22:15

Konjunktursorgen und ein enttäuschender Ausblick des Chipkonzerns Broadcom haben am Freitag die US-Börsen stark belastet. Besonders heftig traf es erneut die Technologiewerte, die bereits am Dienstag auf Talfahrt gegangen waren.

Für Verunsicherung sorgte zum einen, dass sich die Lage auf dem Arbeitsmarkt im Trend weiter abgeschwächt hat. Zum anderen würden Tech-Aktien derzeit insgesamt kritisch auf Substanz abgeklopft, schrieb Robert Halver, Leiter der Kapitalmarktanalyse bei der Baader Bank. Hohe Bewertungen, teilweise astronomische Umsätze und Gewinne sowie Skepsis an der Profitabilität von Unternehmen mit Geschäftsfokus auf Künstliche Intelligenz (KI) lüden förmlich zu Gewinnmitnahmen ein.

Der technologielastige Nasdaq 100 büsste 2,69 Prozent auf 18.421,31 Zähler ein. Auf Wochensicht ergibt sich damit ein Verlust von fast sechs Prozent. Es ist das grösste Wochenminus seit November 2022.

Der Leitindex Dow Jones Industrial fiel um 1,01 auf 40.345,41 Punkte, nachdem er vor einer Woche bei gut 41.585 Punkten ein Rekordhoch erreicht hatte. Dies bedeutet für das Kursbarometer der Wall Street ein Wochen- und Monatsminus von knapp drei Prozent. Der September gilt als schlechter Börsenmonat. Für den marktbreiten S&P 500 ging es am Freitag um 1,73 Prozent auf 5408,42 Punkte nach unten. Sein Wochenminus von mehr als vier Prozent ist das grösste seit März 2023.

Die Wirtschaft schuf im August weniger Arbeitsplätze als erwartet. «Insgesamt ist der Arbeitsmarkt in einer stabilen Verfassung, wenngleich sich die Dynamik im Trend abschwächt», urteilte Experte Ulrich Wortberg von der Landesbank Hessen-Thüringen. Seiner Einschätzung nach stützt dies die Erwartung, dass die Notenbank Fed Mitte September ihre Zinsen senken kann. Für einen grossen Schritt um 0,50 Prozentpunkte, der von einigen für möglich gehalten wird, gebe es aber keine Argumente.

US-Notenbank-Direktor Christopher Waller zeigte sich nach der Veröffentlichung der Daten zumindest offen für eine grössere Leitzinssenkung. Es sei wichtig, dass die Fed in diesem Monat mit der Senkung der Zinsen beginne. Er sei «aufgeschlossen» für eine stärkere Zinssenkung und würde sich gegebenenfalls für eine solche einsetzen.

Die Aktien von Broadcom sackten als Schlusslicht im Nasdaq 100 um mehr als zehn Prozent ab. Am Markt hiess es, das klassische Geschäft mit Chips abseits von KI-Anwendungen habe im abgelaufenen Quartal etwas enttäuscht. Broadcom ist einer der Anlegerfavoriten für Künstliche Intelligenz - einem Trendthema, für das in den vergangenen Monaten viel Fantasie eingepreist wurde. Zuletzt war der Hype dann aber abgeflacht, was sich in den vergangenen Monaten auch bei anderen Werten aus diesem Umfeld bemerkbar machte. Die Aktien des KI-Pioniers Nvidia fielen am Freitag um gut vier Prozent.

Mit Blick auf kleinere Technologiewerte gab es auch Resultate von den Softwareunternehmen Docusign und UiPath . Letztere fielen in dem trüben Umfeld um sechs Prozent. Dabei hatte das diesjährige Umsatzziel die Erwartungen übertroffen. Die Anteilsscheine von Docusign stiegen um vier Prozent. Gelobt wurde hier die Profitabilität.

Der Euro gab unter dem Strich leicht nach und wurde zuletzt bei 1,1088 US-Dollar gehandelt. Die Europäische Zentralbank hatte den Referenzkurs auf 1,1103 (Donnerstag: 1,1097) Dollar festgesetzt. Der Dollar kostete damit 0,9006 (0,9011) Euro. Am US-Rentenmarkt stieg der Terminkontrakt für zehnjährige Staatsanleihen (T-Note-Future) nach den Job-Daten um 0,15 Prozent auf 114,92 Punkte. Die Rendite fiel im Gegenzug auf 3,72 Prozent.

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17:50

An der Schweizer Börse hat die Talfahrt am Freitag angehalten. Händler erklärten, Rezessionssorgen hielten die Anleger von Anschaffungen ab. Weitere Nahrung lieferten US-Konjunkturdaten. So wurden im vergangenen Monat in der weltgrössten Volkswirtschaft etwas weniger Stellen geschaffen als angenommen. Stützend wirkte dagegen, dass die Anleger fest davon ausgehen, dass die US-Notenbank die lang ersehnte Zinswende noch in diesem Monat einleiten wird.

Der SMI notierte kurz bei Handelsschluss um 1,0 Prozent im Minus bei 11'908 Punkten. Im Wochenvergleich steuert das Börsenbarometer damit auf die schlechteste Entwicklung seit Oktober 2023 zu.

