13:15

Die Futures auf dem Dow Jones fallen 0,2 Prozent, diejenigen auf dem Nasdaq legen 0,17 Prozent zu. Die Aktie von Pfizer steigt vorbörslich 3 Prozent. Der US-Pharmakonzern hat nach einem überraschend starken Schlussquartal 2024 seinen Ausblick für das neue Jahr bestätigt. 

Der SMI fällt 0,44 Prozent. Die UBS-Aktie verharrt 6 Prozent im Minus.

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12:10

Der Dollar hat am Dienstagvormittag etwas nachgegeben. Die Lage habe sich weiter beruhigt, heisst es am Markt. Am Vortag hatte der zu eskalieren drohende Zollstreit der USA mit wichtigen Handelspartnern dem Greenback noch Auftrieb verliehen.

Am späten Vormittag kostet der Euro 1,0334 Dollar. Das ist mehr als am Morgen mit 1,0295. Auch zum Franken hat der Greenback an Wert eingebüsst. Aktuell wird er zu 0,9083 Franken gehandelt nach 0,9127 am Morgen. Für das Euro-Franken-Paar ergibt dies einen wenig veränderten Kurs von 0,9390 nach 0,9397 im Frühhandel.

Der Dollarkurs hat sich weiter entspannt. Grund dafür ist der Aufschub für US-Zölle auf Waren aus Mexiko und Kanada. Doch inzwischen hat China mit Gegenzöllen reagiert und damit wieder mehr Unsicherheit an den Finanzmärkten geschürt. Doch mit China will Trump bald telefonieren. Damit bestehe auch hier eine Chance darauf, dass auch diese Suppe nicht so heiss gegessen werde, wie befürchtet, heisst es am Markt.

Daher wirkte sich die «neue Front China» nicht mehr so stark auf den Dollar aus wie zu Beginn der Woche, als die Furcht vor den Folgen der amerikanischen Zollpolitik für mehr Unsicherheit gesorgt und der US-Devise Auftrieb gegeben hatte. Der Euro war darauf zeitweise unter 1,02 Dollar gefallen und hatte damit den tiefsten Stand seit November 2022 markiert.

Neben der US-Zollpolitik sind nur wenige Impulse für den Handel am Devisenmarkt zu erwarten. Es stehen kaum wichtige Konjunkturdaten auf dem Programm, die für Bewegung sorgen könnten. Am Nachmittag dürften Daten zu den offenen Stellen in den USA in den Mittelpunkt des Interesses der Anleger rücken, heisst es in einem Marktkommentar der Landesbank Hessen-Thüringen. Die Daten könnten als weiterer Beleg für eine solide Entwicklung des US-Arbeitsmarktes gedeutet werden.

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11:35

Der Leitindex SMI notiert gegen Mittag um 0,64 Prozent tiefer bei 12'466,20 Punkten. Der SLI, in dem die 30 wichtigsten Aktien enthalten sind, verliert 0,77 Prozent auf 2049,18 und der breite SPI 0,60 Prozent auf 16'538,80 Zähler. Im SLI geben 24 Titel nach und sechs sind etwas höher.

«Die Börsen dieser Welt schwanken weiter im Takt mit den Nachrichten aus Washington», heisst es bei CMC Markets. Bisher sei die Marktreaktion insgesamt allerdings eher milde ausgefallen, meint ein Händler. Dazu beigetragen haben dürfte, dass US-Präsident Trump die angedrohten zusätzlichen Zölle auf Importe aus Mexiko und Kanada zunächst ausgesetzt hat und mit China in den kommenden Stunden verhandeln will. Doch scheine keine schnelle Lösung in Sicht, angesichts der von der Volksrepublik angekündigten Gegenzölle und der kartellrechtlichen Untersuchung gegen den US-Technologieriesen Google. Es drohe weiter ein Handelskrieg.

Ein weiteres Ziel der Trumpschen Zollpolitik dürfte Europa sein. Dies würde auch die exportorientierte Schweizer Industrie treffen. Damit bestehe auch diesbezüglich grosse Unsicherheit. «Wer weiss, ob es auch mit der EU wie mit Mexiko und Kanada nach dem Motto 'Verhängen, Verhandeln, Verschieben' abläuft», sagt ein Händler. Diese Hoffnung bestehe aber, denn ein Handelskrieg schade letztlich allen Beteiligten.

