auslösen könnte. Der Fed-Chef sei diesen Bedenken aber mit seinen Anmerkungen vorausschauend sehr effektiv entgegentreten.

Unter den Einzelwerten sprangen die Aktien von Mobileye im vorbörslichen US-Geschäft um fast acht Prozent an. Der angeschlagene Chipkonzern Intel hatte mitgeteilt, dass er derzeit keine Pläne zur Veräusserung der Mehrheitsbeteiligung an seiner israelischen Auto-Tochter habe.

Für die Papiere von Doordash ging es vorbörslich um 4,5 Prozent nach oben. Das Analysehaus BTIG hatte eine Kaufempfehlung für die Anteilsscheine des Essenslieferanten ausgesprochen. Eine Überprüfung der Absatzkanäle weise auf eine anhaltende Stärke der Geschäfte hin, hiess es. Zudem würden die längerfristigen Kurstreiber unterschätzt.

Die Aktien von Steelcase aber sackten im vorbörslichen Handel um 9,6 Prozent ab. Die Umsatzprognose des Büromöbelproduzenten war hinter der Markterwartung zurückgeblieben.

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14:30

Der US-Computerhersteller Dell will Geld an seine Aktionäre ausschütten und stützt damit die Aktie. Die Titel rücken vor US-Handelsstart um drei Prozent auf ein Zwei-Monats-Hoch von 119,34 Dollar vor. Der Konzern hat die Zahlung einer Quartalsdividende von 0,445 Dollar je Stammaktie am 1. November angekündigt.

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13:05

Die Futures für die US-Aktienmärkte notieren vor dem Start im Plus: 

Dow Jones Futures: +1,17 Prozent
S&P 500 Futures: +1,64 Prozent
Nasdaq Futures: +2,12 Prozent

Der Schweizer Markt steht gemessen am Swiss Market Index (SMI) 1,0 Prozent höher. Der Leitindex erreicht den Stand von 12'096 Punkten.

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Neue Kursziele und Ratings für Schweizer Aktien:

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11:35

Der Schweizer Leitindex SMI gewinnt 0,9 Prozent hinzu auf 12'093 Punkte. Der SLI, der die 30 wichtigsten Titel umfasst, steigt um 1,1 Prozent auf 1971 und der breiter gefasste SPI um 1,0 Prozent auf 16'108 Zähler.

Mit einem grossen ersten Schritt hat die US-Notenbank Fed am Vortag die lang erwartete Zinswende eingeläutet. Im Vorfeld waren die Marktteilnehmer gespalten gewesen in zwei Lager: Während die Mehrzahl der Ökonomen einen kleine Senkung um 25 Basispunkte erwartet hatte, waren gerade Börsianer zuletzt vermehrt von einer grossen ersten Senkung um 50 Basispunkte ausgegangen. Sie erhielten nun Recht, und an den Börsen geht es weltweit aufwärts.

Ein so grosser Schritt sei normalerweise aber für wirtschaftliche Notfälle reserviert, meint ein Stratege einschränkend. Ein weiterer ergänzt, dass eine derart hohe Zinssenkung in den vergangenen 20 Jahren denn auch nur während der Weltfinanzkrise und der Corona-Pandemie gegeben habe. Dass die Märkte dennoch so gelassen reagieren, liege vor allem an den Aussagen zum weiteren Weg, sind sich Marktteilnehmer einig. Denn diese grosse erste Senkung sei nicht als Schrittmacher für den weiteren Zinspfad zu verstehen, machte Fed-Chef Jerome Powell bei der Medienkonferenz klar. Vielmehr könnte die Zinssenkung als ein Nachholen des verpassten Zinsschritts im Juli interpretiert werden, schreibt etwa Metzler in einer ersten Bewertung.

Der hiesige Markt hinkt damit seinen europäischen Pendant nur wenig hinterher. Dies dürfte den unterdurchschnittlichen Kursgewinnen der Schwerwichte Roche, Novartis und Nestlé geschuldet sein. Derweil geht es für den französischen CAC 40, den deutschen Dax oder auch den britischen FTSE 100 um bis zu 1,7 Prozent aufwärts. Zuvor hatten schon die asiatischen Börsen klar positiv reagiert und auch für die Wall Street zeichnet sich aktuell eine freundliche Eröffnung ab.

