Zum aktuellen Geschehen im Dow Jones geht es hier.

18:00

Die Ölpreise haben am Mittwoch leicht geschwankt und letztlich etwas nachgegeben. Zuletzt kostete ein Barrel (159 Liter) der Nordseesorte Brent zur Lieferung im Juni 88,11 US-Dollar. Das waren 31 Cent weniger als am Vortag. Der Preis für ein Fass der US-Sorte West Texas Intermediate (WTI) fiel um 44 Cent auf 82,93 Dollar.

Händler begründeten die leichten Verluste mit der zuletzt wieder etwas gesunkenen Risikobereitschaft an den Märkten, die sich in moderat fallenden Kursen am Aktienmarkt widerspiegelte. Darunter litten auch die Notierungen anderer als riskant geltender Vermögenswerte wie Rohöl.

Zuvor hatten die wöchentlichen Zahlen der US-Regierung zu den Lagerbeständen die Ölpreise gestützt. Demnach waren in den Vereinigten Staaten die Ölreserven in der vergangenen Woche unerwartet und deutlich gefallen. Es war der grösste Rückgang seit Januar. Dies deutet auf ein aktuell knappes Angebot an Rohöl hin.

Auch in anderen grossen Öl-Förderstaaten ist das Angebot aktuell knapp. Das treibt aktuell die Preise ebenso wie die vielen geopolitischen Risiken in der Welt sowie die etwas anziehende Konjunktur in China und Europa. Tendenzielle Belastung kam dagegen zuletzt vom steigenden Dollarkurs, der die Nachfrage wechselkursbedingt dämpfen kann.

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17:30

Der SMI schliesst am Mittwoch im Minus bei -0,8 Prozent und entwickelte sich deutlich schlechter als andere europäische Handelsplätze.

Unter Druck standen vor allem die schwer gewichteten Titel des Pharmariesen Roche, dessen Quartalszahlen die Anleger nicht überzeugten.

Roche gaben 3,4 Prozent nach und waren damit Schlusslicht unter den Schweizer Standardwerten. Umsatzausfälle durch günstigere Nachahmermedikamente für wichtige Umsatzbringer etwa aus dem Krebsbereich sowie das wegbrechende Geschäft mit Corona-Tests und -Arzneien machten dem Basler Konzern zu schaffen. Auch die UBS verlor drei Prozent an Wert. Die Grossbank wehrt sich gegen die drohenden strengeren Regulierung in der Schweiz. «Wir sind ernsthaft besorgt über einige der Diskussionen im Zusammenhang mit zusätzlichen Kapitalanforderungen», erklärte Verwaltungsratspräsident Colm Kelleher auf der Aktionärsversammlung.

Der Bankensoftwareanbieter Temenos verlor nach der Veröffentlichung des Zwischenberichts fast zehn Prozent an Wert. Gesucht war dagegen der Computerzubehörhersteller Logitech, der knapp ein Prozent gewann.

Den ausführlichen Bericht finden Sie hier.

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17:00

Der Dollar hat zum Franken zugelegt und kostet aktuell 0,9138 Franken nach 0,9120 am Morgen und 0,9116 Franken am Vorabend. Derweil wird das Währungspaar EUR/CHF leicht höher zu 0,9771 gehandelt nach 0,9760 am Dienstagabend bzw. im Frühgeschäft.

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16:40

An den US-Börsen heben derzeit die Hasbro-Aktien um mehr als vierzehn Prozent ab.

Der US-Spielwarenhersteller mit bekannten Marken wie Play-Doh, Monopoly oder NERF hat einen geringeren Umsatzrückgang im Quartal verzeichnet als erwartet.

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16:20

Etwas mehr als eine Stunde vor Handelsschluss ist der SMI weiter ins Minus gerutscht auf -0,6 Prozent. 

Das Basler Pharmaunternehmen Roche verliert beinahe 4 Prozent und auch die Grossbank UBS verzeichnet einen Kursverlust von -2,8 Prozent.

Zuoberst findet sich Logitech mit +1 Prozent, gefolgt von ABB mit +0,9 Prozent.

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15:50

Der Dow Jones, der zuletzt vier Börsentage in Folge gestiegen war, bewegte sich im frühen Handel mit 38 464 Punkten nah am Vortagsschlusskurs. Für den Wall-Street-Index bedeutete dies einen Abschlag von 0,10 Prozent.

Andere bedeutende Indizes kommen bislang nur auf zwei Gewinntage und sattelten zunächst nochmals etwas drauf: Während der S&P 500 um 0,30 Prozent auf 5085 Zähler stieg, legte der technologielastig aufgestellte Nasdaq 100 um 0,90 Prozent auf 17 628 Punkte zu. Er profitierte dabei weiterhin vom Optimismus der Anleger für die anstehenden Berichte einiger Tech-Giganten aus den USA.