Vor allem die Aktien von Firmen, die von der Konjunktur abhängen, gerieten unter die Räder. Der Elektrotechnikkonzern ABB, der Luxusgüteranbieter Richemont und die Grossbank UBS verloren jeweils rund 2,5 Prozent an Wert. Für Baloise ging es gar 4,4 Prozent abwärts, nachdem die UBS-Analysten die Aktien des Versicherers auf «Neutral» von «Kaufen» zurückgestuft hatten.

Der Bankensoftwareanbieter Temenos zog dagegen nach der Meldung, dass der Investor Martin Ebner und seine Frau ihre Beteiligung aufgestockt hatten, 3,1 Prozent an. Gesucht war auch der Aromenhersteller Givaudan.

Zum ausführlichen Bericht geht es hier.

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17:35

Der SMI schliesst mit einem Minus von 1,0 Prozent bei 11'908 Punkten. Einzige Gewinner sind Givaudan (+1,0 Prozent) und Lonza (+0,5 Prozent).

Richemont (-2,6 Prozent), ABB (-2,5 Prozent), UBS (-2,3 Prozent) und Swiss Re (-2,1 Prozent) sind die grössten Verlierer. Auch die Schwergewichte Nestlé (-1,1 Prozent), Novartis (-0,3 Prozent) und Roche (-0,7 Prozent) geben nach.

Zum ausführlichen Bericht geht es hier.

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17:10

Der US-Dollar war am Freitagnachmittag gegenüber dem Schweizer Franken im Zuge der mit Spannung erwarteten US-Arbeitsmarktdaten kurzzeitig starken Schwankungen ausgesetzt. Der «Greenback» fiel in einer Erstreaktion bei 0,8375 auf Tagestiefstwerte, ehe er sich davon erholte und in den Bereich von 0,8475 kletterte. Aktuell notiert das Währungspaar mit 0,8436 über den Mittagskursen (0,8419).

Der Euro kletterte indes am frühen Nachmittag nach der Daten-Publikation bis an die Schwelle von 0,94 Franken, ehe er die Gewinne einbüsste. Derzeit tritt das Euro/Franken-Paar verglichen mit den Kursen vom Mittag bei 0,9354 Franken mehr oder weniger auf der Stelle. Zum Dollar hat die Gemeinschaftswährung seither leicht an Terrain eingebüsst und wird zu 1,1086 nach 1,1108 Dollar gegen Mittag gehandelt.

Die jüngsten Daten zur Entwicklung am US-Arbeitsmarkt deuten Experten zufolge auf eine Abkühlung hin, die Sorge vor einer weiteren massiven Verschlechterung nach dem enttäuschenden Juli-Bericht habe sich jedoch nicht bewahrheitet. Die Zahl der Neueinstellungen lag im abgelaufenen Monat mit 142'000 etwas unter den erwarteten gut 160'000, während die Arbeitslosenquote in den USA leicht auf 4,2 Prozent sank.

Mit den August-Zahlen sei nun Mitte Monat mit einer Zinssenkung um mindestens 25 Basispunkte durch die US-Notenbank zu rechnen, heisst es in einem Marktkommentar. Dabei dürfte in den kommenden Tagen unter Investoren wohl gar über einen Schritt von 50 Punkten diskutiert werden. Auf den ersten Zinsschritt dürften laut den Erwartungen drei oder mehr weitere Senkungen durch die US-Geldhüter folgen, glauben Marktbeobachter.

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16:45

Nach anfänglichen Gewinnen geben die Börsen in New York nach: Der Dow Jones verliert eine Stunde nach Handelsbeginn 0,6 Prozent, auch Nasdaq (-1,6 Prozent) und S&P 500 (-1,2 Prozent) geben nach.

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16:15

Die Ölpreise haben sich am Freitag etwas von den deutlichen Verlusten im Wochenverlauf erholt. Ein Barrel (159 Liter) der Nordseesorte Brent zur Lieferung im November kostete am Nachmittag 73,21 US-Dollar und damit 52 Cent mehr als am Vortag. Die Notierung für ein Fass der US-Sorte West Texas Intermediate (WTI) zur Lieferung im Oktober stieg um 54 Cent auf 69,69 Dollar.

Trotz des leichten Anstiegs hat sich Rohöl auf dem Weltmarkt seit Montag spürbar verbilligt. Damit sind die Notierungen bereits die zweite Handelswoche in Folge deutlich gefallen. Im Verlauf der beiden Handelswochen ist der Preis für Brent-Öl aus der Nordsee um etwa acht Dollar je Barrel gesunken. Eine wesentliche Ursache für den Preisrutsch ist die Sorge vor einer geringen Nachfrage, nachdem Konjunkturdaten aus den USA und China teilweise enttäuscht hatten.

Vor dem Hintergrund einer schwächeren konjunkturellen Entwicklung in den beiden grössten Volkswirtschaften der Welt verpufften Berichte über die künftige Förderpolitik der Opec+ weitgehend. «Meldungen von Produktionsausfällen liessen den Ölpreis kaum steigen, während die Aussicht auf ein mögliches höheres Angebot die Preise stark unter Druck setzte», kommentierte Rohstoffexpertin Barbara Lambrecht das Handelsgeschehen.

