Gut vier Monate vor der US-Präsidentschaftswahl haben sich Amtsinhaber Joe Biden und sein Herausforderer Donald Trump in einem ersten TV-Duell einen hitzigen Schlagabtausch geliefert. Der heiser klingende Biden geriet in der auf 90 Minuten angelegten Debatte mehrfach ins Stocken, musste sich einige Male selbst korrigieren und wirkte vor allem zu Beginn bisweilen deutlich zaghafter als sein Rivale.

Noch während der TV-Debatte zur US-Präsidentschaftswahl zwischen dem Demokraten Joe Biden und dem Republikaner Donald Trump liefen erste Reaktionen von Investoren und Analysten ein.

"Biden legt eine katastrophale Leistung hin, was die Chancen auf einen Sieg von Trump stark ansteigen lässt", sagte Karl Schamotta, Marktstratege bei Corpay. "Dies führt zu einem Absturz der handelssensiblen Währungen - der mexikanische Peso, der kanadische Dollar und sogar der Euro fallen zum Dollar, und die chinesischen Aktienmärkte fallen stark, da sich die Anleger gegen eine isolationistischere Entwicklung in den USA nach der Wahl im November absichern."

Selbst US-Vizepräsidentin Kamala Harris sprach nach dem Duell von einem "holprigen Start". Eine Schnell-Umfrage des US-Senders CNN sah Trump eindeutig als Gewinner des Duells. Demnach votierten 67 Prozent der Befragten für Trump, nur 33 Prozent sahen Biden als Gewinner.

Auch internationale Medien kommentierten das erste TV-Duell von Joe Biden und Donald Trump. Die BBC schrieb: "Vor dem Donnerstagabend hatten viele Amerikaner ihre Sorgen über Joe Bidens Alter und Eignung fürs Amt geäussert. Zu sagen, dass diese Debatte diese Sorgen nicht gerade zum Schweigen brachte, wäre wohl eine der grössten Untertreibungen des Jahres."

Der britische "Guardian" meint: "Joe Biden, offensichtlich erkältet, murmelte sich durch die Debatte und konnte seine eigentlich elegant formulierten Sätze nicht treffsicher anbringen. Donald Trump, ein produktiver Verbreiter von Unwahrheiten, erzählte wiederholt Lügen und vermied es, auf schwierige Fragen zu antworten."

"Biden scheitert in der Debatte mit Trump bei dem Versuch, die Bedenken über sein Alter zu zerstreuen. Der Ex-Präsident überhäuft den Präsidenten mit Falschinformationen und Lügen, der seinerseits durch sein Zaudern, seine Heiserkeit und seine Ausrutscher unfähig ist, in einem Duell voller persönlicher Angriffe damit fertig zu werden", schreibt "El Pais" aus Spanien.

Die Tageszeitung «Le Monde" aus Paris: «Mit heiserer Stimme, stotternd und ohne die Sätze zu beenden, gelang es Joe Biden nicht, die Bedenken wegen seines Alters (81) zu zerstreuen. Der 78-jährige Donald Trump wirkte kämpferischer. Noch nie zuvor mussten die Amerikaner zwischen Kandidaten entscheiden, die beide so alt waren.»

"El Universal" aus Mexiko: "Biden stolpert, während Trump lügt und sich weigert, das Wahlergebnis zu respektieren."

(Reuters/AWP)