11:30

Der SMI verliert 0,99 Prozent auf 11'674,78 Punkte. Der Schweizer Aktienmarkt setzt seine Abwärtsbewegung vom vergangenen Freitag damit zum Wochenstart fort. Zuvor war der Leitindex SMI acht Handelstage in Folge gestiegen. Eine Verschnaufpause war daher von vielen Börsianern erwartet worden. Gleichwohl schmilzt die bislang überraschend gute Bilanz seit Jahresbeginn nun doch merklich zusammen. Wenn es darum geht, die Belastungsfaktoren auszumachen, sind sich Marktbeobachter recht einig. Der US-Arbeitsmarktbericht vom vergangenen Freitag hat gezeigt, dass die US-Konjunktur weiterhin sehr robust ist.

Für eine sanfte Landung gebe es keine Anzeichen, vielmehr einen weiter andauernden Höhenflug, meint ein Händler. Da sich einige Marktteilnehmer schon wieder auf weitere Zinssenkungen eingestellt hatten, liessen die Job-Daten schnell neue Zinssorgen aufflammen. Dies erkläre denn auch die Kursverluste dies- und jenseits des Atlantiks. «Leitzinssenkungen des Fed sollten nun erst einmal für eine längere Zeit vom Tisch sein», heisst es etwa bei der Landesbank Baden-Württemberg. Zudem sorge der designierte US-Präsident Donald Trump auch immer wieder für Störfeuer. Bevor er in einer Woche offiziell ins Weisse Haus zurückkehrt, steht Investoren eine ereignisreiche Woche bevor - sowohl von Unternehmens- als auch Datenseite.

Dass die Unsicherheit wieder zugenommen hat, zeigt sich auch beim Volatilitätsindex VSMI. Dieser gewinnt aktuell 7,2 Prozent auf 14,25 Punkte und damit den höchsten Stand seit November.

Die Aktien des Vakuumventilspezialisten VAT (-4,2 Prozent) führen das Verliererfeld an. Sie werden von einem eher zurückhaltenden Kommentar von Berenberg belastet. Die vergangene Woche vorgelegten Zahlen hätten keine Hinweise auf eine robuste Erholung gegeben und die Investitionen im Waferbereich dürften auch mit Blick nach vorne schwach bleiben, so der Experte.

Der Zykliker Holcim (-3,1 Prozent) folgt dicht darauf. Dieser hatte am Freitag den Wechsel des Verwaltungsratspräsidenten Jan Jenisch in das eigenständig geplante Nordamerikageschäft angekündigt. Der Fokus liege derzeit klar auf der geplanten Abspaltung und Informationen zur Strategie der beiden zukünftigen Unternehmen, heisst es in einem Kommentar von Jefferies.

Weiter fallen Finanzwerte wie Partners Group, Julius Bär und die UBS mit Abgaben von bis zu 2,5 Prozent auf. Im Fall von Partners Group und UBS werden im Handel Gewinnmitnahmen für die Abgaben verantwortlich gemacht. Partners Group gehören ausserdem zu den vier hiesigen Blue Chips, die in dieser Woche erste Einblicke in den jüngsten Geschäftsverlauf liefern.

Neben VAT ist mit Logitech (-1,7 Prozent) noch ein weiterer Tech-Vertreter weit vorne im Verliererfeld anzufinden. In den hinteren Reihen geben Comet (-7,2 Prozent) und U-blox (-1,3 Prozent) merklich nach. Händler sprechen von einer generellen Branchenschwäche, die durch verschiedene vorsichtige Analystenkommentare ausgelöst werde.

Darüber hinaus fallen Lonza, Sonova, ABB sowie Sika mit Kursverlusten von bis zu 1,7 Prozent auf. Beim Bauzulieferer Sika haben die CFRA-Analysten neu eine Verkaufsempfehlung ausgesprochen.

In den hinteren Reihen sacken Idorsia um 10 Prozent ab. Das angeschlagene Biotech-Unternehmen will mit seinen Anleihegläubigern die Konditionen einer fällig werdenden Wandelanleihe verhandeln. Branchenkollege Molecular Partners (+6 Prozent) sind dagegen nach Pipeline-Updates gesucht.

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10:30

Der SMI weitet die Verluste aus und steht nun 1 Prozent tiefer. Holcim (3 Prozent) und Partners Group (2,3 Prozent) sind die deutlichsten Verlierer.