Der Ölverbund Opec+ einigte sich laut Kreisen auf eine Verschiebung der geplanten Ausweitung der Ölförderung um zwei Monate. Die wichtigsten Mitglieder der Koalition würden eine vorgesehene Erhöhung um 180'000 Barrel pro Tag nicht wie bisher geplant im Oktober umsetzen, schreibt die Nachrichtenagentur Bloomberg unter Berufung auf Delegierte.

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16:00

Der US-Arbeitsmarktbericht für August kommt bei den Anlegern an der Wall Street gut an. Der Dow-Jones-Index der Standardwerte notierte zur Eröffnung am Freitag 0,3 Prozent fester bei 40'874 Punkten. Der breiter gefasste S&P 500 rückte um 0,1 Prozent auf 5510 Zähler vor. Der Index der Technologiebörse Nasdaq lag stabil bei 17'133 Stellen.

In den USA wurden im vergangenen Monat etwas weniger Stellen geschaffen als angenommen. «Die Daten insgesamt stabil, vielleicht etwas schwächer als erwartet», sagte Scott Ladner, Chefanleger beim Investmentmanager Horizon in North Carolina. Dies bestärkte die Erwartung der Marktteilnehmer, dass die US-Notenbank Fed bei ihrer Sitzung im September die Zinsen um 50 statt um 25 Basispunkte senke. «Und das ist auch gut so, denn es gibt einfach keinen Grund dafür, dass die Fed ihre Geldpolitik so straff hält, wie sie es tut», konstatierte Ladner.

Im Rampenlicht bei den Einzelwerten stand die Aktie von Broadcom, die um knapp acht Prozent abrutschte. Der US-Chiphersteller hatte im dritten Quartal trotz der hohen Nachfrage nach Produkten rund um Künstliche Intelligenz (KI) einen Verlust eingefahren.

Nach unten ging es auch bei Mobileye. Die US-notierten Titel des israelischen Autozulieferers gaben gut sieben Prozent nach. Hintergrund war ein Bericht der Nachrichtenagentur Bloomberg, wonach der kriselnde Chipkonzern Intel als Hauptaktionär einen Teil seiner Beteiligung von 88 Prozent an Mobileye abstossen könnte.

Gefragt waren dagegen die Aktien von U.S. Steel mit einem Plus von gut vier Prozent. Nippon Steel will die Bedenken bezüglich seiner geplanten Übernahme des Stahlkonzerns aus Pennsylvania ausräumen.

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15:35

Der Dow Jones startet am Freitag mit einem Plus von 0,5 Prozent. Auch der S&P 500 (+0,3 Prozent) und der Nasdaq (+0,1 Prozent) können zulegen.

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15:20

An der Wall Street bleiben die Anleger wohl auch zu Wochenschluss vorsichtig. Der aktuelle Arbeitsmarktbericht, der am Nachmittag veröffentlicht wurde, brachte nicht die klaren Impulse, um wieder Begehrlichkeiten für Aktien zu wecken. Eine weitere Verkaufswelle wurde zunächst aber auch nicht losgetreten.

Zuvor erwartete Verluste wurden allerdings aufgeholt oder zumindest reduziert. Die Taxe des Brokers IG für den Dow Jones Industrial schaffte es 40 Minuten vor dem Handelsauftakt mit 0,1 Prozent ins Plus auf 40'782 Punkte. Damit zeichnet sich für das Kursbarometer der Wall Street ein Wochenminus von knapp unter zwei Prozent ab. Dieses gleicht dann auch dem bisherigen Monatssaldo im September, der als schlechter Börsenmonat bekannt ist.

Knapp im Minus werden die Technologiewerte erwartet. Hier belastete der Geschäftsausblick von Broadcom. Die Indikationen für den stark von dieser Branche bestimmten Nasdaq 100 reduzierten ihr Minus aber auf zuletzt 0,2 Prozent. Der Nasdaq-Index steuert damit auf ein Wochenminus von etwas mehr als drei Prozent zu.

Die US-Wirtschaft schuf im August weniger Arbeitsplätze als erwartet. «Insgesamt ist der Arbeitsmarkt in einer stabilen Verfassung, wenngleich sich die Dynamik im Trend abschwächt», urteilte Ulrich Wortberg von der Helaba in einem ersten Kommentar. Seiner Einschätzung nach stützt dies die Erwartung, dass die US-Notenbank Fed Mitte September ihre Zinsen senken kann. Für einen grossen Schritt um 0,50 Prozentpunkte, der von einigen für möglich gehalten wird, gebe es aber keine Argumente.

Bei Broadcom zog der mit Enttäuschung aufgenommene Ausblick auf das vierte Geschäftsquartal im vorbörslichen Handel ein Minus von zuletzt sechs Prozent nach sich. Am Markt hiess es, das klassische Geschäft mit Chips abseits von Anwendungen für Künstliche Intelligenz, habe etwas enttäuscht. Credo am Markt war, dass infolge der eingepreisten Euphorie eigentlich positiv Überraschungen erforderlich seien, um den Ansprüchen zu genügen.

Broadcom ist einer der Anlegerfavoriten für Künstliche Intelligenz (KI) - einem Trendthema, für das in den vergangenen Monaten viel Fantasie eingepreist wurde. Zuletzt war der Hype dann aber schon abgeflacht, was sich in den vergangenen Monaten auch schon bei anderen KI-Werten bemerkbar machte. Die Aktien von Nvidia schafften es am Freitag im vorbörslichen Handel zuletzt leicht ins Plus.

