Es sei davon auszugehen, dass die zuständigen Aufsichtsbehörden grünes Licht geben werden, sagten zwei mit der Angelegenheit vertraute Personen der Nachrichtenagentur Reuters. Der Gang aufs Handelsparkett könnte bereits zu Ostern über die Bühne gehen, also um den 20. April, sagte eine der Personen. Einem zweiten Insider zufolge arbeitet Shein auf eine Notierung im ersten Halbjahr hin. Der genaue Zeitplan sei jedoch noch offen.
Den nötigen Schwung könnte ein China-Besuch der britischen Finanzministerin Rachel Reeves ab Samstag bringen. Sie will sich mit Vize-Ministerpräsident He Lifeng treffen, um über die wirtschaftliche und finanzielle Zusammenarbeit zu sprechen. Der Chef der britischen Finanzaufsicht FCA, die für die Prüfung und Genehmigung von Börsengängen wie dem von Shein zuständig ist, begleitet Reeves auf der Reise nach Peking und Shanghai. Dort soll er sich mit Kollegen der Aufsichtsbehörden treffen.
Der für günstige und schnell wechselnde Kollektionen bekannte Online-Händler wollte sich nicht dazu äussern. Die FCA erklärte, sie kommentiere keine möglichen Börsengänge. Vom britischen Finanzministerium lag zunächst keine Stellungnahme vor.
Die in China gegründete Firma mit Sitz in Singapur hatte zunächst ein Börsendebüt in den USA angepeilt, sich wegen politischen Widerstands dann aber für London entschieden. Das Unternehmen war bei einer Finanzierungsrunde 2023 mit umgerechnet 63 Milliarden Euro bewertet worden.
Es blieb zunächst unklar, welche Marktkapitalisierung der Konzern aktuell anstrebt. In früheren Medienberichten war von knapp 60 Milliarden Euro die Rede. Die Nachrichtenagentur Reuters hatte im Dezember unter Berufung auf Insider berichtet, dass Shein wegen einer geringeren Liquidität des britischen Aktienmarktes einen abgespeckten Börsengang in Erwägung ziehe.
(Reuters)