An den Devisenmärkten wiederum hat vor allem der US-Dollar mit einer gewissen Volatilität auf die Zinssenkung reagiert. Aktuell kommt der Greenback zum Euro und Franken wieder etwas zurück.

Auf Aktienseite halten die Inhaber von Swatch (+4,3 Prozent) an diesem Börsentag mit grossem Abstand die Pole Position. Wie die jüngsten Daten zeigen, haben sich die Uhrenexporte im August weiter erholt. Das dürfte Balsam für die zuletzt geschundenen Uhren-Investoren sein. Auch Branchenkollege Richemont (+1,1 Prozent) zieht an - und dies obwohl der Uhrenkonzern ex Dividende (2,75 Fr.) gehandelt wird.

Darüber hinaus sind vor allem konjunktursensible Werte gesucht. So verbuchen die SIG Group, SIKA und Lonza allesamt Aufschläge von mehr als 2 Prozent.

Zusammen mit VAT (+1,8 Prozent) gewinnen noch weitere Techwerte hinzu. Gerade Wachstumswerte profitieren besonders deutlich von fallenden Zinsen. Logitech (+0,9 Prozent) werden bei den Blue Chips ebenso gesucht wie AMS Osram (+7,0 Prozent), Inficon (+3,0 Prozent), U-blox (+1,9 Prozent) und Comet (+1,6 Prozent) in den hinteren Reihen.

Etwas ausgebremst wird der SMI durch die Schwergewichte. Mit Aufschlägen zwischen 0,4 und 0,2 Prozent hinken Novartis, Nestlé und Roche dem Markt eindeutig hinterher.

Weiter hinten sind auch Schindler (PS +0,3 Prozent) zu finden. Händler machen dafür den Konkurrenten Kone verantwortlich, der mit seinen Mittelfristzielen offenbar die Hoffnungen einiger Investoren nicht erfüllt.

Gar im Minus sind die ebenfalls als defensiv gewerteten Aktien der Swisscom (-1,1 Prozent) und vom Aromen- und Duftstoffkonzern Givaudan (-0,4 Prozent) zu finden.

Die deutlichsten Bewegungen gibt es aber vor allem in den hinteren Reihen. Dort sind etwa Komax (+6,3 Prozent) nach einer Hochstufung auf 'Buy' durch die UBS gesucht. Basilea (+4,4 Prozent) sind nach einem lukrativen Deal mit der US-Behörde Barda gefragt.

Dagegen fallen Newron (-5,0 Prozent) nach Zahlen zurück. Branchenkollege Addex war zunächst mit einem prozentual zweistelligen Kursplus gestartet, gibt aktuell aber 0,3 Prozent ab.

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11:05

Die sinkenden US-Zinsen wecken die Kauflaune am Rohstoffmarkt. Das Industriemetall Kupfer verteuert sich in der Spitze um 1,9 Prozent auf ein Zwei-Monats-Hoch von 9577 Dollar je Tonne. Die Preise für das Nordseeöl Brent und das US-Öl WTI steigen zeitweise jeweils um rund 1,5 Prozent auf 74,75 beziehungsweise 71,96 Dollar je Fass. Die US-Notenbank hat am Mittwochabend erstmals seit Anfang des Jahrzehnts ihren Schlüsselsatz gesenkt - und zwar gleich um einen halben Punkt auf eine Spanne von 4,75 bis 5,00 Prozent. Zugleich wurden weitere Schritte signalisiert. Anleger setzen angesichts der Zinswende auf eine Ankurbelung der Konjunktur und damit auch auf einen höheren Bedarf an Rohstoffen. Zusätzlich gestützt wurden die Kupferpreise laut Händlern auch durch Spekulationen auf weitere Stützungsmassnahmen für den angeschlagenen Immobiliensektor in China.

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10:05

Die Aktien von AMS Osram gewinnen 5 Prozent auf 0,941 Franken, während der Gesamtmarkt gemessen am Swiss Performance Index (SPI) 0,7 Prozent höher steht. Seit Jahresbeginn hat der Titel 58 Prozent verloren.

Barclays senkt das Kursziel für AMS Osram in einer Branchenstudie auf 1,50 von 1,80 Franken. Die Einstufung lautet weiterhin "Equal Weight". Das implizite Aufwärtspotenzial beträgt 59 Prozent.

