Die Swisscom-Valoren gewinnen am Montag bis 0,8 Prozent auf 502,40 Franken, während der SMI um 0,40 Prozent zulegt. Innert Jahresfrist haben die Titel des Schweizer Telekomdienstleisters 12 Prozent an Wert verloren. 

Der grösste Telecom-Konzern zeigt sich mit der Börsenreaktion gegen gleich drei Kurszielsenkungen vom Montag robust: Die Bank Vontobel ist dabei noch einigermassen optimistisch. Deren Analyst senkt das Kursziel für Swisscom nur auf 540 von 550 Franken. Die Einstufung lautet weiterhin «Hold». Der Preisdruck im Heimmarkt im B2B-Geschäft halte weiter an. Deshalb passt er die Schätzungen insgesamt auch wegen des starken Franken leicht nach unten an. Die Dividende dürfte in den kommenden Jahren unverändert bleiben. Die Dividendenrendite beläuft sich auf 4,3 Prozent - allerdings sei diese nicht wirklich überzeugend, so der Analyst von Vontobel weiter.

Ein deutlich tieferes Kursziel mit neu 500 Franken nach 530 Franken hat die Bank Julius Bär. Die Einstufung lautet wie bei Vontobel weiterhin «Hold». Die Zahlen zum Geschäftsjahr 2023 seien wenig überraschend ausgefallen, so der Analyst und geht auch auf einen mögliche Übernahme des italienischen Geschäfts von Vodafone ein. Er meint dazu, dass der Aktienkurs im Falle eines Joint Venture oder einer vollständigen Übernahme aufgrund der möglichen Verwässerung der Premium-Bewertung zunächst negativ beeinflusst werden dürfte. Mittelfristig hätte eine solche Transaktion aber durchaus Synergiepotenzial.

Wesentlich negativer ist Goldman Sachs eingestellt. Die US-Investmentbank senkte das Kursziel für Swisscom auf 460 von 470 Franken und bleibt weiterhin bei der Einstufung «Sell». Die wichtigsten Erkenntnisse aus den Ergebnissen des vierten Quartals und der Analystenkonferenz waren seiner Meinung nach negativ für Swisscom, schreibt der Analyst von Goldman Sachs. Er sehe denn auch nur begrenzten Spielraum für eine Verbesserung von Wachstum und Rendite. Im Vergleich dazu habe sich das Wachstum im Telekomsektor europaweit beschleunigt und die Renditen würden aufgrund der Deregulierung und Monetarisierung der digitalen Infrastruktur steigen. Swisscom dürfte von diesem freundlichen Umfeld allerdings kaum profitieren. 

Swisscom verdient 2023 mehr - Dividende auf Vorjahreshöhe

Im Gesamtjahr stieg der Umsatz leicht um 0,2 Prozent auf 11,1 Milliarden Franken, wie die Swisscom am vergangenen Donnerstag mitteilte. Im Schweizer Kerngeschäft ging der Umsatz leicht um 0,8 Prozent auf 8,2 Milliarden Franken zurück. Der Umsatz mit Telekom-Dienstleistungen verminderte sich dabei um 1,3 Prozent auf 5,4 Milliarden. Dem standen um 2,8 Prozent auf 1,2 Milliarden gestiegene Umsätze mit IT-Dienstleistungen für Geschäftskunden gegenüber. Weiter gewachsen ist das Geschäft von Fastweb in Italien mit einem Plus von 6,1 Prozent auf 2,6 Milliarden Euro. 

Das Betriebsergebnis vor Abschreibungen (EBITDA) stieg um 4,9 Prozent auf 4,6 Milliarden Franken. Und auch unter dem Strich verdiente der «blaue Riese» mehr: Der Reingewinn erhöhte sich um 6,7 Prozent auf rund 1,7 Milliarden Franken. Auf der Kostenseite erzielte die Swisscom im Schweizer Telekombereich laut Geschäftsbericht Einsparungen von 60 Millionen Franken.

(cash/AWP)