Im Rahmen einer Pflichtmitteilung meldete Baloise am Montag, dass Cevian mehr als 3 Prozent am Versicherungskonzern hält. Der Einstieg von Cevian war bereits letzten Herbst in den Medien diskutiert worden. In einem Artikel der «Finanz und Wirtschaft», der sich auf gut unterrichtete Quellen berief, hiess es damals, Cevian sei mit dem Management von Baloise im Gespräch und kenne den Investment Case sehr gut.

Damals galt bei der Baloise allerdings noch die Stimmrechtsvinkulierung von 2 Prozent. Das heisst, dass die Eintragungs- und Stimmrechte der Aktionäre auf maximal 2 Prozent beschränkt waren. Der Vermögensverwalter zCapital hatte jedoch bei der Generalversammlung von Ende April die Aufhebung dieser Regelung beantragt. Die Aktionäre sprachen sich überraschend für den Vorschlag von zCapital aus und hoben damit die Stimmrechtsbeschränkung auf.

Dass die Baloise damit bei aktivistischen Investoren stärker in den Fokus rücken dürfte, war darauf schnell Gesprächsthema im Handel. Der ehemalige Cevian-Partner und Mitbegründer von Active Value Partners Jens Tischendorf etwa sagte gegenüber «Bloomberg», mit dem Entscheid der Aktionäre werde der Druck auf den Verwaltungsrat und das Management sicher steigen.

Auch die immer wieder aufflammenden Gerüchte, wonach Baloise ein mögliches Übernahmeziel sein könnte, flammten damit wieder auf. Cevian aber auch Versicherungskonzerne wie Generali oder Allianz wurden in der Vergangenheit in Finanzmarktkreisen als mögliche Käufer ins Feld geführt.

Cevian ist in der Schweiz vor allem als Ankeraktionär des Industriekonzerns ABB bekannt.

(AWP)