Er habe im Vorfeld der Zahlenvorlage zum dritten Quartal seine Prognosen überarbeitet, schreibt Analyst Simon Coles. So reduziere er seine Schätzungen für den Halbleiterhersteller aufgrund einer langsameren Erholung des Automobilsektors. Hingegen bedeute der erfolgreiche Verkauf des Optikgeschäfts, dass die Kostenreduzierung auf Kurs bleibe. Und dies dürfte zu einer weiteren Verbesserung der EBITDA-Margen im vierten Quartal führen. Eine langsamere Markterholung könnte die Margenverbesserung im Jahr 2025 allerdings abschwächen. Er rechne aber immer noch mit einer Verbesserung von 1,4 Prozentpunkten im 2025 gegenüber 2024, mit Spielraum nach oben. Dies sei allerdings auch abhängig von der Form der Erholung, so der Experte.

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09:40

Der Schweizer Leitindex SMI gewinnt 0,5 Prozent hinzu auf 12'046 Punkte. Der SLI, der die 30 wichtigsten Titel umfasst, steigt um 0,8 Prozent auf 1963 und der breiter gefasste SPI um 0,7 Prozent auf 16'052 Zähler.

Mit einem grossen ersten Schnitt hat nun auch die US-Notenbank Fed die Zinswende am Vorabend eingeleitet. Die Finanzmärkte in Asien und Europa reagieren mit Kursgewinnen darauf. Der SMI notiert im frühen Handel am Donnerstag klar oberhalb der 12'000er Marke. Auch für die Wall Street deuten die Futures aktuell eine freundlichen Eröffnung an, auch wenn die Indizes dort zunächst mit leichten Abgaben nach dem Entscheid aus dem Handel gegangen waren.

Das Fed hat den Leitzins am Mittwoch um 0,5 Prozentpunkte auf 4,75 bis 5,00 Prozent gesenkt. «Eine derart hohe Zinssenkung hat es in den vergangenen 20 Jahren nur während der Weltfinanzkrise und der Corona-Pandemie gegeben», heisst es in einem Kommentar der Postbank. Dass die Märkte dennoch so gelassen reagieren, liege vor allem an den Aussagen zum weiteren Weg, sind sich Marktteilnehmer einig. Denn dieser grosse Einstiegsschritt sei nicht als Schrittmacher für den weiteren Zinspfad zu verstehen, machte Fed-Chef Jerome Powell bei der Medienkonferenz klar.

Spitzenreiter sind Swatch (+3,6 Prozent). Wie die jüngsten Daten zeigen, haben sich die Uhrenexporte im August weiter erholt. Das dürfte Balsam für die zuletzt geschundenen Uhren-Investoren sein. Auch Branchenkollege Richemont (+0,9 Prozent) zieht an - und dies obwohl der Uhrenkonzern ex Dividende (2,75 Fr.) gehandelt wird.

Die überschaubare Verliererliste führen SGS (-0,7 Prozent) an.

Deutliche Bewegungen gibt es aber vor allem in den hinteren Reihen. Dort springen Addex (+13 Prozent) nach ersten Eckdaten zum ersten Semester an. Basilea (+3,5 Prozent) sind nach einem lukrativen Deal mit der US-Behörde Barda gesucht, während Komax (+5,8 Prozent) von einer Hochstufung profitieren.

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09:10

Der Swiss Market Index (SMI) gewinnt 0,8 Prozent auf 12'079 Punkte.

Die US-Notenbank hat am Vorabend geliefert und sorgt damit an den Finanzmärkten für Erleichterung. In diesem Umfeld wird auch der SMI laut den vorbörslichen Indikationen mit Auftaktgewinnen am Donnerstagmorgen erwartet. Dass sich die US-Währungshüter bei ihrer Zinssenkung für die grössere Variante von 50 Basispunkten entschieden haben, sorgt für gute Stimmung. Andernfalls hätte es wohl ein böses Erwachen gegeben, meinen Händler.