Bevor nach Börsenschluss die Zahlen des Social-Media-Konzerns Meta erwartet werden, galten Kursgewinne von Tesla und in der Halbleiterbranche wegen gut aufgenommener Quartalsberichte am Mittwoch als massgebliche Stütze für die Nasdaq-Börse. 

Allen voran schnellten die zuletzt tief abgesackten Tesla-Aktien um fast 14 Prozent nach oben. Der Elektroautobauer erlitt zwar den ersten Umsatzrückgang seit Jahren, doch dies überraschte die Anleger nicht mehr. Als Treiber fungierte, dass Firmenchef Elon Musk schneller als geplant günstigere Modelle auf den Markt bringen will.

Laut Analyst Tom Narayan von der Bank RBC werden die Sorgen, dass es bei Tesla womöglich auf Jahre hinaus kein Wachstum geben könnte, damit «mehr oder weniger zu Grabe getragen». Die Neuigkeiten verleiteten die Bank of America denn auch dazu, den Aktien eine frische Kaufempfehlung auszusprechen. Das Management sei auf wichtige Bedenken der Anleger eingegangen und belebe die Wachstumsstory neu, schrieb Analyst John Murphy.

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15:30

Der Dow Jones startet am Mittwoch im Minus bei -0,1 Prozent. Der technologielastige Nasdaq legt um +0,6 Prozent zu, wie auch der S&P 500 der ein Kursgewinn von +0,2 Prozent verzeichnet.

«Die grosse Anzahl von Unternehmensergebnissen in dieser Woche lenkt die Aufmerksamkeit der Anleger auf viel mehr als nur Konjunkturberichte, was dem Markt zusätzlichen Antrieb gibt», sagte Sophie Lund-Yates, Chefanalysting bei der britischen Investitionsgesellschaft Hargreaves Lansdown.

Im Rampenlicht standen unter anderem die Halbleiterhersteller. Die Titel von Texas Instruments legten um sieben Prozent zu, nachdem der Spezialist für Analog-Chips eine optimistische Prognose für das zweite Quartal abgegeben hatte. Die Papiere anderer Chipkonzerne wie Arm und AMD rückten in ihrem Kielwasser um knapp fünf und gut drei Prozent vor. Aus den Depots flogen dagegen die Aktien der Solarkonzerne. Enphase Energy verloren nach einer trüben Prognose rund zwei Prozent und zogen die Rivalen Sunnova und Sunrun um ebenso viel und knapp ein Prozent nach unten. 

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15:00

Überraschend starke Quartalsergebnisse geben den Aktien des weltgrössten Zahlungsabwicklers Visa Auftrieb.

Die Titel notieren vor US-Handelsstart 2,6 Prozent fester. Der Anbieter von Kredit- und Debitkarten verzeichnete im zweiten Quartal einen bereinigten Gewinn von 2,51 Dollar pro Aktie. Analysten waren nach LSEG-Daten im Schnitt von 2,44 Dollar ausgegangen. Die Jahresprognose wurde dabei unverändert belassen. «Es gab viele Investoren, die dachten, dass Visa den Ausblick zurückschrauben müsste», kommentiert Dan Dolev, Analyst beim Finanzdienstleister Mizuho in New York.

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14:40

Der Leitindex Dow Jones, der zuletzt vier Börsentage in Folge gestiegen ist, wird vor der Startglocke vom Broker IG auf rund 38'500 Punkten taxiert und damit fast unverändert zum Vortagesschluss.

Kursgewinne von Tesla und in der Halbleiterbranche dürften dagegen den Nasdaq 100 weiter zulegen lassen. Der technologielastige Index wird mit 0,7 Prozent im Plus erwartet bei knapp 17'600 Zählern.

Tesla-Aktien schnellten vorbörslich um 12 Prozent nach oben. Analyst Tom Narayan von der Bank RBC verweist darauf, dass der Hersteller von E-Autos kostengünstigere Modelle nicht erst in der zweiten Jahreshälfte 2025, sondern bereits im ersten Halbjahr oder gar noch in diesem Jahr auf den Markt bringen wolle. Das sei «die Story des Tages». Denn damit würden die Sorgen, dass es womöglich auf Jahre hinaus kein Wachstum geben könnte, «mehr oder weniger zu Grabe getragen».

