22:40

Chinas Finanzministerium kündigte an, US-Waren im Wert von 60 Milliarden Dollar mit Strafzöllen zu belegen und reagierte damit auf die US-Zölle auf chinesische Güter vom Freitag.

Der Dow-Jones-Index der Standardwerte schliesst 2,4 Prozent tiefer auf 25'324 Punkten. Der breiter gefasste S&P 500 sinkt 2,4 Prozent auf 2811 Zähler. Der Index der Technologiebörse Nasdaq verringert sich sogar um 3,4 Prozent auf 7647 Punkte.

Unter Druck standen Firmen, die besonders viel Geschäfte im Ausland machen. So geben Papiere des Flugzeugherstellers Boeing 4,9 Prozent nach, der Baumaschinengigant Caterpillar verliert 4,6 Prozent. Auch Technologiewerte wie Apple, Intel oder Qualcomm gerieten unter Druck.

Börsenneuling Uber fiel in der Gunst der Anleger weiter zurück. Die Aktien des Fahrdienstvermittlers verlieren knapp 11 Prozent. Bereits am ersten Handelstag am Freitag waren Anleger auf die Bremse getreten - die Uber-Aktien schlossen bei 41,57 Dollar, Ausgabekurs war 45 Dollar. Die Anteilsscheine des kleineren Konkurrenten Lyft brechen fast 6 Prozent ein.

Die in den USA verlieren Teva-Aktien fast 15 Prozent. 44 US-Bundesstaaten hatte Klage gegen zahlreiche Pharmafirmen wegen unerlaubter Preisabsprachen eingereicht, wie die Staatsanwaltschaften am Wochenende mitteilten.

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17:35

Die Schweizer Börse setzt die Talfahrt zu Beginn der neuen Handelswoche fort. Grund dafür ist erneut die Angst vor einer Eskalation des Handelsstreits, die viele Investoren zu Verkäufen bewog. Der Leitindex SMI gibt 1,2 Prozent nach auf 9363 Zähler.

Die Zuspitzung des Handelsstreits lastet vor allem auf Luxusgüterwerten wie Swatch und Richemont, die 3,6 und 2,6 Prozent an Wert verlieren. Ebenso geben Aktien von Firmen mit einem konjunkturabhängigen Geschäftsmodell wie dem Zementkonzern LafargeHolcim und dem Elektrotechnikkonzern ABB mehr als 2 Prozent nach.

Darüber hinaus trennten sich die Anleger von Banktiteln: Die Credit-Suisse-Papiere verlieren 3,7 Prozent an Wert, jene der Konkurrentin UBS 2,1 Prozent.

Die Titel von Novartis rutschen 1,7 Prozent ab. Der Pharmakonzern hat Vorwürfe wegen Preisabsprachen in den USA zurückgewiesen. In den USA haben 44 Bundesstaaten Klage gegen 20 Unternehmen eingereicht. Die Genussscheine von Roche schliessen unverändert und halten sich damit deutlich besser. Das dritte Schwergewicht Nestlé gibt 0,1 Prozent nach.

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16:00

Die US-Börsen sind nach den jüngsten chinesischen Zöllen auf US-Einfuhrgüter tiefer in den Handel gestartet. Anleger befürchten eine weitere Eskalation im Handelskonflikt. Der Dow-Jones-Index der Standardwerte eröffnet 1,7 Prozent schwächer bei 25'522 Punkten. Der breiter gefasste S&P 500 verliert 1,6 Prozent auf 2834 Zähler. Der Index der Technologiebörse Nasdaq fällt um 2,2 Prozent auf 7744 Punkte.

Chinas Finanzministerium kündigte an, US-Waren im Wert von 60 Milliarden Dollar mit Strafzöllen zu belegen und reagierte damit auf die US-Zölle auf chinesische Güter vom Freitag. "Jede Zollerhöhung ist eine Belastung für die weltweite Wirtschaft, und wenn es die Wirtschaft belastet, belastet es die Firmengewinne, und deswegen werden die Aktienmärkte reagieren", sagt Art Hogan, Chefstratege bei National Securities.

Unter Druck sind Firmen, die besonders viel Geschäfte im Ausland machen. So geben die Papiere des Flugzeugherstellers Boeing 3,3 Prozent nach, die Titel des Baumaschinenbauers Caterpillar verlieren 3,5 Prozent. Auch Technologiewerte wie Apple, Intel oder Qualcomm sind unter Druck.

Börsenneuling Uber fällt in der Gunst der Anleger weiter zurück. Die Aktien des kalifornischen Fahrdienstvermittlers verlieren mehr als 10 Prozent. Bereits am ersten Handelstag am vergangenen Freitag waren Anleger auf die Bremse getreten - die Uber-Aktien schlossen 7,6 Prozent tiefer bei 41,57 Dollar. Ausgegeben wurden die Papiere zu je 45 Dollar.