Während die Wall Street selbst zwar nach anfänglichen Kursgewinnen am Ende leicht tiefer schloss, deuten die Futures für den US-Markt auf eine feste Eröffnung am Nachmittag hin. Auch in Asien ziehen die Kurse mehrheitlich an. Dort richten sich die Augen jetzt vor allem auf die Bank of Japan, die am morgigen Freitag über das weitere Zinsniveau entscheidet. Dass die Märkte so gelassen auf die Zinssenkung des Fed reagieren, liege vor allem an den Aussagen zum weiteren Weg, sind sich Marktteilnehmer einig. Die US-Währungshüter haben nämlich sehr deutlich gemacht, dass dieser erste grössere Schritt nicht aus der Not heraus geschehen sei und sie auch keine Eile bei den nächsten Senkungen habe.

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08:30

Die US-Notenbank Fed hat am Mittwochabend die heiss ersehnte Zinswende eingeläutet. Nachdem der US-Dollar in einer ersten Reaktion zunächst klar nachgab, hat er sich im weiteren Handelsverlauf dann wieder erholt.

So notiert der Greenback aktuell bei 0,8477 Franken und damit um knapp einen halben Rappen höher als am Mittwochabend. Auch zum Euro hat der US-Dollar etwas zugelegt. So wird das Währungspaar aktuell zu 1,1129 gehandelt nach 1,1145 am Vorabend. Der Franken ist in diesem Umfeld weniger stark nachgefragt. Entsprechend hat er auch zum Euro klar nachgegeben. Die Gemeinschaftswährung kostet 0,9436 Franken nach 0,9403.

Am Ende haben sich die US-Währungshüter bei ihrer ersten Zinssenkung seit vier Jahren für einen beherzten Schritt um 50 Basispunkte entschieden. Der Markt hatte das mehrheitlich so erwartet, während Ökonomen eher auf einen kleineren 25-Punkte-Schritt spekuliert hatten.

Wie die Commerzbank in einem ersten Kommentar schreibt, gibt es nun verschiedene Interpretationsmöglichkeiten für den weiteren Kurs des Fed. Die Reaktion allerdings scheine die Variante zu favorisieren, wonach der Markt mit Blick nach vorne weniger Zinssenkungen einpreist, «weil ja gestern schon viel an Zinssenkung kam, so viel in Zukunft also nicht mehr nötig ist».

Dies dürfte auch durch die Aussagen von Fed-Chef Jerome Powell an der anschliessenden Medienkonferenz gestützt worden sein. Dieser habe «alle Anzeichen besonderer Eile vermissen lassen», so der Commerzbank-Kommentar.

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08:10

Der Swiss Market Index (SMI) wird bei Julius Bär vorbörslich 0,70 Prozent höher gesehen. Ausser Richemont (-0,9 Prozent) haben alle 20 Titel ein positives Vorzeichen.

Der breite Markt gewinnt 0,78 Prozent. Basilea steigt mit plus 7,3 Prozent mit Abstand am deutlichsten an. Das Biopharmaunternehmen hat ein neues Abkommen mit der US-Behörde BARDA geschlossen. Bis zu 268 Millionen US-Dollar an finanzieller Unterstützung könnte Basilea so erhalten. Dank dieser Vereinbarung erhöhen sich auch die Erwartungen an die eigene Gewinnentwicklung.

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07:40

Nach der Zinssenkung der US-Notenbank wird der Dax am Donnerstag Berechnungen von Banken und Brokerhäusern zufolge höher starten. Am Mittwoch hatte er im Vorfeld des Zinsentscheids der Federal Reserve kaum verändert bei 18.711 Punkten geschlossen. Die Fed hat die Zinswende mit einem ungewöhnlich grossen Schritt nach unten gestartet. Der Schlüsselsatz wurde am Mittwochabend erstmals seit Anfang des Jahrzehnts gesenkt - und dies sogleich um einen halben Prozentpunkt. Er liegt nunmehr in der neuen Spanne von 4,75 bis 5,00 Prozent.

An der Wall Street ging es trotz der Lockerung der Geldpolitik bergab. Die japanischen Börse legte dagegen zu. Am Donnerstag wird die britische Notenbank über den Leitzins entscheiden. Experten erwarten, dass sie nach der geldpolitischen Wende vom August die Füsse stillhält. Die Bank of England (BoE) hatte den geldpolitischen Schlüsselsatz vorigen Monat um einen Viertelpunkt auf 5,0 Prozent gekappt. Es war die erste Lockerung seit dem Frühjahr 2020, als die Notenbank auf die Corona-Krise reagierte. Den nächsten Schritt nach unten erwarten Ökonomen für November. 