Beim Chip-Produzenten Texas Instruments fiel die Quartalsbilanz besser aus als von einem nervösen Marktumfeld erwartet, schrieb Analyst Stacy Rasgon von Bernstein Research. Aktien von Texas Instruments stiegen um 7 Prozent und zogen auch andere Branchentitel wie AMD , Micron und Nvidia mit nach oben.

Bei Boeing waren der Barmittelabfluss im ersten Quartal nicht hoch wie befürchtet. Die Aktie legte daraufhin vorbörslich um gut 3 Prozent zu. Beim Flugzeugbauer steht nach einer nicht enden wollenden Pannenserie die Bilanz immer mehr im Fokus der Anleger.

AT&T gewannen vorbörslich fast 4 Prozent. Der Telekomanbieter hat im ersten Quartal mit überraschend guten Kundenzahlen aufgewartet. Die Papiere des Kontrahenten T-Mobile US gaben dagegen leicht nach.

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Neue Ratings und Kursziele für Schweizer Aktien:

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13:55

Der US-Dollar hat Mittwoch gegenüber dem Euro und dem Franken zugelegt. Dabei ist der Eurokurs unter die Marke von 1,07 US-Dollar zurückgerutscht. Am Mittag notiert die Gemeinschaftswährung zu 1,0687 Dollar und damit etwas niedriger als am Vorabend.

Der Dollar hat auch zum Franken zugelegt und kostet aktuell 0,9143 nach 0,9120 Franken am Morgen. Derweil wird das Währungspaar EUR/CHF ebenfalls leicht höher zu 0,9772 gehandelt nach 0,9760 im Frühgeschäft.

Nach dem deutlichen Kursanstieg des Euro am Dienstag hielten sich die Bewegungen zur Wochenmitte in Grenzen. Analysten und Anleger blickten vor allem auf das Ifo-Geschäftsklima, das den dritten Anstieg in Folge verzeichnete. Ökonomen sprechen nach einer solchen Serie häufig von einer konjunkturellen Wende zum Besseren. Auch andere Frühindikatoren hatten zuletzt positiv überrascht.

«Die Konjunktur stabilisiert sich, vor allem durch die Dienstleister», kommentierte Ifo-Präsident Clemens Fuest. Trotz aller Freude fanden sich auch warnende Stimmen. Jörg Krämer, Chefvolkswirt der Commerzbank, etwa äusserte: Deutschland stehe nicht vor einem starken Aufschwung, weil die Standortqualität seit den Merkel-Jahren erodiere und die Bundesregierung nicht entschlossen gegensteuere.

Aus den Reihen der EZB meldete sich Bundesbank-Präsident Joachim Nagel zu Wort. Dieser bekräftigte seine vorsichtige geldpolitische Haltung. Zwar kann er sich angesichts der rückläufigen Inflation eine baldige Zinssenkung vorstellen. «Allerdings würde ein solcher Schritt nicht unbedingt eine Reihe von Zinssenkungen nach sich ziehen», sagte Nagel in Berlin.

Die Europäische Zentralbank steuert auf eine erste Lockerung ihrer Geldpolitik zu, vermutlich schon bei der nächsten Sitzung im Juni. Dagegen scheint die US-Zentralbank Fed vorerst an ihrer straffen Haltung festhalten zu wollen. Dieser geldpolitische Gegensatz hatte dem Dollar in den vergangenen Wochen Auftrieb verliehen und den Euro belastet.

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13:05

Die Aktien des Sensorenherstellers ASM Osram gewinnen 6,3 Prozent auf 1,03 Franken, während der Gesamtmarkt gemessen am Swiss Performance Index (SPI) 0,2 Prozent tiefer steht. Seit Jahresbeginn hat der Titel 54 Prozent verloren.

JPMorgan senkt das Kursziel für AMS Osram auf 2,50 von 2,75 Franken. Die Einstufung lautet weiterhin "Neutral". Das implizite Aufwärtspotenzial beträgt 142 Prozent.

Schwache Märkte in der Industrie und Medizinaltechnik dürften angesichts hoher Lagerbestände das Umsatzwachstum des Konzern weiterhin bremsen, schreibt Analyst Sandeep Deshpande in einer Vorschau auf die Ergebnisse zum ersten Quartal. Das geringere Produktionsvolumen und höhere Fixkosten würden zudem die Rentabilität belasten. Als entscheidend erachtet der Analyst nun ein Update zum Bereich der Micro-LED-Technologie, wo zum Jahresbeginn eine Kunde unerwartet eine wichtiges Projekt storniert hatte. Davon hänge ab, ob Investoren wieder in die Aktie investierten.

