Jedoch habe Prigoschin die Warnungen zwei Mal in den Wind geschlagen, zitierte die staatliche Nachrichtenagentur Belta Lukaschenko am Freitag. Das erste Mal sei dies im Juni während des Marsches der Wagner-Söldner auf Moskau gewesen. "Zur Hölle damit - ich werde sterben", habe Prigoschin erwidert.

Beim zweiten Mal habe er neben Prigoschin auch dem Mitgründer von Wagner, Dmitri Utkin, gesagt: "Jungs - passt auf." Wann dies genau geschah, ging aus der Belta-Meldung nicht hervor. Brisant dabei: Lukaschenko ist ein enger Verbündeter des russischen Präsidenten Wladimir Putin und war gleichzeitig ein langjähriger Bekannter von Prigoschin.

Dieser und Utkin sollen am Mittwoch bei einem Flugzeugabsturz nördlich von Moskau ums Leben gekommen sein. Putin habe damit nichts zu tun, erklärte Lukaschenko am Freitag. "Ich kenne Putin: Er ist berechnend, sehr ruhig, sogar zögerlich", sagte Lukaschenko.

"Ich kann mir nicht vorstellen, dass Putin es getan hat, dass Putin schuld ist. Das Vorgehen ist zu einfach zu grob und unprofessionell." Die russische Regierung hatte zuvor jede Verantwortung Putins für den Absturz zurückgewiesen.

Lukaschenko soll im Juni zwischen Putin und Prigoschin vermittelt haben, worauf der Aufstand abgebrochen wurde. Kurz danach erklärte Lukaschenko, er habe Putin davon überzeugt, Prigoschin nicht "auszulöschen". Die Einzelheiten der Vereinbarung sind unklar geblieben, viele Wagner-Söldner gingen jedoch in dessen Rahmen anschliessend nach Belarus.

Nun erklärte Lukaschenko, die Kämpfer würden in seinem Land bleiben. "Wagner hat gelebt, Wagner lebt und Wagner wird in Belarus leben", sagte Lukaschenko. Der Kern der Einheit werde bleiben.  "Solange wir diese Einheit brauchen, werden sie bei uns leben und arbeiten."

(Reuters)