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07:15

Nun hat auch die US-Notenbank offiziell die Zinswende eingeläutet. Dabei haben die Währungshüter sich am Ende für eine dynamische erste Senkung um 50 Basispunkte auf eine Spanne von 4,75 bis 5,0 Prozent entschieden. An den Finanzmärkten zeichnet sich eine wohlwollende Reaktion ab.

So wird der Leitindex SMI beim Broker IG vorbörslich mit einem Plus von 0,75 Prozent erwartet. Auch für den deutschen Dax oder den britischen FTSE 100 stellt IG höhere Kurse zur Eröffnung in Aussicht. Die Futures für den US-Markt deuten schon jetzt auf eine feste Eröffnung der Wall Street am Nachmittag hin und auch der US-Dollar zieht an.

Die US-Börsen reagierten am Vorabend auf den Entscheid zunächst ebenfalls positiv und zogen etwas an, sie gaben die Gewinne bis zum Schluss am Mittwoch aber wieder vollständig ab und schlossen sogar im Minus.

Die Frage nach der Grösse des ersten Zinsschritts der US-Notenbank hatte in den vergangenen Tagen für eine erhöhte Unsicherheit bei den Anlegern gesorgt. Während Ökonomen eher von einer 25-Basispunkte-Schritt ausgegangen waren, hatte der Markt in den vergangenen Tagen schon auf den nun erfolgten grösseren Schritt gesetzt.

Mit der Zinswende sollen nun die Ausgaben und die US-Wirtschaft unterstützt werden. Es sei an sich nie darum gegangen ob 25 oder 50 Basispunkte, sondern nur um die Aussagen für den weiteren Zinspfad, kommentiert ein Händler. Und das habe das Fed eine Bild skizziert, nach dem die Wirtschaft immer noch ziemlich gut laufe. Somit habe dieser erste beherzte Zinsschritt nichts mit Panik zu tun gehabt.

Die neuen Leitzinsprojektionen der US-Währungshüter legen nahe, dass sie nun zu gemässigten Schritten tendieren, das heisst jeweils 0,25 Prozentpunkte im November und Dezember. Vielmehr habe Fed-Chef Jerome Powell während der Pressekonferenz angefügt, dass die 50 Basispunkte nicht als neuer Pfad aufgefasst werden sollten, heisst es in einem ersten Kommentar von Thomas Gitzel, Chefökonom der VP Bank.

«Nach ungehemmten Zinssenkungen klingt dies sicherlich nicht. Der grosse Zinsschritt um 0,50 Prozentpunkte darf deshalb nicht fehlinterpretiert werden: Das Fed bleibt auf einem vorsichtigen Zinssenkungspfad», so der Experte weiter.

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06:10

Der Swiss Market Index (SMI) wird bei der IG Bank vorbörslich 0,7 Prozent höher gesehen.

Der Schweizer Aktienmarkt muss am Donnerstag den US-Zinsentscheid vom Vorabend verarbeiten. Die Federal Reserve hat den Leitzins um 50 Basispunkte gesenkt. "Die Märkte hatten also das bessere Gespür", heißt es in einem Kommentar der VP Bank.

Ökonomen hatten mit einer Zinssenkung um 25 Basispunkte gerechnet, während Terminkurse für kurzfristige US-Geldausleihungen eine Zinsreduktion um 50 Basispunkte einpreisten. "Die US-Notenbank hält den Kampf gegen die Inflation offenbar für gewonnen und konzentriert sich nun auf die Sicherung einer weichen Landung der Wirtschaft", lautet das Fazit der Commerzbank.

Die US-Börsen reagierten zunächst positiv auf den Entscheid und legten leicht zu, gaben die Gewinne bis zum Schluss am Mittwoch jedoch vollständig ab und schlossen schließlich im Minus. Damit gingen die wichtigsten Indizes an der Wall Street etwas tiefer aus dem Handel als zum europäischen Börsenschluss.

Am Donnerstag stehen einige für Anleger interessante Makrodaten auf dem Programm, etwa Frühindikatoren aus den USA oder Hinweise vom US-Arbeitsmarkt. Auch in der Schweiz werden wichtige Konjunkturdaten veröffentlicht: Beispielsweise könnten die Exportzahlen für August für Bewegung bei den Blue-Chip-Werten Swatch und Richemont sorgen.