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12:55

Die Futures für die US-Aktienmärkte notieren mehrheitlich im Plus: 

Dow Jones Futures: -0,03 Prozent
S&P 500 Futures: +0,11 Prozent
Nasdaq Futures: +0,55 Prozent

Die Schweizer Börse gemessen am Swiss Market Index (SMI) steht 0,2 Prozent tiefer.

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11:35

Der Schweizer Aktienmarkt wird am Mittwoch insbesondere von schwachen Roche-Bons nach unten gezogen. Der Pharmariese konnte mit seinen Zahlen den Markt offenbar nicht überzeugen. Ansonsten ist die Grundstimmung eigentlich recht positiv mit einer gewissen Spannung vor dem weiteren Verlauf der heimischen und der US-Berichtssaison.

In den USA stehen in dieser Woche eine Reihe grosser Abschlüsse wie beispielsweise von Boeing oder Ford aus klassischen Branchen sowie einiger der grössten Technologiekonzerne aus dem Kreis der «Magnificent 7» auf der Agenda. Nach dem heutigen Börsenschluss in New York rücken beispielsweise Meta oder IBM in den Fokus, in den nächsten Tagen folgen Microsoft, Intel oder die Google-Mutter Alphabet. Derweil ist es an der Konjunkturfront relativ ruhig - der UBS CFA-Index zeigte einen weiteren Anstieg des Vertrauens in die Schweizer Konjunktur, in Deutschland legte der ifo-Index zum dritten Mal in Folge zu.

Der Leitindex SMI fällt bis um 11.25 Uhr um 0,25 Prozent auf 11'440,97 Punkte. Allein Roche GS kosten den SMI fast 40 Punkte. Der SLI Index, der die 30 wichtigsten Aktien enthält und bei dem ihre Gewichtung gekappt ist, verliert 0,20 Prozent auf 1865,89 und der breite SPI 0,29 Prozent auf 15'231,37 Zähler. Von den 30 SLI-Werten legen 14 zu und 16 sind schwächer.

Auch hierzulande ist die laufende Quartalsberichtssaison das bestimmende Thema. Die Roche-Bons sacken nach Zahlen um 2,7 Prozent ab, die Inhaber sogar um 3,3 Prozent und landen damit auf dem letzten Platz im SMI. Im Gegensatz zu Konkurrent Novartis (+0,6 Prozent) konnte Roche weder mit starken Zahlen noch mit einem höheren Ausblick aufwarten.

Mit Nestlé (-0,02 Prozent) legt am morgigen Donnerstag das dritte Schwergewicht im SMI Zahlen vor. Bei den Bluechips stehen dann auch Holcim (+0,1 Prozent) unter Beobachtung. Beide Titel hielten sich entsprechend mit grösseren Kurssprüngen zurück.

Die Aktien der UBS (--1,6 Prozent) finden sich am Tag der Generalversammlung im unteren Bereich des Kurstableaus wieder. Eine Studie der Citigroup krittelt an der mittlerweile ausgereizten Bewertung der Grossbank und stuft die Titel auf «Neutral» zurück. Derweil sieht UBS-Chef Sergio Ermotti bereits «viele Fortschritte» bei der Integration der Credit Suisse, Präsident Colm Kelleher äussert sich besorgt über die Diskussion um zusätzliche Kapitalanforderungen.

Derweil zeigten sich Richemont (+0,5 Prozent) und Swatch (+0,1 Prozent) von frühen Verluste erholt. Zunächst hatten ernüchternde Zahlen des Modekonzerns Kering für lange Gesichter in der Branche gesorgt. Nun kristallisiere sich aber offenbar heraus, dass die Probleme bei Kering unternehmensspezifisch seien, so der Tenor am Markt.

Stark gefragt waren nach den teils harten Verlusten der Vorwoche nun dank der guten Stimmung an der Nasdaq wieder Technologie- und Halbleiterwerte. VAT gewannen beispielsweise 2,2 Prozent hinzu, AMS Osram legen vor Zahlen am Freitag um 5,9 Prozent zu.

In der zweiten Reihe zogen Börsenneuling Galderma nach einem Rekordumsatz um 1,4 Prozent an. Seit dem Börsenstart vor rund vier Wochen steht mittlerweile schon ein Kursplus von fast 28 Prozent zu Buche.

Für Temenos brachte derweil auch ein neuer CEO keine Erlösung - die Aktie rutschte um 5,0 Prozent ab.

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10:50

Die Europäische Zentralbank (EZB) sollte sich nach den Worten von Bundesbank-Präsident Joachim Nagel nicht auf einen fixen Zinskurs festlegen. Sollten die Daten bis zur nächsten EZB-Sitzung im Juni das Zutrauen im geldpolitischen Rat stärken, sei er für eine erste Zinssenkung, sagte Nagel am Mittwoch auf der DZ Bank Capital Markets Konferenz in Berlin. «Allerdings würde ein solcher Schritt nicht unbedingt eine Reihe von Zinssenkungen nach sich ziehen.»