Mit Blick auf kleinere Technologiewerte gab es auch Resultate von den Softwareunternehmen Docusign und UiPath . Während letztere Aktien mit einem Anstieg um neun Prozent davon profitierten, dass das diesjährige Umsatzziel die Erwartungen übertraf, waren die Reaktionen bei Docusign verhaltener. Zur Profitabilität gab es hier positive Stimmen, aber auch Skepsis bezüglich der Rechnungsstellungen (Billings)./tih/mis

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13:25

Die Futures für die US-Aktienmärkte notieren vor dem Start tiefer: 

Dow Jones Futures: -0,35 Prozent
S&P 500 Futures: -0,61 Prozent
Nasdaq Futures: -1,07 Prozent

Die Schweizer Börse gemessen am Swiss Market Index (SMI) notiert 0,2 Prozent tiefer.

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12:00

Am Devisenmarkt halten sich die Kursausschläge am Freitagvormittag insgesamt in Grenzen. Über Nacht hatte der Franken zu Euro und Dollar leicht zugelegt. Danach trat das Euro/Franken-Paar bei Kursen von 0,9353 mehr oder weniger auf der Stelle.

Auch das Dollar/Franken-Paar bewegt sich seit dem Frühhandel nur wenig. Aktuell wird es zu 0,8419 gehandelt nach 0,8420 am Morgen. Die europäische Gemeinschaftswährung hat sich gegenüber dem US-Dollar in dieser Zeit kaum bewegt und wird zu 1,1108 gehandelt.

Konjunkturdaten aus der Schweiz und Deutschland bewegten die Kurse kaum, obwohl beide eher für eine baldige Zinssenkung von EZB und SNB sprechen. In der Schweiz hat sich die Konsumentenstimmung nach der leichten Aufhellung im Juli im August wieder etwas eingetrübt auf -35 Punkte nach -32 Punkten.

Zudem ging die deutschen Industrieproduktion im Juli im Monatsvergleich deutlich stärker als erwartet um 2,4 Prozent zurück. Erwartet war ein Rückgang um 0,5 Prozent.

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11:30

Der Schweizer Aktienmarkt setzt am Freitag seine Talfahrt fort. Konjunktursorgen trieben die Anlegerinnen und Anleger in die Flucht, heisst es am Markt. Nach einem schwachen Start kann sich der Markt am späteren Vormittag aber wieder von seinen Tiefstständen lösen. Vor der mit Spannung erwarteten Veröffentlichung des US-Arbeitsmarktberichts um 14.30 Uhr bleibt das Geschäft verhalten. «Die Anleger halten sich zurück», sagt ein Händler. Der US-Arbeitsmarktbericht von Anfang August und die darauf folgende negative Marktreaktion stecke ihnen noch in den Knochen, so der Händler. Ein unerwartet schwacher Stellenaufbau hatte damals Rezessionsängste ausgelöst und zu kräftigen Kursverlusten geführt. «Mit den Arbeitsmarktdaten werden die Karten wieder neu gemischt.»

Vom heutigen Arbeitsmarktbericht werden Signale für die US-Zinspolitik im weiteren Jahresverlauf erwartet. Die August-Daten sollten nicht deutlich schwächer ausfallen, da dies die Rezessionsängste verstärken würde. Sie sollten aber auch nicht zu positiv ausfallen, da steigende Löhne die Inflationssorgen erhöhen und die Zinssenkungserwartungen dämpfen würden, heisst es. «Und das wäre nicht gut für die Märkte», sagt ein Händler. Noch sei das Szenario einer weichen Landung wahrscheinlicher als eine Rezession. «Aber es ist die Angst vor diesem Szenario, die die Anleger heute Morgen in Deckung gehen lässt», sagt er.

Nach einem Tagestief von 11'928 Punkten notiert der Leitindex SMI um 11:30 Uhr noch 0,5 Prozent tiefer bei 11'974 Punkten. Damit steuert der SMI auf den vierten «roten» Tag in Folge und eine negative Wochenbilanz von knapp 4 Prozent zu.

Unter Druck stehen mit Swiss Re (-1,6 Prozent), Julius Bär (-1,3 Prozent) und Zurich (-1,1 Prozent) Aktien, die sich zuletzt relativ gut entwickelt hatten, wie ein Händler sagt.

Richemont (-1,1 Prozent) und Swatch (-0,8 Prozent) werden weiter verkauft. Händler verweisen auf die Aktien der europäischen Konkurrenten Kering, Burberry oder Pandora, die ebenfalls unter Druck stünden. Zuletzt seien Befürchtungen laut geworden, dass die Krise im Luxusgütersektor nicht nur zyklischer, sondern auch struktureller Natur sein könnte, so ein Händler.

Mit Logitech (-0,9 Prozent) setzt ein weiterer Titel seinen Abwärtstrend fort. Negative Schlagzeilen im Zusammenhang mit einem Streit um die Besetzung des Verwaltungsrats und die Korrektur im Technologiesektor belasteten das Unternehmen, so ein Händler.