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10:30

Die Aktien von Zurich Insurance sinken 0,8 Prozent auf 527 Franken. Für Ungewissheit sorgen die Waldbrände in und um Los Angeles. Die Bank Vontobel glaubt zwar, dass neben Swiss Re auch Zurich Insurance betroffen sein könnte. Es si aber noch zu früh, um die Bedeutung der Verluste auf Konzernebene abschätzen zu können. 

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10:25

Die Aktien der VAT Group sinken 5 Prozent auf 326,70 Franken. Noch im Sommer wurden die Titel bei über 500 Franken gehandelt. Der Halbleiterausrüster aus dem Rheintal wird dabei neben den verfehlten Erwartungen im Schlussquartal auch durch schwache Vorgaben der Konkurrenz in Sippenhaft genommen. Der Analyst von Stifel begründet die seine Senkung auf 325 Franken von zuvor 400 Franken neben der trüben Auftragslage von VAT denn auch mit schwachen Vorgaben von Micron.

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09:55

Die zweite Gewinnwarnung innerhalb von sechs Monaten drückt die Aktie des britischen Personalvermittlers Page. Die Titel verlieren an der Börse in London rund fünf Prozent und sind mit 296,60 Pence so billig wie seit Mai 2020 nicht mehr. Im vergangenen Jahr rutschten sie um insgesamt fast 30 Prozent ab. Page rechnet nun mit einem bereinigten Jahresgewinn am unteren Ende der von Analysten prognostizierten Spanne von 49 bis 58,5 Millionen Pfund.

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09:30

Trotz eines Absatzeinbruchs im China-Geschäft der Porsche AG greifen Anleger bei der Aktie zu. Die Titel des Stuttgarter Sportwagenbauers steigen nach der Zahlenvorlage um fast drei Prozent und sind damit die grössten Dax-Gewinner. Der Absatz in China, dem weltweit wichtigsten Automarkt, sank um 28 Prozent auf knapp 57'000 Fahrzeuge, wie Porsche am Montag mitteilte. In Europa legte Porsche dagegen um acht Prozent zu, was die Verluste in China teilweise ausglich.

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09:10

Der SMI sinkt zu Handelsbeginn 0,6 Prozent. Die grosse Mehrheit der Titel gibt nach. Letzten Freitag verbuchte der SMI den ersten Verlusttag nach acht Börsentagen mit Kursgewinnen.

Die Vorgaben aus Übersee lassen gleichwohl eine gewisse Vorsicht erwarten. An der Wall Street hatten am Freitag Konjunkturdaten für einen regelrechten Kursrutsch gesorgt. In Asien folgen die wichtigsten Börsenplätze zum Wochenstart dem Trend.

In den USA schürte neben einem überraschend starken US-Arbeitsmarktbericht das von der Universität Michigan erhobene Konsumklima die Sorgen vor weiter hohen Zinsen. Vor allem der US-Anleihemarkt macht derzeit wieder von sich reden. Die Renditen der marktwichtigen 10-jährigen Treasuries nehmen die 5-Prozent-Marke erneut ins Visier. «Die steigenden Realrenditen lassen die Stimmung bei Aktien vor dem Start der US-Berichtssaison am Mittwoch (u. a. JPMorgan, Goldman etc.) fragil erscheinen und auch die Nervosität bei Unternehmensanleihen dürfte etwas zunehmen», schreiben die Experten der Deka-Bank.

Novartis (-0,8 Prozent) fallen entgegen vorbörslicher Prognosen. Der Pharmakonzern hat in den USA im Patentstreit um sein Herzmittel Entresto einen Erfolg erzielt. Das US-Berufungsgericht bestätigte das Patent. Damit ist eine Unsicherheit aus dem Weg, heisst es am Markt.

Kursgewinne verbuchen Richemont (+0,7 Prozent). Laut Händlern hat der Broker TD Cowen die Aktien auf «Buy» hochgestuft. Zudem notiert Swisscom leicht im Plus.

Die restlichen 18 SMI-Werte geben nach, auch Sika (-0,4 Prozent). CFRA hat neu eine Verkaufsempfehlung für die Aktien ausgesprochen.

Auch in den hinteren Reihen sind es Analystenkommentare, die bei Werten wie Inficon, Belimo oder PSP Swiss Property, DocMorris oder VAT für deutliche Kursbewegunge

Am breiten Markt fallen Idorsia 15 Prozent. Das angeschlagene Biotechunternehmen will erneut die Konditionen für seine in wenigen Tagen fällig werdende Wandelanleihe ändern.