«Angesichts der aktuellen Unsicherheit können wir uns nicht vorab auf einen bestimmten Zinspfad festlegen», ergänzte Nagel, der als Mitglied des EZB-Rats über die Geldpolitik im Euroraum mitentscheidet. Die EZB müsse Sitzung für Sitzung über ihren Kurs entscheiden. Der Deutsche gehört zu den Notenbankern, die eher einer strafferen geldpolitischen Haltung mit im Zweifel höheren Zinsen zugeneigt sind. Nagel gibt damit eine ähnliche Richtung vor, wie es zuletzt auch EZB-Präsidentin Christine Lagarde getan hatte. Auch die Französin hat Signale für eine erste Zinssenkung im Juni gegeben, zugleich aber erklärt, dass der geldpolitische Kurs der EZB nicht festgelegt sei.

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10:30

Aktien des Halbleiter-Zulieferers ASM International (ASMI) ziehen nach einer Prognoseanhebung an der Amsterdamer Börse um mehr als zwölf Prozent an und hellen die Stimmung im europäischen Tech-Sektor auf. ASMI profitiert eigenen Angaben zufolge von einer überraschend starken Nachfrage aus China. Analysten gefielen der stärker als erwartet ausgefallene Gewinnsprung im Quartal und die verbesserte Bruttomarge. Auch die Kostenkontrolle sei gut, konstatiert ING-Analyst Marc Hesselink. Der Tech-Sektor profitiert zudem von guten Zahlen des US-Konzerns Texas Instruments. Aktien von Infineon steigen um rund sieben Prozent an die Dax-Spitze, Aixtron und Elmos Semiconductor gewinnen rund drei und 5,5 Prozent.

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10:00

Die Aktien des Softwareentwicklers Temenos verlieren 4,9 Prozent auf 61,05 Franken, während der Gesamtmarkt gemessen am Swiss Performance Index (SPI) 0,2 Prozent tiefer steht. Seit Jahresbeginn hat der Titel 17 Prozent an Wert eingebüsst.

UBS senkt das Kursziel für Temenos auf 53 von 56 Franken. Die Einstufung lautet weiterhin "Sell". Das implizite Abwärtspotenzial beträgt 13 Prozent.

Temenos habe die Erwartungen im ersten Quartal auf der Topline klar verpasst, schreibt Analyst Justin Forsythe. Trotzdem halte die Gesellschaft an der Wachstumsprognose für 2024 fest und rechne mit einer starken Beschleunigung in der zweiten Jahreshälfte. Allerdings sei es gut möglich, dass der endlich gefundene neue CEO Jean Pierre Bruland die Guidance neu formulieren wird.

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09:35

Der Leitindex SMI notiert um 0,3 Prozent tiefer bei 11'434 Punkten. Der SLI Index, der die 30 wichtigsten Aktien enthält und in dem die Gewichtung der Schwergewichte gekappt ist, verliert 0,1 Prozent auf 1867 und der breite SPI fällt um 0,2 Prozent auf 15'244 Zähler.

Positive Vorgaben aus den USA besonders für Techwerte und eine freundliche Stimmung in Asien prallen hierzulande auf vorsichtige Roche-Zahlen. Im Tagesverlauf steht noch die Generalversammlung der UBS auf der Agenda, bevor sich der Blick wieder auf die US-Berichtssaison richtet.

Besonders die grossen Techfirmen stehen dort im Fokus und lenken das Interesse der Anleger weg von Zinssorgen und dem Nahost-Konflikt. Nach Tesla am Vorabend rückt am Mittwoch nachbörslich Meta besonders in den Blick. Im Wochenverlauf folgen mit Microsoft und der Google-Mutter Alphabet noch weitere Bewährungsproben aus dem Kreise der «Magnificent 7». An der Konjunkturfront ist es derweil recht ruhig.

Am Indexende stehen Roche (GS -2,6 Prozent). Der Basler Pharmakonzern hatte einen Umsatzrückgang verbucht, der vorsichtige Ausblick erfreute die Anleger auch wenig. Konkurrent Novartis (+0,5 Prozent) knüpfen derweil mit viel Analystenlob an ihr Vortagesplus an, beim dritten Schwergewicht Nestlé (-0,5 Prozent) warten Anleger gespannt auf die morgigen Quartalszahlen.

Leichte Schwäche zeigen die Luxusgüterkonzerne Richemont (-0,4 Prozent) und Swatch (-0,1 Prozent). Die ernüchternden Zahlen und der Ausblick des französischen Modekonzerns Kering lasten auf den Aktien.