Außerdem veröffentlicht das Staatssekretariat für Wirtschaft seine Konjunkturprognosen für den Herbst. Hierzulande stehen zudem noch einige wenige kleinere Unternehmen mit Halbjahreszahlen auf der Agenda.

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05:45

Nach der deutlichen Zinssenkung der US-Notenbank zeigen sich die asiatischen Aktienmärkte am Donnerstag überwiegend freundlich. In Tokio gewann der 225 Werte umfassende Nikkei-Index 2,5 Prozent auf 37'284 Punkte, angeführt von Exportwerten, die von der Schwäche des Yen zum Dollar profitierten. Der breiter gefasste Topix stieg um 2,3 Prozent auf 2625 Punkte. Die Papiere der Uniqlo-Marke Fast Retailing stiegen um 3,0 Prozent und gaben dem Nikkei den grössten Auftrieb. Die Aktie des Technologie-Start-up-Investors SoftBank kletterte um 2,9 Prozent.

Die Börse in Shanghai gewann 0,9 Prozent auf 2741 Stellen. Der Index der wichtigsten Unternehmen in Shanghai und Shenzhen stieg um 1,2 Prozent auf 3208 Punkte.

Die US-Währungshüter hatten am Mittwoch den Leitzins um 50 Basispunkte gesenkt und damit einen neuen Lockerungszyklus eingeleitet. Trotz des aggressiven Schrittes signalisierte die Notenbank für die Zukunft eine ausgewogene Haltung, um die Wirtschaft weiter zu stützen. «Der Schlüssel lag nie bei 25 oder 50 Basispunkten, es ging immer um den weiteren Weg, und ich denke, sie haben eine Sichtweise präsentiert, in der die Wirtschaft immer noch ziemlich gut läuft», sagte Jason Wong von der Bank BNZ in Wellington. «Das war keine panische Senkung um 50 Basispunkte.»

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05:40

Im asiatischen Devisenhandel legte der Dollar 0,8 Prozent auf 143,39 Yen zu, nachdem er unmittelbar nach der weithin erwarteten Fed-Entscheidung zunächst gefallen war. Die Aussicht auf künftig langsamere Zinssenkungen in den USA stützte die US-Währung insgesamt. Insbesondere Automobilwerte profitierten daher vom schwächeren Yen: Toyota stieg um 5,7 Prozent, Honda um 4,59 Prozent. Toyota büsste in diesem Monat bislang 9,95 Prozent ein, während Honda um 5,95 Prozent fiel. Investoren hätten in diesem Monat wegen der Yen-Aufwertung den Kauf von Autotiteln vermieden, sagte Fumio Matsumoto von Okasan Securities. Der Dollar stieg um 0,2 Prozent auf 7,0975 Yuan. Zur Schweizer Währung notierte er 0,3 Prozent höher bei 0,8490 Franken. Gleichzeitig fiel der Euro um 0,2 Prozent auf 1,1097 Dollar und stieg um 0,1 Prozent auf 0,9421 Franken.

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Am Rohstoffmarkt gaben die Ölpreise nach, nachdem die starke Zinssenkung der US-Notenbank zunächst Sorgen um die US-Konjunktur geweckt hatte. Rohöl der Nordseesorte Brent verbilligte sich um 0,2 Prozent auf 73,50 Dollar je Barrel (159 Liter). US-Öl der Sorte WTI notierte 0,3 Prozent schwächer bei 70,66 Dollar.

 

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Die New Yorker Börsen haben am Mittwoch trotz erneuter Rekorde letztlich nicht von der deutlichen Zinssenkung der US-Notenbank Fed profitiert. «Dafür, dass die grosse Senkung nur von einem Teil der Akteure erwartetet worden ist, fallen die ersten Reaktionen an den Börsen eher überschaubar aus», kommentierte Portfoliomanager Thomas Altmann vom Vermögensverwalter QC Partners.

Der Dow Jones Industrial stellte zwar zunächst den dritten Tag in Folge eine Bestmarke auf. Doch anschliessend fiel der US-Leitindex schnell wieder in seine vorherige Lethargie zurück. Er verabschiedete sich 0,25 Prozent tiefer mit 41'503,10 Punkten aus dem Handel.

