Die bisherigen Interims-Co-CEO Roland Kläy und Rouven Leuener übernehmen damit wieder ihre angestammten Funktionen als Finanzchef respektive als «Chief Product Officer», wie die Baselbieter Kantonalbank (BLKB) am Dienstagabend mitteilte. Stadelmann werde Radicant nun in die «nächste Phase ihres noch jungen Bestehens» führen, wurde BLKB-Verwaltungsratspräsident Thomas Schneider zitiert. Die Angebote der Nachhaltigkeitsbank sind seit August der breiten Öffentlichkeit zugänglich.

Der 40-jährige Stadelmann war laut der Mitteilung zuletzt CEO des Fintech-Unternehmens Bluecode und war Mitgründer und Chairman der European Mobile Payment Systems Association. Zuvor war er in der Geschäftsleitung des Bezahlapp-Anbieters Twint als «Chief Customer Officer» tätig gewesen.

Radicant hatte im Februar den damaligen CEO Anders Bally aufgrund eines «unterschiedlichen Führungs- und Kommunikationsverständnisses» freigestellt. Die Massnahme folgte auf Aussagen des Radicant-Chefs über Baselbieter Politiker, die als despektierlich aufgefasst wurden. Im Landkanton hatten die beträchtlichen Investitionen des Staatsinstituts in ihre «Neobank» zu Beginn des Jahres zu einer hitzigen politischen Debatte geführt. Die Kantonalbank hatte alleine bis Ende 2022 rund 70 Millionen Franken in ihre neue Tochter investiert.

Radicant bietet Anlagen an, die auf den 17 Uno-Zielen für nachhaltige Entwicklung (Sustainable Development Goals SDG) basieren. Sie dienen als Basis für die Vermögensverwaltung über die Radicant-Mobile-Banking-App. Die Bank will damit weiter gehen als mit dem «traditionellen» ESG-Ansatz. Zielkunden sind laut früheren Angaben technologie- und nachhaltigkeits-interessierte «Affluents», also Kunden mit einem investierbaren Vermögen zwischen 100'000 und 1 Million Franken.

(AWP)