Im Fokus stehen die Aktien der UBS (-5,9 Prozent), deren Kurs nach einem festen Start eingebrochen ist. Und dies trotz eines Ergebnisses, dass besser als von Analysten erwartet ausgefallen sei. «Die Zahlen sind gut, die Dividendenerhöhung sehr erfreulich. Aber eventuell wurde halt noch mehr erwartet», sagt ein Händler. Zudem bestehe bei der UBS weiterhin die Unsicherheit über die Kapitalausstattung. Auch seien Anleger in diesem negativen Umfeld sehr zurückhaltend, ergänzt ein anderer Händler.

Die Anteile von Julius Bär (-1,6 Prozent) geben auch nach dem Kurseinbruch von 12,7 Prozent am Vortag nach Zahlenvorlage weiter nach. Bisher hielten sich die «Meinungskäufe» trotz der übertriebenen Kursreaktion sehr in Grenzen, sagt ein Händler.

Unter Abgaben leiden auch die Aktien von Swatch (-2,2 Prozent). Am Vortag zählten sie zu den wenigen Gewinnern. Die Aktie war in der Vorwoche nach der Zahlenveröffentlichung eingebrochen, hatte dann aber zu einer Erholung angesetzt.

Im Angebot sind zudem die Anteile von Kühne+Nagel (-1,9 Prozent). Das Fuhrunternehmen zähle zu den von einem allfälligen Handelsstreit am stärksten betroffenen Firmen. Zudem fehle es der Aktie an «Momentum», das heisst, sie zähle nicht zu den Favoriten, sagt ein Börsianer.

Die Aktien von Novartis (+0,1 Prozent) haben nach einem klar festeren Start die Gewinne wieder hergegeben. Zunächst hatte die Deutsche Bank für Auftrieb gesorgt. Sie hat den Pharmatitel auf «Buy» von «Hold» hochgestuft. Für Roche GS (-0,2 Prozent) hatte die «Deutsche» dagegen die «Sell»-Empfehlung bestätigt. Nestlé (-0,6 Prozent), das dritte Schwergewicht, steht ebenfalls nicht auf der Liste der begehrten Aktien.

Dagegen reihen sich Lonza (+0,8 Prozent), Straumann (+0,8 Prozent), Sandoz (+0,3 Prozent) und Richemont (+0,3 Prozent) bei den Gewinnern ein. Galderma (+0,8 Prozent), ein weiterer Titel aus dem Gesundheitsbereich, zieht weiter an. JPMorgan hat das Kursziel für den Dermatologiekonzern erhöht und die Einstufung «Overweight» bekräftigt.

In den hinteren Reihen fallen Medacta (+8,3 Prozent) positiv auf. Das Orthopädieunternehmen hat 2024 mehr Umsatz gemacht als erwartet. Die Anteile von Gurit büssen 2,9 Prozent ein. Ihr Kurs war nach den jüngst publizierten vorläufigen Jahreszahlen stark gestiegen.

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11:15

Die Infineon-Aktien steigen um bis zu 12,5 Prozent, so stark wie zuletzt vor einem Dreivierteljahr. Mit 35,17 Euro erreichten sie den höchsten Stand seit etwa sieben Monaten.

Trotz eines noch mauen Absatzes blickt Infineon im Vergleich zur Konkurrenz optimistisch auf die künftige Marktentwicklung. «Wir erwarten eine schrittweise Nachfrage-Erholung», sagte Jochen Hanebeck, der Chef des Chip-Herstellers, bei einer Pressekonferenz am Dienstag. An der Börse wurde das mit Erleichterung aufgenommen. 

Auch STMicroelectronics legten im Sog positiver aufgenommener Geschäftszahlen des Konkurrenten um fast 2 Prozent zu.

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10:50

Die Ölpreise sind am Dienstag mit der Sorge über mögliche Folgen eines Handelsstreits zwischen den USA und China gefallen. Ein Barrel (159 Liter) der Nordseesorte Brent zur Lieferung im April wurde bei 74,96 Dollar gehandelt. Das sind 1,00 Dollar weniger als am Vortag. Ein Barrel der US-Sorte WTI zur Lieferung im März fiel um 1,43 Dollar auf 71,73 Dollar.

An den Rohstoffmärkten bleibt die US-Zollpolitik das beherrschende Thema. Im Gegensatz zu Mexiko und Kanada, die mit US-Präsident Donald Trump vor Inkrafttreten von Zöllen eine Vereinbarung trafen, um die Einführung vorerst für 30 Tage auszusetzen, gab es vorerst keine Einigung mit China. Die Führung in Peking hat vielmehr mit Gegenzöllen auf US-Waren reagiert.