UBS (-0,9 Prozent) werden am Tag der GV von einer Abstufung durch die Citigroup gebremst. Derweil profitieren VAT (+2,7 Prozent) und Logitech (+1,9 Prozent) von der guten Tech-Stimmung.

In der zweiten Reihe fallen Börsenneuling Galderma (+3,3 Prozent) nach Umsatzzahlen sowie Temenos (-4,8 Prozent) nach Zahlen und der Ernennung von Jean-Pierre Brulard zum neuen CEO auf.

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09:10

Der Swiss Market Index (SMI) verliert 0,2 Prozent auf 11'442 Punkte. 

Während die US-Indizes sich nach Börsenschluss in Europa nur noch leicht nach oben bewegt haben, sind die Vorgaben aus Asien freundlich. Hierzulande stehen klar Roche mit ihren Zahlen im Fokus, aber auch die Generalversammlung der UBS sollte einiges an Beachtung auf sich ziehen.

In den USA verlagere sich der Fokus von Zinserwartungen und Nahost-Sorgen auf die üppig gefüllte Berichtssaison-Agenda, heisst es am Markt. Es handle sich um die wichtigste Woche der US-Berichtssaison mit allein vier Zahlenvorlagen (Meta, Alphabet, Tesla und Microsoft) aus dem Kreise der «Magnificent 7», also den wertvollsten Technologieaktien. Als erstes dieser vier legte bereits am Vorabend Tesla einen mehr als halbierten Gewinn vor. Der Markt hatte aber offenbar noch schlimmeres erwartet, denn nachbörslich zog die seit Jahresbeginn deutlich gefallene Aktie stark an.

Roche (-1,8 Prozent) verlieren nach Umsatzzahlen und einem bestätigten vorsichtigen Ausblick. Novartis (+0,5 Prozent) erhielten nach den starken Zahlen vom Vortag viel Analystenlob. Am morgigen Donnerstag folgt mit Nestlé (-0,4 Prozent) noch das dritte Schwergewicht im SMI.

Die Aktien der UBS (-0,4 Prozent) stehen nicht nur wegen der GV im Blick. Eine Abstufung durch die Citigroup sorgt für vorbörsliche Verluste.

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08:10

Der Swiss Market Index (SMI) steht bei der Bank Julius Bär vorbörslich 0,03 Prozent im Minus bei 11'465 Punkten. Alle SMI-Titel ausser Richemont (-1,7 Prozent wegen Zahlen von Kering) und UBS (-0,7 Prozent) haben ein positives Vorzeichen. Die Genussscheine von Roche sind nach Zahlen 0,1 Prozent höher gestellt.

Der breite Markt steht vorbörslich 0,10 Prozent höher. BKW (-2,3 Prozent ex Dividende), Flughafen Zürich (-2,6 Prozent ex Dividende), Swatch (-1,3 Prozent wegen Zahlen von Kering) und U-Blox (-1,1 Prozent nach Zahlen) sind die grossen Verlierer. Wie bereits in Aussicht gestellt, hat U-Blox im ersten Quartal 2024 einen starken Umsatzeinbruch erlitten. Der Tiefpunkt soll im ersten Quartal jedoch durchschritten worden sein.

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07:50

Der Euro hat am Mittwochmorgen knapp über der Marke von 1,07 US-Dollar notiert. Im frühen Handel kostete die Gemeinschaftswährung 1,0703 Dollar und damit praktisch gleich viel wie am Vorabend.

Auch zum Franken zeigte sich der Euro mit 0,9760 mehr oder weniger unverändert gegenüber den Vorabendkursen. Und auch der Dollar notierte entsprechend mit 0,9120 Franken nur minimal verändert.

Zur Wochenmitte blicken Analysten und Anleger auf das Ifo-Geschäftsklima. Der wichtigste Frühindikator für die deutsche Wirtschaft hat sich in den vergangenen Monaten etwas aufgehellt, allerdings auf niedrigem Niveau. Es wird mit einer zusätzlichen Aufhellung gerechnet. Auch andere Konjunkturbarometer wie die Einkaufsmanagerindizes hatten zuletzt eine wirtschaftliche Besserung signalisiert.

Aus den Reihen der EZB melden sich im Laufe des Tages einige Redner zu Wort. Die Währungshüter steuern auf eine erste Lockerung ihrer Geldpolitik zu, vermutlich im Juni. Dagegen scheint die US-Zentralbank Fed vorerst an ihrer straffen Haltung festhalten zu wollen. Dieser geldpolitische Gegensatz hat dem Dollar in den vergangenen Wochen Auftrieb verliehen und den Euro belastet.

