Es kamen 272'000 neue Jobs ausserhalb der Landwirtschaft hinzu, wie aus dem am Freitag veröffentlichten Arbeitsmarktbericht der Regierung hervorgeht. Von Reuters befragte Volkswirte hatten lediglich mit 185'000 gerechnet, nach revidiert 165'000 (bislang: 175'000) im April. Die separat ermittelte Arbeitslosenquote stieg im Mai allerdings auf 4,0 Prozent. Ökonomen hatten erwartet, dass die Quote wie im Vormonat bei 3,9 Prozent liegen würde.

Die US-Notenbank Federal Reserve hält derzeit die Zinsen hoch, um die Inflation zu drücken. Zugleich will sie den heiss gelaufenen Arbeitsmarkt abkühlen, ohne die Wirtschaft abzuwürgen. Einer Faustregel zufolge ist bereits ein Zuwachs von rund 100.000 Jobs pro Monat völlig ausreichend, um die wachsende US-Bevölkerung im arbeitsfähigen Alter mit Stellen zu versorgen.

Die US-Währungshüter dürften den Leitzins am Mittwoch in der Spanne von 5,25 bis 5,50 Prozent belassen. Führende Vertreter der Fed haben angesichts der zähen Inflation signalisiert, dass noch mehrere Monate ins Land gehen werden, bevor an eine Zinswende zu denken ist. An den Terminmärkten wurde die Wahrscheinlichkeit für eine Senkung im September nach den starken Jobdaten nur noch auf 55 Prozent taxiert. Zuvor waren noch 70 Prozent veranschlagt worden.

(Reuters)