Derzeit werden für Aktien viele Sorgen vom Tisch gewischt. Berichtssaison ist besser als erwartet, die Fed deutet an, womöglich bald zu pausieren, ein solider Arbeitsmarktbericht dämpfte die Rezessionsängste, die Inflation blieb hinter den Erwartungen zurück. Nur der Streit um die Schuldenobergrenze der USA trübt das Bild etwas.

Der deutsche Leitindex Dax etwa verliess die Wochen andauernde Seitwärtsbewegung und steht nun auf Allzeithoch. Auch die US-Märkte versuchen sich an einem Ausbruch nach oben. Die Marktstimmung ähnelt stark jener zu Jahresbeginn. Das makro- und mikroökonmische Zahlenwerk wird zunehmend freundlich.

Aber keiner ist dafür offensiv genug positioniert, was am Ende dazu führen kann, dass man der nächsten Rally wieder einmal hinterherjagen muss. Denn Optionsindikatoren deuten darauf hin, dass in den vergangenen Wochen vermehrt Absicherung nach unten gekauft wurde. Auch die Cash-Positionen sind relativ hoch.

Die Positionierung der Anleger ist teilweise so vorsichtig, dass sich die Short-Positionen im S&P 500 Index auf einem Niveau befinden, das zuletzt im Jahr 2009 beobachtet wurde. Doch diese Positionierung würde eine "dramatische Verschlechterung der Investitionsaussichten erfordern“, um sich auszuzahlen, schrieb SocGen-Stratege Arthur van Slooten vergangene Woche.

Auch die jüngste Berichtssaison könnte die Börsen weiter stützen. Kurzfristig dürfte „das Schlimmste der Gewinnmargenrückgänge hinter uns liegen“, so die Analysten von Goldman Sachs unter der Leitung von Ben Snider. Sie gehen davon aus, dass sich die Margen in den kommenden Quartalen stabilisieren werden, da sich die Umsätze als stabil erweisen und die Warenkosteninflation nachlässt.

(Bloomberg/cash)