Im Zuge des Konzernumbaus seien Kürzungen in Deutschland, Japan, Grossbritannien, Belgien und den Niederlanden geplant, sagte der für das operative Geschäft der Sparte zuständige Vorstand, Sebastian Guth, der Nachrichtenagentur Reuters am Mittwoch. Das Leverkusener Unternehmen habe im Pharmageschäft bereits rund 40 Prozent seiner Führungspositionen in den USA gestrichen und auch in Kanada, Mexiko, Italien, Australien und den nordischen Ländern Kürzungen vorgenommen.

Guth bezifferte nicht, wie viele Stellen das Unternehmen in diesen Ländern genau gestrichen hat, merkte aber an, dass «40 Prozent in etwa die Spanne ist, die wir normalerweise sehen - manche liegen etwas darunter und manche etwas darüber». «Wir streben keine bestimmte Zahl an», sagte Guth. «Für ein Unternehmen unserer Grösse wird einfach eine Menge Arbeit erledigt, die letztlich weder für Kunden noch für Produkte einen Mehrwert bringt.» Nach seiner Einschätzung zahlt sich das von Vorstandschef Bill Anderson eingeführte neue Organisationsmodell bereits aus. So habe Bayer etwa den Zeitplan für die Beantragung der Zulassung einer höheren Dosierung des Augenmedikaments Eylea in Europa um rund ein Jahr verkürzen können.

Anderson hatte bereits angekündigt, dass mit dem neuen Organisationsmodell ein erheblicher Personalabbau verbunden ist - zulasten vieler Führungskräfte. Er will damit Hierarchien abbauen, Bürokratie beseitigen, Strukturen verschlanken und Entscheidungsprozesse beschleunigen. Einer Aufspaltung des Pharma- und Agrarkonzerns, die manche Investoren gefordert hatten, hatte er fürs erste eine Absage erteilt.

(Reuters)