Wie das Finanzministerium in Peking mitteilte, sollen Zusatzzölle in Höhe von 15 Prozent auf Kohle und verflüssigtes Erdgas aus den USA erhoben werden. Für amerikanisches Rohöl soll demnach ein Zusatzzoll von zehn Prozent gelten.

Marktbeobachter sprachen von einer generellen Unsicherheit an den Rohstoffmärkten, ausgelöst durch die Zollpolitik der neuen US-Regierung. Demnach sei weiter mit stärkeren Kursschwankungen zu rechnen, da die politischen Entwicklungen die fundamentalen Nachrichten aus der Ölbranche überlagern würden.

Ein routinemässiges Treffen von Vertretern des Ölverbunds Opec+ habe am Montag keine Änderung der bestehenden Förderpläne gebracht, wie die Nachrichtenagentur Bloomberg berichtet. Zuvor hatte US-Präsident Trump die Opec aufgefordert, die Rohölpreise durch eine Ausweitung der Fördermenge zu senken.

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Kursziele und Ratings für Schweizer Aktien:

UBS: Morgan Stanley bleibt für OVERWEIGHT bis 35 Fr.


Roche: Deutsche Bank ist für SELL, wenn neuerdings auch bis 265 (250) Fr.


Comet: Aktie für die UBS ein Kauf bis 335 (340) Fr. 


Galderma: J.P. Morgan erhöht auf 120 (105) Fr. mit OVERWEIGHT. 


Julius Bär: Keefe Bruyette & Woods geht auf MARKET PERFORM (Outperform bis 66 (72) Fr. 


Julius Bär: J.P. Morgan senkt auf 66 (68) Fr. mit OVERWEIGHT


Julius Bär: Morgan Stanley auf 59 (65) Fr. mit EQUAL-WEIGHT


Julius Bär: Royal Bank of Canada auf 65 (70) Fr. mit OUTPERFORM


Medacta: UBS bleibt für BUY bis 141 Fr.


Novartis: Deutsche Bank geht auf BUY (Hold) bis 110 (100) Fr. 


Novartis: Basler KB erhöht auf 110 (100) Fr. mit ÜBERGEWICHTEN

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10:25

Der Preis für europäisches Erdgas hat am Dienstag den Höhenflug der vergangenen Handelstage vorerst nicht fortgesetzt. Im frühen Handel zeigte sich eine Gegenbewegung, nachdem die Notierung zu Beginn der Woche den höchsten Stand seit über einem Jahr erreicht hatte. Der richtungweisenden Terminkontrakt TTF zur Auslieferung in einem Monat an der Börse in Amsterdam wurde am Morgen bei 53,25 Euro je Megawattstunde (MWh) gehandelt.

Am Montag war der Gaspreis noch zeitweise bis auf 54,80 Euro gestiegen und damit auf den höchsten Stand seit Oktober 2023. Seit Mitte Dezember geht es mit dem Preis tendenziell nach oben. In dieser Zeit hat sich der Rohstoff fast 40 Prozent verteuert.

Auch der Gaspreis wurde zuletzt durch die Furcht vor möglichen Folgen der US-Zollpolitik beeinflusst, die bei Rohstoffpreisen generell für deutliche Kursausschläge sorgte. Im Gegensatz zu Mexiko und Kanada, die mit US-Präsident Donald Trump vor Inkrafttreten von Zöllen eine Vereinbarung trafen, um die Einführung vorerst für 30 Tage auszusetzen, gab es zunächst keine derartige Einigung mit China. Die Führung in Peking hat vielmehr mit Gegenzöllen auf US-Waren reagiert.

Trotz des jüngsten Anstiegs auf ein Mehrjahreshoch liegt der Preis für europäisches Erdgas immer noch deutlich unter dem Niveau, das er in der Frühphase des Ukraine-Kriegs erreicht hatte. Im Sommer 2022 waren die Notierungen zeitweise auf deutlich mehr als 300 Euro gestiegen.

Nach Einschätzung von Rohstoffexperten des Wirtschaftsdienstes Bloomberg wird der Gaspreis weiter durch das vergleichsweise kalte Winterwetter gestützt. Demnach würden jüngste Wetterprognosen für den Nordwesten Europas darauf hindeuten, dass die Temperaturen auch im Februar unterdurchschnittlich kalt ausfallen dürften. Dies spreche für eine weiter höhere Nachfrage und anhaltenden Druck auf die Lagerbestände, hiess es.