Dass sich der SMI vom Tagestief habe lösen können, sei auch ein «Verdienst» der Schwergewichte Novartis (-0,7 Prozent) und Roche (GS: -0,5 Prozent), die sich von ihren Tiefstständen etwas hätten erholen können, heisst es am Markt weiter.

Auch zyklische Werte wie Holcim, ABB, SIG Kühne+Nagel, Geberit und Sika verlieren zwischen 0,8 und 0,1 Prozent. Die Aktie der Grossbank UBS (-1,1 Prozent) steht ebenfalls weit hinten auf der Liste.

Die wenigen Gewinner werden von VAT (+0,8 Prozent) angeführt. Sie könnten sich nach den jüngsten Verlusten stabilisieren, heisst es. Ebenfalls fester tendieren Lindt&Sprüngli PS (+0,3 Prozent) und auch das Schwergewicht Nestlé (+0,1 Prozent).

Bei Givaudan (+0,8 Prozent) verweist ein Händler auf Goldman Sachs. Die Bank habe den Rivalen Symrise auf «Neutral» von «Sell» hochgestuft. Bessere Wachstumsaussichten dämpften die Margenrisiken bei Symrise, heisst es. Dies färbe leicht positiv auf Givaudan ab.

Am Ende der Kursliste fallen Baloise (-3,9 Prozent) negativ auf. Dies nach einer Herabstufung auf «Neutral» von «Buy» durch die UBS.

Basilea (+1,6 Prozent) profitieren von einer weiteren Meilensteinzahlung für das Anti-Pilz-Medikament Cresemba. Lem (+2,4 Prozent) sind nach einer Kaufempfehlung der ZKB gefragt.

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11:00

Die Ölpreise haben sich am Freitag etwas von den deutlichen Verlusten im Wochenverlauf erholt. Ein Barrel (159 Liter) der Nordseesorte Brent zur Lieferung im November kostete am Vormittag 73,14 US-Dollar und damit 45 Cent mehr als am Vortag. Die Notierung für ein Fass der US-Sorte West Texas Intermediate (WTI) zur Lieferung im Oktober stieg um 49 Cent auf 69,64 Dollar.

Trotz des leichten Anstiegs hat sich Rohöl auf dem Weltmarkt seit Montag spürbar verbilligt. Damit sind die Notierungen bereits die zweite Handelswoche in Folge deutlich gefallen. Im Verlauf der beiden Handelswochen ist der Preis für Brent-Öl aus der Nordsee um etwa acht Dollar je Barrel eingebrochen. Eine wesentliche Ursache für den Preisrutsch ist die Sorge vor einer geringen Nachfrage, nachdem Konjunkturdaten aus den USA und China teilweise enttäuscht hatten.

Vor dem Hintergrund einer schwächeren konjunkturellen Entwicklung in den beiden grössten Volkswirtschaften der Welt verpufften Berichte über die künftige Förderpolitik der Opec+ weitgehend. Der Ölverbund einigte sich laut jüngsten Medienberichten auf eine Verschiebung der geplanten Ausweitung der Ölförderung um zwei Monate. Die wichtigsten Mitglieder der Koalition würden eine vorgesehene Erhöhung um 180.000 Barrel pro Tag nicht wie bisher geplant im Oktober umsetzen, schreibt die Nachrichtenagentur Bloomberg unter Berufung auf Delegierte.

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10:30

Gewinnmitnahmen machen laut Händlerangaben Siemens Energy zu schaffen. Die Aktien des Energietechnik-Konzerns sind mit einem Abschlag von zeitweise vier Prozent auf 24,52 Euro grösster Dax-Verlierer. Seit Jahresanfang hat sich der Aktienkurs bereits mehr als verdoppelt. Siemens Energy blickte zuletzt dank einer starken Nachfrage im klassischen Geschäft mit Gasturbinen und Stromnetzen sowie besseren Ergebnissen der Windturbinen-Tochter Gamesa optimistischer auf das bis Ende September laufende Geschäftsjahr.

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10:15

Die von der Europäischen Luftfahrtbehörde (EASA) angeordnete Inspektion der Treibstoffschläuche bestimmter Rolls-Royce-Triebwerke der Airbus A350-1000-Flotte verstimmt die Aktienanleger. Die Titel von Rolls Royce fallen an der Londoner Börse um bis zu 2,2 Prozent. Airbus-Papiere notieren zeitweise 1,4 Prozent schwächer. Vorausgegangen war ein Vorfall bei Cathay Pacific Airways. Die Fluggesellschaft aus Hongkong hatte am Montag ein fehlerhaftes Bauteil in einem Triebwerk eines A350 des deutsch-französischen Flugzeugbauers entdeckt. Nach einer Inspektion ihrer gesamten Airbus A350-Flotte hatte die Airline bei 15 weiteren Maschinen Komponenten gefunden, die ausgetauscht werden müssen.