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11:55

Der Schweizer Aktienmarkt ist am Montagmorgen nach einem stabilen Start klar ins Minus zurückgefallen und schliesst damit an die deutlichen Verluste der Vorwoche an. Laut Händlern bleibt der Handelsstreit zwischen den USA und China das bestimmende Thema an den Finanzmärkten. Der SMI steht kurz nach 11 Uhr 0,6 Prozent tiefer bei 9414 Punkten, im bisherigen Tagestief fiel er bis ziemlich genau auf 9400 Punkte. Der 30 Aktien umfassende SLI verliert 0,9 Prozent auf 1462 und der breite SPI 0,6 Prozent auf 11'394 Punkte.

Einziger Gewinner im Vormittagshandel sind bei den Bluechips Alcon (+0,5%), dies nach einem Plus von über 5 Prozent bereits in der letzten Woche.

Auf der Verliererseite zuoberst stehen vor allem Titel, die zuletzt stark gelaufen sind oder die von einem grösseren Handelsstreit stark betroffen wären. Zu ersteren gehören etwa die Titel des österreichischen Chip-Herstellers AMS (-5,6%), zu letzteren etwa die Uhrentitel Swatch (-2,7%) und Richemont (-1,6%), Julius Bär (-1,8%) oder LafargeHolcim (-1,8%).

Im breiten Markt verlieren Polyphor (-21,8% auf 10,32 Franken) erneut massiv an Wert, nachdem der Titel am Freitag nach schwachen Studiendaten für den wichtigsten Produktkandidaten Murepavadin bereits fast die Hälfte eingebüsst hatte. (Lesen Sie den ausführlichen Börsenbericht am Mittag.)

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09:50

Anleger reissen sich wieder um Bitcoin. Der Kurs der ältesten und wichtigsten Cyber-Devise steigt um bis zu 14,1 Prozent auf ein Acht-Monate-Hoch von 7175,83 Dollar. Am Wochenende hatte er sogar erstmals seit einem guten Dreiviertel Jahr die 7500er-Marke übersprungen. "Das wachsende Interesse von institutionellen Vermögensverwaltern schürt neue Hoffnungen", sagt Analyst Timo Emden von Emden Research.

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09:25

Der SMI fällt nach der Eröffnung deutlich um 0,4 Prozent auf 9437 Punkte zurück. Der Optimismus war vor dem Handelstart einigermassen hoch. Händler führen dies vor allem auf die kräftige Erholung an den US-Börsen im späten Freitagshandel zurück. Dort war nach einem schwachen Start gegen Handelsschluss wieder etwas Optimismus aufgekommen, dass sich eine Eskalation im Handelsstreit zwischen den USA und China doch noch verhindern lasse.

Ob dies allerdings nur Zweckoptimismus ist, muss sich zeigen. Viele Marktteilnehmer bleiben angesichts des zuletzt wieder härteren Tonfalls zwischen den beiden Parteien jedenfalls vorsichtig. In Asien etwa büssten die wichtigsten Indizes in Japan oder China am Montag jedenfalls klar an Wert ein. In der vergangenen Woche hatte der SMI deutlich an Terrain verloren (-2,8 Prozent).

Alcon (+1,3 Prozent) kann an starke Gewinne aus der Vorwoche anknüpfen. Novartis (-0,5 Prozent) fallen moderat, auch wenn Geschichten um Generika-Absprachen die Runde machen. Deutlich unter Druck sind Swach (-1,8 Prozent) und Richemont (-1,1 Prozent). 

Mehr zu den mutmasslichen Generika-Absprachen: Muss Novartis für Sandoz teuer bezahlen?

Auch gewisse Analysten-Kommentare und Einschätzungen könnten auf Interesse stossen. So zeigen sich etwa die Analysten der US-Investmentbank Goldman Sachs weiter sehr zuversichtlich für die Grossbankentitel CS (-1,1 Prozent) und UBS (-0,8 Prozent). Für beide Titel wurden die Kursziele auf über 18 Franken erhöht und damit deutlich über den aktuellen Stand von zuletzt 12,40 bzw. 12,14 Fr. Diese Ansicht wird allerdings nicht von allen Investoren geteilt. Die Analysten der britischen Barclays jedenfalls haben ihr Kursziel für UBS auf 11,80 Franken gesenkt mit der Empfehlung "Untergewichten".

Im breiten Markt stehen Polyphor (-3,5 Prozent) nochmals im Fokus stehen, nachdem der Titel am Freitag nach schwachen Studiendaten für den wichtigsten Produkt-Kandidaten Murepavadin fast die Hälfte an Wert eingebüsst hatten.

Relativ stark gesucht sind derweil die Papiere von SIG Combibloc (+1,7 Prozent). Die UBS hat den Titel auf "Buy" mit Kursziel 12,80 Franken hochgestuft.

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08:55

Aus Furcht vor einer weiteren Verschärfung des Zollstreits zwischen den USA und China ziehen sich Anleger aus den asiatischen Aktienmärkten zurück. Der japanische Nikkei-Index verlor am Montag 0,7 Prozent auf 21'191 Punkte, und die Börse Shanghai büßte 1,2 Prozent auf 2902 Zähler ein.