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07:40

Die gute Stimmung am deutschen Aktienmarkt dürfte zur Wochenmitte anhalten. Die Kurse am Terminmarkt signalisierten eine freundliche Dax-Eröffnung. Am Dienstag hatte der Leitindex 1,6 Prozent fester bei 18'137,65 Punkten geschlossen.

Am Vormittag legt das Münchner Ifo-Institut sein an den Finanzmärkten stark beachtetes Konjunkturbarometer vor. Wenn die von der Nachrichtenagentur Reuters befragten Experten richtig liegen, wird sich die Stimmung in den deutschen Chefetagen im April weiter verbessern. Bei den Unternehmen geht es mit der Bilanzsaison weiter. Die Investoren warten auf die Finanzberichte des zuletzt unter Druck stehenden US-Flugzeugbauers Boeing, der Facebook-Mutter Meta und des IT-Konzerns IBM. In Europa blicken die Anleger unter anderem auf Zahlen des Schweizer Pharmariesen Roche, der Deutschen Börse und der britischen Grossbank Lloyds.

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06:10

Der Swiss Market Index (SMI) steht bei der IG Bank um 0,15 Prozent höher bei 11'486 Punkten. Der Schweizer Aktienmarkt könnte am Mittwoch - nach dem deutlichen Plus am Vortag - erst einmal auf Konsolidierungskurs einschwenken. Die wichtigsten US-Indizes legten nach Europa-Schluss lediglich leicht zu.

Hierzulande folgt - auf Novartis am Vortag - am Mittwoch mit Roche ein weiteres Pharma-Schwergewicht mit Q1-Zahlen. Das dritte Schwergewicht Nestlé zieht am morgigen Donnerstag nach. Weitere Blue Chips - Holcim (ebenfalls Donnerstag) und SGS (Freitag) - und zahlreiche Unternehmen aus der zweiten Reihe stehen diese Woche ebenfalls noch mit Zwischenberichten auf der Agenda. Insgesamt ist die Liste allerdings am Donnerstag deutlich länger als am Mittwoch und auch am Freitag.

Auf dem Programm steht heute allerdings auch die Generalversammlung der UBS. Diese sollte jedoch ohne grössere Reibungen glatt über die Bühne gehen, auch wenn Aktionärsvereinigungen wie Actares oder Ethos den Lohn von Sergio Ermotti als zu hoch kritisieren und den Vergütungsbericht zur Ablehnung empfehlen. Die beiden gewichtigen Aktionärsvertreter ISS und Glass Lewis raten den Aktionären, sämtliche Traktanden anzunehmen.

Zudem könnte Temenos noch für Gesprächsstoff am Markt sorgen. Am Vorabend wurde ein neuer CEO ernannt, nachdem der Genfer Software-Hersteller seit über einem Jahr auf der Suche war.

Ex-Dividende:

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06:05

Eine bislang starke US-Bilanzsaison und die Ankündigung neuer Tesla-Modelle hellen am Mittwoch die Risikostimmung an den asiatischen Börsen auf. Als erstes der grossen Technologieunternehmen legte Tesla seine Zahlen vor und kündigte die Einführung neuer Elektroautomodelle an, woraufhin die Aktien des Unternehmens im nachbörslichen Handel um zwölf Prozent zulegten. «Die Erwartungen für die anstehenden Gewinne grosser US-Technologieunternehmen wie Meta sind ebenfalls hoch, was die positive Stimmung im Technologiesektor vor diesen Veröffentlichungen aufrechterhalten könnte», sagte Anderson Alves von Broker ActivTrades. Anleger in Fernost warten nun gespannt auf die in dieser Woche anstehenden Bilanzen der Facebook-Mutter Meta, des Google-Konzerns Alphabet und von Microsoft.

Die japanische Börse tendierte fester: In Tokio stieg der 225 Werte umfassende Nikkei-Index um 2,1 Prozent auf 38.329,39 Punkte, der breiter gefasste Topix notierte 1,4 Prozent höher bei 2702,68 Punkten. In China gewann die Börse in Shanghai 0,5 Prozent auf 3036,75 Punkte. Der Index der wichtigsten Unternehmen in Shanghai und Shenzhen stieg um 0,1 Prozent auf 3511,44 Punkte. 

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06:03

Im asiatischen Devisenhandel legte der Dollar leicht zu auf 154,79 Yen, unweit des 34-Jahres-Tiefs von 154,88, das er am Dienstag vor der zweitägigen Sitzung der Bank of Japan (BoJ) erreicht hatte. Dies schürt unter Händlern die Sorge vor einer möglichen Intervention der Zentralbank.