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10:05

Übernahmespekulationen sorgen im französischen Textilservice-Sektor für heftige Kursausschläge. Der Berufsbekleidungsanbieter Elis will nach Angaben von Insidern den Wettbewerber Vestis schlucken. In Paris stürzen die Elis-Aktien um 13,6 Prozent ab, während Vestis um knapp zwölf Prozent zulegen. Insider berichteten, Elis habe die ehemalige Uniformvermietungs-Sparte des US-Dienstleisters Aramark vor einigen Wochen erstmals kontaktiert. Diese habe derzeit einen Marktwert von etwa 3,3 Milliarden Dollar, einschliesslich Schulden. Die Analysten von Midcap Partners sagten, das rufe bei den Elis-Anlegern Erinnerungen an die letzte Bieterschlacht von 2017 wach, bei der aus Sicht der Märkte zu viel gezahlt worden sei. «Der Aktienkurs von Elis ist gerade erst wieder auf das damalige Niveau zurückgekehrt», hiess es.

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09:40

Vor der mit Spannung erwarteten Veröffentlichung der US-Arbeitsmarktdaten um 14.30 Uhr dürften sich die Investoren kaum aus der Deckung wagen, heisst es am Markt. Und daher sei bis dahin mit nachgebenden Kursen zu rechnen. zurückhalten. «Mit den Arbeitsmarktdaten werden die Karten dann aber neu gemischt», sagt ein Händler.

Die Anleger schwankten zwischen Konjunktursorgen und Zinshoffnungen. Vom heutigen Arbeitsmarktbericht werden Signale für die US-Zinspolitik im weiteren Jahresverlauf erwartet. Die August-Daten sollten nicht deutlich schwächer ausfallen, weil dann die Rezessionsängste steigen würden. Sie sollten aber auch nicht zu positiv ausfallen, da steigende Löhne die Inflationssorgen erhöhen und die Zinssenkungserwartungen dämpfen würden, heisst es am Markt. «Und das wäre nicht gut für die Märkte», sagt ein Händler.

Der Schweizer Leitindex SMI notiert um 09.20 Uhr um 0,84 Prozent tiefer bei 11'930,09 Punkten. Damit steuert der SMI auf den vierten «roten» Tag in Folge und auch eine deutlich negative Wochenbilanz zu.

Bei Givaudan (+0,3 Prozent) verweist ein Händler auf Goldman Sachs, die den Rivalen Symrise auf «Neutral» von «Sell» hochgestuft haben. Bessere Wachstumsaussichten dämpften die Margenrisiken bei Symrise, heisst es. Dies könnte sich leicht positiv auf Givaudan auswirken, so der Händler.

Die Verlierer wurden von den zuletzt gut gelaufenen Swiss Re (-1,7 Prozent) angeführt. Dahinter folgten Logitech (-1,5 Prozent). Sie setzten ihre jüngste Abwärtsbewegung fort, heisst es.

Bei Richemont (-1,4 Prozent) und Swatch (-0,9 Prozent) verweisen Händler auf die Krise im Luxusgütersektor. Zuletzt seien Befürchtungen laut geworden, dass diese nicht nur zyklischer, sondern auch struktureller Natur sein könnte, sagt ein Händler.

Kursverluste bei den Schwergewichten Novartis (-1,2 Prozent) und Roche (GS: -0,7 Prozent) sowie UBS (-1,3 Prozent) belasten zudem den Gesamtmarkt. Aber auch zyklische Werte wie SIG, Holcim, ABB und Kühne + Nagel verlieren rund 1,5 Prozent.

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Neue Ratings und Kursziele für Schweizer Aktien: 

Lem: ZKB startet mit Übergewichten

Partners Group: UBS senkt Kursziel auf 1174 (1248) Fr. - Neutral

Baloise: UBS senkt Kursziel auf Neutral (Buy) - Ziel 170 (155) Fr.

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09:10

Der Swiss Market Index (SMIeröffnet bei 11'960 Punkten mit einem Minus von 0,6 Prozent. Grösster Verlierer zum Handelsbeginn ist Logitech mit einem Verlust von 1,1 Prozent. Auch Holcim und Novartis geben je ein Prozent nach. Auf der Gewinnerseite kann Givaudan 0,7 Prozent zulegen.

Auf dem breiten Markt gewinnt Idorsia 1,8 Prozent. Auch Meyer Burger legt 1,4 Prozent zu.

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08:50

Der Schweizer Aktienmarkt könnte vorbörslichen Indikationen zufolge noch etwas tiefer tendieren. Zumindest zu Beginn. Bis zur Veröffentlichung der US-Arbeitsmarktdaten um 14.30 Uhr dürften sich die Kurse aber in engen Spannen bewegen, da sich die Anleger wohl zurückhalten werden. Zudem seien die Vorgaben aus den USA uneinheitlich. «Mit den Arbeitsmarktdaten werden die Karten neu gemischt», sagt ein Händler.

Die Anleger schwankten zwischen Konjunktursorgen und Zinshoffnungen. Vom heutigen Arbeitsmarktbericht werden Signale für die US-Zinspolitik im weiteren Jahresverlauf erwartet. Die August-Daten sollten nicht deutlich schwächer ausfallen, weil dann die Rezessionsängste steigen würden. Sie sollten aber auch nicht zu positiv ausfallen, da steigende Löhne die Inflationssorgen erhöhen und die Zinssenkungserwartungen dämpfen würden, heisst es am Markt. «Und das wäre nicht gut für die Märkte», sagt ein Händler.