"Viele Marktteilnehmer hatten gehofft, dass die Drohung von US-Präsident Donald Trump mit der Verschärfung der Strafzölle lediglich eine Verhandlungstaktik ist", sagte ein Börsianer. Ein Ausweg aus der aktuellen Sackgasse sei nicht in Sicht. Vor diesem Hintergrund ging die chinesische Währung auf Talfahrt. An Handelsplätzen außerhalb des chinesischen Festlandes stieg der Kurs des Dollar zeitweise auf ein Vier-Monats-Hoch von 6,8961 Yuan.

Vor diesem Hintergrund trennten sich an der Tokioter Börse Anleger vor allem von konjunkturabhängigen Werten. So verloren die Aktien der Reederei Mitsui OSK und des Baumaschinen-Anbieters Komatsu jeweils etwa 1,5 Prozent.

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08:10

Der Swiss Market Index wird vorbörslich 0,32 Prozent höher indiziert. Alle Aktien des SMI liegen im Plus, wobei der Titel der Credit Suisse am deutlichsten nach oben ausschlägt (0,89 Prozent). Am breiten Markt gewinnt die Aktie von SIG über 3 Prozent, während Panalpina 1,6 Prozent verlieren. 

Zwar hatten sich die US-Börsen am Freitagabend deutlich erholt, der Markt hierzulande hatte dies vor dem Wochenende mit seinen behaupteten Kursgewinnen aber schon ein Stück weit vorweg genommen. Experten bleiben nun zögerlich, was vorsichtigen Optimismus in puncto Handelsstreit betrifft.

Nachdem die aktuelle Gesprächsrunde im Zollstreit zwischen China und den USA am Freitag zu Ende ging, hatten die Beteiligten etwas mehr Optimismus an die Wall Street getragen. Ermutigend wirkten Aussagen von US-Finanzminister Steven Mnuchin, die später mit ähnlichen Worten auch von US-Präsident Donald Trump in einer Twitter-Nachricht bestätigt wurden. Demnach sind die Diskussionen mit den Vertretern aus China konstruktiv geführt worden - und sie sollen fortgesetzt werden.

Analyst Michael Hewson vom Broker CMC Market sprach von "Optimismus am Markt, dass die USA und China weiter miteinander verhandeln und eine Eskalation des Handelsstreits vermieden werden könnte". Er hielt diesen Optimismus jedoch für fehl am Platz angesichts des zuletzt wieder härteren Tonfalls auf beiden Seiten. Die Gespräche zeigen schliesslich auch: Echte Fortschritte suchen die Investoren weiter vergebens.

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07:35

Die Ölpreise haben sich am Montag uneinheitlich gezeigt und sich nur wenig bewegt. Ein Barrel (159 Liter) der Nordseesorte Brent kostete am Morgen 70,81 Dollar. Das waren 19 Cent mehr als am Freitag. Der Preis für ein Barrel der US-Sorte West Texas Intermediate (WTI) fiel hingegen geringfügig um sechs Cent auf 61,60 Dollar.

Zu Beginn der Woche bleibt der Handelsstreit zwischen den USA und China das beherrschende Thema am Ölmarkt. Der Wirtschaftsberater von US-Präsident Donald Trump, Larry Kudlow, hatte sich zuletzt beschwichtigend geäussert. Die nächste angedrohte Eskalationsstufe im Handelskonflikt der beiden grössten Volkswirtschaften der Welt werde nicht allzu schnell folgen. "Das wird einige Zeit dauern", sagte Kudlow am Sonntag dem Fernsehsender Fox News. "Es könnten ein paar Monate sein."

Angesichts der festgefahrenen Handelsgespräche mit China hatten die USA in der Nacht zum Freitag die Anhebung der Sonderabgaben auf Importe aus China im Wert von 200 Milliarden Dollar in Kraft gesetzt.

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05:40

Der Leitindex Nikkei der 225 führenden Werte verliert in Tokio 0,5 Prozent auf 21'236 Punkte. Der breiter gefasste Topix gibt 0,1 Prozent nach auf 1547 Zähler. Unter Anlegern nahm die Unsicherheit zu, ob die beiden größten Wirtschaftsmächte der Welt eine Einigung in ihrem Zollkonflikt erzielen können.

Seit Juli 2018 überziehen sich die beiden Rivalen mit Zöllen, was die globale Konjunktur bremst. In den vergangenen Wochen hatte sich eine Annäherung angedeutet. Dann aber kündigte US-Präsident Donald Trump zusätzliche Zölle auf chinesische Waren an. Zudem drohte er damit, auch Zölle auf alle übrigen chinesischen Importe zu erhöhen, die bislang davon noch ausgenommen sind. Bis Wochenbeginn deutete sich keinerlei Entspannung an.

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05:35

Der Bitcoin tendiert wenig verändert um die Marke von 7000 Dollar. Am Wochenende war die Kryptowährung zum ersten Mal seit letztem Herbst wieder über diese Marke gestiegen.

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05:30

Der Euro notierte im Devisenhandel in Fernost wenig verändert bei 1,1355 Franken. Zum Dollar wird der Franken bei 1,012 gehandelt.

(cash/AWP/Reuters)