Während der SMI von Roche gebremst wurde, sorgten an der Nasdaq gut aufgenommene Quartalsberichte von Tesla, Texas Instruments und anderer Halbleiterwerte für festere Kurse. Aber auch Boeing und AT&T schnitten besser als erwartet ab. Nach Börsenschluss stehen die Zahlen des Social-Media-Konzerns Meta und von IBM auf dem Programm. In den nächsten Tagen folgen Microsoft, Intel und die Google-Mutter Alphabet. Die Spannung vor dem weiteren Verlauf der Berichtssaison im In- und Ausland hält damit an. Derweil hellte sich die konjunkturelle Lage weiter auf. Der UBS CFA-Index zeigte einen weiteren Anstieg des Vertrauens in die Schweizer Konjunktur, in Deutschland legte der Ifo-Index gar zum dritten Mal in Folge zu. In den USA lag der Auftragseingang für langlebige Güter leicht über den Erwartungen.
Der Leitindex SMI schloss 0,86 Prozent tiefer bei 11'370,74 Punkten und damit auf Tagestief. Dabei kosteten die Abschläge der «Roche-Bons» und der UBS-Aktien den SMI rund 80 Punkte. Der SLI Index, der die 30 wichtigsten Aktien enthält und bei dem ihre Gewichtung gekappt ist, büsste 0,69 Prozent ein auf 1856,63 und der breite SPI 0,78 Prozent auf 15'156,95 Zähler. Von den 30 SLI-Werten waren 19 schwächer, zehn fester und einer (Sonova) schloss unverändert.
Im Fokus standen Roche GS (-3,3 Prozent). Im Gegensatz zu Novartis (Aktie +0,2 Prozent) am Vortag konnte Roche weder mit starken Zahlen noch mit einem höheren Ausblick punkten. Der Pharmariese will effizienter werden und Prozesse und Pipeline überprüfen. Doch vertröstete er die Anleger mit Details auf den Investorentag. Händler sprachen von einem einmal mehr enttäuschenden Bericht. Kein Wunder sei es daher zu Umschichtungen in die Aktien des Konkurrenten gekommen, hiess es am Markt.
Dazu drückten am Tag der Generalversammlung auch die UBS-Aktien (-2,9 Prozent) kräftig auf den Gesamtmarkt. Ein Grund dafür war Citigroup, die die Titel auf «Neutral» zurückgestuft hatte. Präsident Colm Kelleher äusserte sich zudem besorgt über die Diskussion um zusätzliche Kapitalanforderungen. Die Diskussion um Eigenkapital und was das für die Aktienrückkäufe bedeuten könnten, beschäftige die Anleger nun schon einige Zeit, meinte ein Händler.
Mit den Aktien der Partners Group (-1,9 Prozent), von Julius Bär (-1,6 Prozent), Zurich (-1,7 Prozent) und Swiss Re (-1,1 Prozent) standen weitere Finanzwerte im Angebot. Alcon (-1,3 Prozent), Lonza (-0,7 Prozent) und SIG (-0,9 Prozent) gaben die Vortagesgewinne teilweise wieder her.
Ernüchternde Zahlen des Modekonzerns Kering dämpften die Aktien von Richemont (-0,1 Prozent). Swatch (-1,0 Prozent) schlossen gar deutlich tiefer im Minus.
Auch Nestlé (-0,3 Prozent) gaben am Tag vor dem Quartalsbericht frühe Gewinne ab und rutschten gar ins Minus. Auch Holcim (+0,5 Prozent), die ebenfalls am Donnerstag berichten werden, schlossen unter dem Tageshoch.
Die Aktien von VAT (-0,5) legten zunächst dank der Erholung der Nasdaq stark zu. Doch nach einem «Schlussverkauf» waren die Gewinne wieder ausradiert. Die volatilen AMS Osram (+5,5 Prozent) - aus der zweiten Reihe - konnten dagegen vor den Zahlen am Freitag und mit Unterstützung von Deckungskäufen den Gewinn ins Ziel retten.
Am breiten Markt brachen hingegen Temenos (-8,7 Prozent) ein, obwohl der Softwarehersteller zusammen mit den Quartalszahlen einen neuen CEO präsentierte. Doch waren die Ergebnisse von der Hindenburg-Chose beeinträchtigt.
Die Aktien von U-Blox (+4,7 Prozent) legten kräftig zu. Das Unternehmen sieht die Talsohle durchschritten. Dagegen lösten bei Kuros (-5,4 Prozent) die Zahlen Gewinnmitnahmen aus.
pre/ys
(AWP)