Der von der Bank Julius Bär vorbörslich berechnete SMI notiert um 08.15 Uhr 0,23 Prozent tiefer bei 12'03,361 Punkten. Damit steuert der SMI auf den vierten «roten» Tag in Folge zu. Insgesamt hat der Leitindex damit im September über drei Prozent verloren (Stand Donnerstagabend).

Die 20 SMI-Werte werden meist um bis zu 0,3 Prozent tiefer gestellt.

Auch im SMI und auf den hinteren Rängen halten sich die vorbörslichen Kursabschläge in Grenzen. Positive Ausnahmen bilden Basilea (+1,7 Prozent). Das Biopharmaunternehmen hat eine weitere Meilensteinzahlung von 25 Millionen Dollar für das Anti-Pilz-Medikament Cresemba erhalten. Idorsia legte sogar um 2,4 Prozent zu. Ein Grund dafür ist zunächst nicht auszumachen.

Auch die Aktien von Temenos zeigen sich vorbörslich um 1,4 Prozent fester. Das Ehepaar Martin und Rosmarie Ebner hat seine Beteiligung innert weniger Monate um gut 7 Prozent auf über einen Fünftel ausgebaut.

Die Technologiewerte Logitech, VAT, AMS Osram, Comet, Inficon und U-blox notieren dagegen bis zu rund 0,7 Prozent tiefer. Händler verweisen auf die jüngste Korrektur der US-Technologiewerte.

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08:10

Der Swiss Market Index (SMIsteht vorbörslich bei der Bank Julius Bär 0,14 Prozent tiefer bei 12'014 Punkten. Alle 20 SMI-Titel stehen tiefer. Abgesehen des Kursverlusts von 0,5 Prozent bei Logitech gibt es keine nennenswerten Kursbewegung. Bei den Mid Caps legt Basilea 1,8 Prozent zu. Auch Idorsia (+2,4 Prozent) und Temenos (+1,3 Prozent können zulegen.

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07:25

Spekulationen auf eine baldige Zinswende in den USA belasten den Dollar. Der Dollar-Index fällt um bis zu 0,2 Prozent auf 100.9160 Punkte. Der Euro rückt um 0,1 Prozent auf 1,1118 Dollar vor. Die Anleger erhoffen sich von dem am Nachmittag anstehenden Arbeitsmarktbericht der US-Regierung Klarheit über den weiteren Zinskurs der Notenbank Fed. Für August dürften ausserhalb der Landwirtschaft 160.000 neue Stellen entstanden sein, sagen von Reuters befragte Ökonomen voraus. Falle die Zahl wie erwartet aus, sei der Weg für eine Zinssenkung durch die Fed frei, heisst es in einem Kommentar der Commerzbank. «Die restlich verbleibende Unsicherheit bezüglich des Beginns des Zinssenkungszyklus wäre beseitigt und der Weg für einen schwächeren US-Dollar frei.»

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06:05

Der Swiss Market Index (SMI) gibt vorbörslich bei der IG Bank 0,22 Prozent nach.

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05:55

Die asiatischen Aktienmärkte bewegen sich am Freitag aufgrund der Unsicherheit im Vorfeld wichtiger Beschäftigungsdaten aus den USA in engen Bandbreiten. Die Anleger warteten auf den im Tagesverlauf anstehenden US-Arbeitsmarktbericht. Die Daten sollen Klarheit darüber bringen, ob die US-Notenbank im September die erwartete Zinswende mit einer Senkung um einen halben oder einen viertel Prozentpunkt einleiten wird. In Tokio gab der 225 Werte umfassende Nikkei-Index um 0,2 Prozent auf 36.568,05 Punkte nach, der breiter gefasste Topix notierte 0,6 Prozent tiefer bei 2605,31 Punkten. Die Börse in Shanghai gewann 0,3 Prozent auf 2797,59 Punkte. Der Index der wichtigsten Unternehmen in Shanghai und Shenzhen stieg um 0,2 Prozent auf 3265,46 Punkte. Der Chef der US-Notenbank, Jerome Powell, hatte erklärt, dass die politischen Entscheidungsträger eine weitere Abschwächung des Arbeitsmarktes nicht begrüssen und damit den Boden für eine Zinssenkung im September bereitet.

«Es war schwierig, Gründe für umfangreiche Aktienkäufe vor der Veröffentlichung der Arbeitsmarktdaten zu finden», sagte Jun Morita, Forschungsleiter bei Chibagin Asset Management. Der Chiphersteller Tokyo Electron fiel um 2,0 Prozent und belastete den Nikkei am stärksten. Der Chiptester Advantest verlor 1,4 Prozent und der Klimaanlagenhersteller Daikin Industries 4,0 Prozent.

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05:50

Im asiatischen Devisenhandel stieg der Dollar leicht auf 143,30 Yen und legte leicht auf 7,0912 Yuan zu. Gegenüber der Schweizer Währung notierte er etwas fester bei 0,8436 Franken. Gleichzeitig blieb der Euro nahezu unverändert bei 1,1111 Dollar und stieg leicht auf 0,9373 Franken.