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08:45

Die neuen US-Sanktionen gegen Russland treiben die Ölpreise in die Höhe. Die Nordsee-Sorte Brent und die US-Sorte WTI verteuern sich um bis zu gut zwei Prozent und sind mit 81,49 und 78,39 Dollar je Fass (159 Liter) so teuer wie seit Ende August nicht mehr.

«Die Ankündigung vom Freitag bestärkt uns in unserer Ansicht, dass der Preis für Brent im Rahmen unserer Prognose von 70 bis 85 Dollar kurzfristig eher nach oben tendieren wird», schrieben die Analysten von Goldman Sachs. Die Experten der US-Investmentbank schätzen, dass die Schiffe, die von den neuen Sanktionen betroffen sind, im vergangenen Jahr täglich 1,7 Millionen Tonnen Öl transportiert hätten. Dies entspreche einem Viertel der russischen Exporte.

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08:10

Der SMI liegt vorbörslich bei Julius Bär 0,55 Prozent im Plus. Die Aktien von Novartis steigen 3,4 Prozent. Der Pharmakonzern hat in dem anhaltenden Patentstreit um seinen Blockbuster Entresto einen Sieg errungen. Ebenfalls im Plus sind ie Aktien von Richemont (1,6 Prozent), Holcom (0,6 Prozent) und Roche (0,4 Prozent).

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07:10

Neue Ratings für Schweizer Aktien:

Richemont: TD Cowen erhöht auf Kaufen - Ziel 163 Fr.

Aluflexpack: Berenberg senkt auf Halten - Ziel 15,95 Fr.

Inficon: Jefferies erhöht auf Kaufen - Ziel 1350 Fr.

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06:20

Der SMI wird bei der IG Bank 0,18 Prozent tiefer gesehen. Am Freitag hatte er 1,1 Prozent verloren.

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06:00

Die wichtigsten asiatischen Aktienmärkte starten am Montag schwächer in die neue Handelswoche. In China gaben die Kurse nach überraschend starken US-Arbeitsmarktdaten nach, belastet von Sorgen um eine mögliche Verzögerung der Zinssenkungen in den USA.

Die Börse in Shanghai verlor 0,4 Prozent auf 3154,37 Stellen. Der Index der wichtigsten Unternehmen in Shanghai und Shenzhen fiel um 0,5 Prozent auf 3715,11 Punkte. Auch besser als erwartete Exportdaten konnten die Stimmung der Anleger nicht aufhellen. Die chinesischen Exporte waren im Dezember überraschend stark um 10,7 Prozent gestiegen, die Importe um ein Prozent. Dennoch lasten mögliche Handelsrisiken mit der neuen US-Regierung unter dem designierten Präsidenten Donald Trump auf der zweitgrössten Volkswirtschaft der Welt. Die Börse in Tokio blieb wegen eines Feiertags in Japan geschlossen.

«Die robusten US-Arbeitsmarktdaten haben die Hoffnungen auf eine baldige Zinssenkung gedämpft», sagte Christian Keller, Leiter der volkswirtschaftlichen Analyse bei Barclays. «Wir erwarten jetzt nur noch eine Zinssenkung der Fed in diesem Jahr, wahrscheinlich um 25 Basispunkte im Juni.» Die Anleger blicken nun gespannt auf die Veröffentlichung des chinesischen Bruttoinlandsprodukts, der Einzelhandelsumsätze und der Industrieproduktion am Freitag.

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05:45

Im asiatischen Devisenhandel legte der Dollar leicht zu auf 157,53 Yen und 7,3317 Yuan. Zur Schweizer Währung notierte er 0,1 Prozent höher bei 0,9174 Franken. Gleichzeitig fiel der Euro um 0,3 Prozent auf 1,0216 Dollar und gab um 0,1 Prozent auf 0,9368 Franken nach.

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05:30

Am Rohstoffmarkt zogen wegen Angebotssorgen nach den jüngsten US-Sanktionen gegen Russland die Preise an. Rohöl der Nordseesorte Brent verteuerte sich um 1,6 Prozent auf 81,01 Dollar je Barrel (159 Liter). US-Öl der Sorte WTI kostete 1,8 Prozent mehr und lag bei 77,92 Dollar.

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01:00

Die Wall Street schloss am Freitag nach starken Arbeitsmarktdaten deutlich im Minus. Der US-Standardwerteindex Dow Jones ging mit einem Minus von 1,6 Prozent bei 41.938,45 Punkten aus dem Handel. Der breiter gefasste S&P 500 verlor 1,5 Prozent auf 5827,04 Punkte und der technologielastige Nasdaq gab 1,6 Prozent auf 19 161,63 Stellen nach.

(cash/Reuters/AWP)