Ähnlich sah es beim marktbreiten S&P 500 aus, der den Zinsentscheid in einer ersten Reaktion ebenfalls mit einem Rekordhoch goutierte. Am Ende stand jedoch ein Kursrückgang um 0,3 Prozent auf 5618,26 Punkte zu Buche. Der technologielastige Nasdaq 100 schloss 0,5 Prozent tiefer mit 19'344,49 Punkten. Seit Jahresbeginn haben die drei Indizes allerdings in der Hoffnung auf sinkende Zinsen schon prozentual zweistellig zugelegt - am stärksten der S&P 500 mit fast 18 Prozent.

Die US-Notenbank Fed senkte ihren Leitzins zur Wochenmitte erstmals seit mehr als 4 Jahren - davor hatte sie ihn 14 Monate in Folge nicht angetastet. Nun liegt er 0,5 Prozentpunkte tiefer als bisher bei 4,75 bis 5,00 Prozent. Der Kurswechsel hin zu einer Lockerung der Geldpolitik war erwartet worden. Offen war aber, ob die Notenbank der weltgrössten Volkswirtschaft sich für diesen grossen Zinssprung entscheiden würde - oder den vorsichtigeren Weg wählt und die Zinsen nur um 0,25 Prozentpunkte senkt.

Mit letzterem hatten Bankvolkswirte überwiegend gerechnet. An den Finanzmärkten war zuletzt allerdings die Erwartung gestiegen, dass es auch zu einer grossen Senkung um 0,50 Prozentpunkte kommen könnte. Michael Heise, Chefökonom von HQ Trust, sprach von einem «kraftvollen Auftakt» der US-Zinswende, der für die Wirtschaft «eine willkommene Entlastung bei den Zinskosten für kürzerfristige Kredite» bedeute. Bis zum Jahresende rechnet er nun mit zwei weiteren, aber kleineren Zinssenkungen der Fed.

Unter den US-Einzelwerten ragten am Mittwoch die Aktien von Intuitive Machines mit einem Kurssprung von gut 38 Prozent heraus. Das Raumfahrtunternehmen erhielt einen Grossauftrag von der US-Weltraumagentur Nasa. Dabei geht es um Kommunikations- und Navigationsdienste für Missionen in der nahen Weltraumregion.

Für die Papiere von US Steel ging es um 1,5 Prozent nach oben. Das CFIUS, ein Sicherheitsgremium der US-Regierung, habe dem Wettbewerber Nippon Steel die Erlaubnis erteilt, seine Pläne zum Kauf von US Steel erneut einzureichen, berichtete die Nachrichtenagentur Bloomberg unter Verweis auf mit der Sache vertraute Personen. Damit dürfte eine Entscheidung über die politisch umstrittene Übernahme nach den US-Wahlen im November fallen.

Derweil schafften die Anteilsscheine von General Mills nach Zahlen nur einen Kursanstieg von 0,7 Prozent. Der Lebensmittelhersteller berichtete für das erste Geschäftsquartal 2024/25 eine rückläufige Umsatz- und Ergebnisentwicklung - der bestätigte Ausblick half den Aktien nicht.

Beim Mobilfunkunternehmen T-Mobile US folgten offenbar etliche Anleger der bekannten Börsendevise «sell on good news». Nachdem die Deutsche-Telekom - Tochter angekündigt hatte, in den kommenden Jahren Milliarden in Dividendenzahlungen und Aktienrückkäufe zu stecken, kratzten die Aktien zunächst am jüngst erreichten Rekordhoch, um anschliessend um 3 Prozent abzusacken.

Der Euro profitierte ebenfalls nur kurz vom Fed-Zinsentscheid. Nach einem Anstieg bis auf 1,1187 Dollar kostete die Gemeinschaftswährung zuletzt noch 1,1115 Dollar. Die Europäische Zentralbank (EZB) hatte den Referenzkurs davor auf 1,1124 (Dienstag: 1,1139) Dollar festgesetzt und der Dollar damit 0,8989 (0,8977) Euro gekostet.

US-Staatsanleihen standen etwas unter Druck. Der Terminkontrakt für zehnjährige Papiere (T-Note Future) sank um 0,39 Prozent auf 114,92 Punkte. Die Rendite von Anleihen mit dieser Laufzeit stieg im Gegenzug auf 3,71 Prozent.

(cash/AWP/Reuters)