Von März bis Juni förderte BHP mit 65,2 Millionen Tonnen neun Prozent mehr Eisenerz als noch im dritten Quartal, wie das Unternehmen am Dienstag in Melbourne mitteilte. Die Produktion wurde durch den Start des 3,6-Milliarden-Dollar-Projekts South Flank in Westaustralien im Mai angekurbelt.
Auch im laufenden Jahr will das Unternehmen die Fördermenge für Eisenerz auf einem ähnlichen Niveau wie im Vorjahr halten. Die Begründung des Unternehmens: Die Nachfrage sei weiterhin stark, vor allem aus China, und halte die Preise damit hoch. Die Produktion von Eisenerz soll von Juli 2021 bis Juni 2022 zwischen 249 bis 259 Millionen Tonnen betragen. Im Gesamtjahr 2020/21 stieg die Fördermenge im Jahresvergleich um zwei Prozent auf 254 Millionen Tonnen. Eisenerz ist ein wichtiges Vorprodukt für die Stahlproduktion.
Bei der Kupferproduktion rechnet BHP im laufenden Jahr im besten Fall mit einem Zuwachs im Vergleich zum Vorjahr von bis zu acht Prozent, im schlimmsten Fall geht das Unternehmen von einem Rückgang von drei Prozent aus. Das Geschäft in Chile dürfte aufgrund der Covid-Pandemie herausfordernd bleiben, hiess es. Deshalb werde der Abbau von Arbeitsplätzen dort auch im laufenden Geschäftsjahr voraussichtlich weiter gehen.
Die Einschränkungen im Zuge der Corona-Pandemie haben auch dem britisch-australischen Bergbauriesen Rio Tinto im zweiten Quartal zu schaffen gemacht. Zudem gingen aufgrund überdurchschnittlicher Regenfälle in der westaustralischen Region Pilbara die Eisenerz-Auslieferungen zurück, wie das Unternehmen erst jüngst mitteilte. Der Konzern sieht bestimmte zuvor prognostizierte Förder- und Auslieferungsmengen in Gefahr und sich mit steigenden Kosten konfrontiert. Dabei spielen neben Reisebeschränkungen und Verzögerungen bei neuen Projekten etwa auch die hohen Niederschlagsmengen und der Arbeitskräftemangel in den australischen Abbaugebieten eine Rolle.
Auch der brasilianische Produzent Vale SA verfehlte mit seiner Eisenerz-Produktion im zweiten Quartal die Erwartungen der Analysten. Dem Unternehmen machten Anlaufschwierigkeiten in einer neuen Anlage schaffen, was den ohnehin schon angespannten globalen Markt für die Produkte für die Stahlproduktion trifft. Dennoch konnte Vale seine Eisenerzproduktion von April bis Juni im Vergleich zum ersten Quartal und Vorjahr deutlich steigern.
Vales Erholung von dem Staudammunglück Anfang 2019 macht das Unternehmen zu einem wichtigen Faktor in der Region. Die Nachfrage ist dort trotz Chinas Bemühungen, die Emissionen und die steigenden Rohstoffkosten einzudämmen, weiterhin hoch.
(AWP)