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10:10

Die Aktie der UBS notiert nun 4 Prozent tiefer bei 30,50 Franken.

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09:50

Die Aktie von Medacta steigt 10 Prozent. Das Tessiner Orthopädieunternehmen ist auch im vergangenen Geschäftsjahr weiter gewachsen. Die Verkäufe kletterten 2024 um 15,6 Prozent auf 590,6 Millionen Euro, wie aus dem Communiqué hervorgeht. Zu konstanten Wechselkursen wäre das Plus mit 16,2 Prozent noch leicht höher gewesen. Damit schnitt Medacta etwas besser ab als von Analysten erwartet. Auch die eigene Zielmarke eines Umsatzwachstums zwischen 13 und 15 Prozent hat das Unternehmen damit übertroffen.

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09:10

Der SMI fällt 0,6 Prozent. Der Zollstreit der USA beschäftige die Anleger weiter, heisst es am Markt. «Die Börsen dieser Welt schwanken weiter im Takt mit den Nachrichten aus Washington», heisst es bei CMC Markets. Auch heute Morgen stellten sich Investoren die Frage, ob der nächste Schritt Trumps einen Kompromiss oder einen neuen Handelskrieg entfachen werde. Als Antwort auf die von US-Präsident Donald Trump angeordneten Zölle hat die Volksrepublik nämlich mit Gegenzöllen reagiert. Zudem dürfte nun Europa im Visier von Trump und seinen Zöllen stehen. Dies würde auch die exportorientierte Schweizer Industrie treffen.

Am Vortag hatten die Märkte mit Erleichterung reagiert, da Trump die Einführung von Zöllen auf Einfuhren aus Mexiko und Kanada um einen Monat verschieben will. Dies hatte die Hoffnung geweckt, dass auch die Einführung von Zöllen für andere Ländern verschoben werden könnte. Darauf erholten sich die Börsen wieder zu einem Teil. «Doch diese Hoffnungen haben mit der Reaktion Chins vorerst einen Dämpfer erhalten», sagt ein Händler. Aber das Beispiel Kanada und Mexiko zeige auch, dass es Spielraum gebe. Hierzulande steht die Grossbank UBS im Fokus und ihr Ergebnis im Fokus. Im Laufe des Tages werden noch die Auftragsdaten und die Zahl offener Stellen aus den USA veröffentlicht.

Tiefer sind nach vorbörslichen Gewinnen UBS (-1,6 Prozent). Die Grossbank hat im Schlussquartal 2024 einen Vorsteuergewinn von über einer Milliarde erzielt. Damit hat die Bank die Markterwartungen erneut übertroffen. Zudem erhöht sie die Dividende stärker als zuletzt in Aussicht gestellt. Unter dem Strich steht ein Gewinn von 770 Millionen US-Dollar.

Gefragt sind Novartis (+0,4 Prozent). Die Deutsche Bank hat den Pharmatitel mit einem Kursziel von 110 Franken auf «Buy» von «Hold» hochgestuft. Damit dürfte das Kursplus des SMI vor allem auf die höheren Kurse der beiden Schwergewichte UBS und Novartis zurückzuführen sein.

Für Roche (-0,5 Prozent) hat die «Deutsche» zwar das Kursziel auf 265 von 250 Franken erhöht, aber zugleich die «Sell»- Empfehlung bestätigt.

Auf den hinteren Rängen stechen AMS Osram (+1,6 Prozent) und Galderma (+1 Prozent) positiv hervor. Während bei AMS ein Analystenkommentar vermutet wird, ist es bei Galderma JPMorgan. Die Bank hat das Kursziel für den Dermatologiekonzern auf 120 von 105 Franken erhöht und die Einstufung auf «Overweight» bekräftigt. 

Die Aktie von Kühne+Nagel verliert über 3 Prozent auf 196,30 Franken. Das ist der tiefste Stand seit Dezember 2020.

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08:10

Der SMI steht vorbörslich bei Julius Bär 0,24 Prozent höher. Nur zwei Aktien sind verantwortlich für das Plus. Die Aktie von Novartis steigt nach einer Hochstufung durch die Deutsche Bank 1,3 Prozent. Die Aktie der UBS legt nach den Viertquartalszahlen 2,6 Prozent zu. Alle anderen SMI-Aktien sind leicht im Minus.