Der Dollar stieg leicht auf 7,2450 Yuan. Zur Schweizer Währung wertete er leicht auf 0,9114 Franken auf. Gleichzeitig blieb der Euro fast unverändert bei 1,0710 Dollar und stieg leicht auf 0,9761 Franken. Das Pfund Sterling stagnierte bei 1,2459 Dollar.

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00:05

Die Anleger an der Wall Street haben am Dienstag den anstehenden Zahlen grosser Tech-Unternehmen einen Vorschuss gegeben. Nach einem bislang sehr schwachen April verlagert sich der Fokus von Zinserwartungen und Nahost-Sorgen auf die üppig gefüllte Berichtssaison-Agenda. Insgesamt stehen in dieser Woche Ergebnisse von Unternehmen im Blick, die zusammen 40 Prozent des gesamten S&P 500 repräsentieren.

Wie schon am Vortag dominierten die Technologiewerte die Erholung, wie der Nasdaq 100 Index mit einem Plus von 1,51 Prozent auf 17 471,47 Punkte zeigte. Der marktbreite S&P 500 stieg um 1,20 Prozent auf 5070,55 Zähler. Der Dow Jones Industrial kam mit 38 503,69 Punkten auf ein Plus von 0,69 Prozent. Er verbuchte damit schon den vierten Gewinntag in Folge.

Laut dem Marktstrategen Ben Laidler von der Anlageplattform eToro handelt es sich um die wichtigste Woche der US-Berichtssaison mit allein vier Zahlenvorlagen aus dem Kreise der «Magnificent 7», also den wertvollsten Technologieaktien. «Die Berichte dürften erneut bestätigen, dass der KI-Boom keine reine Spekulation ist», so der Experte. Allerdings zeichne sich ab, dass das Gewinnwachstum langsam an Dynamik verliere.

In den kommenden Tagen werden mit Meta, Alphabet und Microsoft drei Konzerne mit Marktbewertungen im Billionen-Dollar-Bereich ihre Zahlen vorlegen. Die Kurse dieser vier Schwergewichte legten am Dienstag um 1,3 bis 2,9 Prozent zu.

Nach Börsenschluss gilt Tesla schon die Aufmerksamkeit. Die Aktie des Elektroautobauers war zuletzt schwer unter Druck geraten, weil dem Elektroautobauer die lahme Nachfrage zusetzt. Nach sieben schwachen Tagen ging die Verlustserie am Dienstag zunächst zu Ende, der Kurs legte um 1,8 Prozent zu.

Vom Autobauer General Motors kamen die Zahlen bereits und sie übertrafen die Erwartungen. So ging es für die Aktien um 4,4 Prozent nach oben. Mit 8,3 Prozent waren die Kursgewinne bei GE Aerospace noch deutlicher. Der vom General-Electric-Konzern abgespaltene Triebwerksbauer hatte das Jahresgewinnziel angehoben.

Ausgeprägt waren auch die Reaktionen auf die Berichte des Mischkonzerns Danaher und des Musikstreaming-Anbieters Spotify, deren Aktien um 7,2 beziehungsweise 11,4 Prozent nach oben sprangen. Danaher übertraf im ersten Quartal die Erwartungen und Spotify überzeugte mit seiner Profitabilität und dem Sprung über die Gewinnschwelle.

Neben Licht hatte die Berichtssaison aber auch Schatten zu bieten. So sackten die Papiere des Getränkeherstellers Pepsico nach der Bekanntgabe rückläufiger Umsätze am US-Markt um fast drei Prozent ab. Die Papiere von Jetblue Airways brachen sogar um 19 Prozent ein, weil der Ausblick der Fluggesellschaft auf das laufende Quartal die Prognosen verfehlte.

Im Nebenwertebereich gab es noch kursrelevante Übernahmespekulationen. Aktien des Cloud-Software-Anbieters HashiCorp zogen um fast 19 Prozent an, nachdem das «Wall Street Journal» unter Berufung auf Kreise vom angeblichen Interesse des IT-Konzerns IBM berichtete. Beim Sportbekleidungshändler Hibbett zog der Kurs auch um fast 19 Prozent an. Hier beflügelte eine Offerte des britischen Rivalen JD Sports.

US-Staatsanleihen fanden den Weg ins Plus. Der Terminkontrakt für zehnjährige Anleihen legte zuletzt um 0,17 Prozent auf 108,05 Punkte zu. Die Rendite für die Staatspapiere mit dieser Laufzeit gab entsprechend auf 4,60 Prozent nach.

(cash/AWP/Bloomberg/Reuters)