Am Rohstoffmarkt erlebt der Ölpreis derzeit die schlechteste Woche seit mehr als einem Jahr. Die Anleger wogen Nachfragesorgen gegen einen starken Abbau der US-Lagerbestände und eine Verzögerung der Produktionssteigerungen durch die OPEC+-Produzenten ab. Das Rohöl der Nordseesorte Brent stagnierte bei 72,78 Dollar je Barrel (159 Liter). Das US-Öl WTI notierte kaum verändert bei 69,25 Dollar.

Der US-Standardwerteindex Dow Jones war am Donnerstag nach durchwachsenen US-Konjunkturdaten mit einem Minus von 0,5 Prozent bei 40.755,75 Punkten aus dem Handel gegangen. Der breiter gefasste S&P 500 büsste 0,3 Prozent auf 5503,41 Punkte ein, während der technologielastige Nasdaq um 0,3 Prozent auf 17127,66 Zähler zulegte. Die US-Dienstleister setzten im August zwar ihren Wachstumskurs fort. Einer Umfrage zufolge wurden im selben Monat aber deutlich weniger Stellen geschaffen als von Experten erwartet. 

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00:00

Uneinheitlich ausgefallene Konjunkturdaten stimmen die Investoren an der Wall Street zurückhaltend. Der Dow-Jones-Index der Standardwerte schloss am Donnerstag 0,5 Prozent tiefer auf 40'755 Punkten. Der technologielastige Nasdaq rückte dagegen 0,3 Prozent auf 17'127 Zähler vor. Der breit gefasste S&P 500 büsste 0,3 Prozent auf 5503 Stellen ein.

Experten zufolge sorgten sich die Investoren, ob die Zinswende von der US-Notenbank Fed nicht zu spät eingeleitet wurde. Die Währungshüter versuchen, mit erhöhten Zinsen die Inflation einzudämmen, ohne die Konjunktur abzuwürgen. Die US-Dienstleister setzten zwar im August ihr Wachstum fort. Allerdings wurden im selben Monat einer Umfrage zufolge spürbar weniger Arbeitsplätze geschaffen als von Fachleuten erwartet. Auch beim Rückgang der Erstanträge auf US-Arbeitslosenhilfe mahnten Experten zur Vorsicht. «Das einzig Positive, das man daraus ziehen kann, ist, dass es offenbar relativ wenige Entlassungen gibt», sagte Ross Mayfield, Stratege bei der Investmentbank Baird. «Wenn man sich die Daten zu den Erstanträgen anschaut, sieht man, dass die Zahl der Neueinstellungen drastisch zurückgegangen ist.»

Den Beschäftigungszahlen vom Donnerstag folgt am Freitag der offizielle Arbeitsmarktbericht der US-Regierung. Die Daten sollen Klarheit schaffen, ob die US-Notenbank die erwartete Zinswende im September mit einer Senkung um einen halben oder um einen viertel Prozentpunkt einleitet. Die Märkte gehen derzeit von einer Wahrscheinlichkeit von 60 Prozent aus, dass die Fed im September ihren Leitzins um 25 Basispunkte senken wird. «Doch die Flüsterschätzungen gehen von 50 Basispunkten aus, weswegen eine Enttäuschung drohen könnte», sagte Stratege Jürgen Molnar vom Broker RoboMarkets. Andererseits könnte eine Zinssenkung um 50 Basispunkte auch neue Rezessionsängste schüren, konstatierte Ross Mayfield von der Investmentbank Baird.

Die Erwartung fallender Zinsen drückte den Dollar-Index um 0,2 Prozent auf 101,11 Punkte - den tiefsten Stand seit rund einer Woche.

Im Rampenlicht bei den Unternehmen stand unter anderem Tesla. Die Papiere des Elektroautopioniers rückten um 4,9 Prozent vor. Der Konzern will bald eine Software für vollständig autonomes Fahren auf den Markt bringen. Die neue Technologie dürfte nach Teslas Angaben ab dem ersten Quartal 2025 in Europa und China verfügbar sein - vorausgesetzt, dass sie von den Behörden zugelassen wird. In der Volksrepublik bietet Tesla bereits seit vier Jahren eine Funktion für autonomes Fahren als Abonnement an. Diese hat allerdings einige eingebaute Einschränkungen.

Die Investoren griffen auch bei den Aktien von JetBlue Airways zu, die nach einer Prognoseerhöhung für das laufende Quartal um gut sieben Prozent vorrückten. Hilfreich für die Airline sei unter anderem ein Zufluss von Kunden gewesen, nachdem die globale IT-Panne im Juli viele andere Airlines zu Flugstreichungen gezwungen hatte. JetBlue war von dem Ausfall nicht betroffen.

Unter Druck geriet dagegen die Aktie von C3.ai. Die Anteilsscheine des KI-Software-Entwicklers rutschten nach enttäuschenden Quartalszahlen um mehr als acht Prozent ab.

Auch der jüngste Finanzbericht von Hewlett Packard Enterprise (HPE) kam bei den Anlegern nicht gut an. Die Aktie verlor rund sechs Prozent. Der US-IT-Konzern hat zwar angesichts einer hohen Nachfrage nach Hochleistungsrechnern für Künstliche Intelligenz (KI) seine Jahresprognose angehoben. HPE meldete allerdings für das dritte Quartal einen Rückgang der Bruttomarge um 420 Basispunkte auf 31,6 Prozent.

(cash/AWP/Bloomberg/Reuters)