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07:30

 

Nachdem US-Präsident Donald Trump die Zölle gegen Kanada und Mexiko um einen Monat verschoben hat, geben die Ölpreise nach. Die beiden Nachbarländer sind die grössten ausländischen Öllieferanten der USA. Der Preis für Rohöl der Sorte Brent fällt um gut ein Prozent auf bis zu 75,03 Dollar je Barrel. US-Leichtöl WTI verbilligt sich um knapp zwei Prozent auf bis zu 71,76 Dollar je Barrel. Auf den Preisen lastete auch die Aussicht auf höhere OPEC+-Lieferungen ab April.

«Das beherrschende Thema auf den globalen Märkten waren die US-Zölle», sagte IG-Marktstratege Yeap Jun Rong. Da die Ölpreise aber immer noch auf dem Niveau vom Oktober 2024 lägen, könne auch die Aussicht auf höhere Öllieferungen der OPEC+ einen entscheidenden Preistreiber darstellen. Die Organisation erdölexportierender Länder und ihre Verbündeten (OPEC+) erörterten am Montag einen Aufruf Trumps zur Produktionssteigerung. Sie einigten sich jedoch darauf, an ihrer Politik einer schrittweisen Steigerung der Ölproduktion ab April festzuhalten. Kanada bleibe aber weiter anfällig für Handelskriege, wenn es seine Exportoptionen über die USA hinaus nicht durch den Bau zusätzlicher Pipelines von den Ölfeldern zu den Häfen ausweite, warnten ING-Analysten. 

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06:20

Der SMI steht vorbörslich kaum verändert bei 12'544 Punkten. 

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06:00

Die japanische Börse hat am Dienstag fester tendiert. Der Nikkei-Index legte zu, nachdem US-Präsident Donald Trump seine Drohung mit hohen Zöllen auf Importe aus Mexiko und Kanada ausgesetzt hatte. Davon profitierten vor allem die zuletzt gebeutelten Autobauer.

So legte der 225 Werte umfassende Nikkei-Index 1,1 Prozent auf 38'941,21 Punkte zu und der breiter gefasste Topix notierte 1,0 Prozent höher bei 2.747,15 Zählern. Die Börse Shanghai blieb wegen des chinesischen Neujahrsfestes geschlossen. Der Index der wichtigsten Unternehmen in Shanghai und Shenzhen wurde ebenfalls nicht gehandelt.

«Die Zölle gegen Kanada und Mexiko sind wahrscheinlich nur Verhandlungsinstrumente und sollten nicht als Blaupause dafür gesehen werden, wie Trump Zölle einsetzen will, um den Handel mit den USA generell zu regeln», sagte Eugene Leow, leitender Anleihestratege bei der DBS Bank. «Wir vermuten, dass im März oder April eine systematischere Zollpolitik zur Diskussion gestellt wird.»

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05:45

Der Euro legte eine Achterbahnfahrt hin. Zunächst fiel er auf 1,0125 Dollar, um sich dann innerhalb von 24 Stunden auf 1,0320 Dollar zu erholen. Trumps Taktik schien zu unterstreichen, dass alles Verhandlungssache ist. Im asiatischen Devisenhandel gewann der Dollar 0,3 Prozent auf 155,25 Yen und legte leicht auf 7,2507 Yuan zu. Zur Schweizer Währung notierte er 0,2 Prozent höher bei 0,9116 Franken. Parallel dazu fiel der Euro um 0,3 Prozent auf 1,0311 Dollar und gab um 0,1 Prozent auf 0,9404 Franken nach.

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05:00

Am Rohstoffmarkt verbilligte sich die Rohöl-Sorte Brent aus der Nordsee um 0,5 Prozent auf 75,56 Dollar je Barrel (159 Liter). Das US-Öl WTI notierte 1,1 Prozent schwächer bei 72,37 Dollar.

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01:00

Die USA haben die geplante Verhängung von Zöllen gegen Kanada nach Angaben beider Staaten um mindestens 30 Tage verschoben. Dies gaben US-Präsident Donald Trump und Kanadas Ministerpräsident Justin Trudeau am Montag nach einem Gespräch bekannt. Trump hatte am Wochenende Zölle von 25 Prozent ab Dienstag angekündigt. Zuvor waren bereits die geplanten Zölle gegen Mexiko verschoben worden. Damit dürften am Dienstagmorgen (MEZ) noch die Massnahmen gegen China greifen.

Die Ankündigung der Zollpause beflügelte die Aktien von Autoherstellern im nachbörslichen US-Handel. General Motors, Ford Motor and Tesla rückten um 1,5 Prozent bis 2,3 Prozent vor. Im regulären Handel hatten sie noch bis zu 5,2 Prozent verloren, da Marktteilnehmer einen umfassenden Handelskrieg befürchteten.

Zuvor hatten die US-Börsen haben zum Wochenstart ihre zunächst deutlichen Verluste spürbar verringert. Die erratischen Entscheidungen in der US-Zollpolitik unter Präsident Donald Trump sorgten für einen neuen schwankungsreichen Handelstag. Trump, der am Wochenende die Einführung hoher Zölle auf Einfuhren in die USA aus Mexiko, Kanada und China genehmigt hatte, verschob im Tagesverlauf am Montag deren Einführung auf mexikanische Produkte um einen Monat.

Der Dow Jones Industrial erholte sich von seinem anderthalb prozentigen Verlust im frühen Geschäft und schloss mit minus 0,28 Prozent auf 44.421,91 Punkte. Am Freitag noch hatte sich der bekannteste Wall-Street-Index seinem Rekordhoch von Anfang Dezember zeitweise stark angenähert, als Medienberichte Hoffnungen geschürt hatten, dass die von Trump avisierten Zölle erst im März eingeführt werden. Dies wurde jedoch bald darauf vom Weissen Haus dementiert. Die Zollmassnahmen wurden zugleich für Anfang Februar angekündigt und damit die US-Börsen vor dem Wochenende letztlich auf Talfahrt geschickt.

Der S&P 500, der sich vor dem Wochenende ebenfalls zeitweise seinem Rekordhoch bis auf wenige Punkte genähert hatte, sank um 0,76 Prozent auf 5.994,57 Punkte. Der Nasdaq 100 verlor 0,84 Prozent auf 21.297,58 Zähler, nachdem er zeitweise um etwas mehr als zwei Prozent abgesackt war. Auch dieser überwiegend mit Technologiewerten bestückte Index hatte am Freitag wie die anderen Indizes zunächst zugelegt.

Die kurz nach dem Handelsstart veröffentlichten Daten zur Stimmung in der US-Industrie sowie zu Investitionen im Bausektor fanden angesichts der Nachrichten zur Trumpschen Zollpolitik wenig Beachtung. Beide Wirtschaftsindikatoren waren besser als erwartet ausgefallen. Vor allem das US-Industriebarometer stach positiv heraus, denn der ISM-Index und auch der Beschäftigungsindex kehrten im Januar in die Wachstumszone zurück. «Die Fed wird sich wohl in ihrer abwartenden Haltung bestätigt sehen, zumal mit dem Beginn der Handelskonflikte ein hohes Mass an Verunsicherung besteht», kommentierte Analyst Ralf Umlauf von Helaba die Zinsaussichten in den USA.

Aktien von Autobauern, die besonders unter der Sorge vor einem Handelskrieg leiden, erholten sich etwas. Dennoch blieben die Anleger hier vorsichtig. General Motors verloren 3,2 Prozent, Ford 1,9 Prozent und Stellantis, zu dem auch der US-Hersteller Chrysler zählt, sanken um 3,9 Prozent. Unter den Elektroauto-Herstellern gaben Tesla um 5,2 Prozent und Rivian um 1,4 Prozent nach. Lucid drehten indes ins Plus und legten um 1,5 Prozent zu.

Experte Philippe Houchois vom Analysehaus Jefferies verwies darauf, dass die US-Hersteller einen vergleichsweise hohen Anteil der Endmontage ins Ausland verlagert hätten, weshalb ohne eine Deeskalation im Zollstreit auch in den USA die Fahrzeugpreise und Produktionskosten steigen dürften.

Im Halbleitersektor verringerten sich die Kursverluste ebenfalls. So verloren Nvidia letztlich 2,8 Prozent und Broadcom 1,6 Prozent. Microchip Technology büssten 3,8 Prozent ein und Analog Devices 3,1 Prozent.

Die Branche hatte bereits vor einer Woche einen Schock erlitten, weil das KI-Start-up DeepSeek mit einem angeblich besonders preisgünstigen und wettbewerbsfähigen KI-Modell Ängste vor der chinesischen Konkurrenz schürte. Nun verwies Susannah Streeter vom Vermögensverwalter Hargreaves Lansdown darauf, dass viele Teile, die zur Errichtung und zum Betreiben von KI-Rechenzentren benötigt werden und importiert werden müssen, von Trumps Zollpolitik betroffen seien. So würden etwa aus China enorme Mengen an Elektronikprodukten in die USA importiert.

(cash/Reuters/AWP)